Toto – With A Little Help From My Friends – CD-/Blu-ray-Review

Toto_300

Auf den ersten Blick mag hier ein Review über Toto sicherlich etwas ungewöhnlich erscheinen, für mich persönlich als Initiator dieses Magazins gibt es allerdings doch diverse Gründe, warum ich mich für eine Rezension ihrer neuen Live-CD-/Blu-ray (edel gestaltetes Klapp-Digipak) entschieden habe.

Zum einen zählen die Kalifornier für mich zu den typischen Bands, die es spätestens mit ihrem damaligen Ersthit „Hold The Line“ samt seines prägnanten Pianointros, in die Beachtung eines jeden Rockfans, egal welcher Couleur, geschafft hatten und dank kontinuierlicher kreativer Leistungen, weiterer Hits und charismatischer Musiker, bis heute eine gewisse Akzeptanz behalten haben.

Dazu habe ich in früheren, weniger spezialisierten Mags als diesem, bei denen ich mitgewirkt habe, ganze viele Scheiben aus diesem Musikdunstkreis mit Freude besprochen.

Einer der beiden eigentlichen Hauptgründe ist allerdings, dass ich dank eines Steve Lukather-Gigs in Bochum, mal einen Musiker der von mir hochgeschätzten Southern Rock-Band Laidlaw, die aus meiner Sicht um die Jahrtausendwende herum, drei vorzügliche Alben kreiert hatten, persönlich kennenlernen durfte. Und zwar deren Mastermind Craig deFalco, der auf dieser Tour als Gitarrentechniker dabei gewesen ist.

Der andere ist unser guter Freund Steve Maggiora, der Keyboarder von unseren bestens bekannten Southern Rock-Lieblingen Robert Jon & The Wreck, der mittlerweile als Neu-Mitglied für das aktuelle Toto-Line-up angeheuert und integriert wurde. Für ihn vermutlich so was wie ein tastentechnischer Ritterschlag.

Apropos neues Toto-Line-up: Unter den Fittichen von Gründer David Paich als musikalischer Direktor wurde um Steve Lukather herum mit einer gelungenen Mischung aus erfahrenen und jungen hungrigen Akteuren, der Beginn einer neuen und nachhaltigen Ära eingeläutet.

Zu den bereits genannten Leuten gesellen sich der auch schon zu früheren Tagen präsente Joseph Williams als Leadsänger mit seiner markanten Tenorstimme, der frühere Huey Lewis And The News-Bassist John Pierce, der Multiinstrumentalist und Sänger Warren Ham (saxophone, percussion, flute), sowie die Ex Ghost-Note-Musiker Dominique „Xavier“ Taplin (früher auch Prince) am ersten Keyboard und Robert „Sput“ Searight am Schlagzeug dazu.

Das für ein globales Streaming Event in Los Angeles aufgezeichnete Konzert gibt es jetzt in den verschiedenen digitalen Formaten zu erwerben, uns liegt, wie bereits oben erwähnt, die CD-/Blu-ray-Variante vor.

Vorab muss leider gesagt werden, dass der Pandemie-bedingte, eingeschränkte äußere Rahmen, den tollen Leistungen der beteiligten Akteure leider nicht gerecht wird. Eine sehr sterile dunkle (Fabrik-) Atmosphäre, ab und ab und zu mal ein paar vereinzelte Klatscher der umstehenden Techniker nach den Liedern, so macht Livemusik sicherlich nur bedingt Spaß.

Die Musiker zeigten sich von dem spartanischen Drumherum allerdings völlig unbeeindruckt. Getragen von der neuen Band-Chemie und der weltweiten Aufmerksamkeit (wenn auch nur an den Bildschirmen), ließen sie ihrer Spielfreude freien Lauf, teilweise in einem wahren Rausch, man höre nur das Ende vom rockigen „White Sister“ mit finalem Drumsolo als Übergang zu „You Are The Flower“ – fantastisch!

So gut wie jeder konnte sich samt seines Instrumentes oder mittels Gesang gebührend einbringen, wenn auch Williams als Hauptleadsänger und Lukather (teilweise Leadgesang) mit seinen unzähligen quirligen E-Gitarren-Soli, natürlich als tragende Säulen fungierten.

Rock, Pop, AOR, Melodic Rock mit vielen progressiven Elementen, die Superhits „Hold The Line“ und „Rosanna“ in famosen Versionen und weitere hochmelodische Songs mit viel Luft für Improvisationen, machen dieses tolle Konzert im Wesentlichen aus.

Am Ende mit dem Hinzugesellen von David Paich sind dann gleich drei Keyboards beim ‚Finale Furioso‘ mit „Rosanna“ und dem Beatles-Hit (bekannt aber eher durch Joe Cocker) „With A Little Help From My Friends“ am Start. Bei letztgenanntem Klassiker mit vielen wechselnden Lead-Gesängen kann besonders Steve Maggiora mit dem berühmten Cocker-Schrei-Part glänzen.

Insgesamt ein trotz des sterilen Rahmens beeindruckendes Musikerlebnis, das die schon immer währende Spielqualität der Kultband bestätigt, und das starke Line-up mit viel Bedacht, und gutem Konzept, in ein neues Zeitalter weiterführt.

Als weitere Menüpunkte gibt es noch den Trailer und eine Dokumentation, bei der alle Beteiligten zur vergangenen, aktuellen und zukünftigen Toto-Historie ausgiebig zu Wort kommen. Besonders darf man allerdings auf die geplante Europa-Tour in 2022 gespannt sein, dann hoffentlich wieder unter normalen Bedingungen,  in ausverkauften Locations und gerne mit Sounds Of South-Berichterstattung…

Mascot Label Group (2021)
Stil: Rock

CD und Blu-ray-Trackliste (identisch):
01. Till The End
02. Hold The Line
03. Pamela
04. Kingdom Of Desire
05. White Sister
06. You Are The Flower
07. I Won’t Hold You Back
08. Stop Loving You
09. Band Introductions
10. Home Of The Brave
11. Rosanna
12. With A Little Help From My Friends

Toto
Toto bei Facebook
Netinfect Promotion

Supersonic Blues Machine – CD-Gewinnspiel

SuperSonicBluesMachine_300

Das Gewinnspiel ist beendet.

Die richtige Antwort hieß natürlich ‚Fabrizio Grossi‘!

Über die brandaktuelle Supersonic Blues Machines-CD „Californisoul“ darf sich

Markus Heselmeier aus Rahden,

freuen, dem der Gewinn in den nächsten Tagen zugeht!

Sounds Of South wünscht viel Spaß damit!

——————————————————————————————————

Netinfect Promotion hat uns dankenswerter Weise das neue, mit vielen prominenten Gästen wie u. a. Billy Gibbons, Steve Lukather oder Walter Trout gespickte Album von Supersonic Blues Machine, „Californisoul„, für ein Gewinnspiel zur Verfügung gestellt.

Folgende superschwere Frage muss dazu richtig beantwortet werden:

Wer ist der eigentliche Mastermind von Supersonic Blues Machine?

a) Paolo Rossi
b) Fabrizio Grossi
c) Francesco Totti

Bitte sende eine E-Mail mit der richtigen Lösung bis zum 25.11.2017 an dan@sounds-of-south.de.

Wir losen unter allen richtigen Einsendern eine/n Gewinner/in aus, der/die dann umgehend benachrichtigt und mit der CD beliefert wird.

Supersonic Blues Machine
Supersonic Blues Machine bei Facebook
Netinfect Promotion

Supersonic Blues Machine – Californisoul – CD-Review

SuperSonicBluesMachine_300

Review: Michael Segets

Hinter Supersonic Blues Machine verbergen sich keine Geringeren als Sänger und Gitarrist Lance Lopez, Bassist Fabrizio Grossi und Schlagzeuger Kenny Aronoff. Für ihr zweites Album „Californisoul“ holten sie sich namhafte Unterstützung u. a. von Billy F. Gibbons, Steve Lukather und Walter Trout.

So viel Prominenz schraubt die Erwartungen natürlich nach oben. Diese werden aber locker erfüllt und die Scheibe kann als ein Referenzpunkt der diesjährigen Veröffentlichungen im Bereich Texas Rock gelten. Von den 13 Tracks mit über 63 Minuten Spielzeit stellt zwar nicht jeder einen Volltreffer dar, aber es findet sich auch kein Totalausfall unter ihnen.

„Californisoul“ ist ein homogenes Werk geworden, das sich überwiegend im Midtempo-Bereich bewegt. Alle Songs sind von den drei Bandmitgliedern komponiert. An den beiden sehr starken „L.O.V.E.“ und „Hard Times“ beteiligte sich Serge Simic am Songwriting. Beim letztgenannten Stück steuert Steve Lukather einige Gitarren-Licks bei. „Broken Heart“ klingt streckenweise nach ZZ Top. Das verwundert nicht, da Billy F. Gibbons an dem Song mitwirkt. „Somebody’s Fool“ mit Robben Ford und „Elevate“ mit Eric Gales überzeugen ebenfalls, wobei die Künste der Gastgitarristen ihren Anteil daran haben.

Steht bei diesen Nummern die rockige Seite des Blues Rock im Vordergrund, schlägt bei „What’s Wrong“ unter der Beteiligung von Walter Trout die Nadel in Richtung Blues aus. Mit „Cry“ findet sich ein weiterer Blues auf der Scheibe, der den vorher genannten an Intensität noch übertrifft, was nicht zuletzt an dem nachdenklichen Text und dem gefühlvollen Gesang von Lopez liegt.

Die weiteren Tracks, ohne die Beteiligung von Gastmusikern, „Bad Boys“, mit kraftvollem Schlagzeug und mehrstimmigen Backgroundgesang, sowie die beiden eher straight gespielten „The Stranger“ und „Thank You“ können sich ebenso hören lassen. Das schwächste Stück auf der CD ist „The One“, das zu glatt und gleichförmig arrangiert erscheint und dessen Chorus deplatziert wirkt.

Das Album wird durch „I Am Done Missing You“ und „This Is Love“ gerahmt, die das gleiche Intro aufweisen. Während sich in das Eröffnungsstück nur zeitweilig ein Reggae-Rhythmus mischt, es aber insgesamt dem Blues Rock verhaftet bleibt, behält der Abschluss das Reggae-Feeling durchgängig bei.

Supersonic Blues Machine legt die Messlatte in Sachen Blues Rock hoch. Diese bleibt aber dadurch zu überbieten, dass einzelne Songs in manchen Momenten zu glatt arrangiert anmuten. Pluspunkte gewinnt „Californisoul“ allerdings durch die abwechslungsreichen Kompositionen, die zudem durch die Handschrift der angeworbenen Größen des Blues Rock aufgewertet werden.

Fabrizio Grossi hatte bei der Produktion eine lange Autofahrt vor dem inneren Auge, wofür der Longplayer bestens geeignet ist: Er verleitet nicht zum Rasen, sondern verführt zum Genießen.

Provogue/Mascot Label Group/Rough Trade (2017)
Stil: Texas Rock/Blues Rock

01. I Am Done Missing You
02. Somebody’s Fool
03. Love
04. Broken Heart
05. Bad Boys
06. Elevate
07. The One
08. Hard Times
09. Cry
10. The Stranger
11. What’s Wrong
12. Thank You
13. This Is Love

Supersonic Blues Machine
Supersonic Blues Machine bei Facebook
Netinfect Promotion