Hot Country Knights – The K Is Silent – CD-Review

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Die Hot Country Knights sind 2015 von Dierks Bentley als Spaß-Projekt ins Leben gerufen worden. Intention war es, Country-Musik der 90er-Jahre als Live-Act zu parodieren, beziehungsweise zu covern.

Bentley spielt dabei als Leadsänger sein Alter Ego Douglas ‚Doug‘ Douglason und wird dabei von den Musikern Bassist Trevor Travis, Gitarrist Marty Ray ‚Rayro‘ Roburn, Umhängekeyboard- und Fiddle-Spieler Terotej ‚Terry‘ Dvoraczekynski, Pedal Steeler Barry Van Ricky und Monte Montgomery am Schlagzeug/Percussion begleitet.

Mittlerweile ist aus dem eigentlichen Live-Projekt deutlich mehr geworden, nun zeigt man auch die kreative Seite. Das erste Album mit dem zweideutigen Titel „The K Is Silent“ (das ‚K‘ wird ja im Englischen im Wort ‚Knights‘ nicht ausgesprochen – übrig bliebe dann gedacht ‚Hot Country Nights‘) ist nun fertig.

In diesen Coronavirus-bedingten, schwermütigen Zeiten ist die spaßige Musik der Hot Country Knights wirklich Balsam auf die geschundene Musikseele. Bei den zehn Tracks in bester Manier der Brooks, Blacks, Jacksons, Murphys, Brooks & Dunns, Stewarts & Co. hebt sich der Stimmungspegel unweigerlich und man vergisst für ein paar Momente seine Alltags-Sorgen.

Beim Auftakt und namensgebendem Song „Hot Country Knights“ wird zunächst mal der Name zu knackigem Drum-Rhythmus gleich zweifach buchstabiert, dann folgt ein flotter Country Rock-Schunkler bei dem sich alle maßgebenden Instrumente wie Fiddle, Steel, Piano/Organ, E-Gitarre einbringen können.  Das gleiche vom Anfang zum besseren Einprägen am Ende nochmals. Bentley, ähm Douglason, dessen Stimme ich zu Beginn seiner Karriere immer ziemlich ‚knochig‘ fand, hat sich im Laufe der Jahre richtig toll weiterentwickelt.

Beim launigen Uptempostück „Pick Her Up“ („in a pick up truck“ geht es weiter) gibt es mit Reibeiesenstimmensänger Travis Tritt, Duettunterstützung von einer weiteren 90er-Ikone. Klasse hier das Instrumentalfinish nach kurzer Pause, wo man eigentlich schon das Ende des Liedes erwartet hatte.

Auch sehr schön ist die melancholische, zunächst Akustikgitarren-untermalte Trucker-Ballade „Asphalt“. Literarisch hochwertig die Zeile „It ain’t my fault, it’s that asphalt“. Toll eingeflochten auch die atmosphärisch unterstützenden Instrumente wie Fiddle, Steel und Piano und die pathosgetränkten Harmoniegesänge. Zum Piepen im wahrsten Sine des Wortes die Pfeiferei am Ende.

Der „Moose Knuckle Shuffle“ tut was seine Name andeutet, er ‚knuckelt und shuffelt‘ unwiderstehlich (erneut mit diversen Instrumentenfills und Soli). Erinnert stark an Musik von David Lee Murphy.

Ein Schelm wer denkt, dass beim dramatisch in Szene gesetzten „Then It Rained“ bei Garth Brooks‘ „The Thunder Rolls“ ordentlich abgekupfert wurde.

„Wrangler Danger“ rockt wieder stadion-tauglich, „Mull It Over“ mit seinem dezenten Eagles-Flair ist ein melodischer Schwofer. Bei „Kings Of Neon“ (auch wieder schönes Wortspiel) rocken nicht die Kings Of Leon, sondern die Hot Country Knights (famose Fiddle-Steel-E-Gitarren-HT-Piano-Solo-Kombi), das die Leuchtrohre ins Flackern geraten.

Beim vorletzten Song „You Make It Hard“ seufzen sich Douglason und Terri Clark gegenseitig die Schmachtfetzen zu, um dann in herzzerreißenden Harmoniegesängen zusammenzufinden.

Um den letzten Track, das live performte „The USA Begins With US“, nachvollziehen zu können, muss man wohl als Ami geboren sein. Erst wirbt Bentley für Toleranz und Gleichheit (gefolgt von lauten USA-USA-Rufen) und dann wird zwischendurch mal gegen China gewettert (aufgeheizte Buh-Rufe gefolgt von lauten USA-USA-Rufen…), um dann zu Marschtrommeln und eingespielten Präsidenten-Zitaten der Patriotismus-Orgie noch die Krone aufzusetzen. Da muss ich leider  passen.

Fazit: Bis auf das Abschlussstück eine runde, lockere Sache, die die glorreichen Zeiten des New Country stimmungsvoll aufleben lässt. Die ‚Heißen Country Ritter‘ sind zweifellos ein gelungenes Projekt, von dem man gerne mehr hört.

Capitol Nashville (2020)
Stil: New Country

Tracklist:
01. Hot Country Knights
02. Pick Her Up
03. Asphalt
04. Moose Knuckle Shuffle
05. Then It Rained
06. Wrangler Danger
07. Mull It Over
08. Kings of Neon
09. You Make It Hard (mit Terri Clark)
10. The USA Begins With US

Hot Country Knights
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Universal Music

Leslie Satcher – Gypsy Boots – CD-Review

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Tolles Album der angesehenen Nashville-Songschreiberin! Leslie Satcher ist vermutlich den meisten New Country-Fans ein Begriff. Die dürfte ungefähr so jedem, der Tonträger dieser Sparte besitzt ganz sicher schon über den Weg gelaufen sein, sie zählt nämlich mit zu den prominentestenn Songwiterinnen der Szene und hat für unzählige Leute wie u.a. George Strait, Patty Loveless, Vince Gill, Willie Nelson, Reba McEntire, Gretchen Wilson oder Martina McBride Kompositionen beigesteuert. Untergegangen ist vermutlich ein wenig, dass sie auch eine hervorragende Musikerin und Sängerin ist.  Leslie Satcher – Gypsy Boots – CD-Review weiterlesen

Terri Clark – Pain To Kill – CD-Review

Eine begrüßenswerte und medienwirksame Unterstützung erhielt die New-Country-Musik in letzter Zeit durch Deutschlands immer noch beliebteste Unterhaltungssendung ‚Wetten Dass‘. Shania Twain, Faith Hill und die Dixie Chicks gaben sich in den letzten drei Shows die Klinke in die Hand und leisteten erste Schritte, dieses hierzulande immer noch schlummernde Genre ein wenig populärer zu machen.

Also, lieber Tommy, vielen Dank von meiner Seite und weiter so! Sollten dir und deinen Leuten im Hintergrund die Ideen ausgehen, schaut doch in Zukunft ab und zu hier in Magazinen wie Sounds of South vorbei, da gibt es jede Menge Nachschub an potentiellen Kandidaten.

Eine Dame, die sich zum Beispiel nahtlos in die Reihe der oben erwähnten einfügen würde, ist die 1968 gebürtige Kanadierin Terri Clark. Musikalisch vorbelastet (Großeltern waren Countrystars und die Mutter Folksängerin) zieht es sie 1987 nach Nashville. Nach einigen Jobs und einer Anstellung als feste Clubsängerin erhält sie endlich 1994 einen Kontrakt von Mercury Records.

Nun stellt sie mit „Pain To Kill“ ihr bereits neuntes Werk vor. Ich habe früher von ihr schon einige Videoclips gesehen, aber der Funke wollte nie so richtig überspringen. Schön, dass ich jetzt von unserem Partner Bärchen Records regelrecht zu meinem Glück ‚gezwungen‘ wurde. Zwölf wohltuende, angenehm ineinanderfließende Lieder, in einer Dreiviertelstunde kompakt durch das Who-Is-Who der Nashville- Studiomusiker dargeboten, bieten New-Country-Feeling vom Allerfeinsten. Terris Stimme ist unaufdringlich und strotzt trotzdem vor Frische. Bonuspunkte gibt es auch für ihre Beteiligung am Songwriting.

Zwölf wohltuende, angenehm ineinanderfließende Lieder, in einer Dreiviertelstunde kompakt durch das Who-Is-Who der Nashville- Studiomusiker dargeboten, bieten New-Country-Feeling vom Allerfeinsten. Terris Stimme ist unaufdringlich und strotzt trotzdem vor Frische. Bonuspunkte gibt es auch für ihre Beteiligung am Songwriting.
Spaß bereiten rockige Stücke wie „Pain To Kill“ und „I Wanna Do It All“. Chartskompatibel sind sicher die beiden Anfangsstücke „I Just Wanna Be Mad“ und „Three Mississippi“. Aber auch die langsameren Sachen wie „I Just Call To Say Goodbye“, „Almost Gone“, und „God And Me“ sind peppig dargeboten.

Ein Werk, das irgendwo zwischen Kathy Mattea, Patty Loveless und einer Mary Chapin Carpenter problemlos Anspruch auf einen festen Platz in einer New-Country-Sammlung hat.
Dazu kommt eine äußerst ansprechende Optik bei Begutachtung des Booklets. Also, insgesamt eine runde Angelegenheit. Mir bleibt deshalb die Feststellung. Terri, this album kills, without any pain!

Mercury Nashville (2003)
Stil:  New Country

01. I Just Wanna Be Mad
02. Three Mississippi
03. Pain To Kill
04. I Just Call To Say Goodbye
05. I Wanna Do It All
06. The One You Love
07. Almost Gone
08. Working Girl
09. Better Than You
10. Not A Bad Thing
11. The First To Fall
12. God And Me

Terri Clark
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Bärchen Records

Leslie Satcher – Gypsy Boots – CD-Review

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Tolles Album der angesehenen Nashville-Songschreiberin! Leslie Satcher ist vermutlich den meisten New Country-Fans ein Begriff. Die dürfte ungefähr so jedem, der Tonträger dieser Sparte besitzt ganz sicher schon über den Weg gelaufen sein, sie zählt nämlich mit zu den prominentestenn Songwiterinnen der Szene und hat für unzählige Leute wie u.a. George Strait, Patty Loveless, Vince Gill, Willie Nelson, Reba McEntire, Gretchen Wilson oder Martina McBride Kompositionen beigesteuert. Untergegangen ist vermutlich ein wenig, dass sie auch eine hervorragende Musikerin und Sängerin ist.

Mit „Gypsy Boots“ hat sie jetzt ihren bereits dritten Silberling am Start. Leslie Satcher stammt ursprünglich aus Paris, Texas, zog aber 1989 nach Nashville, um ihr Musikglück zu versuchen, was dann ja auch songwritertechnisch höchst erfolgreich geklappt hat. Ihr neues Werk zeigt sie nun wieder einmal als eigenständige Interpretin auf dem bisherigen Höhepunkt ihres Schaffens. Das Album ist ein ungemein abwechslungsreiches Konglomerat aus angriffslustigen, Energie-geladenen, kraftvollen, oft schön swampigen, bluesigen, rootsigen, deltamäßigen Countrysongs, garniert mit einigen traditionellen Countryballden im Stile der großen Old School-Heldinnen, die allesamt eina, allerdings sehr dezentes, spirituelles Flair durchzieht (Leslie ist ein tiefgläubiger Mensch – ihre musikalische Karriere begann ja auch schon als Kind im Kirchenchor), ohne dabei, wie gesagt, zu dick aufzutragen.

Schon bei den beiden Auftaktstücken „Where I Am“ und „Delta Wedding“ spürt man unweigerlich diese schwüle, schweißgetränkte Hitze des Südens, musikalisch umgesetzt auf herrlich authentische Art und Weise (beißend scharf gespielte Akustikgitarre, erdige, rockige Slidegitarren, sperrige Fiddle und schwer gurgelnde Orgeltöne, biestiger, keifender Gesang), das man unweigerlich den Drang verspürt, sich ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank zu fischen. Gleiches gilt für den Titeltrack, den sie in Zusammenarbeit mit Terri Clark und Jon Randall geschrieben hat und der von Clark bereits für ihr früheres Album „The Long Way Home“ aufgegriffen wurde. Diese Version schneidet durch Satchers stärkeren Gesang noch besser ab. Große Klasse!

„In The Shadows Of Your Wings“ wird von einem leichten Heartlandtouch umwoben. Hier erinnert Satcher fast ein wenig an Heart-Frontfrau Ann Wilson (auch optisch ein ähnlicher Typ), als hätte die plötzlich Bock auf Country bekommen. Der wohl rockigste Song ist das von ihr zusammen mit Jim Beavers komponierte „And The Well Run Dry“ ein richtig schön aggressiv gesungener Kracher mit satten E-Gitarren. Es gibt natürlich eine ganze Reihe Lieder in typisch traditioneller retrobehafteter, purer Countrymanier („Reason To Hang On“, „Sing Like Loretta Lynn“, „Lonely Don’t You Know When To Leave“, „If I Had Wings“ – z.T. richtig schöne „Schwofer“), die mit Steel, Fiddle und den allseits beliebten, emotionalen Countryrefrains daherkommen.

Klasse ebenfalls „Rock Of Love“, bei dem man die Handschrift von Mitschreiber Vince Gill (Song ist auch auf seinem „These Days“-4er-Album von 2006), deutlich erkennen kann. Auch das mit Delbert McClinton und Al Anderson kreierte, sehr fetzige „Somethin‘ ‚Bout You Lovin'“ verbreitet mächtig Laune (furioses Honky Tonk-Piano in Jerry Lee Lewis-Manier).“Tough“ ist, wie der Titel es kurz und bündig ausdrückt, ein richtig tougher Countryrocker, der, Kenner werden es wissen, auch auf Kellie Picklers, vor einigen Monaten erschienenem bärenstarkem „100 Proof“-Silberling zu finden ist. Wieder weiß Leslie hier mit ihrer Stimmstärke zu punkten.

Ein weiteres mit Jon Randall komponiertes Stück, „Where that train was going“, hat erneut dieses schöne, swampige Bluesfeeling. Ganz am Ende „röhrt“ sie dann nochmal so richtig, ohne instrumentelle Begleitung, bei „Georgia Trip ’56“ los, das von einem damaligen Besuch ihres Vaters bei der Verwandtschaft erzählt. Mann, kann die singen! Beeindruckend!

Leslie Satcher’s drittes Album „Gypsy Boots“ lässt die erfolgreiche Songschreiberin mal in ganz anderem Licht erscheinen. Die Dame hat nicht nur kompositorisch gewaltige was zu bieten, sondern braucht sich auch als Interpretin vor keiner der arrivierten, weiblichen Größen Nashville’s zu verstecken. Im Gegenteil! Ein Riesen-Kompliment an Leslie Satcher für dieses exzellente Album!

Eigenproduktion (2011)
Stil: New Country

01. Where I Am
02. Delta Wedding
03. In The Shadow of Your Wings
04. Gypsy Boots
05. Reasons To Hang On
06. And The Well Run Dry
07. Sing Like Loretta Lynn
08. Lonely Don’t Know When to Leave
09. Rock Of Your Love
10. Tough
11. Somethin‘ ‚Bout Your Lovin‘
12. Where That Train Was Going
13. If I Had Wings
14. Georgia Trip ’56 (Big Daddy)

Leslie Satcher
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Bärchen Records

Terri Clark – The Long Way Home – CD-Review

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Rückkehr von Terri Clark mit dem bislang vielleicht besten Album ihrer Karriere! Nachdem sich Terri Clark über ein Jahrzehnt als Major-Act bei Mercury Records erfolgreich behauptet hatte, liefen die letzten Jahre der sympathischen Kanadierin alles andere als rund. Es gab Eheprobleme, ihre Mutter erkrankte an Krebs und dazu kam, dass ein geplantes, neues Album bei ihrer neuen Plattenfirma BNA Records trotz zweier im Vorfeld recht erfolgreicher Singles nicht veröffentlicht wurde. Mittlerweile hat Terri ihr eigenes Label ins Leben gerufen, „Bare Track Records“, das über die Capitol-Gruppe vertrieben wird und präsentiert mit „The Long Way Home“, das wohl bahnbrechendste und für sie wichtigste Album ihrer bisherigen Karriere.

Dabei hat kommerzieller Erfolg für sie eine eher sekundäre Bedeutung, wie sie betont. Vielmehr steht ihr künstlerischer Anspruch im Vordergrund, sich so zu verwirklichen, wie sie wirklich ist. Das aus Montreal, Quebec stammende „Cowgirl“ hat, wie es das Cover gut dokumentiert, den Cowboyhut abgelegt, und sich zu einer ernsthaften und gereiften Singer/Songwriterin und Produzentin (alle Lieder sind selbst von ihr produziert) weiterentwickelt, wobei das New Country-Herz weiterhin an der richtigen Stelle schlägt und auch omnipräsent erhalten bleibt. Dennoch gibt sie sich abwechslungsreicher als je zuvor.

Eingerahmt sind die neuen Stücke des Albums von dem Leading-Track „Gypys Booots“ (komponiert von Terri, Leslie Satcher und Jon Randall), der am Anfang und Ende der CD in zwei unterschiedlichen Versionen vorhanden ist: Die Finalversion als rootsiges Acoustic Demo, bei dem Terri in Allroundmanier das komplette Stück allein abwickelt (Gesang, Resonator Guitar, Acoustic Guitar, Percussion), der Opener dafür in einer fulminanten „Full Band-Version. Ein heisser, sexy, southern-fueled, stomping Country-Blues-Rocker, wobei es ein wahrer Ohrenschmaus ist, den involvierten Klassemusikern (u.a. Brent Mason, Shannon Forrest, Kenny Greenberg, B. James Lowry, Paul Franklin, John Hobbs, Jim Horn) während dieses audiophilen Genusswa beiwohnen zu dürfen (herrlich angerauter Gesang Terris, ein satter, swampiger Groove, schwere Gitarren, fette Bläser-Fills). Absolut stark!

Mit „Poor Girls Dream“ folgt dann im Mittelteil noch ein weiterer rockiger Kracher dieses Kalibers. Den Rest der Tracks bestreitet Terri Clark dann im Stile allerbester Nashville New Country-Kultur, und zwar in einer Qualität, die ihresgleichen sucht. Rein tempotechnisch wird meist im Midtempo agiert, sporadische Ausflüge in flottere Bereiche (das flockige, mit einem klasse E-Gitarren-Rhythmus unterlegte „If You Want Fire“ und das etwas poppige „Tough With Me“ – das Intro/Zwischenakustikgitarrenriff erinnert an Bad Companys „Shootig Star“, die Melodie kommt aber eher als eine Art Mixtur aus Wynonnas „What The World Needs‘ und Shania Twains „That Don’t Impress Me Much“), als auch in balladeske Sphären (beispielsweise das grandiose, mit einer gehörigen Portion „raw soul“ versehene „A Million Ways To Run“ – mit wunderschönem, dezentem Zusammenspiel von Akustikgitarre, Mandoline, Dobro und E-Piano oder das sehr melodische „If I Could Be You“ mit E-Piano, Orgel, Steelguitar, und ganz starkem Gesang Terris) mit inbegriffen.

Dazu gibt es noch zwei markante Gastauftritte, zum einen von Vince Gill (steuert wieder seine typischen, wunderbaren Harmonies bei) bei einer instrumentaltechnisch zurückgenommenen Version von „The One You Love“ (das „Original“ ist auf dem „Pain To Kill„-Album zu finden), zum anderen bei „You Tell Me“ (erinnert ein wenig an Eric Claptons „Change The World“) im Duett mit dem in hiesigen Gefilden noch recht unbekannten Musiker Johnny Reid (in Kanada mittlerweile ein absoluter Superstar), der mit seinem rauchigen Organ einen wunderschönen Kontrast zu Terri bildet. Man könnte den beiden stundenlang zuhören!

Fazit: Mit „The Long Way Home“ ist Terri Clark vielleicht so etws wie der musikalische Höhepunkt ihrer bisherigen Karriere geglückt. Die Kanadierin hat den Sprung zur vielseitigen, ernsthaften und gereiften Künstlerin in beeindruckender Manier bewältigt und macht bessere Musik als je zuvor. Eines der ganz starken Country-Alben des Jahres 2009! Eine wahre Meisterleistung!

Bare Track Records (Capitol Records) (2009)
Stil: New Country

01. Gypsy Boots
02. If You Want Fire
03. A Million Ways To Run
04. What Happens In Vegas (Follows You Home)
05. Merry Go Round
06. The One You Love (feat. Vince Gill)
07. Poor Girls Dream
08. If I Could Be You
09. Tough With Me
10. You Tell Me (Duet with Johnny Reid)
11. Gypsy Boots (Bonus: Acoustic Demo Version)

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