
Die Niederländer DeWolff locken über 600 Besucher in die anständig gefüllte Kantine in Köln. Zu Beginn sorgen The Commoners mit einem knapp 45 minütigen Auftritt schon für gute Stimmung unter den Fans und machen mit einem launigen southern bluesigen Auftritt Werbung in eigener Sache.
Nach einer kurzen Umbaupause entern DeWolff, unter Applaus die Bühne. Verstärkt hat sich das Trio, das sich vor etwa 17 Jahren als Jugendliche gegründet hat, diesmal nur mit zwei Background Sängerinnen.
Von der ersten Minute an brennt dann die Kantine. Pablo van de Poel zeigt sich dabei als wahre Rampensau und nutzt die gesamte Breite der Bühne. So ergeben auch die beiden Mikrofonständer einen Sinn, die er je nach Bedarf nutzt. Er zeigt sich gewohnt kommunikativ und hält sich auch mit Lob für das frenetisch mitgehende Publikum nicht zurück, in dem er bei einem Song singend verschwindet.
Was die jungen Niederländer musikalisch bieten, ist allererste Sahne und der Geist von Bands wie Led Zep, Allman Brothers oder Cream wird mit vielen jammenden Phasen in die Kantine gebracht. Pablo van de Poel jagd dabei nur über die Saiten seiner Gitarren, liefert sich dabei auch einige Duelle mit Robin Piso, der seine Hammond so bearbeitet, dass man Angst haben könnte, das Instrument kippt gleich um. Dazu umhüllt Piso die Songs oft mit einer psychedelichen Wolke.
Luka van de Poel lässt nicht nur die Drumsticks glühen, in manchen Songs übernimmt er auch die Leadvocals.
DeWolff lassen gewissermaßen Southern Rock, Blues und klassischen Hard Rock miteinander verschmelzen und würzen dies mit jammenden Elementen, an denen Jerry Garcia von The Grateful Dead bestimmt seinen Gefallen gehabt hätte.
Nach etwa 90 Minuten beendet die Band mit „Nothing´s Changing“ das Konzert, lässt aber das Publikum, das lautstark Zugaben fordert, nicht lange warten. Es gibt mit „Rosita“ zwar nur einen zusätzlichen Song, der allerdings um die 25 Minuten dauert.
Nach knapp zwei schweißtreibenden Stunden verabschiedet sich die Band nach einem grandiosen Konzert endgültig. DeWolff haben eindrucksvoll gezeigt, dass man von ihnen noch einiges erwarten kann. Schön ist es zu sehen, dass junge Bands gibt, die diese Art der Musik weiterleben lassen und auch dafür sorgen, dass der Altersschnitt im Publikum wieder abgesenkt wird.
Ein Dank geht auch an das Konzertbüro Schoneberg für die unproblematische Akkreditierung und den netten Mailkontakt.
Line-up:
Pablo van de Poel – guitars, vocals
Luka van de Poel – drums
Robin Piso – Hammond, keyboards
Diwa Meijman – bgv
Jelte Tuinstra – bgv
Bericht und Bilder: Gernot Mangold
DeWolff
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