Zach Morgan – Quohog Cowboy – EP-Review

Review: Michael Segets

Ein reizvoller Aspekt meiner Tätigkeit für SoS ist, dass ich in Kontakt mit Musikern komme, deren Schaffen ich sonst wohl kaum zur Kenntnis genommen hätte. Ein solcher Fall ist Zach Morgan, der seine EP „Quohog Cowboy“ zur Besprechung geschickt hat. Der junge Singer/Songwriter wuchs in Cape Cod, Massachusetts, auf und zog dann über Tennessee, Alabama, Arizona nach Hawaii. Zurzeit plant er den Umzug zurück an die Ostküste der Vereinigten Staaten. Die EP wurde aber noch in Honolulu aufgenommen.

Die Rastlosigkeit und steten Wechsel des Umfelds spiegeln sich auch in den Titeln seiner Stücke wider. Sehr schön fängt der Folksong „Travelin‘ Across The Country“ die Gedanken an die Kindheit ein, die einem fern von der Heimat in den Sinn kommen können. In eine ähnliche thematische Richtung geht „Saying Goodbye“, das er anlässlich seines Wegzugs aus Arizona verfasste. Nach eigener Aussage reflektiert Morgan auf „Quohog Cowboy“ nicht nur seine Wanderschaft, sondern auch die Wurzeln seiner Herkunft. Neben den biographischen Bezüge lassen sich literarische aufweisen. So rekurriert „Tom And The Turtle“ auf John Steinbecks „Früchte des Zorns“. Dort geht es ja ebenfalls um Menschen, die einen Platz zum und im Leben suchen.

Musikalisch orientierte sich Morgan zunächst am Rock, bevor er Songwriter wie Jason Isbell oder Ryan Bingham entdeckte. In jüngerer Zeit setzte er sich mit den Werken von Bob Dylan, The Greatful Dead, Tom Petty und Neil Young auseinander, denen er einen großen Einfluss auf sein Songwriting zuschreibt. Morgan hört also die richtige Musik. In den einzelnen Tracks sind direkte Referenzen aber kaum auszumachen.

Die Stücke stehen klar in der Tradition des Folks. Ganz puristisch auf die akustische Gitarre reduziert geht es dabei nicht zu, denn Jon Yeater steuert auf der EP auch ein paar elektrifizierte Töne bei. Nicht zuletzt dadurch hinterlässt „Left In The Cold“ einen bleibenden Eindruck. Aber auch sonst gibt es keinen Lückenfüller auf „Quohog Cowboy“, sodass man eine gute Viertelstunde hervorragende Singer/Songwriter-Kost geboten bekommt. Obwohl alle Stücke unter drei Minuten bleiben, gelingt es Morgan stimmungsvolle Stories zu erzählen. „Milton“ sticht diesbezüglich nochmal unter den Tracks hervor.

Dem Ruf des Openers „So Good To See You“ kann geantwortet werden: So good to hear you! Vielleicht führen ihn seine Reisen ja mal auf den alten Kontinent, sodass man ihn nicht nur hören, sondern auch sehen kann. Zach Morgan gibt mit „Quohog Cowboy“ Anlass zu der Hoffnung, dass der Nachwuchs an Songwritern nicht versiegt, dem die musikalischen Traditionen bewusst sind, ohne diese lediglich zu reproduzieren..

Eigenproduktion (2025)
Stil: Singer/Songwriter

Tracks:
01. So Good To See you
02. Saying Goodbye
03. Milton
04. Tom And The Turtle
05. Left In The Cold
06. Travelin’ Across The Country

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Joanne Shaw Taylor – Black & Gold – CD-Review

Das zehnte Album in einer Karriere ist sicherlich, egal für welchen Künstler, immer etwas besonderes, ein Meilenstein, vielleicht auch ein neuer Richtungsweiser. Viele Acts erreichen diese Marke erst garnicht. Für Joanne Shaw Taylor, einst mit 16 Jahren von Eurythmics-Dave Stewart entdeckt und seit 2009 im Blues Rock-Business tätig, ist dieser ominöse Zeitpunkt jetzt gekommen.

Mit „Black & Gold“ stellt sie sich nun dieser Herausforderung und bewältigt diese, um es vorwegzunehmen, mit Bravour. Erneut auf Joe Bonamassas Journeyman Records-Label unterwegs, dazu mit Joes Langzeit-Spezi Kevin Shirley an den Reglerknöpfen, bietet sie einen abwechslungsreichen Mix zwischen eingängigem, Blues- und Southern (Country) Rock, Rock und beschwingten und luftigen PopRock-Nummern, die genau zur richtigen Jahreszeit kommen und sogar durchaus als cabriotauglich zu bezeichnen sind, auch wenn die Songthematiken zum Teil von ernsterer Natur sind..

„Ich wusste, dass dieses Album ein Meilenstein für mich wird“, so die Protagonistin. „Mein zehntes Studioalbum – das fühlt sich an wie das Ende eines Kapitels und der Auftakt eines neuen.“ Bewusst habe sie sich darauf eingelassen, musikalisches Neuland zu betreten. Sie wolle sich nicht wiederholen, sondern weiterentwickeln. „Einige Songs musste ich einfach für mich selbst schreiben. Es ging darum, Themen aufzugreifen, die ich lange umgangen habe. Ein Befreiungsschlag – künstlerisch wie persönlich.“

Allein der swampige Opener „Hold Of My Heart“ ist schon ein Genuss für sich. Der Beginn mit einer rauen Akustikgitarre, dazu eine wiehernde Fiddle (von der renommierten Musikerin Sav Madigan gespielt), und eine fulminantes, im Southern Rock verwurzeltes E-Gitarren-Solo lassen Erinnerungen an die Rossington Collins Band in ihrer Beginn-Phase aufkommen. In eine ähnliche Kerbe schlagen auch das slideträchtige „I Gotta Stop Letting You Let Me Down“ und  später mit einem zusätzlichen leichten Stones -Hauch versehene „Hell Of A Good Time“, zwei weitere der vielen Highlights.

Kommen wir zu den wunderbar, leicht ins Ohr gehenden, poppigen Liedern wie „All The Things I Said“, „Who’s Gonna Love Me Now?“, „Summer Love“ (aktuelle Single) und „Grayer Shade Of Blue“, allesamt absolut radiotauglich, die aber durch das immer integrierte schöne E-Gitarrensolo auch eine gewisse Rock-Attitüde behalten. Da bekommt man richtig gute Laune.

Introvertierten Stoff, etwas schwerer verdaulich, als Kontrast in Richtung Beth Hart weisend, bieten der Titelsong „Black & Gold“ und „Look What I’ve Become“, bevor am Ende durchaus wieder die Southern Rock-Freunde zum Zug kommen: Zum einen mit der herrlich shuffelndem  Uptemponummer „What Are You Gonna Do Now?“ mit Pianoeinlagen und klasse E-Gitarrenarbeit samt kurzem Solo. Fußwippe unvermeidlich!

Zudem mit der grandiosen Southern Soul-Ballade „Love Lives Here“ hinterlässt die Britin zum Abschluss äußerst bleibenden Eindruck und beweist neben ihren starken Gitarrenqualitäten auch ihre beeindruckendes Vokalkönnen (schön rauchig Richtung Kim Carnes). Und wenn sie dann zum finalen Hammersolo mit Pilly Powell-mäßig unterlegtem Pianogeklimper ansetzt, reibt sich jeder Lynyrd Skynyrd-Fan vermutlich verwundert die Augen. 

Joanne Shaw Taylor hat Wort gehalten. Mit „Black & Gold“, ihrem 10. Werk, ist ihr tatsächlich ein echter Meilenstein gelungen. Die CD macht von der ersten bis zur letzten Sekunde großen Spaß und bietet vor allem gekonnt ineinander greifende Diversität. Würde ich ihre Vorgänger-Werke besser kennen, würde ich es glatt wagen, von einer Art Karrierealbum zu sprechen. Schwarz sehe ich hier nur auf dem stilvollen Coverbild, ansonsten ist hier ist wirklich alles Gold, was glänzt, absolute Kaufempfehlung!

Journeyman Records (2025)
Stil: (Southern) Blues Rock / Pop Rock

Tracks:
01. Hold Of My Heart
02. All The Things I Said
03. Black & Gold
04. Who’s Gonna Love Me Now?
05. I Gotta Stop Letting You Let Me Down
06. Summer Love
07. Grayer Shade Of Blue
08. Hell Of A Good Time
09. Look What I’ve Become
10. What Are You Gonna Do Now?
11. Love Lives Here

Joanne Shaw Taylor
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Another Dimension

North Mississippi Allstars – Still Shakin‘ – CD-Review

Review: Stephan Skolarski

Im Vorgriff auf das 30-jährige Bestehen der Band im kommenden Jahr haben North Mississippi Allstars das Album “Still Shakin’” mit Südstaaten-Klassikern konzipiert, das gleichzeitig auch dem Debut “Shake Hands With Shorty” aus dem Jahre 2000 zum Geburtstag gratuliert. Gegründet von den Brüdern Luther und Cody Dickinson, ist die Formation eine Art Kollektiv-Gemeinschaft, überwiegend von Musikern aus dem Norden ihrer Heimat.

Die bekannten Allstars Begleiter reichen über die Jahre von R.L. Burnside, Junior Kimbrough bis hin zu Berry Oakley, Oteil Burbridge (beide Allman Brothers Band) und aktuell Joey Williams (Blind Boys of Alabama) und “Ray Ray” Holloman (Gitarrist von Eminem und Ne-Yo). Die Erfolge sind neben dem Debut Werk (Living Blues Award 2001) und “Electric Blue Watermelon” (2005 die Nr. 1 der Billboard Blues Charts), sowie mehreren Grammy Nominierungen sprechen für sich (siehe ebenso SoS-Review zum Album “Up And Rolling” – 2019).

Die neue Eigenproduktion bringt großteils moderne, teilweise jedoch etwas außergewöhnliche, aber letztlich überzeugende Versionen bekannter Titel. Den schnellen Einstieg macht der „Preachin‘ Blues” von Robert Johnson aus den 30ern – als funkige Eröffnung eine durchaus überraschende Variante im Stil der 1960er Dynamik. Unweigerlich zurück zu den Wurzeln ihrer Tradition kommen die Allstars mit dem folgenden Junior Kimbrough Stücken “Stay All Night” und “My Mind Is Ramblin’”, wobei der erstere im souligen Duett und schönen E-Solos abgefeiert wird und der zweite Track mit fast ungewohnten, aber unwiderstehlichen Drum-Beats gospeliges Flair verbreitet.

Das Blind Boys of Alabama Cover “Pray For Peace” verstärkt diese Stilrichtung südstaatlich groovender Blues-Gospel Rhythmen und lässt auch hier dem Bewegungsdrang keine Alternative. Der historische Folk-Song “K.C. Jones” – ungefähr 1910 – erfährt in ähnlicher Weise eine fast futuristische Country-Rockfassung und leitet über in den etwas experimentell anmutenden, eigenen Titel-Track, der als psychedelischer Jam im Mississippi Hill Country seinen Platz findet.

Weitere, moderne Interpretationen ursprünglicher Südstaaten-Klassiker sind zweifelsohne das eher seltene “Don’t Let The Devil Ride” (im Original von Brother Joe May) und der unverwüstliche Folk-Titel “John Henry”, der in pulsierender Country-Rock Ausgabe kaum wieder zu erkennen ist. Wieso eines der elegantesten Stücke, die wunderbare Fred McDowell Komposition “Write Me A Few Lines” nur als CD-Bonus erhältlich ist, bleibt in Vinyl verwöhnten Zeiten ungewöhnlich.

Mit “Still Shakin’” ist für unsere musikalischen Breiten ein herausforderndes Hörerlebnis und ein in großen Teilen hypnotischer Country-Folk-Blues und Rock-Longplayer entstanden, den die North Mississippi Allstars mit spürbarer Begeisterung und Gästen einer jungen Musikergeneration in ihrem Homestudio aufgenommen haben. Insofern ist ein entwicklungsweisendes Album erschienen, das aufzeigt, wie die Band über die Jahrzehnte gewachsen ist.

New West Records (2025)
Stil: Blues, Country, Folk

Tracks:
01. Preachin‘ Blues
02. Stay All Night (feat. Robert Kimbrough, Joey Williams)
03. My Mind Is Ramblin‘
04. Pray for Peace (feat. Joey Williams)
05. K.C. Jones, Part 2 (feat. Jojo Herman and Grahame Lesh)
06. Still Shakin‘
07. Poor Boy (feat. Duwayne Burnside)
08. Don’t Let the Devil Ride (feat. Joey Williams)
09. Write Me a Few Lines
10. John Henry
11. Monomyth (Folk Hero’s Last Ride)

North Mississippi Allstars
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V2 Records

Mary Chapin Carpenter – Personal History – CD-Review

Review: Michael Segets

Mary Chapin Carpenter legt dieses Jahr einen Doppelschlag hin. Der Veröffentlichung „Looking For The Thread“ zusammen mit Julie Fowlis und Karine Polwart folgt nun das Soloalbum „Personal History“. Der Longplayer wurde wie die vorangegangen in Peter Gabriels Real World Studios in Großbritannien aufgenommen und erneut von Josh Kaufmann (Bonny Light Horseman) produziert. Chapin Carpenter setzt also auf Kontinuität. Diese zeigt sie auch in musikalischer Hinsicht. „Personal History“ liefert Balladen, wie sie für die Songwriterin charakteristisch sind.

Bereits der Titel des Werks lässt seine autobiographische Prägung vermuten. Nach Chapin Carpenter ist es in einem höheren Maße persönlich als ihre bisherigen. Mit ihren zahlreichen Erfolgen – unter anderem fünf Grammy Awards – kann sie sicherlich auf einige berufliche Höhepunkte zurückblicken. Abseits vom Showbiz thematisiert sie jedoch die Momente, die das Leben vieler Menschen prägen – Momente, die sie einfühlsam mit einer gewissen Zerbrechlichkeit und Wärme einfängt.

Man spricht ja nicht über das Alter von Damen, aber ich verrate kein Geheimnis, wenn ich feststelle, dass Chapin Carpenter – wäre sie Arbeitnehmerin in Deutschland – ihr Berufsleben hinter sich hätte. Auf alle Fälle bewegt sie sich in einer Phase, in der ein Rückblick auf das bisherige Leben nicht ungewöhnlich ist. Was bleibt? Was wäre gewesen, wenn …? Das sind Fragen, die sich Chapin Carpenter stellt. Auf „What Did You Miss“ formuliert die Songwirterin das zentrale Thema, mit dem sich die Stücke des Albums auseinandersetzen. Es ist eine Suche nach etwas, das sich schwer fassen lässt, das sich nur annäherungsweise beschreiben lässt und, wenn man meint, es zu haben, wieder flüchtig erscheint. Sinn und Glück werden von Chapin Carpenter an einzelnen Episoden oder Erlebnissen festgemacht. Und die Erinnerungen an diese machen eben die persönliche Geschichte aus.

So schwingt bei den Lyrics etwas Wehmut an vergangene Zeiten mit, gerade wenn manche Ziele und Träume sich nicht erfüllten. In Chapin Carpenters Rückschau spiegeln sich Gelassenheit und Milde, bei denen Resignation keinen Platz findet. So gehören Enttäuschungen und Gedanken an verpasste Gelegenheiten („The Night We Never Met“) zwar zum Leben, zentral ist aber, wie man mit diesen umgeht. Die Prioritätensetzung verschiebt sich im Laufe der Zeit, die Selbstdefinition bleibt jedoch in jedem Alter eine Herausforderung. Ein Motiv, das sich durch mehrere Songs zieht, ist dabei das Spannungsfeld zwischen Alleinsein und Einsamkeit („Hello, My Name Is“). Im Alter genießt man einfache Dinge („Girl And Her Dog“) und baut eine gewisse Distanz zu den Erwartungen auf, die man mit fünfundzwanzig hatte („Paint + Turpentine“).

Musikalisch hat „Personal History“ durchgängig einiges zu bieten. Ob mit akustischer Gitarre („Coda“) oder Klavierbegleitung („Say It Anyway“) weisen die Balladen eine gewisse Variamz auf. Das sanfte „The Night We Never Met“ sowie „Paint + Turpentine“ mit seinem ins Ohr gehenden Refrain sind ebenso hervorzuheben, wie „The Saving Things“, bei dem Bläser den Titel untermalen. „Bitter Ender“ ragt als flotterer Song im Midtempo nochmal unter den anderen Songs heraus. Der Track wurde daher folgerichtig als Single herausgegeben.

In der Aufarbeitung ihrer „Personal History“ erweist sich Mary Chapin Carpenter wieder einmal als brillante Songwriterin. Ihre autobiographisch gefärbten Texte greifen Situationen auf, die hohe Identifikationspotenziale für Menschen mittleren Alters aufweisen. Wie gereifter Wein mundet das aktuellen Album von Chapin Carpenter in besonderem Maße.

Chapin Carpenter plant im Anschluss an die Veröffentlichung des Longplayers zusammen mit Brandy Clark auf eine ausgedehnte Tour durch die Vereinigten Staaten zu gehen.

Lambent Light Records – Thirty Tigers/Membran (2025)
Stil: Singer/Songwriter

Tracks:
01. What Did You Miss
02. Paint + Turpentine
03. New Religion
04. Girl And Her Dog
05. The Saving Things
06. Hello, My Name Is
07. Bitter Ender
08. The Night We Never Met
09. Home Is A Song
10. Say It Anywhere
11. Coda

Mary Chapin Carpenter
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Thirty Tigers
Oktober Promotion

Cat Lion – On My Cloud – CD-Review

Review: Stephan Skolarski

Kinderträume sind manchmal Antriebsfedern, die ihre Schwungkraft auch viel später nicht verlieren. Ihre frühkindlichen Erinnerungen vom Cowgirl Outfit und Country Sound haben die Sängerin Clara Löw aka Cat Lion im Jahr 2022 dazu verleitet, mit ihrer eigenen Band eine musikalische Karriere anzugehen. Nach ersten Erfolgen auf verschiedenen Trucker- und Country-Festivals und einem Auftritt bei den International Country Music Awards in Houston, Texas, war Nashville eine spannende Erfahrung für die Songwriterin aus Österreich.

Anfang 2024 entstand in den renommierten Sound Emporium Studios das Debütalbum “On My Cloud”. 11 neue Songs, davon 10 im Co-writing konnte Cat Lion mit namhaften Session-Musikern, wie den Gitarristen Dan Dugmore (u. a. Linda Ronstadt), Tim Galloway (u.a. Keith Urban), Jon Conlay (u.a. Johnny Cash), dem Pianisten Michael Rojas (u. a. Lady A), Drummer Matt King (u. a. Brothers Osborne), sowie Bassist Lex Price (u.a. Miranda Lambert) formvollendet einspielen. Die magische Zusammenarbeit war eine unglaubliche Inspiration, so Cat Lion, und lobte die harmonische Atmosphäre der Produktion.

Die erste Vorab Single “Two Lives“ bringt ein frisch stompenden Track und eröffnet damit die Scheibe, einen Reigen aus teils traditionellen und teils poppig angehauchten Titeln. Die sehr gelungene Mischung vereint auffallend überwiegend temporeiche Aufnahmen (z. B. “Upside Down”, “Inside Out”, “Pin Me Up” oder “Pretty Baby”) mit ansprechenden, balladenartigen Kompositionen (z. B. “‘Cause Memories”, “They Last“ und “Out Of My Heart”), sowie mid-tempo Rock (“This Ain’t Love”) zum abwechslungsreichen Longplayer. Die gute Inszenierung lässt einen ebensolchen Titel-Song natürlich nicht aus und begeistert bis zum Schluss mit dem gleichermaßen radiotauglichen “Not Too Late”.

In einer Szene, in der sich Innovation oft nur in Nuancen zeigt, hebt sich Cat Lion durch eine entschlossene Ausrichtung und ein feines Gespür für Songstruktur und Produktion ab. Die Aufnahmen sind für ein Debutalbum weit ausgereift, ohne dabei überproduziert zu wirken. Inhaltlich zeigt sich die Künstlerin thematisch fokussiert – persönliche Erfahrungen und Reflexionen stehen im Zentrum der Songs. Insgesamt handelt es sich um ein Debut mit hohem Wiedererkennungswert, das Cat Lion innerhalb eines nach wie vor wachsenden europäischen Genres positioniert und Newcomer-Qualitäten erkennen lässt.

My Redemption Records (2025)
Stil: Country

Tracks:
01. Two Lives
02. Upside Down, Inside Out
03. Stop!
04. Cause Memories, They Last
05. The Drizzle
06. Pin Me Up
07. Pretty Baby
08. Out Of My Heart
09. This Ain’t Love
10. My Cloud
11. Not Too Late

Cat Lion
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Another Dimension

Morgan Wallen – 28.05.2025 – The Roundhouse, London – Konzertbericht

If Daniel Daus is going to London, Morgan Wallen might be the reason! Und so war es dann tatsächlich auch. Universal Music hatte mich recht kurzfristig um ein Konzertreview im Londoner Roundhouse gebeten und die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür geschaffen.

Und so begann für mich eine aufregende Kurzreise in die britische Metropole, um den amerikanischen New Country-Superstar und Bad Boy bei der Live-Präsentation vieler Songs seines neuen Albums „I’m The Problem“ zu begutachten.

Vormittags ging es von Düsseldorf los, Ankunft war knapp eine Stunde später in Heathrow. Es war mein erster Besuch in London seit 44 Jahren. Somit hieß es erstmal, sich zurechtzufinden mit den Verkehrsbegebenheiten, aber mit ein bisschen Fragen (sehr hilfsbereit die Leute), verlief dann die Fahrt  zum schönen Hotel im Stadtteil Old Street absolut unproblematisch.

Als ich aus der U-Bahn stieg, musste ich erstmal durchatmen, hypermoderne Wolkenkratzer und ein buntes Treiben um mich herum, da staunt der zwar in einer Großstadt arbeitende, aber privat in einer Kleinstadt lebende Normalbürger. Einchecken im Hotel, danach war das Zeitfenster bis zum Konzert samt Anfahrt schon kurz getaktet.

Ich entschied mich, Westminster zu besuchen, auf der Rückstrecke ging es noch schnell zur Tower Bridge. Zurück zum Hotel, duschen und dann war ich schon wieder in die ehemalige Punker-Hochburg Camden unterwegs, wo das Roundhouse beherbergt ist.

Allein auf dem Fußweg von der U-Bahnstation die ganzen Geschäfte und das bunte Bild der Leute zu beobachten, war schon überaus unterhaltsam, vor der Location hatte sich gegen 18:45 Uhr bereits eine lange Schlange gebildet, die sich dann aber mit dem Einlass schnell in Bewegung setzte.

Das Roundhouse hielt von innen das, was die Bilder, die ich mir im Netz angeschaut hatte, versprachen. Man merkte schon sofort, dass eine besondere Spannung und Atmosphäre in der ‚Luft‘ lag.

Als der Protagonist auf Rundbühne mit dem Titelstück der neuen Doppel-CD um 20:30 Uhr loslegte, brandete sofort das Gekreische und die heute übliche Handylawine auf, das Publikum begann direkt lautstark mitzusingen. Morgan saß im Vordergrund auf einem Hocker, sein ihn begleitendes Personal war an den seitlichen Rundungen ebenfalls sitzend positioniert und am Ende eher mehr schmückendes Beiwerk zur One Man-Show. Hier war alles Chefsache!

Wallen sang mit seiner typischen Stimme, spielte ab und zu mal die Akustikgitarre und bediente zwischenzeitlich bei „Sand In My Boots“ das Piano, das dafür nach vorne an seine Front-Position geschoben wurde.

Am Ende wurden es 12 Stücke vom neuen Longplayer („‚I’m The Problem“. „Kick Myself“, „20 Cigarettes“, „Kiss Her In Front Of You“, „Don’t We“, „Eyes Are Closed“, „I Got Better“, „I’m A Little Bit Crazy“, „Superman“, „Love Somebody“, „What I Want“ und „Just In Case“) zwischendurch immer mal flankiert von Hits der Voralben wie u. a. „Cover Me Up“, „Whiskey Glasses“ und das finale „Last Night“ als Abschluss. Keine Zugabe, trotz riesiger Stimmung, die das Publikum entfacht hatte.

Bei Morgan Wallen sind seine kontroverse Persönlichkeit und vor allem der Wiederkennungswert der Lieder der Schlüssel zum Erfolg. Musikalisch war es eher monoton, ich kann mich an kaum ein Solo der Mitmusiker erinnern, auch wenn immer wieder fleißig die Gitarren getauscht wurden. Trotzdem hätte man sich vielleicht doch noch ein bis zwei Zugaben gewünscht. Der Schluss war dann jedenfalls ziemlich abrupt.

Und schon befand ich mich wieder, geflasht von den ganzen Eindrücken des Tages, auf dem Rückweg durch das abendliche Treiben in Camden zur Underground. Zurück im Hotel, ein paar wenige Stunden geschlafen, kurz nach Sechs wieder auf dem Weg nach Heathrow, Rückflug nach Düsseldorf. Heimfahrt mit dem Auto, ein paar Stunden Schlaf, eine Runde mit dem Hund, Essen und der Review und damit die Gelegenheit, dieses schon fast von Reizüberflutung gekennzeichnete, fast surreal wirkende Ereignis zu verarbeiten.

Mein großer Dank geht an Simone Geldmacher von Universal Music, die das alles ermöglicht hat.

Photo credit: Lewis Smith

Morgan Wallen
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Universal Music Group

Will Varley – Machines Will Never Learn To Make Mistakes Like Me – CD-Review

Review: Michael Segets

Der Titel von Will Varleys siebten Studiowerk „Machines Will Never Learn To Make Mistakes Like Me” hat es mir direkt angetan. Irren ist menschlich, wie man so schön sagt. Der Albumtitel regte mich jedenfalls dazu an, eine Besprechung von Will Varleys neuem Longplayer von ChatGPT erstellen zu lassen, um zu sehen, ob Maschinen auch Fehler machen:

„Der englische Singer-Songwriter Will Varley ist bekannt für seine eindrucksvollen Texte, die oft gesellschaftliche Themen, persönliche Geschichten und eine Prise Humor miteinander verbinden. Mit seiner charakteristischen Stimme und seinem akustischen Stil hat er sich eine treue Fangemeinde aufgebaut und gilt als einer der bedeutenden Stimmen in der aktuellen Folk- und Singer-Songwriter-Szene. Sein neues Album mit dem Titel „Machines Will Never Learn To Make Mistakes Like Me“ ist ein weiteres Beispiel für seine Fähigkeit, tiefgründige und nachdenkliche Lieder zu schreiben. […] Das Album zeichnet sich durch seine eingängigen Melodien, ehrlichen Texte und eine emotionale Tiefe aus, die Fans und Kritiker gleichermaßen begeistert. Will Varley schafft es, komplexe Themen verständlich und berührend zu präsentieren […].“

Soweit der freundliche, doch ziemlich allgemein gehaltene Kommentar der Künstlichen Intelligenz, die mir zudem angeboten hat, ihren Text etwas kritischer zu formulieren. Das ist aber nicht nötig. Die Lyrics weisen Varley tatsächlich als versierten Songwriter aus. In eigenen Worten des Musikers geht es auf dem Album um den Versuch, Hoffnung und Frieden zu finden in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist.

Zur musikalischen Seite seien aber noch ein paar Worte verloren: Der in Kent beheimatete Varley verfolgt auf dem aktuelle Longplayer weniger den akustischen Stil, der ihm von ChatGPT bescheinigt wird. Es finden sich zwar gelungene, instrumental reduzierte Tracks wie „Long Way Back To Now“ oder „Venus Returns“, aber die Folk-Anteile treten mehrmals hinter opulenter wirkenden Arrangements zurück. Während „Home Before The World Ends“ und „Everthing Has A Hearbeat“ in Richtung Pop weisen, findet Varley bei „Only Louise” sowie dem sanften Ausklang des Albums „Whatever‘s Left“ die richtige Mischung zwischen handgemacht und aufgepimpt.

Varley holt sich gelegentlich Unterstützung von befreundeten Musikern wie Dan Smith von Bastille auf dem Titeltrack und Billy Bragg. Die tiefe Stimme von Bragg in Kombination mit der von Varley sorgt bei „End Times“ für einen Gänsehautmoment. Den mit Abstand stärkste Track der Scheibe stellt allerdings die erste Single „Different Man“ dar. Brent Cobb diente hier wohl als Inspirationsquelle.

Auf „Machines Will Never Learn To Make Mistakes Like Me” zeigt sich Will Varley erneut als tiefsinniger Songwriter. Das Album fällt weniger folkig aus, als man vielleicht erwartet. Neben den einzelnen akustisch gehaltenen Stücken sind aber weitere Beiträge vertreten, die für SoS-Leser*innen interessant sein könnten – allen voran die Single „Different Man“.

Folketown-MNRK UK – SPV (2025)
Stil: Singer/Songwriter

Tracks:
01. Long Way Back To Now
02. Different Man
03. Home Before The World Ends
04. Never Get Tired Of Loving You
05. End Times
06. Machines Will Never Learn To Make Mistakes Like Me
07. Only Louise
08. Venus Returns
09. Everything Has A Heartbeat
10. Whatever’s Left

Will Varley
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SPV
Oktober Promotion

Watchhouse – Rituals – CD-Review

Review: Michael Segets

Hinter Watchhouse verbergen sich Andrew Martin und Emily Frantz. Das Duo aus North Carolina trat früher als Mandolin Orange auf und schaut bereits auf eine mehr als fünfzehnjährige Karriere zurück. Das erste Album unter neuem Namen erschien 2021. Die Namensänderung mag überraschen, da der vorherige Longplayer von Mandolin Orange in den USA ziemlich hohe Chart-Positionen erreichte. Das Ehepaar identifizierte sich und ihre Musik allerdings nicht mehr mit dem alten Bandnamen aus ihrer Jugendzeit und so kam der Wechsel nicht aus ökonomischen, sondern aus künstlerischen Erwägungen zustande. Die Umbenennung tat der Beliebtheit des Duos keinen Abbruch.

Die Washington Post lobt Watchhouse als eine Band, der es gelingt, ein jüngeres Publikum für die Roots Music zu begeistern. Sie füllt renomierte Locations wie das Red Rocks Amphitheatre in Colorado oder das Ryman Auditorium in Nashville. Auch auf der angekündigten Tour macht das Duo dort wieder Station. Vielleicht bin ich nicht jung und modern genug, um mich für die Spielarten des Folk oder Americana Marke Watchhouse rundum zu begeistern.

Dank der Geige von Frantz eröffnet Watchhouse mit „Shape“ den Longplayer sehr stimmungsvoll. Auch die erste Auskopplung „All Around You“ weiß zu überzeugen. Das folgende „Beyond Meaning“ bleib sanft, obwohl das Schlagzeug mal einen akzentuierten Rhythmus vorgibt. Auf „Firelight“ übernimmt Frantz ausnahmsweise den Leadgesang. Ansonsten steuert sie meist die Harmonien bei wie bei dem Titelstück. Bei „Glistening“ setzt Watchhouse mal auf Shout And Response, wobei der Song selbst dadurch keinen richtigen Drive erhält. Nach dem vielversprechenden Einstieg plätschert das Album im Mittelteil vor sich hin.

Aufhorchen lässt dann nochmal das atmosphärisch dichte „Endless Highway (pt. 1)”. Diesem folgt „Sway – Endless Highway (pt. 2)“, das mit einer langen Instrumental-Passage ausklingt. Die Monotonie langer Autofahrten spiegelt sich so musikalisch wider. Zum Abschluss setzt die Bluegrass-Nummer „Patterns“ jedoch noch ein Ausrufezeichen. Martin begleitet sie auf seiner Mandoline, was einen neuen Sound auf die Scheibe bringt.

„Rituals“ ist ein Beispiel für die Schwierigkeit, der sich vor allem folkorientierte Longplayer gegenübersehen: Wie halte ich die Hörer*innen bei der Stange? Das Album hat ein paar gute Stücke zu verzeichnen und ein paar, die so mitlaufen. Die lyrischen Texte sind nicht durchgehend in fesselnde Kompositionen integriert und auch herausragende Tracks, die sich sofort in die Gehörgänge einbrennen, finden sich nur begrenzt.

Tiptoe Tiger Music/Thirty Tigers – Membran (2025)
Stil: Folk, Americana

Tracks:
01. Shape
02. All Around You
03. Beyond Meaning
04. Rituals
05. Firelight
06. False Habors
07. In The Sun
08. Glistening
09. Endless Highway (pt.1)
10. Sway – Endless Highway (pt.2)
11. Patterns

Watchhouse
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Thirty Tigers
Oktober Promotion

Mike Dangeroux – Empty Chair – EP-Review

Um es vorwegzunehmen, so richtig gefährlich geht es auf der neuen EP des Protagonisten, wie der Name des Protagonisten es vielleicht suggeriert, auch wenn er ja am Ende mit ‚x‘ statt einem ’s‘ geschrieben wird, nicht zu.

Mike Dangeroux ist ein in Chicago angesehener Blues-Gitarrist und hat die Bühne schon mit diversen Größen der Zunft wie u. a. Koko Taylor, Mississipi Heat oder Buddy Guy geteilt.

Seit Ende Februar ist seine neu EP „Empty Chair“ auf dem Markt. Mike hat alle Stücke selbst geschrieben und produziert, er singt und bedient natürlich die E-Gitarre, als auch den Bass. Begleitet wird er vom Keys-Player und Co-Producer Vincent Varco und Drummer Daron Casper Walker.

Keine für die Stadt typischen Bläser und Harpspieler sind bei den insgesamt sechs Stücken mit dabei, stört mich auch eher nicht. Die erste Hälfte mit den drei Tracks „End Like This“ (humorvoller Text mit schönen Reimen), „Money Back“ und „Play My Cards Right“ steht im Rahmen von schunkelnder Blues (-Rock) Musik, die für eine Gute-Laune-Atmosphäre in entsprechenden Blues Clubs recht gut geeignet ist.

Das E-Gitarrenspiel auf „Money Back“ hat ein wenig unterwelliges ZZ-Top-Appeal. Im zweiten Teil überwiegen die ruhigeren Momente. Mit dem tollen Slow Blues „No Good For Me“ gibt es das intensiv und gefühlvoll besungene und mit tollen E-Gitarrenparts ausgestattete Highlight des Albums.

Der Titelsong „Empty Chair“ kommt mit psychedelischer Note daher, beim Abschluss mit „What’s Talking So Long“ geht es wieder in die ruhigeren und traditionelleren Gefilde des Genres.

Am Ende offenbart die durchaus hörenswerte Scheibe, dass wir es  in Mike Dangeroux mit einem weiteren guten Gitarristen und Songschreiber zu tun haben, der sich aus meiner Sicht aber eher auf Insider-Status bewegen wird. Deshalb wird sein Fokus vermutlich weiter auf Spielen bei Hochzeiten (wie man es auf seiner Webseite angeboten bekommt) und in den Clubs der amerikanischen Großstadt (mit hoffentlich gut gefüllten Stühlen)  bewegen.

Keine gefährliche Musik für die arrivierte Konkurrenz auf dem Gebiet, aber solide und angenehm!

Eigenproduktion (2025)
Stil: Blues Rock

01. End Like This
02. Money Back
03. Play My Cards Right
04. No Good For Me
05. Empty Chair
06. What’s Talking So Long

Mike Dangeroux
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DeWolff – 16.05.2025 – Kantine, Köln – Konzertbericht

Die Niederländer DeWolff locken über 600 Besucher in die anständig gefüllte Kantine in Köln. Zu Beginn sorgen The Commoners mit einem knapp 45 minütigen Auftritt schon für gute Stimmung unter den Fans und machen mit einem launigen southern bluesigen Auftritt Werbung in eigener Sache.

Nach einer kurzen Umbaupause entern DeWolff, unter Applaus die Bühne. Verstärkt hat sich das Trio, das sich vor etwa 17 Jahren als Jugendliche gegründet hat, diesmal nur mit zwei Background Sängerinnen.

Von der ersten Minute an brennt dann die Kantine. Pablo van de Poel zeigt sich dabei als wahre Rampensau und nutzt die gesamte Breite der Bühne. So ergeben auch die beiden Mikrofonständer einen Sinn, die er je nach Bedarf nutzt. Er zeigt sich gewohnt kommunikativ und hält sich auch mit Lob für das frenetisch mitgehende Publikum nicht zurück, in dem er bei einem Song singend verschwindet.

Was die jungen Niederländer musikalisch bieten, ist allererste Sahne und der Geist von Bands wie Led Zep, Allman Brothers oder Cream wird mit vielen jammenden Phasen in die Kantine gebracht. Pablo van de Poel jagd dabei nur über die Saiten seiner Gitarren, liefert sich dabei auch einige Duelle mit Robin Piso, der seine Hammond so bearbeitet, dass man Angst haben könnte, das Instrument kippt gleich um. Dazu umhüllt Piso die Songs oft mit einer psychedelichen Wolke.
Luka van de Poel lässt nicht nur die Drumsticks glühen, in manchen Songs übernimmt er auch die Leadvocals.

DeWolff lassen gewissermaßen Southern Rock, Blues und klassischen Hard Rock miteinander verschmelzen und würzen dies mit jammenden Elementen, an denen Jerry Garcia von The Grateful Dead bestimmt seinen Gefallen gehabt hätte.
Nach etwa 90 Minuten beendet die Band mit „Nothing´s Changing“ das Konzert, lässt aber das Publikum, das lautstark Zugaben fordert, nicht lange warten. Es gibt mit „Rosita“ zwar nur einen zusätzlichen Song, der allerdings um die 25 Minuten dauert.

Nach knapp zwei schweißtreibenden Stunden verabschiedet sich die Band nach einem grandiosen Konzert endgültig. DeWolff haben eindrucksvoll gezeigt, dass man von ihnen noch einiges erwarten kann. Schön ist es zu sehen, dass junge Bands gibt, die diese Art der Musik weiterleben lassen und auch dafür sorgen, dass der Altersschnitt im Publikum wieder abgesenkt wird.

Ein Dank geht auch an das Konzertbüro Schoneberg für die unproblematische Akkreditierung und den netten Mailkontakt.

Line-up:
Pablo van de Poel – guitars, vocals
Luka van de Poel – drums
Robin Piso – Hammond, keyboards
Diwa Meijman – bgv
Jelte Tuinstra – bgv

Bericht und Bilder: Gernot Mangold

DeWolff
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Kantine Köln
Konzertbüro Schoneberg