4. European Bluesfestival Rheine – 18. & 19.07.2025, Open Air Stadthalle, Rheine – Festivalnachlese

Die Bluesnote Bluesinitiative Rheine lud zum vierten Mal zum European Bluesfestival ein. Den Machern ist es gelungen, hochkarätige Künstler ins Münsterland zu holen, die aus vier verschiedenen europäischen Ländern kommen.

Den Auftakt macht am Samstag die niederländische Band Harlem Lake. Die jungen Musiker aus Nord Holland zeigen in ihrem etwa 100-minütigen Auftritt, warum sie in der Bluesszene hoch gehandelt werden. Stilistisch würzen sie den Blues mit einer Prise Soul, Americana und Southern Rock. Ashley de Jong hat sich als neue Fronterin etabliert und prägt mit ihrer voluminösen und markanten Stimme die Songs.

Dave Warmerdam steuert oft den Backing-, zuweilen auch Lead Gesang bei und gibt den Tracks an der Hammond Orgel und den Keyboards eine starke Grundlage und steuert einige starke Soli bei. auch Sonny van den Berg hat genügend Freiraum sich in vielen Gitarrensoli auszutoben. Stark sind die Sequenzen, wenn auch Warmerdam zur Gitarre greift, und sich die beidenim Southern-Stil duellieren.

Mit der Rhythmussektion um Bassist Kjelt Ostendorf, der ein umjubeltes mehrminütiges Solo beisteuert und Benjamin Torbijn, der zeigt, dass man ein Drum- Solo auch ruhig und slow spielen kann, besitzt die Band ein Duo, das auf den Punkt den Takt druckvoll vorgibt, um sich in ruhigen Momenten entsprechend zurückzunehmen.

So legten Harlem Lake als Opener des Festivals die Messlatte für die anderen Bands hoch und begeisterten die Fans in dem schmucken Open Air Gelände an der Stadthalle in Rheine, das direkt an der Ems gelegen, eine passende Kulisse für die beiden Tage bietet.

Line-up Harlem Lake:
Ashley de Jong (lead vocals, keyboard)
Dave Warmerdam (keyboard, guitar, vocals)
Sonny van den Berg (guitar)
Kjelt Ostendorf (bass)
Benjamin Torbijn (drums)

Nach einer kurzen Umbaupause beginnt gegen 22 Uhr die Danny Bryant Band. Der Brite sprüht regelrecht vor Spielfreude und reißt mit einer abwechslungsreichen Setlist die Musikfans im knapp zweistündigen Auftritt mit. Er macht einen sehr vitalen Eindruck und saugt die Stimmung der Fans am Weserufer sichtlich auf.

Stimmlich bestens aufgelegt, prägt er die Songs mit seiner markanten Stimme und seine Band gibt ihm den Spielraum sich an der Gitarre auszutoben. Marc Rahner überzeugt nicht nur mit einer starken Rhythmusarbeit, Bryant gibt ihm auch die Möglichkeit mehrere Gitarrensoli beizusteuern.

Jamie Pipe hinterlegt die Songs an den Keyboards mit Klangteppichen und zeigt in mehreren Soloparts, dass er ein Meister seines Fachs ist. Ardjom Feldster am Bass und Drummer Alexander Hinz haben mit ihrer druckvollen Rhythmusarbeit einen großen Anteil an einem Konzert, das die Danny Bryant Band in Bestform zeigt.

Harte rockige Blues-Nummern wechseln mit balladesken Rocksongs und zuweilen weht ein Spirit von Southern Rock über die Bühne, sodass die etwa 120 Minuten wie im Fluge vergehen. Gespannt sein darf man auf die Konzerte zu Beginn des nächsten Jahres, bei denen die Band das neue Album präsentieren wird.

Line-up Danny Bryant:
Danny Bryant (vocals, guitar)
Marc Rahner (guitar)
Jamie Pipe (keyboards)
Ardjom Feldster (bass)
Alexander Hinz (drums)

Den Auftakt des zweiten Tages macht der junge aufstrebende deutsche Gitarrist Sean Athens mit seiner Band. Schnell wird klar, warum Thomas Ruf ihn in die Begleitband von Mitch Ryder geholt hat. Er zeigt, dass er stilistisch die ganze Bandbreite des Blues beherrscht. Zuweilen hat man den Eindruck, dass er bei manchen Soli mit seiner Gitarre verschmelzen zu scheint.

Unterstützt wird er dabei von seiner Band, wo insbesondere Keyboarder Max Paroth bei einigen Songs wie ein Derwisch über die Tasten seines Instruments fliegt und es so bearbeitet, dass man Angst haben musste, dass er es umkippt. Stark sind die Momente und Passagen, wo er sich mit Athens im Wechsel die Noten hin und her schmeißt.

Mit Andre Artley am Bass und Pascal Chodak hat er eine Rhythmussektion, die auf den Punkt die Grundlage der Songs legt, auf der Athens und Paroth sich zuweilen regelrecht austoben können. So hat Sean Athens mit seiner Band Werbung in eigener Sache gemacht und bewiesen, dass er mehr als ein gerne gesehener Begleitmusiker ist.

Line-up Sean Athens Band:
Sean Athens (vocals, guitar)
Max Paroth (keyboards)
Andre Artley (bass)
Pascal Chodak (drums)

Mit Spannung erwarteten die Fans die Ellis Mano Band aus der Schweiz, die mit großen Vorschusslorbeeren angereist wart. Positiv hervorzuheben ist, dass sie es sich nicht haben nehmen lassen, schon am Vortag den anderen Bands zu lauschen. Im etwa zweistündigen Auftritt zeigt die Band, warum sie von vielen Musikkritikern hoch gelobt wird. Der charismatische Chris Ellis hat eine Stimmgewalt, die die Fans mehrfach zu Szenenapplaus animiert.

Gerade bei den härteren Nummern könnte man meinen, ein junger Ian Gillan stände auf der Bühne. Das Ganze wird noch dadurch verstärkt, wenn Keyboarder Lukas Bosshardt seine Orgel so bedient, dass es sich thematisch um ein Intro von Deep Purple handeln könnte. Der Band gelingt es aber trotz einiger Affinitäten zu alten Rockbands einen eigenen Stil zu prägen, der zwischen Classic- und Blues Rock mit progressiven Elementen einzuordnen ist. Beeindruckend ist, wie Ellis Mano seine Gitarre singen lässt und in seinen Soli zuweilen in sich gekehrt, eine unglaubliche Bandbreite abbildet.

Er spielt dabei auf den Punkt und keine Note scheint überflüssig zu sein. Severin Graf am Bass und Nico Looser an den Drums wirken tiefenentspannt und bespielen mit einer Leichtigkeit ihre Instrumente, dass die gesamten Stücke ein Klangerlebnis sind.

In der Form ist der Ellis Mano Band zuzutrauen, dass sie mit ihrer spielerischen Fähigkeit und dem Songwriting, eine Wachablösung der Rockdinos des klassischen Rocks einläuten können. Zu dem gelungenen Konzert truggt auch die humorvolle und authentische Art der Schweizer bei, die zu jedem Zeitpunkt die Fans voll mitgenommen haben.

Line-up Ellis Mano Band:
Chris Ellis (vocals, guitar)
Edis Mano (guitar)
Lukas Bosshardt (keyboards, organ)
Severin Graf (bass)
Nico Looser (drums)

Als Fazit kann gesagt werden, dass es der Bluesnote Bluesinitiative gelungen ist, ein Festival der besonderen Art zu organisieren. Starke Bands, die alle ein komplettes Set spielen konnten, ein mit viel Mühe hergerichtetes Festivalgelände, wo sich alle Besucher wie Gäste fühlen konnten, wo auch die malerische Umgebung der Ems ein Highlight war. Dass auch der Wettergott sich von seiner besten Seite zeigte, war bei lauen sommerlichen Temperaturen natürlich das i-Tüpfelchen.

Bluesfans sei es auch empfohlen, öfters mal auf die Seite der Bluesinitiative zu schauen, die auch im Hypothalamus einige Konzerte veranstaltet. Genannt sei hier der Auftritt des Dom Martin Trios am 25.10.2025. Gespannt darf man sein, wen die Macher im nächsten Jahr zum 5-jährigen, kleinen Jubiläum aus dem Hut zaubern.

Text & Bilder: Gernot Mangold

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Bluesnote Bluesinitiative Rheine

Harlem Lake – The Mirrored Mask – CD-Review

Review: Stephan Skolarski

Die Motivation der niederländischen Band Harlem Lake, mutig über die Grenzen musikalischer Genres hinauszugehen und eine couragierte Verschmelzung verschiedenster Stilrichtungen konsequent zu verfolgen, hat ihr in kurzer Zeit zum Durchbruch verholfen.

Bodenständig und – wie sie es selbst beschreiben – mit beiden Beinen in den “muddy lowlands” ihrer Heimat verwurzelt, stehen Harlem Lake zu ihren blues-geprägten Ursprüngen, die sie sehr einfallsreich mit Americana, Rock und auch Pop verbinden. Southern-rockige Töne tun manchmal ein Übriges, um die kraftvollen und leidenschaftlichen Kompositionen souverän in eigenständige Soundcollagen zu tragen. Obwohl erst 2021 gegründet, gelang es der Band aus der Großstadt-Gemeinde Harlemmermeer bereits 2022, den prestigeträchtigen Preis der European Blues Challenge abzuräumen.

Wesentlich hierfür waren der Erfolg ihres Debutalbums “A Fool’s Paradise” (2021) sowie u. a. mitreißenden Tour-Auftritte wie im Schwarzen Adler, Rheinberg. Mit der selbst produzierten Scheibe “Volition Live” (2023) – inkl. Horn-Section und Background-Vocals wurden 13 begeisternde Titel mitgeschnitten. Das nun vorliegende 2. Album “The Mirrored Mask” festigt die Blues-basierte, dynamische Spielweise von Harlem Lake und präsentiert eine abwechslungsreiche Songlist. Produzent Guido Aalbers (z. B. Coldplay, Muse, No Doubt) balancierte die Tracks zwischen modernen und klassischen Arrangements.

Höhepunkte, u. a. die drei Vorabsingles (“Fooled Again”, “Carry On” und “The Thoughts Of You”), die vom rasanten Rhythmus-Groove à la Dire Straits, über Little Feat-betonte Guitar-/Horn-Sounds bis zum gefühlvollen Americana-Epos, sind reichlich vertreten. Immer vorne dabei die mitreißende und emotional wandlungsfähige Stimme von Janne Timmer, die auch als Frontfrau die starke Präsenz der Band mit verkörpert.

Ein mächtiger Bläser-Hintergrund fordert im Titelsong die Leidenschaft der Leadgitarre und der Vocals offen heraus und animieret nahezu unausweichlich zum Abschluss bei den schnellen Partyrockern “Temptation” und “Jack In The Box” (mit sich austobenden Gitarren und Keyboards) zum Tanzen!

Mit ihrem Follow-up “The Mirrored Mask” haben Harlem Lake erneut eine Blues-rockende Scheibe vorgelegt, die ihre vielen musikalischen Farben talentiert und liebevoll mit Americana und Soul anreichert und standesgemäß die Rock’n’Roll-Tradition als Herausforderung versteht. Ab dem 11.10. tourt die Band quer durch die Niederlande und Deutschland, und ein Konzertbesuch bietet die passende Gelegenheit, das Album in physischer Form (CD oder LP) gleich mit nach Hause zu nehmen.

Jazzhaus Records (2024)
Stil: Blues Rock, Americana

Tracks:
01. Carry On
02. Fooled Again
03. To Tell You I’m Sorry
04. Beggars Can’t Choose
05. The Thought Of You
06. Crying IN The Desert
07. The Desert
08. Prelude
09. The Mirrored Mask
10. Temptation
11. Jack Is In The Box

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Harlem Lake – 18.04.2024 – Schwarzer Adler, Rheinberg – Konzertbericht

Zum ersten Mal treten Harlem Lake im Schwarzen Adler in Rheinberg auf. In der Lokation haben in den letzten Jahrzehnten einige Bluesgrößen zu Beginn ihrer Karriere vorgespielt, denen später auch die Schritte in größere Locations gelang. Als Paradebeispiel sei Joe Bonamassa genannt, der seit Jahren große Hallen füllt oder als Headliner bei Festivals auftritt.

So weit sind die jungen niederländischen Musiker von Harlem Lake noch nicht aber wer weiß wo deren Weg noch hinführt. Der Saal des Schwarzen Adler war ansehnlich gefüllt, wozu auch die Stehtische sorgten, die für eine gleichmäßige Verteilung der Musikfans sorgt.

Janne Timmer kündigt schon in der Begrüßung, halb auf Deutsch, halb auf Englisch, an, dass der Abend gewissermaßen ein Release Konzert des Albums „The Mirrored Mask“ ist, was offiziell im Laufe des Jahres veröffentlicht wird, die Besucher aber am Konzertabend schon eine CD zu erwerben.

In der Setlist wurde dann entsprechend fast das komplette neue Album gespielt, sowie Songs vom letzten Studioalbum sowie einige wenige Coversongs. Schon ab dem ersten Stück gelingt es der Band, das Publikum mitzunehmen, dass über den gesamten Abend in den beiden Sets eine ausgelassene Stimmung herrscht und die Musiker für Soloeinlagen mehrfach einen verdienten Szenenapplaus erhalten.

Janne Timmer verfügt nicht nur über eine geeignete Stimme für Soul, Blues und Rock, sie hat auch eine sehr positive, mitnehmende Art, die sich dementsprechend auf die Stimmung auswirkt und sie hat dabei gewissermaßen immer das Publikum im Blick. Neben Timmer ist Gitarrist Sonny Ray der zweite Musiker, der visuell im Vordergrund steht und mit einer für sein Alter beeindruckender Gelassenheit zahlreiche Soli zuweilen schon zelebriert. Er wird dabei gewissermaßen Eins mit seiner Gitarre.

Der Bandgründer Dave Warmerdam ist die meiste Zeit hinter seiner Hammond Orgel und den Keyboards von der Front Stage abgegrenzt, spielt sich aber in einigen Stücken in Soli mit Sonny Ray die Noten zu. Stark sind die Songs, wenn er sich seine Gitarre schnappt und zusammen mit Sonny Ray Southern-Flair in den Adler zaubert. Wie alle anderen Musiker unterstützt er Timmer auch in Backing Vocals oder Harmoniegesängen.

Aber auch die Rhythmusfraktion hat Momente, wo sie im Zentrum des Geschehens steht, um während der gesamten Show für den nötigen Druck sorgen. Drummer Benjamin Torbijn zeigt in einem Solo, das er gewissermaßen zu Beginn als Leisesolo spielt, seine Qualität. Kjelt Ostendorf steigt danach in ein mehrminütiges abwechslungsreiches Bassolo ein. Nach einer der ruhigen Phasen, wo die Instrumente fast ohne elektronische Verstärkung gespielt werden, lobt Timmer das Publikum, das ansonsten lautstark mitgeht, für die Zurückhaltung und man ein Stecknadel hätte fallen hören können.

Nach etwa zwei Stunden Spieldauer geht dann ein Konzertabend zu Ende, in dem die Band zeigt, was für ein Potential in ihr steckt. Mit einem Strahlen in den Gesichtern verabschiedet sich die Band von den Besuchern, die durch ihre Stimmung die Musiker regelrecht angetrieben haben. An dem Abend haben sie auf jedem Fall einige neue Fans dazugewonnen.

Line-up:
Janne Timmer – lead vocals
Dave Warmerdam – organ, keyboards, guitar, bgv
Sonny Ray van den Berg – guitars, bgv
Kjelt Ostendorf – bass, bgv
Benjamin Torbijn – drums

Text und Bilder: Gernot Mangold

Harlem Lale
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Schwarzer Adler, Rheinberg

Harlem Lake – 04.12.2022 – Yard Club, Köln – Konzertbericht

Am zweiten Advent traten Harlem Lake erstmals in Köln im Yard Club auf. Die aus Harlem bei Amsterdam stammende Band konnte im Sommer bei einigen Festivals begeistern und gewann den European Blues Award. Umso trauriger war es, dass nur etwa 30–40 Musikfans den Weg in den Yard  Club gefunden hatten. Den wenigen Fans, die an diesem Sonntagabend anwesend waren, boten die jungen Niederländer einen Abend, den sie so schnell nicht vergessen werden.

Von Beginn an zeigte sich, welch exzellente Musiker in der Band sind. Als erstes sei dabei Dave Warmerdam genannt, der für das Songwriting verantwortlich ist und trotz seines jungen Alters ein feines Händchen beweist, Elemente aus Blues, Americana und Southern Rock verschmelzen zu lassen. Seine Partnerin, nicht nur auf der Bühne, Jane Timmer übernimmt dabei den Part, die Texte zu schreiben.

Musikalisch gibt es dabei einige Paralellen zu einer amerikanischen Band in der auch Partner eine prägende Rolle spielen. So gab es unter den Besuchern so einige, die Vergleiche mit der Tedeschi Trucks Band machten. Was auf jedem Fall gesagt werden kann, ist, dass Harlem Lake sich nicht hinter prominenten Acts aus dem Genre zu verstecken brauchen.

Die junge Sängerin Jane Timmer begeisterte mit einer klaren Stimme und einem großen Stimmvolumen, was von zarten fast zerbrechlichen Gesang bis hin zur Bluesröhre ging, Zudem ging von ihr eine sehr positive Bühnenpräsenz aus und es gelang ihr schon mit der Ansage in einer Mischung aus Deutsch und Englisch die Besucher direkt einzufangen, dass sich über die gesamte Dauer des Konzertes eine tolle Stimmung mit einigen Anlässen für Szenenapplaus ergab.

Dave Warmerdam hielt sich optisch, meist Piano und Hammond Orgel spielend, zurück, offerierte dabei aber sein Können auch in einigen starken Soli. In den Vordergrund trat er bei den Tracks, wenn er sich die Gitarre schnappte und sich neben der Rhythmusunterstützung einige Gitarrenduelle mit Sonny Ray van den Berg lieferte. Herausragend war dabei der jammende Part in „I Won´t Complain“, mit Soli feinster Southern Rock-Manier, und auch der sonst eher im Hintergrund agierende Bassist Kjelt Ostendorf ein feines Basssolo hinlegte.

Sonny Ray, auch vom äußeren Erscheinungsbild, genau wie Dave in jede Southern Rock-Combo passend, gelang es viele Soloparts so auf den Punkt zu spielen, dass die Songstruktur nicht zerstört wurde. 

Visuell im Hintergrund standen Drummer Benjamin Torbijn und Bassist Kjelt Ostendorf. Dabei zeigten die beiden jungen Musiker schon eine große Souveränität ganz ohne große Effekthascherei. Beide hatten auch ein Feeling dafür, wann man sich etwas zurückhalten muss, um insbesondere bei den ruhigeren Stücken nicht die eher träumerische Stimmung zu zerstören.

Neben dem fast kompletten aktuellen Album spielte die Band als Zugabe mit „Mean Man“ noch ein Lied der Dave Warmerdam Band, aus der letztlich Harlem Lake entstanden ist und mit „Carry On“, dem begeisternden „Crying In The Desert“, „Temptation“, „Beggars Can`t Choose“ und „The Sight Of You“ fünf Songs, die erst auf dem neuen Album im nächsten Jahr veröffentlicht werden. Nach dem, wie die Stücke in Köln präsentiert worden sind, kann ich schon jetzt eine Kaufempfehlung aussprechen!

Zudem coverten Sie mit „Beware“ (von Barrelhouse), „That`s How Strong My Love Is“ (von Little Milton), „Whiskey Drinkin` Woman“ (von Lou Donalson) und „Don’t Change Horses“ (von Tower Of Power) gekonnt einige Stücke von musikalischen Vorbildern und präsentierten so den Anwesenden ein abwechslungsreiches Programm mit einigen Überraschungen durch die noch nicht veröffentlichten Songs, die von den Fans begeistert angenommen wurden.
Nach dem Konzert begaben sich die Musiker sofort zu den wartenden Fans am Merchendise-Stand, um Fanartikel zu signieren, Erinnerungsfotos zu machen und um sich über den Abend zu unterhalten.

Neben den Musikern hatte ich noch ein nettes Gespräch mit dem Vater von Dave Warmerdam, der die junge Band unterstützt, über die Band und deren Pläne. Plan oder Traum wäre es nebenan in der Kantine, in die wir während des Gesprächs schauen konnten, zu spielen. Wenn man den Abend im Yard Club, mit der beeindruckenden Bühnenpräsenz der Band gesehen hat, kann aus diesem Traum ganz schnell Wirklichkeit werden. In der Form ist Harlem Lake auf dem Weg, eine der europäischen Topacts in deren Genre zu werden und sie bewiesen, dass sie nicht zu Unrecht den European Blues Award dieses Jahr gewonnen haben.

Harlem Lake werden voraussichtlich im nächsten Sommer auf dem Freideck der Kantine spielen, ein Termin, den man sich mit knallrot im Kalender markieren sollte. Ein besonderer Dank geht auch noch einmal an die Kantine/Yard Club insbesondere an Markus, der hoffentlich bald wieder vor Ort ist, die es immer wieder schaffen so großartige Künstler in den Kölner Norden zu holen.

Line-up:
Janne Timmer – lead vocals
Dave Warmerdam – organ, keyboards, guitar, bgv
Sonny Ray van den Berg – guitars, bgv
Kjelt Ostendorf – bass, bgv
Benjamin Torbijn – drums

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Yard Club Köln