Devon Allman – Ride Or Die – CD-Review

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Hatten wir vor einigen Tagen noch das Vergnügen, Devon Allman und seine Band im schönen Musiktheater in Dortmund live erleben zu können, ist jetzt auch noch seine gerade erschienene CD „Ride Or Die“ bei uns eingetrudelt.

Merkwürdigerweise hat er diese bei seinem Gig fast ganz Außen vor gelassen und lediglich den starken Opener „Say Your Prayers“ (ist auch im Studio eine satt rockende Nummer  mit herrlichen E-Gitarren geworden) als Zugabe gebracht. Ob es daran lag, dass lediglich Bass-Spieler Steve Duerst vom seinem Begleit-Line-up für einige Tracks hier involviert war, bleibt Spekulation. Aber eigentlich war der Name der Tour ja auch noch dem Vorgänger-Album gewidmet.

Wie dem auch sei, der dritte Longplayer in Zusammenarbeit mit Ruf Records, weiß von vorne bis hinten zu überzeugen, Papa Gregg darf zurecht stolz auf seinen Sohnemann sein. Bester Beweis ist der verdiente Spitzenplatz in den Billboard Blues Charts.

Produziert hat Devon selbst, assistiert, sowie Drums/Percussion gespielt, hat der, uns ebenfalls bestens bekannte, Tom Hambridge. Das Werk gefällt vor allem durch die recht unterschiedliche Gestaltung der einzelnen Tracks, die sich aber im Gesamtkontext durchgehend am Leitfaden von Southern-umwehter Blues Rockmusik orientieren. Die wunderbar eingängigen Melodien und Refrains tragen zur Eröffnung eines größeren Publikums bei, woraus sich auch o. a. Erfolg erklären lässt.

Zu den rockigeren Nummern zählen hier, zusammen mit dem bereits erwähnten Opener, das überragende „Galaxies“ (im Song kommt auch der Headder des Albums vor: „…when galaxies collide will you ride or die…“), das von Hambridge geschriebene „Shattered Times“, wobei Devons Les Paul-Unikat natürlich vehemente Spuren hinterlässt.

Die restlichen Stücke bewegen sich, fast immer, samt atmosphärischem Ambiente, im balladesken bis melodischen Midtempobereich. Lieder wie „Find Ourselves“ und „Vancouver“ wurden mit Saxofon-Einlagen (gespielt von Ron Holloway) aufgepeppt. Überragend auch Keyboarder Kevin McKendree, der mit hallenden/gurgelnden Orgel-Klängen, sowie Piano- und gluckernden E-Piano-Klimpereien seine brillanten Tastenqualitäten Preis gibt und oft starke Akzente setzt.

Zu den herausstechenden Liedern zählen das (im Stile wie einst Peter Frampton) mit quäkenden Talkbox-Soli durchzogene „Lost“ und am Ende das 8oer/90er -umwehte „A Night Like This“, das fast schon in Sphären bei David Bowie, Bryan Ferry (Roxy Music) oder dezent auch The Cure angesiedelt werden kann. Ein netter Indiz für Allmans Mut und Variabilität, mal andere Dinge auszuprobieren (wir hätten aber eigentlich lieber, wenn der Schuster auch in Zukunft bei seinen Leisten bliebe…).

Erwähnenswert am Ende ist vielleicht auch noch das tolle Coverbild mit dem, in ein digitales, orientalisch-farbenprächtiges Blumen-Arrangement, integrierten Totenschädel, designed durch Pete Paras (unter Mithilfe von J. Webber).

Devon Allmans neues Werk „Ride Or Die“ bestätigt den starken Eindruck, den wir bereits live von ihm bekommen haben. Ein heißer Kandidat sowohl für unser Album-, als auch Konzert des Jahres. Die Zusammenarbeit Allman/Ruf ist an einem ersten Zenit angelangt!

Ruf Records (2016)
Stil: Southern Blues Rock

01. Say Your Prayers
02. Find Ourselves
03. Galaxies
04. Lost
05. Shattered Times
06. Watch What You Say
07. Vancouver
08. Pleasure & Pain
09. Hold Me
10. Live From The Heart
11. Butterfly Girl
12. A Night Like This

Devon Allman
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Ruf Records

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