Larkin Poe – Support: Ferris & Sylvester – 28.05.2022 – Live Music Hall, Köln – Konzertbericht

Part 2 eines für uns arbeitsreichen Wochenendes. Nach dem wir am Tag zuvor bei den Hard Rock-Urgesteinen Europe und Whitesnake ‚fremdgegangen‘ waren, bewegten wir uns mit dem Besuch der beiden Lovell-Schwestern, alias Larkin Poe, am Samstag in der Live Music Hall zu Köln, wieder zurück in das von uns bevorzugte Terrain.

Die geplanten Larkin Poe-Konzerte zuvor, waren wegen der Corona-Pandemie jeweils zweimal verschoben worden. Diesmal konnte der Gig endlich stattfinden, die Location des (zurecht) ordentlich gehypten Duos (durch Bass und Schlagzeug ergänzt) in der mit 1.300 Besuchern rappelvollen Hütte, konnte nun endlich stattfinden.

Wie sooft bei Konzerten (auch am Abend zuvor) lief uns das uns nahestehende, musikbegeisterte Ehepaar Doreen und Mario Scholten über den Weg, das sich schon am Nachmittag im Rahmen eines ‚Meet And Greet‘ (der Göttergatte war von seiner Herzensdame zum Geburtstag damit beglückt worden) mit den beiden Protagonistinnen getroffen hatte. Die beiden berichteten von zwei sehr angenehmen und trotz ihres Erfolges, sehr natürlich und lebensnah gebliebenen Musikerinnen.

Als Support begannen pünktlich um 19:00 Uhr die beiden Briten Issy Ferris und Archie Sylvester (Ferris & Sylvester). Die hatten ihre knapp 2 Monate junge, erste CD „Superhuman“ mit im Gepäck, aus dem die beiden dann naturgemäß auch viele Stücke wie u. a. „The Party’s Over“, „Golden“ und „Flying Visit“, präsentierten.

Zu gefallen wussten auch die eigenwillig integrierte Cover-Version des Jimi Hendrix-Klassikers „Little Wing“ sowie der schnippische „London’s Blues“ zum Abschluss ihrer gesanglich als auch instrumental anspruchsvollen Performance. Ferris & Sylvester wurden begeistert mit durchgängig viel Applaus nach ca. 45 Minuten vom Publikum in den verdienten Feierabend verabschiedet.

Line-up Ferris & Sylvester:
Issy Ferris: lead vocals, acoustic guitar, bass, percussion
Archie Sylvester: guitars, lead vocals

15 Minuten später war schon die Bühne für den Hauptact Larkin Poe angerichtet. Der Name des Duos aus Atlanta, Georgia, stammt, wie ich recherchieren konnte, von ihrem Ur-Ur-Ur-Großvater, der übrigens wohl ein Cousin des amerikanischen Schriftstellers Edgar Allen Poe war. Die beiden waren ziemliches Neuland für Fotograf Gernot und mich, da wir die bisherigen Reviews zu ihren letzten Scheiben (u. a. „Self Made Man“ und „Kindred Spirits“ immer unserem Benjamin im Magazin, Stephan Skolarski, überlassen hatten.

Die beiden Schwestern führten dann mit ihren beiden Mitstreitern, Tarka Layman und Kevin McGovan, die sich überwiegend mit ihrer Rhythmus-gebenden Arbeit im Hintergrund hielten, durch ein unterhaltsames. 15 Tracks (inklusive einer Zugabe) umfassendes Programm, das von südstaatlich umwobenen Traditional-Blues und Southern Rock geprägt war.

Fronterin Rebecca war dabei naturgemäß mit ihrer pfiffigen und kommunikativen Art die dominantere Persönlichkeit, Schwesterherz Megan, diejenige, die eher auf die instrumentelle Konzentration fokussiert war. Sie steuerte allerdings neben ihren klasse Slides auf ihrer Umhänge-Lap Steel, auch präzise sitzende Harmony-vocals bei. Aber auch Rebecca wusste mit einigen knarzigen Soli auf ihren beiden benutzten E-Gitarren zu gefallen. Begeistert hat mich vor allem ihrer wunderbar klarer Gesang, der mich irgendwie an eine Annie Lennox in einer Southern-Variante erinnert hat.

Als Freunde des Southern Rocks hatten wir natürlich an Songs wie „Keep Diggin'“, „Bleach Blonde Bottle Blues“, „Holy Ghost Fire“, „Back Down South“ (mit integrierten ABB-„Blue Sky“-Kurz-Intermezzo), „Summertime Sunset“, „Black Echo“ und „Blue Ridge Mountains“, besonderen Spaß.

Den zünftigen Abschluss bildet „Wanted Woman / AC/DC“, bevor in der vom Publikum heftig eingeforderten Zugabe mit „Come On In My Kitchen“ den alten Traditional-Blues-Größen der Marke Robert Johnson & Co. Tribut gezollt wurde.

Larkin Poe lieferten an diesem Abend ein überzeugendes Konzert ab. Schön zu wissen, dass sich der Southern Rock auch im weiblichen Nachwuchsbereich keine Sorgen zu machen braucht. Beim nächsten Besuch in der Domstadt, behaupte ich mal, wird eine Halle der größeren Kategorie für die mittlerweile in Nashville, Tennessee, ansässige Band gebucht werden müssen. Klasse Leistung der Mädels!

Line-up Larkin Poe:
Rebecca Lovell: lead vocals, electric guitar
Megan Lovell: lap steel guitar, bgv
Tarka Layman: bass
Kevin McGovan: drums

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

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Live Music Hall, Köln

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