Greg Holden – World War Me – CD-Review

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Manchmal frage ich mich tatsächlich, warum man teilweise so erpicht ist, bei uns mit diversen Werken besprochen zu werden. In der Regel sollte die Musik doch irgendwie schon zur,  im Namen des Magazins klar definierten Intention passen, egal wie gut sie auch auf ihre Art sein möge. Die neue Scheibe von Greg Holden „World War Me“ ist so ein typisches Beispiel. Diese unserer Klientel vorzustellen, ist demnach wahrscheinlich genau so sinnvoll, wie ein Elternabend im Waisenhaus…

Der gebürtige Schotte, über Brighton, London und New York, mittlerweile in Los Angeles ansässig, ist zweifellos ein Künstler mit interessanter Vita und viel musikalischem Potential. Seine Sympathisantschaft dürfte sich allerdings eher aus dem Bereich des jüngeren Publikums rekrutieren. Hier geht es hauptsächlich um radiofreundlichen, dezent Indie- und elektronisch umwehten Pop.

Der sozial engagierte und weit gereiste, mir bis dato völlig unbekannte Singer/Songwriter, hatte seinen bisherigen Zenit mit der Co-Komposition des Stückes „Home“ für den American Idol-Gewinner Philip Phillips, das ihm  weltweite Beachtung einbrachte und ihn und seine Musik in den Major-Bereich katapultierte.

Mit „World War Me“, seinem vierten Longplayer (allerdings nur mit 9 Stücken), verarbeitet er laut eigens geschriebener Credits zum Werk, eine von 2016 bis 2018 währende, mit sich selbst ausgefochtene Existenzkrise (oder halt, was Musiker als eine solche bezeichnen…), mit dem Ziel, wieder in die musikalische Spur zurückzufinden.

Die relativ helle Stimme des Protagonisten und sein britisch umwehter Pop, manchmal in Richtung U2 oder Simple Minds („What I Deserve“) tendierend, ist, trotz guter Texte, natürlich überhaupt nicht meine ‚Cup of tea‘. Dennoch offenbart sich das Kompositionshändchen des Künstlers, mit seinen überwiegend tanzbaren Fundamenten und eingängigen, wie auch mitsingbaren Refrains, ein größeres Publikum anzusprechen.

Holden ist aus meiner Sicht zum Beispiel sowohl für einschlägige Tanzclubs, als auch für die großen Festivals im Indie- und Pop-Bereich prädestiniert und wird dort mit großer Sicherheit ein Stimmungsgarant sein.

Mir persönlich gefallen noch das, aus Frust über die Trump-Wahl entstandene „Temptation“ (mit markanter Synthie-Fiep-Hook – in unseren Kreisen hätte man die mit einer E-Gitarre erzeugt…), das flockig launige „Power Shift“, das atmosphärische, Piano-bestückte „Nobody’s Perfect“ oder das überwiegend akustisch gehaltene Duett mit der Grammy-nominierten Songwriterin Garrison Starr, „I’m Not Your Enemy“ zum Abschluss, das die vorher eingeschlagenen Pop-Pfade mal beherzt verlässt und an Kooperationen  von Josh Abbott mit Kacey Musgraves erinnert.

Fazit: „World War In Me“ ist ein auf die geneigte Klientel bestens zugeschnittenes und starkes Pop-Album geworden, das Greg Holden auch schon aufgrund des Major-Backgrounds, wieder große Beachtung und Erfolg bescheren wird, in unserem Magazin aber, bis vielleicht auf den Endtrack, völlig deplatziert erscheint.

BMG Rights Management (2019)
Stil: Pop

01. Nothing Changes
02. On The Run
03. Something Beautiful
04. Temptation
05. Chase The Money
06. What I Deserve
07. The Power Shift
08. Nobody’s Perfect
09. I’m Not Your Enemy

Greg Holden
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Dierks Bentley – Home – CD-Review

Mit seinem siebten Studio-Album „Home“ kehrt Dierks Bentley nach seinem überaus gelungenen Exkurs in Bluegrass-Gefilde („Up On The Ridge“) wieder auf bewährtes, traditionell fundamentiertes Country-/New Country-Terretorium zurück und bläst erneut zum Angriff auf die obersten Chartpositionen. Junge, Junge – was dieser hemdsärmelige, sehr natürlich gebliebene, junge Bursche, aus Phoenix/Arizona stammend, auch anpackt, es ist immer von Erfolg gekrönt.

Alle seine bisherigen Longplayer landeten in den Top Ten der Country-Charts, und mit dem das neue Werk eröffnenden „Am I The Only One“ (ein launiger Party-Countryrocker), das schon geraume Zeit vor dem Erscheinen von „Home“ als Single ausgekoppelt wurde, räumte Dierks bereits seinen achten Nr. 1-Hit ab. Auch der jetzt gerade anlaufende Titeltrack mit seiner patriotischen Note (besonders in Amerika ja immer beliebt, doch tatsächlich recht allgemein gehalten und nicht so dick auftragend), dürfte ihm sogar über die Countrygrenzen hinaus (dort jetzt schon Platz 8), ein großer Wurf gelingen. Eine wundervolle Ballade, das für so manchen Trailer im kommenden US-Präsidentenwahlkampf als Hintergrundmusik Pate stehen könnte.

Aber dieses Album glänzt nicht nur allein durch seine Singles. Es ist ein ganz starkes Gesamtwerk geworden, hier stimmt wirklich von vorne bis hinten alles. Sehr abwechslungsreiche Songs in allen Tempovariationen immer wieder mit interessanten Zutaten garniert, geschrieben von gestandenen Songwritern (fünf davon mit Beteiligung von Dierks), eine satte, kräftige Produktion (Brett Beavers, Luke Wooten, ein Titel von Jon Randall Stewart) sowie eine herrliche Instrumentalisierung durch absolut vorzügliche Musiker (ein wirklicher Ohrenschmaus, immer wieder die countrytypischen Saiteninstrumente wie E-Gitarre, Mandoline, Fiddle, Akustikgitarre, Banjo durch Klasseleute wie J.T. Corenflos, Bryan Sutton, Brett Beavers, Rob McNelley, etc. miteinander verschmolzen zu hören und selbst ein Jimmy Carter am eher unscheinbaren Bass setzt noch deutlich zu hörende Akzente).

Auch Bentleys Gesang erscheint erheblich verbessert und deutlich variabler. Herrlich dieses schon bald in Southern Rock-Manier dahin groovende „Gonna Die Young“ mit seiner „wiehernden“ Fiddle und dem großartigen E-Gitarren-Spiel von J.T. Corenflos und McNelley, oder „Tip It On Back“, bei dem Montgomery Gentry und Tim McGraw eine musikalische „Ménage à Trois“ eingegangen sein könnten (toller Midtempo-Country mit Mandoline, Steel, starken Gitarren und Powerrefrain). Klasse auch das mit spassiger Warnung an alle (bisher glücklichen) Männer bestückte „Diamonds Make Babies“ (man soll die ganzen Folgen beachten, den der Kauf eines Diamanten bei Frauen auslösen kann…), ein echter, sehr traditionell gehaltener Countryheuler mit exzellenten Steel- und Bariton-E-Gitarren, wie sie im sprichwörtlichen Buche stehen und einem sich tief einbohrenden Refrain zum Mitsingen.

Ebenfalls ein potentieller Hitanwärter und Live-Favorit. Wunderbar das mit einem leichten Heartland-Faktor umgarnte „In My Head“ (toll wieder die Harmonie zwischen E-Gitarre und untermalender Mandoline), saustark die im baladesken Ambiente gehaltenen „Breathe You In“ (amosphärisch, melancholischer Refrain, klasse Kurz-E-Gitarren-Solo von Jedd Hughes) und „When You Come Around“ (schön bluesig, gelungenes Duett mit Little Big Towns Karen Fairchild). Geradezu phänomenal die etwas folkig, keltisch angehauchten „In The Woods“ (toller Refrain, dazu immer wieder rockige E-Gitarre) und „Heart Of A Lonely Girl“ (die Mandolinentöne von Andy Leftwich und Tim O’Brian sind zum Dahinfließen, das E-Gitarren-Solo von J.T. Corenflos erinnert an Keith Urban).

Wunderbar fetzig der swampige Southern-Countryrocker „5-1-5-0“, bei dem wieder ein einziges Gewitter an E-Gitarren und Banjo nebst kraftvollen Schlagzeugattacken von Steve Brewster abgelassen wird. Mann-o-Mann hat dieser wuchtige Track Power! Zum Ausklang gibt sich Dierks beim recht zurückhaltend gespielten sieben-minütigen „Thinking Of You“ (Randy Kohrs setzt mit seiner Dobro die Haupt-Akzente) richtig familiär und erneut etwas melancholisch. Seine kleine Tochter Evie darf dann noch im als Hiddentrack verabreichten Abspann ein paar Zeilen dieses Liedes singen und somit erste musikalische Erfahrungen sammeln. Kommt sicher auch gut an.

Insgesamt hat Dierks Bentley mit „Home“ ein wirkliches Paradebeispiel für ein großartig gelungenes Major-Countryalbum abgeliefert, das nur so vor Hitpotential wimmelt. Aufgrund der beeindruckenden Balance zwischen modernen und traditionellen Elementen wird sich ihm eine noch breitere Fangemeinde eröffnen! Eindeutig seine beste CD bisher. Dazu wird es ihn endgültig in die Riege der Top-Leute hieven. Herzlich willkommen im Club der ganz Großen, Dierks Bentley!

Capitol Records Nashville (2012)
Stil:  New Country

01. Am I The Only One
02. Gonna Die Young
03. Tip It On Back
04. Home
05. Diamonds Make Babies
06. In My Head
07. Breathe You In
08. The Woods
09. When You Gonna Come Around
10. 5-1-5-0
11. Heart Of A Lonely Girl
12. Thinking Of You

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Dierks Bentley – Modern Day Drifter – CD-Review

Künstler im Country-/New Country-Business werden an ihren Erfolgen gemessen, insbesondere dann, wenn sie mit einem Major-Kontrakt ausgestattet sind. Wer kann es einem jungen Performer wie Dierks Bentley aufgrund dieser Tatsache also verdenken, wenn er mit seinem neuen Album „Modern Day Drifter“ am Grundprinzip des super erfolgreichen, selbstbetiteltem Debüts festhält, das es immerhin zu Platin-Ehren gebracht hat.

Das mag zwar nicht allzu mutig erscheinen, ist aber durchaus nachvollziehbar. Vor allen Dingen dann, wenn es so gekonnt gemacht wird und ein solch klasse Ergebnis dabei heraus kommt! Dierks und sein Produzent Brett Beavers, mit dem er auch diesmal einen erheblichen Anteil des Songwritings übernommen hat (interessanterweise zumeist im Tourbus), haben im letzten Jahr, als Bentley an die 300 Gigs quer durch’s ganze Land absolvierte, genau die Reaktionen der Fans beobachtet und ein feines Gefühl dafür entwickelt, in welche Richtung der Weg gehen sollte. Letztendlich siegte der Entschluss das Bewährte fortzuführen, allerdings mit noch etwas ausgefeilteren Kompositionen und einer noch satteren Produktion.

Die Musiker sind fast identisch, das Studio ebenfalls! Die Songs, mit ihren klugen, pointierten, zum Teil autobiografischen Texten, mal im Uptempo-, mal im Balladen-Gewand, werden sehr traditionell und doch zeitgemäß knackig dargeboten. Der Sound ist klar und sauber, auf Piano wurde erneut komplett verzichtet. Klasse, dass es auch diesmal wieder ein herrliches Acoustic Country-/Bluegrass-Stück („Good man like me“) im Zusammenspiel mit der Del McCoury Band, wobei der Unterschied diesmal ist, dass das Lied aus der Feder von Del McCoury stammt.

Der Nachfolger des Smash-Hits „What Was I Thinkin'“ aus dem Erstling heißt diesmal „Lot Of Leavin’ Left To Do“, ein flotter, humorvoller, flockig melodischer, reiner Countrysong mit viel Banjo und Steelelementen, klasse Gitarren und kleinem Instrumentalfinish, der viel über Dierks momentane Lebenssituation berichtet. Sein Statement dazu. „It’s hard to have a relationship with a girl when you’re leaving town every night. When I go back to Nashville, I don’t even have a house. I have a hotel room. Hopefully, there’ll be a time when I settle down a little bit and have a regular schedule like everybody else does.” Ehrlichkeit eines jungen Burschen, die scheinbar ankommt!

Denn der Song kratzt schon ganz schwer an den Top-Ten der Billboard-Charts. Wunderschön seine atmosphärisch, kraftvollen Balladen wie „Come Get A Little Closer“, „Settle For A Slowdown“ oder „Good Things Happen“, letztgenanntes mit einzigartigem Background-Gesang von der wunderbaren Allison Krauss! Für den erhöhten Gute Laune-Pegel sind Nummern wie „Cab Of My Truck“, „Domestic, Light And Cold“ (Pendant zu „Bartenders, etc.“ vom Debüt) oder „So So Long“, das an die temperamentvollen Stücke eines David Lee Murphy erinnert, zuständig – natürlich mit reichhaltigen Feinheiten in Sachen Steelguitar, Banjo, Dobro und Fiddle bestückt, nicht zu vergessen die tollen Akustik- und E-Gitarren, bedient von Könnern wie Bryan Sutton und J.T. Corenflos.

Das bunt bebilderte Booklet enthält alle Texte, Infos und als kleine Zugabe noch einen schönen Aufkleber. Der Kombination Dierks Bentley und Produzent Brett Beavers ist einmal mehr ein klasse Teil gelungen. Großartige, moderne, aber immer traditionell verwurzelte Country-/New Country-Musik, die man einfach mögen muß! Wünschen wir beiden, dass ihnen der Erfolg treu bleibt! Unseren Segen haben sie…

Capitol Records Nashville (2005)
Stil: New Country

01. Lot Of Leavin’ Left To Do
02. Come A Little Closer
03. Cab Of My Truck
04. Settle For A Slowdown
05. Domestic, Light And Cold
06. Good Things Happen
07. Down On Easy Street
08. So So Long
09. Modern Day Drifter
10. Good Man Like Me
11. Gonna Get There Someday

Dierks Bentley
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Pat Green – Home – CD-Review

Erstes Album mit neuem, eigenständigen Material von Pat Green nach knapp sechs Jahren, und was für ein großartiges. Sein neues Werk „Home“, das sich, beginnend mit dem Titellied, als schonungslose Abrechnung (auch in eigener Sache), mit Sätzen wie „I was blind to the game/I sang the wrong songs and disappeared for way too long/But I’ve finally found my way home,” mit seiner Major-Label-Zeit in Nashville offenbart. Green, mittlerweile beim aufstrebenden Thirty Tigers Label unter Vertrag, das seinen Interpreten bekannter Weise weitestgehend freie Hand lässt, scheint sich in seiner neuen Situation pudelwohl zu fühlen. Zum einen sind ihm in Kooperation mit namhaften Co-Writern wie Patrick Davis, Scooter Carusoe, Chris Stapelton, David Neuhauser und Justin Pollard grandiose Eigenkompositionen nach eigenem Gusto gelungen, zum anderen konnte er sich auch an hervorragendem Fremdmaterial bedienen, das ihm in der Umsetzung sichtlich Spaß bereitete.

Wunderbar ‚organisch‘ produziert haben Jon Randall Stewart, Justin Pollard (beide auch kompositorisch und instrumentell involviert) und Gary Paczosa, die Green quasi ein musikalisches ‚Heim‘-Spiel servieren. Green spielt hinreissend schöne, von tollen Strukturen und Melodien geprägte Country- und Countryrock-Songs, vollkommen natürlich, frei von jedem Nashville-„Bombast“, teils mit einem dezenten, seiner Heimat entspringendem Red Dirt-Feeling, teils mit herrlichen Americana-Bezügen. Das mit einer markanten Fiddle-/Steelguitar-Linie geführte, herrliche melodische und eingängige (New) Countrystück „Break It Back Down“ bohrt sich sofort in die Gehörgänge und animiert zum Mitsingen der Refrainzeile. Überraschend hier der als Mitschreiber bei den Beavers-Brüdern fungierende Dierks Bentley, der diesen Song vermutlich auch noch für sein nächstes Album beanspruchen könnte. Klasse!

Herausstechend auf dieser CD natürlich auch die vielen schillernden Berufskollegen, die Green gerne ihre Unterstützung gegeben haben. Wenn zwei solch musikalische Schwergewichte wie Pat und Lyle Lovett sich zusammen im Duett die Ehre geben und darüber sinnieren, dass texanische Mädels etwas besser sind als alle anderen, erregt so was natürlich heftiges Aufsehen. Die Single schoss dann auch sieben Wochen lang auf die Pole-Position der im Lonestar State so wichtigen Texas Music Charts. Ein herrlicher Piano-lastiger, viel Aura versprühender, dezent swingender Country-„Schwofer“. Toll! „Bet Yo Mama“, ein dreckiger, Southern-umwehter, Gitarren-lastiger Roots-/Blues-Stampfer, ähnlich der Sachen, die Tony Joe Whites auf seinem letztem „Hoodoo“-Werk so vortrefflich zelebrierte, hat Pat seinem Kollegen und Freund Chuck Cannon ‚abgeluxt‘. Green hatte bei dessen Konzerten so einen Narren an dem Stück gefressen, dass er diesen Track nach fast 5 Jahren endlich mit Cannons Einwilligung auf eigene Art adaptieren konnte.

Nächster prominenter Gast ist Sheryl Crow, die in letzter Zeit ja auch ihren Faible für die Countrymusic entdeckt hat. Tolles vokales Wechselspiel der beiden auf „Right Now“. Einer der ganz großen Höhepunkte ist das mit herrlich melancholischen Piano-/Akkordeon-Tönen unterlegte „While I Was Away“, das Zane Williams kreiert hat. Ein Name, der ebenfalls für absolute Qualität bürgt. Im Anschluss geben sich Pat, Delbert McClinton und Lee Roy Parnell beim launigen Dreier auf „May The Good Times Never End“ die Ehre. McClintons quäkige Harmonika und Parnells grandioses Slideguitar-Spiel machen diese Honkytonk-Uptemponummer zu ganz „großem Kino“. Da kann man nur voller Ehrfurcht konstatieren:“Möge solche Musik nie enden“. Die nächsten beiden Stücke, „Life Good As It Can Be“ und „No One Here But Us“, des „South West-Springsteens“, wie Green auch beiläufig genannt wird, erinnern ein wenig an die starken Auftritte, mit denen Will Hoge in letzter Zeit begeistert. Klasse hier u. a. auch die tollen weiblichen Harmoniegesänge von Jennifer Gunderman und Sarah Buxton.

„I’ll Take This House“ huldigt ein bisschen der einstigen „Three Days„-Phase, als Greens musikalisches Leben noch in Ordnung schien. Eine schöne, flotte Nummer. „Day One“ ist eine wunderschöne Countryballade. Dan Dugmore (mit seinem unnachahmlichen Steelspiel), Michael Ramos (Piano) sowie die auch sonst starken E-Gitarristen Brett Danaher und Chris Skrobot drücken diesem tollen Stück deutlich ihren Stempel auf. Zum Abschluss lassen dann Pat Green und Marc Broussard (wer wäre hier auch besser geeignet?) in einem weiteren Duett mit „Good Night In New Orleans“ noch mal ein geradezu herausragendes Highlight los. Der Track beginnt zunächst recht ruhig in feinster Singer/Songwtiter-/Storytelling-Manier, verwandelt sich dann aber mittels eines großartigen Tempowechsels in einen richtig knackigen, Cajun-lastigen, New Orleans-typischen, viel Fröhlichkeit überbringenden Uptempo-Countryrocker, um dann wieder in der Melancholie des Beginns zu versinken. Ganz starker Tobak zum Schluss!

Pat Green hat auf „Home“ ganz klar wieder zu sich und zu altbewährter Stärke zurück gefunden. Vielleicht ist es sogar noch ein wenig mehr als das, so stark ist diese Scheibe. Er wirkt regelrecht befreit und zeigt hier eine der besten Leistungen seiner eh schon imponierenden Karriere. Ein super Teil! Wir ziehen beeindruckt den Hut und stellen erfreut fest: Pat Green ist mit seiner Musik „zu Hause“. Er ist „Home“!

Thirty Tigers Records (20151)
Stil: Country Rock

01. Home
02. Break It Back Down
03. Girls From Texas (feat. Lyle Lovett)
04. Bet Yo Mama
05. Right Now (feat. Sheryl Crow)
06. While I Was Away
07. May The Good Times Never End (feat. Delbert McClinton and Lee Roy Parnell)
08. Life Good As It Can Be
09. No One Here But Us
10. I’ll Take This House
11. I Go Back To You
12. Day One
13. Good Night New Orleans (feat. Marc Broussard)

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