Zealand – Liberated – CD-Review

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Review: Stephan Skolarski

Ein Aufbruch zu neuen Ufern ist das Album „Liberated“ für Phil Joe. Der ehemalige Bassist und Songschreiber der australischen Worship-Rockband Newsboys hat sich mit 45 Jahren den Status einer Rock-Ikone in der christlichen Musikszene erarbeitet und beginnt nun den ersten Schritt mit seiner neuen Band Zealand.

Bandleader Phil Joe, ursprünglich aus Auckland, Neuseeland, aber jetzt in Franklin, Tennessee wirkend, bleibt mit Zealand der Worship Musik treu, die er bereits während seiner Zeit bei den Newsboys zelebriert hat und so präsentieren sich auch Zealand im eingängigen Pop-Rock Gewand.

Diese christliche Sparte der Rockmusik kann trotz ihres Nischendaseins in Europa, vor allem eine breite Fanbasis in den USA hinter sich versammeln und 71 Millionen Aufrufe des Newsboys-Videos „God’s Not Dead“ auf YouTube zeigen, wie viele Menschen diese Worship-Musik erreicht.

Der radiotaugliche Song „Spirit Sing“ – treffender, einprägsamer Refrain, erinnert stark an den Pop-Rock Kracher „Kings And Queens“ von Thirty Seconds To Mars und „Center Of It All“, als Ed Sheeran-ähnliche Nummer mit Akustik-Gitarren-Intro und Keyboard-Pop, bestimmen die klangliche Tendenz des Albums.

Durchaus anspruchsvolle Stücke wie „Beloved“, „Still“ oder „Land Of The Living“ können hierbei als Beispiele einer modernen kirchenmusikalischen Richtung angesehen werden, die Fortführung traditioneller, christlicher Gospel- und Folkgesänge. Phil Joe war als Songwriter an sämtlichen Tracks auf „Liberated“ beteiligt und hat dabei mit vier verschiedenen Produzenten zusammengearbeitet.

Zealand sind hier konsequent im Pop-Rock Bereich unterwegs. Ein bisschen was von Coldplay, A-ha, mehrstimmiger Backstreet Boys-Gesang oder Simple Minds Passagen, greifen passend ineinander. Immer wieder werden die religiösen Motive in den Songs herausgestellt („My heart and lungs cry out to You, the living God/You make my spirit sing“) und eine wärmende, einladende und hoffnungsvolle Atmosphäre wird inszeniert.

Soweit diese fortwährende, christliche Mission und Absicht die Zuhörer nicht stören, wird passable, abwechslungsreiche und zeitgenössische Kunst geboten. Um „Liberated“ auf sich wirken zu lassen, braucht es daher nicht viel, nur ein wenig Gelassenheit und innerhalb dieser kurzweiligen vierzig Minuten, kann man getrost und unbeschwert eintauchen und dem Trubel der Zeit entkommen.

Word Entertainment (2018)
Stil: Pop-Rock, Christian Rock, Worship Music

01. Spirit Sing
02. Liberated
03. Center Of It All
04. Deeper Water
05. Beloved
06. Still
07. Land Of The Living
08. End Of The World
09. Sanctuary
10. Garden’s On Fire

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Zach Williams – Chain Breaker – CD-Review

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Der christliche Beitrag in Sounds Of South im Rahmen der beiden Feiertage: „Chain Breaker“ von Zach Williams.

Zach Williams, der vor vielen Jahren mit seiner angeschlossenen Band The Reformation mit zwei starken Alben sowas wie für den Beginn einer jungen New Southern Rock-Generation stand, hatte 2012 in dieser Hinsicht zu Ende reformiert und war bekanntlich ausgestiegen.

Mittlerweile oder vermutlich auch schon vorher hat er, was seine musikalische Weiterentwicklung betrifft, den lieben Gott für sich entdeckt, und bewegt sich nun in Sphären des Christian Rock (zum Teil auch durchaus Nashville-kompatibel), der sich in den Staaten ja einer großen Beliebtheit erfreut.

Ich, als äußerst weltoffener und toleranter Mensch bekannt, habe die eine oder andere Scheibe aus diesem Bereich tatsächlich in meiner Sammlung, auch wenn ich mit ‚Vater Unser‘, Halleluhja, Amen & Co. eigentlich schon seit der frühen Schulzeit nichts mehr am Hut habe. Spontan fallen mir da z. B. Bands wie Big Daddy Weave oder Third Day ein, Letztgenannte gerade übrigens wieder mit einem richtig starken Album („Revival“) präsent.

Nun also Zach Williams, der mit seinem neuen Werk „Chain Breaker“, um es vorweg zunehmen, wenn man die Texte der Lieder mit ihren christlichen Botschaften, mal Texte sein lässt, auf musikalischem Parkett auf ganzer Linie überzeugt.

Viele Informationen außer der Musik habe ich nicht, im Scheinwerferlicht stehen die eingängigen, schön klar instrumentierten, transparent abgemischten, sehr melodischen Tracks und Williams‘ angenehme Stimme, die sich in sanft-rauen Regionen eines Bryan Adams bewegt.

Schon das dezent angegospelte Titelstück „Chain Breaker“  (tolle Melodie, herrliche Backgroundvocals) oder das nachfolgende, positives Esprit versprühende „Old Church Choir“ sind ein wunderbares Plädoyer für ein fröhliches und gemeinsames Zusammenleben, egal welcher Hautfarbe, Rasse oder Schicht/Herkunft man entstammt.

Das hohe musikalische Niveau bleibt auch im weiteren Verlauf vorhanden. „To The Table“, mein absoluter Favorit, das Southern Rock-umwehte „Song of Deliverance“ (swampiger Stampfer, Banjountermalung, klasse E-Slide), das pathos-getränkte „Fear Is A Liar“ oder der weitere radiotaugliche Ohrwurm „Everything Changed“ gehen runter wie Honig.

Da die adressierte Zielgruppe ja hier in der Regel aus Individuen besteht, die sich mit dem endlichen Dasein des Menschen nicht anfreunden können, darf ein Titel wie „Revival“ (dieser Song könnte spielend ins Bryan Adams-Power-Balladen-Portfolio aufgenommen werden) wohl auf keinem Album dieser Art, so auch hier natürlich nicht, fehlen.

Am Ende gibt es das im Großen und Ganzen auf eine klare Akustikgitarre und eine Hintergrund-Violine reduzierte „So Good To Me“, bei der Zachs tolle Stimme sich nochmals bestens entfalten kann.

Mit „Chain Breaker“ gelingt Zach Williams ein überzeugender Befreiungsschlag in eigener Sache zurück auf die Bühne als Solo-Interpret. Das Gesamtwerk kann man als einen positive, freudige Spiritualität vermittelnden, christlichen Akt musikalischer Nächstenliebe umschreiben (ohne Zeigefinger), den man als aufgeschlossener Mensch jederzeit hören kann und auch dementsprechend für sich einzuordnen weiß.

Essential Records (2017) 
Stil: Christian Rock

01. Chain Breaker
02. Old Church Choir
03. Survivor
04. To The Table
05. My Liberty
06. Song of Deliverance
07. Fear Is A Liar
08. Everything Changed
09. Revival
10. So Good to Me

Zach Williams
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