Robert Jon & The Wreck, 26.06.2019, Yard Club, Köln – Konzertbericht

RWJ_haupt

Nach einem heißen Southern Rock-Wochenende im wahrsten Sinne des Wortes, vor einigen Tagen, wo zunächst Robert Jon & The Wreck und am Folgetag Hogjaw dem Krefelder Publikum in der Kulturrampe aufzeigten, wo zur Zeit der Hammer des Genres hängt, machten die Kalifornier noch einmal Stop im Kölner Yard Club.

Bei erneut hochsommerlichen Temperaturen hielten sich die überschaubaren Besucher, aber auch einige Bandmitglieder und Tourmanager Manny Montana zunächst im schönen Außenbereich der Kantine auf. Unter den Besuchern war auch Pille Peerlings, Chef der Kulturrampe in Krefeld, der sagte, dass er nach dem frenetisch gefeierten Konzert in Krefeld, von dem er arbeitsbedingt nur wenig mitbekam, einmal ohne jeden Stress der Musik der des Quintetts beiwohnen wollte. Es kann vorweggenommen werden, dass er nicht enttäuscht werden sollte.

Kurz nach 20 Uhr begaben sich die Fans dann in die Sauna des Yardclubs und die Jungs um Robert Jon sorgten mit „Going Down“ direkt für einen Aufguss. Trotz des geringen Zuschauerzuspruchs, ließen sich Burrison & Co. nicht beeindrucken und legten eine zweiteilige Show hin, in der ein Klassesong den nächsten jagte und die Besucher sogar zum Mittanzen anregte, was bei diesen Temperaturen schon eine Leistung war.

Im ersten Set folgten dann „Hey Hey Mama“,das phantastische „High Time“, in dem Robert Jon Burrison und Henry James ein regelrechtes Gitarrenfeuerwerk entfachten. Der Chef ließ dabei den wild-gelockten Henry immer wieder von der Leine, sodass dieser, wie entfesselt, ein Solo nach dem anderen hinlegte, was zum Teil beim Publikum für ungläubiges Staunen sorgte; war es real, was sich hier abspielte, oder war es nur ein Traum? Man kann sagen, es war träumerische Realität, die eindrucksvoll offerierte, dass hier eine Band auf dem Weg ist, die in die Jahre gekommenen Southern-Dinos abzulösen.

„Makes Me Wanna Yell“, „Take Me Higher“ und „Death Of Me“ standen, wie auch schon die anderen Tracks, für die Qualität ihres Songwritings. Warren Murrel legte nicht nur einen gekonnten Basshintergrund hin, sondern überzeugte auch mit kurzen Soli und eine starke Bühnenpräsenz. Der schmächtige Irrwisch an den Drums, Andrew Espantman bewies, dass er nicht nur Highspeed kann, wo man kaum noch den Drumsticks folgen kann, sondern dass er sich, wenn nötig auch entsprechend zurückhalten kann, um in eher ruhigeren Passagen nicht den Sound zu zertrümmern.

Last but not least Steve Maggiora, der einige Intros zum Teil in psychedelischer in Pink Floydscher Manier hinlegte, sorgte ansonsten für einen vollen kompakten Sound und brachte einige furiose Soli, die zusammen mit dem Gitarrenspiel stark in Richtung der Allman Brothers zu deren Glanzzeiten tendierten.

Mit den jammenden, hammerstarken „Cannonball“ und „Blame It On The Whiskey“ – Robert Jon hatte seinen auf der Bühne stehenden Whiskeybecher mittlerweile geleert – ging es dann in die wohl verdiente Pause für Band als auch die Zuschauer, die alles gegeben hatten und so Zeit hatten, ihre Flüssigkeitstanks, die durch Transpiration geleert waren, wieder aufzufüllen oder kurz mal vor der Kantine frische Luft zu schnappen.

Nach einer etwa 20 minütigen Pause kam zunächst Henry James alleine auf die Bühne und feuerte zunächst ein Solo zu „Witchcraft“ hin, in das sich dann der Rest der Band einklinkte, um jammend in „Something To Remember Me“ hinüberzugleiten. Bei den folgenden „Old Friend“, „Hit Me Like You Mean It“ und den ruhigen „Coming Home“, änderte sich an der Grundausrichtung der Stücke nicht.

Wechselweise Gitarren-Soli von Robert Jon und Henry, brachten die Zuschauer immer wieder zum frenetischen Applaudieren. Im zunächst letzten Song der Show, „Cold Night“, wurde auch rein visuell Extraklasse geboten, als James an der Gitarre und Maggiora an den Keyboards sich Auge in Auge gegenüber stehend duellierten, was damit endete, dass James seine Gitarre mit der Zunge bespielte aber auch Steve das Objekt der Begierde ableckte. Nach dem tosenden Applaus der Fans legten Robert Jon & The Wreck noch ein rockendes „On The Run“ oben drauf. Danach war nach knapp 120 Minuten fulminanten Southern Rocks endgültig, zumindest musikalisch, Feierabend.

Die Musiker ließen es sich allerdings nicht nehmen, mit den wohl gestimmten Fans, noch den einen oder anderen Plausch zu halten, um danach wohlverdient bei Macus Neu im ‚Band und Breakfast‘ den Abend ausklingen zu lassen und Kraft für die noch folgenden Shows zu tanken.

Ein Dank wieder an Marcus für die Akkreditierung, dass sein Mut, auch hierzulande noch nicht so populären Bands, eine Bühne zu geben, in der Hoffnung, dass beim nächsten Mal der Club voller wird, besser noch, die Kantine benötigt wird. Robert Jon & The Wreck hätten es verdient. Vielleicht wird ein Baustein dazu sein, dass die Band im August bei der Mittelmeer Blues Cruise an Bord sein wird und so auch im hiesigen Blätterwald die Aufmerksamkeit bekommt, die sie eigentlich verdient hätte.

Mir hat es wie immer Spaß gemacht, dieser offensichtlich von Show zu Show besser werdenden Band zuzuschauen und zuzuhören und auch vor und nach dem Konzert, den einen oder anderen Smalltalk mit dem gewachsenen Bekanntenkreis zu halten.

Line-up:
Robert Jon Burrison (lead vocals, electric guitar)
Henry James (electric guitar, vocals)
Warren Murrel (bass)
Andrew Espantman (drums, vocals)
Steve Maggiora (keys, vocals)

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Yard Club Köln

Robert Jon & The Wreck, 21.06.2019, Kulturrampe, Krefeld – Konzertbericht

RJ_haupt

Gerade in den Tagen, wo Lynyrd Skynyrd, nochmal einen mustergültigen Versuch gestartet haben, den letzten verklärten Southern Rock-Fans in Deutschland mit ihrem unsäglichen Coverprogramm von sich selbst, noch einige Euronen aus der Tasche zu ziehen (Ronnie Van Zant wird sich angesichts des lieblosen Treibens wohl vermutlich ständig im Grabe rumdrehen…), tut es gut zu wissen, dass es auch noch diverse hungrige und kreative Acts im Genre gibt, bei denen monetäre Aspekte, zunächst mal, hinten angestellt werden.

Ein Glücksfall hierbei sind Robert Jon & The Wreck, deren wirklich famose Entwicklung ich von Anfang an mitverfolgt habe. Mit begonnen hat ihre Geschichte zweifellos an dem Ort, wohin sie jetzt zum wiederholten Male zurückgekehrt sind, unserer geliebten Kulturrampe. Auch nicht zu vergessen der lange Atem und der Glaube an die Kalifornier seitens Teenage Head Music, der sich mittlerweile immer mehr zu rentieren scheint.

Zunächst wurde aber zu Konzertbeginn, Rampenchef Markus ‚Pille‘ Peerlings in seiner frisch renovierten Location, mit einem Ständchen zum 50-jährigen Geburtstag, lauthals beglückwünscht. Nach seiner Ansage gab das Quintett um seinen charismatischen Leader Jon Burrison mit „Going Down“ vom neuen Werk „Take Me Higher“ sofort Vollgas.

Das schöne an den Jungs: Trotz kontinuierlicher Präsenz bei uns, schaffen es die Kalifornier bisher immer wieder, neue Akzente zu setzen. Letztes Mal war es die brillante Einführung der Neumitglieder Warren Murrel und des Leadgitarristen Harry James, jetzt halt wieder mit einer neuen Scheibe mit Eigenkreationen, die dann mit Tracks wie u. a. „Makes Me Wanna Yell“, „Take Me Higher“, „Something To Remember Me by“ und „Coming Home“ gebührend vorgestellt wurde. Und auch spielerisch scheint die Truppe erneut eine kleine Schippe oben drauf gelegt zu haben.

Whiskey-Liebhaber Robert Jon (superbe vokale Präsenz, tolle Gitarrenzuarbeit) und Keyboarder Steve Maggiora (mit gewohnt variablen Keys-Einsätzen) bilden das erfahrene Grundgerüst, die beiden ‚Hungerhaken‘ Henry James, diesmal mit etwas gestutzter Afro-Mähne, wieder in hippiesker Montur (mit unzähligen konventionellen als auch Slide-Soli) und Drummer Andrew Espantman (was für  ein Trommelwirbler) sorgen mit der treibenden Bedienung ihrer Instrumente, für den immensen Drive, der das Kollektiv letztendlich so auszeichnet, und der fleißig zupfende Bassist Warren Murrell tummelt sich vergnügt irgendwo mitten drin.

Die Stücke „Cannonball“ und „Whipping Post“ zum Ende des ersten, beziehungsweise Beginn des zweiten Sets, boten rein instrumentelle Finesse und Spielfreude pur im allmanesken Ambiente. Das herrliche „Old Friend“, das fantastische „Cold Night“ (der wie entfesselt spielende James nicht mehr zu bremsen) gegen Ende und die beiden Zugaben „Mary Anne“ sowie „On The Run“ hatten die Rampenbesucher längst zu frenetischen Begeisterungsstürmen hingerissen.

Ganz großes Southern Rock-Kino in der aufgehübschten Kulturrampe. Lynyrd Skynyrd war gestern, die Zukunft des Genres müsste, wenn es so etwas wie Gerechtigkeit gibt, eigentlich Robert Jon & The Wreck vorbehalten sein!

Line-up:
Robert Jon Burrison (lead vocals, electric guitar)
Henry James (electric guitar, vocals)
Warren Murrel (bass)
Andrew Espantman (drums, vocals)
Steve Maggiora (keys, vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

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Kulturrampe Krefeld

Robert Jon & The Wreck, 25.10.2018, Kulturrampe, Krefeld – Konzertbericht

RJ_haupt

Festwoche in Sounds Of South! Mit Hogjaw, Robert Jon & The Wreck und Blackberry Smoke gibt es gleich drei für unser Magazin höchst-relevante lupenreine Southern Rock-Acts innerhalb von fünf Tagen zu beleuchten, zwei davon in unserer geliebten Kulturrampe. Da geht dem Southern Rock-Fan natürlich das Herz auf.

Den Anfang machten, wie bereits berichtet, vor ausverkaufter Hütte, die hart rockenden Hogjaw-Schießgesellen, mit partieller Überraschungsunterstützung von Robert Jon und seinen Wrecks. Die waren dann als nächste an der Reihe.

Ich mache keinen Hehl daraus, dass die Kalifornier sich zu einer meiner Lieblingsbands gemausert haben und meiner Ansicht nach den etablierten (sich meist nur noch selbst covernden) Altgrößen der Zunft längst den Rang abgelaufen haben.

Diesmal war der besondere Reiz, wie der Verlust ihrer beiden Langzeitmitglieder Christopher Butcher und Dave Pelosi durch die beiden Neulinge Warren Murrel und Henry James kompensiert werden konnte.

Letztgenannter, der mit seinem Wuschelkopf und seinen hippiesken Klamotten als auch seinem quirligen Saitenspiel wie ein plötzlich aufgetauchter Nachkömmling von Allen Collins daherkommt, hatte ja schon beim Hogjaw-Gig seine Fingerfertigkeit mehr als nur angedeutet. Auch Leader Jon Burrison hatte uns nachher gegenüber von einer immensen Weiterentwicklung ’seines‘ Kollektivs durch ihn vorgeschwärmt – zurecht, wie wir es dann an diesem Abend bewiesen bekommen sollten.

Schon direkt der teuflisch brodelnde Opener „The Devil Is Your Best Friend“ deutete auf eine Riesen-Southern-Show hin. Auch das folgende, hammerstarke „Blame It On The Whiskey“ ließ die heutigen Skynyrd & Co. in Vergessenheit geraten. Der heimliche Star des Abends Henry James offerierte schon zu Beginn dabei seine Slide-Qualitäten.

Hier direkt ein Wort zum längst nicht mehr so introvertiert wie früher wirkenden Bandleader. Der ist mittlerweile richtig kommunikativ und lässt seine ihn umgebenden Burschen nach Herzenslust gewähren und ihre Künste in den Vordergrund stellen, während er durch seine charismatische Persönlichkeit (natürlich auch seinen Gesang und das E-Rhythmus-Gitarrenspiel) trotzdem eindeutig die Führungspräsenz suggerierte. Nebenbei gesagt, ist er auch ein ganz netter, bodenständiger und auch dankbar erscheinender Mensch.

Spätestens beim, vom angefixten Publikum, lautstark mitgesungenen Refrain von „Rollin'“ (herrliches HT-Geklimper von Steve Maggiora, Mörder-Slide von James), glich die Rampe einem Hexenkessel. Ja, ich kam mir fast vor wie im alten gefürchteten Georg-Melches-Stadion, ähm, ok Pille, in der Grotenburg, bei den einstigen Klassikern des Uerdinger Clubs gegen Rot-Weiss Essen…

Das knapp 20-minütige „Whipping Post“ in Set 1 bot dem zweiten Newcomer Warren Murrel mit Bass-Intro und -Solo, sowie dem schlaksigen, wieder grandios trommelnden Drummer Andrew Espantman, dem Tastenkönner Steve Maggiora, sowie Saitenhexer Henry James, eine schöne Spielwiese zur Demonstration ihres versierten Könnens.

Fronter Robert hatte viel zu gucken, als die Jungs mit „I Got My Eyes On You“ in den zweiten Teil des Gigs einstiegen, denn die Rampe war auch nach der Pause  rappelvoll. Fasziniert vom Treiben der Kalifornier wurde mitgegroovt, -getanzt und -gesungen (selbst beim gar nicht mal so einfachen Refrain vom Ohrwurm „Old Friend“ zeigten sich die Rampenbesucher absolut textsicher).

Die wunderbare Ballade „Mary Ann“ (ganz klasse von Robert gesungen) sowie das mit Allman Brothers- und Marshall Tucker Band-Ingredienzien gespickte furiose „Cold Night“ (Henry James einfach nur grandios in den Soli) ragten weiterhin in Part 2 heraus.

Die Audienz ließ das Quintett erst gar nicht von der Bühne und bekam dann als quasi (inoffizielle) erste Zugabe mit „Witchcraft“ eine weitere Instrumentalschlacht geboten. Als die wirklich alles gebende Band dann mit dem hervorragenden „Glory Bound“ noch einen ‚oben‘ drauf gesetzt hatte, war das Spektakel endgültig vorbei und alle versammelten sich noch im Blue Bird Cafe der Rampe zu den üblichen Après-Aktivitäten.

Die Teenage Head Music-Repräsentaten Manny Montana und Jochen von Arnim, Rampen-Chief Pille Peerlings, wir vom SoS und alle sonstigen begeisterten Beteiligten hatten wohl einen der besten Gigs aller Zeiten in dieser Location erlebt. Für mich persönlich waren Robert Jon & The Wreck das Highlight bisher in 2018!

Line-up:
Robert Jon Burrison (lead vocals, electric guitar)
Henry James (electric guitar, vocals)
Warren Murrel (bass)
Andrew Espantman (drums, vocals)
Steve Maggiora (keys, vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

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Kulturrampe Krefeld

Robert Jon & The Wreck – Wreckage Vol. 1 – CD-Review

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Die Süd-Kalifornier Robert Jon & The Wreck stehen  in unseren Augen für eine neue junge Generation an Südstaaten-Rockern. Nicht, dass sie dabei das Rad neu erfinden – auch sie bedienen sich natürlich der altbewährten Zutaten – wirken aber viel frischer, kreativer und hungriger als der mittlerweile schwer in die Jahre gekommene Rest der arrivierten Vertreter dieser Zunft.

Mit „Wreckage Vol. 1“, einer Ansammlung von B-Seiten und Outtakes, leisten sie sich jetzt den Luxus, direkt parallel zu ihrem gerade auf den Markt gekommenen neuen Album zur aktuellen Tour (wir haben ja wieder ihr Konzert in der Krefeder Kulturrampe beleuchtet), ihre stetig anwachsende Fanbasis, noch mit weiterem Stoff zu verwöhnen.

Im Gegensatz zu ihren letzten beiden Werken, wo ihre kompositorische und technische Weiterentwicklung deutlich spürbar in den Vordergrund gerückt wurde, erhält man hier, die quasi unbändige Variante der Band, so wie man sie bei ihren mitreißenden Live-Auftritten erlebt.

Die Songs kommen mit ihrem ungeschliffenen Charakter rau und kompromisslos rockend rüber, ja man fühlt sich zum Teil in die frühere analoge Anfangszeit des Southern Rocks zurückversetzt.

Fronter Robert Jon Burrison singt hier regelrecht gegen ein instrumentelles Bollwerk seiner Kollegen an, wobei Kristopher Butcher mit seinen furiosen E-Gitarren- und Slideeinlagen, Steve Maggiora mit variablen Keys (HT-Piano, Orgel, E-Piano) und Andrew Espantman mit seinem wüst polterndem Drumming immer wieder auffällig in Erscheinung treten.

Sämtliche Tracks spielen sich im gehoben Midtempo bis Uptempo ab und haben zum Teil einen dezenten psychedelischen 70er-Touch (u. a. „Water“, „Cry Of Love“). Zeit zum Durchatmen ist so gut wie Fehlanzeige.

Robert Jon & The Wrecks „Wreckage Vol. 1“ ist somit quasi ein schöner Nachspann als auch Goodie  zu ihren starken Konzerten der vergangenen Wochen, sowie dem grandiosen aktuellen Album. Nicht nur aus Vollständigkeitsgründen kann man auch hier bedenkenlos zugreifen, die Jungs bereiten einfach in jeder Hinsicht Spaß und sind immer ihr Geld wert!

Eigenproduktion (2017)
Stil: Southern Rock

01. Rhythm Of The Road
02. Georgia Mud
03. Don’t Let The Fire Burn Out
04. Breaker
05. Back Around
06. Water
07. On The Run
08. Raised By Wolve
09. Breaking Down The Road
10. Let Her Go
11. Cry Of Love
12. Gypsy Of Love

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Robert Jon & The Wreck – Same – CD-Review

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Robert Jon & The Wreck sind mittlerweile sowas  wie Lieblinge unseres Magazins. Dies beruht allerdings nicht (nur) auf persönlichen Sympathien, diesen Status hat sich die Band in jeder Hinsicht auf ehrliche Weise und kontinuierlich erarbeitet.

Die fünf Burschen aus Orange County, Süd-Kalifornien, schauen unter der Fahne von Teenage Head Musich seit Jahren regelmäßig in Deutschland vorbei und haben sich auf der Bühne zu einer Parade-Southern Rock Band gesteigert, die heute mit keinem noch so berühmten Vertreter des Genres, einen Vergleich zu scheuen braucht. Bestes Beispiel war wieder einmal ihr grandioses Konzert in der Krefelder Kulturrampe vor einigen Tagen.

Aber auch auf kreativer Ebene lassen die Jungs um ihren Fronter Robert Jon Burrison nicht locker. Ihr neues, nach sich selbst benanntes, acht Stücke umfassendes  Werk, begeistert von vorne bis hinten.

Dabei zeigen sie, wie auch schon live in Krefeld, wo sie bereits einen Großteil der Tracks vorgestellt hatten, ein dezent neues Gesicht. Es geht nämlich sehr soulig und funkig zu, auch an weibliche Backgroundgesänge, kann ich mich jetzt zu früheren Zeiten, spontan nicht erinnern. Das an die Allman Brothers angelehnte Grundambiente, bleibt aber natürlich, nicht nur aufgrund Kristopher Butchers Slide-Spiel, omnipräsent.

Launige Stücke wie „Old Friend“, „Let It Go“, „I Know It’s Wrong“ und die fantastisch groovenden „High Time“ (klasse Backgroundvocals von Anesha Rose, plustriges Saxofon von Adrian Olmos) sowie „I Got My Eyes On You“ animieren in den Refrains zum Mitsingen und gehen auch größtenteils direkt ins Tanzbein. Da ging selbst der sonst auf der Bühne etwas introvertiert wirkende Robert Jon Burrison bei der Performance in Krefeld richtig aus sich heraus.

Das achteinhalb Minuten währende, jammige  Instrumental „Witchcraft“ ist zwar letztendlich kein Hexenwerk, allerdings eine würdevolle und stark gespielte Verneigung vor ABB-Stücken wie „High Falls“, „Jessica“, „Pegasus“ & Co., wobei Burrison, Butcher, Magiorra, Pelusi und Espantman ihr filigranes Können ausgiebig darlegen.

Den ruhigen Part auf dieser CD haben die Southern Soul Ballade „Shine On“ und das Veranda-mäßige „Forever Isn’t Long Enough“ inne. Bei letztgenanntem, recht melancholischem Lied (mit schöner Akustikgitarre und entspanntem Slide untermalt) sieht man die Burschen vorm geistigen Auge irgendwo vor einer Südstaaten-Villa relaxt musizieren, wobei Jon zwischenzeitlich genüsslich an seinen obligatorischen Whiskeyglas nippt.

Fazit: Eine erneute, durchgehend gelungene Scheibe von Robert Jon & The Wreck, die zumindest Hoffnung macht, dass die Lücke,  die in Sachen Allman Brothers durch den Tod von Gregg Allman wohl für immer entstanden ist, auch in Zukunft sehr stilvoll mit musikalischem Leben gefüllt wird.

Wer sich von dem famosen Live-Können des Quintetts überzeugen möchte, sollte z. B. die Gelegenheit am 09.09. im Dortmunder Blue Notez unbedingt nutzen!

Eigenproduktion (2017)
Stil: Southern Rock

01. Old Friend
02. Let It Go
03. I Know It’s Wrong
04. Shine On
05. High Time
06. I Got My Eyes On You
07. Witchcraft
08. Forever Isn’t Long Enough

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