Greasy Tree, 16.02.2018, Kulturrampe, Krefeld – Konzertbericht

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Meine erste CD-Besprechung für Sounds Of South verfasste ich zu dem Debütalbum von Greasy Tree. Es ist daher Ehrensache auch von ihrem Konzert in meiner heimatlichen Lieblings-Location, der Krefelder Kulturrampe, zu berichten.

Das gut aufgelegte und perfekt eingespielte Trio aus Jonesboro, Arkansas, brachte mit ihrem Blues Rock die volle Rampe mühelos zum Kochen. Die Feierlaune des Publikums war am Freitag nach Karneval ungebrochen. Zudem hat sich Greasy Tree bereits eine treue Fanbasis erspielt. So haben einige auswärtige Besucher in Tour-T-Shirts den Weg zum kalten Niederrhein gefunden.

Mit dem fetzigen „She Wild“ von ihrer CD eröffnete die Band das Konzert. Mutig ist, dass danach direkt zwei unveröffentlichte Eigenkompositionen nachgeschoben wurden. Die beiden rockigen Stücke „Trouble With Trouble“ und das hervorragende „See The Light“ funktionierten aber sehr gut. Bassist Dustin „Red“ Dorton animierte zum Mitklatschen, sprang über die Bühne und ließ seine Mähne fliegen. Der Aktivposten riss das Publikum mit, das spätestens bei „Sweet Sugar“ in Bewegung geriet und das Tanzbein schwang.

Bei „Love That Lady“ übernahm Dorton die Lead Vocals, die ansonsten von Cameron Robert gesungen wurden. Der Song leitete zu einem eher Blues-orientierten Teil des Konzerts mit „Shame (Behind The Botle)“, „Goin‘  Home“ und „Time, Love And Space“ über. Roberts ausgedehnten Gitarrensoli wurden frenetisch von der Menge bejubelt. Die tolle Atmosphäre wurde zudem durch den Rauch auf der Bühne und die flackernde Lichtorgel unterstützt.

Eine besonders gelungene Version von „ Red House“, das von Jimi Hendrix stammt, war das erste Cover des Abends. Zum Abschluss des ersten Sets folgte „Whipping Post“ von den Allman Brothers.

Harte Gitarrenriffs beendeten die Pause. Band und Besucher rockten bei „Bright Lights“ und „Let Love Go“ drauflos, bis es beim Headbanging zum Led-Zeppelin-Medley kein Halten mehr gab. Robert stieg von der Bühne, um ein Bad in der Menge zu nehmen, die diese Aktion fast schon ekstatisch feierte. Die ausgelassene Stimmung hielt sich auch bei „Don’t Worry About Me“ und „Greasy“. Dorton teilte sich hier die Lead Vocals nochmal mit Robert.

Schlagzeuger Creed Slater steuerte harmonischen Background-Gesang zum rockigen „Gravy Train“ bei und sorgte während des gesamten Abends für den nötigen Druck der Songs. Mit „Whiskey“, dem letzten noch fehlenden Titel ihres Albums, endete das zweite Set.

Als Zugabe spielten die jungen Männer „I Put A Spell On You“ von Creedence Clearwater Revival und „Hard To Handle“ von The Black Crowes. Ich war mit der Auswahl und Performance der Cover sehr zufrieden, aber Gernot hätte sich als Pink Floyd-Fan noch „Have A Cigar” gewünscht, das Grasy Tree ebenfalls im Repertoire hat.

Die Eindrücke zu den Live-Qualitäten der Band, die Peter Schepers in Dortmund sammelte, bestätigen sich. Greasy Tree zündete auch in Krefeld ein Blues Rock-Feuerwerk. Die abwechslungsreiche Darbietung und das ausgelassene Publikum sorgten für einen durchweg gelungen Konzertabend.

Die sympathischen Musiker hätten vielleicht noch den ein oder anderen Kommentar zu den Songs einstreuen können, aber das haben die Anwesenden nicht wirklich vermisst. Verschwitzt und zufrieden konnten sie in die frostige Nacht und das bevorstehende Wochenende ziehen.

Line-up:
Cameron Roberts (guitar, vocals)
Dustin ‚Red‘ Dorton (bass, vocals)
Creed Slater (drums, vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Michael Segets

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Kulturrampe Krefeld

Greasy Tree – 03.02.2018, Blue Notez, Dortmund – Konzertbilder

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Greasy Tree am 3.2.2018 im blue notez club. Das Powertrio aus Arkansas unter der Fahne von Teenage Head Music gab am Samstag ein tolles Konzert im Dortmunder Bluesclub.

Cameron Roberts, Red Dorton und Creed Slater betraten pünktlich um 20:15 Uhr die Bühne und legten los. Neben Eigenkompositionen aus ihrem Album „Greasy Tree“ spielten sie auch Songs wie „Red House“ (Jimi Hendrix), „Whipping Post“ (Allman Brothers), ein Medley von Led Zeppelin-Songs und Titel von ZZ Top, die im Zugabenteil das Konzert beendeten.

Dem treuen Stammpublikum im Blue Notez Club gefiel diese Mischung. Ein Gast meinte: „Eine Gitarre ein Bass und ein Schlagzeug, das reicht für gute Mucke.“ Recht hatte er. Das hat Spaß gemacht!

Line-up:
Cameron Roberts (guitar, vocals)
Dustin ‚Red‘ Dorton (bass, vocals)
Creed Slater (drums, vocals)

Bilder und Eindrücke: Peter Schepers

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Blue Notez Dortmund

Greasy Tree – Same – CD-Review

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Review: Michael Segets

Das selbstbetitelte Debüt von Greasy Tree bietet 42 Minuten kraftvollen Blues Rock. Greasy Tree sind Cameron Roberts (guitar, vocals), Dustin ‚Red‘ Dorton (bass, vocals) und Jacob Brumley (drums, vocals). Die jungen Männer aus Jonesboro, Arkansas, haben sich über die Zusammenarbeit mit Teenage Head Music gefunden und sind in den letzten zwei Jahren unter anderem auf diversen Festivals aufgetreten.

Bei ihrem in Memphis eingespielten Album wurden sie von Pete Matthews (Devon Allman, Evanescence, Paul Simon) sowie Toby Vest unterstützt. Die klare Produktion verzichtet auf Spielereien und konzentriert sich stattdessen auf die Qualitäten der Band. Greasy Tree loten die Spannbreite des Blues Rock aus und integrieren unterschiedliche musikalische Stilrichtungen in ihre Songs, ohne dass dies aufgesetzt oder bemüht wirkt. Die Band verarbeitet Einflüsse von Blues, Rock, Funk und Soul eigenständig, sodass ihr insgesamt ein stimmiges Album gelingt. Der Nachteil eines so vielfältigen Angebots liegt naturgemäß darin, dass sich der Hörer je nach musikalischem Geschmack eventuell mehr von dem einen oder weniger von dem anderen Element gewünscht hätte.

Die Gitarrenriffs, die kraftvolle und an den richtigen Stellen raue Stimme von Cameron Robert prägen den Opener „Don’t Worry About Me“. Ein kurzes Gitarrensolo und der mehrstimmige Background-Gesang gegen Ende des Stücks setzen die richtigen Akzente, um auf die nächsten Songs neugierig zu machen. Mit dem treibenden „Let Love Go“ legt die Band einen Zahn zu. Nach einem fast sanften Gitarrenintermezzo setzen die rockigen Riffs wieder ein und Roberts offenbart seine Shouter-Fähigkeiten. Neben dem eingängigen Refrain von „Sweet Sugar“ mischen sich durch die Breaks und das Bassspiel von Dustin ‚Red‘ Dorton Funk-Anleihen in den Song. Auch Schlagzeuger Jacob Brumley dreht bei diesem Song mächtig auf. Abwechslungsreiche Gitarreneinsätze sorgen zusätzlich für überraschende Momente.

Bei „Time, Love and Space“ schalten Greasy Tree einen Gang runter. Spannung erhält die Midtempo-Nummer durch das kraftvolle Schlagzeug und die Intensitätssteigerung des Gesangs.  „Goin‘ Home“ zeigt die Band von ihrer gefühlvollen, Blues-orientieren Seite. Der Refrain wartet mit einem Tempowechsel und stampfendem Rhythmus auf. „Shame (Behind the Bottle)“ ist ein weiterer Blues, bei dem Roberts seine Gefühle über eine unglückliche Kombination von Alkohol und Liebe herauslässt. Beschwingt und lässig wirkt hingegen das Soul-durchtränkte „Love That Lady“, das mit passendem Harmoniegesang gute Laune verströmt. Mit „Wiskey“ ist die Band dann wieder beim Thema Alkohol. Hier wird Dorton Raum gegeben, sein Können am Bass zu zeigen.

Das über sechs Minuten lange „Greasy“ startet mit einem Funk-Einschlag. Den zweiten Teil des Stücks prägt ein ausgiebiges, zunächst getragenes Gitarrensolo, das zum Ende Fahrt aufnimmt und so zum Refrain des Anfangsteils überleitet. Robert legt sich als Sänger und Gitarrist bei „She Wild“, dem knackigen Abschluss der CD, nochmal intensiv ins Zeug.

Der Blues Rock von Greasy Tree, der seine Wurzeln in den 60er und 70er Jahren hat, ist weit davon entfernt, angestaubt zu wirken. Vielleicht bietet die CD keine großen Innovationen, aber das abwechslungsreiche Songwriting, die Musiker, die ihre Instrumente beherrschen, und die passende Stimme von Cameron Roberts hebt die Band deutlich aus dem Mittelmaß heraus. Insgesamt debütiert Greasy Tree mit einem gelungenen Album, das Lust darauf macht, mehr von der Band zu hören.

Teenage Head Music (2016)
Stil: Blues Rock

01. Don’t Worry About Me
02. Let Love Go
03. Sweet Sugar
04. Time, Love, And Space
05. Goin‘ Home
06. Shame (Behind The Bottle)
07. Love That Lady
08. Whiskey
09. Greasy
10. She Wild

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