
If Daniel Daus is going to London, Morgan Wallen might be the reason! Und so war es dann tatsächlich auch. Universal Music hatte mich recht kurzfristig um ein Konzertreview im Londoner Roundhouse gebeten und die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür geschaffen.
Und so begann für mich eine aufregende Kurzreise in die britische Metropole, um den amerikanischen New Country-Superstar und Bad Boy bei der Live-Präsentation vieler Songs seines neuen Albums „I’m The Problem“ zu begutachten.
Vormittags ging es von Düsseldorf los, Ankunft war knapp eine Stunde später in Heathrow. Es war mein erster Besuch in London seit 44 Jahren. Somit hieß es erstmal, sich zurechtzufinden mit den Verkehrsbegebenheiten, aber mit ein bisschen Fragen (sehr hilfsbereit die Leute), verlief dann die Fahrt zum schönen Hotel im Stadtteil Old Street absolut unproblematisch.
Als ich aus der U-Bahn stieg, musste ich erstmal durchatmen, hypermoderne Wolkenkratzer und ein buntes Treiben um mich herum, da staunt der zwar in einer Großstadt arbeitende, aber privat in einer Kleinstadt lebende Normalbürger. Einchecken im Hotel, danach war das Zeitfenster bis zum Konzert samt Anfahrt schon kurz getaktet.
Ich entschied mich, Westminster zu besuchen, auf der Rückstrecke ging es noch schnell zur Tower Bridge. Zurück zum Hotel, duschen und dann war ich schon wieder in die ehemalige Punker-Hochburg Camden unterwegs, wo das Roundhouse beherbergt ist.
Allein auf dem Fußweg von der U-Bahnstation die ganzen Geschäfte und das bunte Bild der Leute zu beobachten, war schon überaus unterhaltsam, vor der Location hatte sich gegen 18:45 Uhr bereits eine lange Schlange gebildet, die sich dann aber mit dem Einlass schnell in Bewegung setzte.
Das Roundhouse hielt von innen das, was die Bilder, die ich mir im Netz angeschaut hatte, versprachen. Man merkte schon sofort, dass eine besondere Spannung und Atmosphäre in der ‚Luft‘ lag.
Als der Protagonist auf Rundbühne mit dem Titelstück der neuen Doppel-CD um 20:30 Uhr loslegte, brandete sofort das Gekreische und die heute übliche Handylawine auf, das Publikum begann direkt lautstark mitzusingen. Morgan saß im Vordergrund auf einem Hocker, sein ihn begleitendes Personal war an den seitlichen Rundungen ebenfalls sitzend positioniert und am Ende eher mehr schmückendes Beiwerk zur One Man-Show. Hier war alles Chefsache!
Wallen sang mit seiner typischen Stimme, spielte ab und zu mal die Akustikgitarre und bediente zwischenzeitlich bei „Sand In My Boots“ das Piano, das dafür nach vorne an seine Front-Position geschoben wurde.
Am Ende wurden es 12 Stücke vom neuen Longplayer („‚I’m The Problem“. „Kick Myself“, „20 Cigarettes“, „Kiss Her In Front Of You“, „Don’t We“, „Eyes Are Closed“, „I Got Better“, „I’m A Little Bit Crazy“, „Superman“, „Love Somebody“, „What I Want“ und „Just In Case“) zwischendurch immer mal flankiert von Hits der Voralben wie u. a. „Cover Me Up“, „Whiskey Glasses“ und das finale „Last Night“ als Abschluss. Keine Zugabe, trotz riesiger Stimmung, die das Publikum entfacht hatte.
Bei Morgan Wallen sind seine kontroverse Persönlichkeit und vor allem der Wiederkennungswert der Lieder der Schlüssel zum Erfolg. Musikalisch war es eher monoton, ich kann mich an kaum ein Solo der Mitmusiker erinnern, auch wenn immer wieder fleißig die Gitarren getauscht wurden. Trotzdem hätte man sich vielleicht doch noch ein bis zwei Zugaben gewünscht. Der Schluss war dann jedenfalls ziemlich abrupt.
Und schon befand ich mich wieder, geflasht von den ganzen Eindrücken des Tages, auf dem Rückweg durch das abendliche Treiben in Camden zur Underground. Zurück im Hotel, ein paar wenige Stunden geschlafen, kurz nach Sechs wieder auf dem Weg nach Heathrow, Rückflug nach Düsseldorf. Heimfahrt mit dem Auto, ein paar Stunden Schlaf, eine Runde mit dem Hund, Essen und der Review und damit die Gelegenheit, dieses schon fast von Reizüberflutung gekennzeichnete, fast surreal wirkende Ereignis zu verarbeiten.
Mein großer Dank geht an Simone Geldmacher von Universal Music, die das alles ermöglicht hat.
Photo credit: Lewis Smith
Morgan Wallen
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