The Georgia Thunderbolts – Can We Get A Witness – CD-Review

Review: Michael Segets

Das in Eigenregie produzierte Debütalbum katapultierte The Georgia Thunderbolts auf den Spitzenplatz der Newcomer 2019 in Daniels Jahresrückblick. Da man in Sachen Southern Rock blind auf das Urteil des SoS-Chefs vertrauen kann, ist das schon eine Empfehlung. Ob Ron Burman, Leiter der Mascot Label Group in Nordamerika, die begeisterte Rezension von Daniel gelesen hat, ist nicht überliefert. Nach einem Liveauftritt der Band nahm er sie allerdings sofort unter Vertrag.

Auf dem neuen Label starteten The Georgia Thunderbolts vor einem Jahr mit einer selbstbetitelten EP, die lediglich digital publiziert wurde. Neben drei wiederveröffentlichten Stücken des ersten Longplayers waren mit „So You Wanna Change The World“, das Vergleiche mit Lynyrd Skynyrd, Blackberry Smoke, Johnny Van Zant und auch 38 Special zulässt, sowie „Spirit Of A Working Man“, das zu meinen Favoriten zählt, zwei neue Tracks vertreten. Die Tracks der EP finden allesamt auf „Can We Get A Witness”.

Innerhalb der letzten zwei Jahre werden so „Lend A Hand“, „Looking For An Old Friend“ sowie „Set Me Free“ zum dritten Mal auf den Markt geworfen. Von dem Debüt finden sich vier weitere Stücke auf dem aktuellen Longplayer, sodass dort letztlich nur ebenso viele Song als neu zu bezeichnen sind. Eine EP hätte es also auch getan. Wenn man hingegen bestrebt gewesen wäre, den gesamten bisherigen Output der Band nochmal vorzustellen, weil die erste CD mittlerweile nicht mehr lieferbar ist, hätten die noch fehlenden Songs des Erstlingswerks von der Spielzeit noch Platz auf dem Silberling gefunden. In der vorliegenden Form erschließt sich die Veröffentlichungspolitik nicht ganz.

Lässt diese also Fragen offen, stellen sich keine im Hinblick auf die Qualität der neuen Songs. Beim Opener „Take It Slow“ legen sich The Georgia Thunderbolts mit Mundharmonikaeinstieg, kräftigem Rhythmus und härten Gitarren wieder mächtig ins Zeug. In die gleiche Kerbe schlagen die anderen neuen Tracks. Wobei „Walk Tall Man“ geschickt einen Spannungsbogen aufbaut, inklusive Gitarrensolo und ungeahnten stimmlichen Höhen des Frontmanns T. J. Lyle. Durch den mehrstimmigen Gesang auf „Midnight Rider“ hebt sich der Song von den anderen ab. Wild aufspielende Mundharmonika und ein akzentuierter Rhythmus, für den Zach Everett am Bass und Bristol Perry am Schlagzeug zuständig sind, zeichnen „Half Glass Woman“ aus. Bei allen Stücken ergänzen sich die beiden Gitarristen Riley Couzzourt und Logan Tolbert, sodass durchgehend ein voller Soundteppich entsteht.

Mit den vier neuen Songs untermauert das Quintett aus Rome in Georgia ihren Ruf als aufstrebende Band in Sachen Southern Rock. Für die Fans der ersten Stunde mag die Wiederverwertung bereits veröffentlichter Titel einen faden Beigeschmack haben. Für alle anderen stellt „Can We Get A Witness” von The Georgia Thunderbolts sowieso einen Pflichtkauf dar.

Mascot Label Group (2021)
Stil: Southern Rock

Tracks:
01. Take It Slow
02. Lend A Hand
03. So You Wanna Change The World
04. Looking For An Old Friend
05. Spirit Of A Workin‘ Man
06. Midnight Rider
07. Be Good To Yourself
08. Half Glass Woman
09. Dancing With The Devil
10. Can I Get A Witness
11. Walk Tall Man
12. It’s Alright
13. Set Me Free

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