Bucky Covington – Same – CD-Review

Sehr starkes, voller Vitalität, Energie und würzigem New Country-Feuer steckendes Debut des knapp 30-jährigen jungen Mannes aus Rockingham/North Carolina, dem die amerikanische Presse attestiert. „He sounded and looks like a good old Southern boy with just the right blend of rocking Country and down-home corn“. Bucky Covington, der eigentlich aufgrund seiner eigenen Persönlichkeit und Identität kaum in den Rahmen eines solchen Formates passt, nahm zuletzt am „American Idol“-Kontest teil, belegte dort aber „nur“ den achten Platz.

Dennoch baute er sich mit seinem unwiderstehlichen „All-American charm“ und der hervorragenden, kraftvollen, eine tolle, raue Natürlichkeit bewahrenden Stimme schnell eine große Fanbase auf, machte diverse Labels auf sich aufmerksam und ergatterte so konsequenterweise auch einen Vertrag. Völlig zu Recht, denn sein Debüt kann sich ohne Frage mehr als sehen lassen. Produktionstechnisch wurde er dabei von den erfahrenen Musikern Dale Oliver (spielt zudem Gitarre, Mandoline und Dobro) und Sawyer Brown-Chef Mark A. Miller unter die Fittiche genommen, die mit einem satten Sound das große Potential Covingtons bestens auf den Punkt brachten.

Sämtliche Lieder stammen aus den Federn von arrivierten Nashville-Songwritern (u. a. Tom Douglas, Chris Stapelton, Mark Nesler, Jennifer Hanson, Tony Martin etc.), und auch an Instrumentalisten wurde natürlich auch die entsprechende Klasse aufgefahren (z. B. Dan Dugmore, Russ Pahl, Jim Scholten, Aubrey Haynie u.s.w.). Covington brachte sich bereits in jungen Jahren das Gitarre spielen selbst bei und ist von je her bekennender Country- und Southern Rock-Fan. Seine ersten Erfahrungen sammelte er als Frontmann einer Southern Rock-Coverband namens „Southern Thunder“.

Diesen Einfluß spürt man dann auch deutlich bei diversen Songs (z.B. „Ain’t No Thing“ mit Stones-like Riffs und fetten Slides, „Empty Handed“ mit starken Twin-E-Gitarren, „The Bible And The Belt“ voller kochendem Swamp-Flair), zumal sich das bei Bucky’s äußerer und stimmlicher Ähnlichkeit zu Lynyrd Skynyrd-Sänger Johnny Van Zant (man könnte fast meinen, er sei mit ihm verwandt) geradezu anbietet. Diese Stücke zählen ganz klar zu den Highlights des Albums, das ohnehin praktisch keine Durchhänger hat.

Klasse hier, wie eingangs bereits angedeutet, Covington’s angenehm rauchige Röhre. Dazu kommen fantastische, satte E-Gitarren, swampige Atmosphäre ala Lynyrd Skynyrd, sowie der begeisternde weibliche Background-Gesang von Vicki Hampton. Ebenfalls dezent Southern-inspiriert ist der Opener „American Friday Night“ (Richtung Van Zant/Warren Brothers), eine frische Uptempo-Gute Laune-Nummer mit leicht einprägsamem Refrain. Eigentlich die typische radiotaugliche Single für einen jungen, elanvollen Debütanten.

Überraschenderweise wurde aber hier das recht entspannte, allerdings nicht minder starke und sehr melodische Countrystück „Different World“ (klasse Steel- und Pianobegleitung) ausgewählt, das bereits langsam Richtung höherer Regionen der Billboard Country Singles-Charts unterwegs ist. Klasse auch der knackige Countryrocker „Back when we were Gods“, der mit viel Drive die Jugendtage dea Künstlers zu reflektieren scheint. Ein weiterer, echter Farbtupfer ist dann „I’m Good“ – in bester Jimmy Buffett/Kenny Chesney-Tradition, karibisch angehaucht, sonnendurchflutet, locker instrumentiert (feines Steel-, Electric-, Akustikgitarren-Zusammenspiel) und voller Lebensfreude. Man sieht sich quasi vorm geistigen Auge an einer Strandbar hocken und zu lockeren Klängen buntgemischte und verzierte, eiskalte Cocktails schlürfen. Dazu noch ein herrlich tanzbarer, an den Hüftspeck rangehender Sommerparty-Song.

Sein kompositorisches Talent und Gespür für Melodien zeigt Bucky beim melodischen Countryrocker „Carolina Blue“ (schöne Mandoline, Dobro-Fills), das er zusammen mit Mark A. Miller und Gregg Hubbard geschrieben hat. Insgesamt ein klasse Erstling von Bucky Covington (Zwillingsbruder Rocky spielt übrigens in Bucky’s Touring-Band), den man irgendwie im Dunstkreis solcher Kollegen wie Montgomery Gentry, den Van Zants, Jason Aldean, Trace Adkins, Eric Church & Co. ansiedeln könnte. Seine Stimme besteht sämtliche Tempovariationen/Stilarten mit Bravour, die ausgewählten Stücke wurden sehr abwechslungsreich zusammengestellt. Der Grundstein für eine vielversprechende Karriere ist mit Erfolg gelegt! Die Szene rund um Nashville darf einen weiteren jungen, voller Potential steckenden „Wilden“ in ihren Reihen begrüßen!

Lyric Street Records (2007)
Stil:  New Country

01. American Friday Night
02. A Different World
03. I’ll Walk
04. Back When We Were Gods
05. Ain’t No Thing
06. I’m Good
07. Empty Handed
08. Hometown
09. It’s Good To Be Us
10. Carolina Blue
11. The Bible And The Belt

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Bucky Covington – Good Guys – CD-Review

Ganze fünf Jahre hat es gedauert, bis Bucky Covington jetzt endlich sein zweites Album auf den Markt bringen konnte. Für den 1977 in North Carolina geborenen Sänger, Achter der 2005/06er Staffel des American Idol-Contests, lief es seit seinem Debütalbum, das damals sofort auf Platz eins der Billboard Country Album-Charts schoss und auch noch zwei Top-10 Singles generierte, so gar nicht mehr rund. Trennung von seiner langjährigen Lebensgefährtin, dazu noch die Aufhebung seines geplanten 2. Albums „I’m Alright“ wegen der Schließung des „Lyric Street“-Labels, für das bereits drei Singles, mit aber eher überschaubarem Ergebnis, veröffentlicht wurden.

Diese Zeiten sind aber nun vorbei, Bucky hat beim noch jungen „e one“-Label anheuern können und die haben ihm ein weitgehend ähnliches Team wie bei seinem Erstling anvertraut. „Good Guys“ heißt das neue Werk, erneut unter der Regie von Sawyer Brown-Frontmann Mark A. Miller und Dale Oliver, das Bucky jetzt wieder zurück in die Spur verhelfen sollte. Und dies ist, zumindest was die Qualität des CD angeht, auch blendend gelungen. Abwechslungsreicher New Country in all seinen Facetten, toller Gesang des Protagonisten, zwei Coverstücke von angesagten Interpreten der Oberklasse und eine knackige, moderne Produktion, wie sie von Miller und Oliver auch nicht anders zu erwarten war.

Die neue Scheibe beginnt direkt mit der ersten Singleauskoppelung, ein schöner, eingängiger mit flotten E-Gitarren und Steel ganierter Countrypopsong, der sofort die Laune anhebt. Auch hier spürt man direkt Millers Handschrift. Prädestiniert für Covingtons raspelige Stimme sind dann Schwofer wie „I’m Alright“ und das mit viel Southern Soul versehene, im E-Gitarren-Solo geradezu bluesige „Hold A Woman“. Mit „The Drinkin’ Side Of Country“ folgt eine weitere, richtig starke Nummer. Hier holte Bucky kein Geringeren und Verwegeneren als Shooter Jennings im Duett mit ins Boot und man merkt den beiden beim mit Honkytonk-Pianogeklimper getränkten Southern Rocker ihren Spaß förmlich an. Klasse dieser Song!

„Only Got So Much Time“ kommt mit ein wenig Van Zant-Flair, „Mama Must Be Prayin’“ rockt, von Fußtrommel getrieben, herrlich gitarrenlastig, saustark vor allem das E-Gitarren-Solo. Mit dem alten Lionel Richie-„Schmuse“-Klassiker „Sail On“ versucht das Team so ein bisschen auf der erfolgreichen „Tuskeegee“-Welle mitzuschwimmen. Bucky steht in Sachen Gesang dem Altmeister in nichts nach. Dafür geht die Post beim anschließenden „I Always Said You’d Be Back“ wieder um so mehr ab.

Eine satt rockende Nummer, irgendwo an der Schnittstelle zwischen temporeicheren Stücken der Van Zant-Country-Ära und Sawyer Brown, dazu mit sehr gitarrenlastigem Ambiente. Zum Relaxen lädt dann wieder „Mexicoma“ ein, das mit lustigem Text alle Klischees eines Mexiko-Strandurlaubs (Margaritas, Tequilla, Senoras with dark blond hair) abarbeitet und musikalisch auch dementsprechend in Szene gesetzt wurde (Steel drums, Mariachi-Trompeten). Ein Song zum genüßlichen Träumen von Urlaub mit Sonne, Sand, Meer und kühlen Getränken!

Mit „Gotta Be Somebody“ wurde Nickelbacks Top 10- Song mit Steel-Zutaten in ein Country-Gewand gepackt, Covingten punktet hier dem vielleicht etwas besseren Gesang als NB-Frontmann Chad Kroeger. Am Ende wird dann mit „I Want My Life Back“ und „A Father’s Love (The Only Way He Knew How)“ nochmal die emotionale New Country-Schiene bedient. Bucky glänzt wieder mit seiner ausdrucksstarken, angenehmen Stimme auf Ebene eines Johnny Van Zant. „Good Guys“ hat seinen Zweck erfüllt. William Joel „Bucky“ Covington meldet sich nach langer Wartezeit mit einem starken Album zurück in der Szene und beweist sein außerordentliches Talent als Sänger. Comeback gelungen – guter Junge, dieser Bucky Covington!

Entertainment One Music (2012)
Stil:  New Country

01. I Wanna Be That Feeling
02. I’m Alright
03. Hold A Woman
04. Drinking Side of Country
05. Only Got So Much Time
06. Mama Must Be Prayin‘
07. Sail On
08. I Always Said You’d Be Back
09. Mexicoma
10. I Want My Life Back
11. Gotta Be Somebody
12. A Father’s Love (The Only Way He Knew How)

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