Joe Bonamassa – Time Clocks – CD-Review und Gewinnspiel

Bei Joe Bonamassa schien die Zeit schon immer ein wenig schneller voranzuschreiten als bei anderen Kollegen seiner Zunft. Seit Start unseres Magazins passiert jedes Jahr, gefühlt alle paar Monate, irgendetwas neues, sei es in Sachen Studio- oder Live-Alben, DVDs, Konzerte oder Kooperationen mit anderen oder Produktionen für andere Interpreten.

Mit „Time Clocks“ war es jetzt wieder an der Zeit für ein neues Studioalbum, immerhin steht 2022, natürlich auch bei uns, eine neue Tour (Deutschland-Termine siehe am Ende des Reviews) an.

Was als erstes auffällt, wenn man den neuen Tonträger in der Hand hält, ist das fantastische mystisch anmutende Artwork des berühmten Grafikers Hugh Syme (Rush, Aerosmith, Megadeath). Ein tolles Dreifach-Klappdigipak mit eingelegtem 24-seitigen Booklet, das neben einem kurzen Einführungsstatement von Joe, natürlich alle Songtexte, relevante Infos zu Musikern, Producern, Aufnahmestudio, etc. sowie tolle metaphorische Bilder im Stile der einstigen Hipgnosis-Klassiker enthält.

Desweiteren nimmt man zur Kenntnis, dass sich der Protagonist dem die letzten Jahre prägenden Nashville-Umfeld etwas zu entziehen scheint. Für das neue Werk ist er wieder in sein heimatliches Umfeld in New York zurückgekehrt, statt Michael Rhodes und Reese Wynans sind jetzt Steve Mackey und Lachy Doley neben Anton Fig und den etatmäßigen Backgroundsängerinnen Mahalia Barnes, Juanita Tippins und Prinnie Stevens die Begleiter. Produziert hat natürlich Bonamassa-Langzeit-Spezi Kevin Shirley.

Trotzdem kann man schon an den involvierten Co-Writern wie u. a. Charlie Starr (Blackberry Smoke), James House oder Tom Hambridge erkennen, dass ein gewisses südstaatliches Faible in Joe weitergepflegt zu werden scheint, was viele Tracks mit Allman Brothers-/Warren Haynes– und auch Skynyrd-mäßigen E-Gitarrenparts und Stimmungen in den Refrains und Bridges untermauern („Notches“, „The Heart That Never Waits“, „Questions And Answers“ und „Hanging On A Loser“), nicht zu vergessen die gospeligen Vocals des omnipräsenten australischen Background-Trios. 

Obwohl die meisten Stücke ausgiebig ausstaffiert sind, bringt Bonamassa sich diesmal E-Gitarrentechnisch eher akzentuiert ein und legt deutlich mehr Wert auf die Qualität seiner Solo-, Fill und Rhythmus-Arbeit (wenn man das bei ihm überhaupt so artikulieren darf). Lediglich beim finalen, mit vielen Stimmungswechseln durchzogenen „Known Unknowns“ lässt er dann doch noch ein längeres claptoneskes Gewitter ab.

Viele folkig-orientalische Tupfer (u. a. Flöte, selbst ein Didgeridoo ist bei den ersten beiden Tracks eingebunden) tragen zu einer  Stimmungsvielfalt bei, manchmal wie beim hymnischen Titelsong „Time Clocks“ geht es phasenweise bombastisch wie zu einstigen Meat Loaf-Zeiten zu. Ein Lied wie „Curtain Call“ würde man eher von Metallica erwarten als von Smokin‘ Joe himself. Auch die keltische Co-Writer-Handschrift und Hard Rock-Note von Ex-Whitesnake-Mitglied Bernie Marsden bei „The Loyal Kind“ ist unverkennbar.

Meine persönlichen Favoriten sind der atmosphärische Slowblues „Mind’s Eye“ samt mitreißend-hymnischem Refrain und der shuffelnde, durch Mark und Bein gehende Southern Blues Rocker „Hanging On A Loser“, bei dem sich Bonamassa (famoses ABB-Slide, tolles konventionelles E-Spiel) und der überragende Lachy Doley (klirrendes Organ und HT-Piano) sich immer wieder die Bälle gegenseitig zu werfen. Atemberaubender Groove!

Joe Bonamassa zeigt sich auch mit „Time Clocks“ weiterhin als ‚Hansdampf in allen Gassen‘. Diesmal überzeugt vor allem die progressive Art, seinen Blues Rock weiterzuentwickeln. Sein Gitarrenspiel ist gewohnt exzellent, auch sein Gesang, der mir zu Beginn seiner Karriere überhaupt nicht gefiel, ist mittlerweile in der Lage, sich jedem Stimmungsbild anzupassen.  Das Songmaterial findet trotz seiner diversen Elemente, Verschachtelungen und Eingaben am Ende immer harmonisch zusammen. 

Ich komme am Ende, auch wenn bei Joe Bonamassa die Uhren ja schon immer rasant tickten, nicht herum, auch in Kombination mit dem tollen Cover-Artwork, bei „Time Clocks“ von einem absolut zeitlosen Meisterwerk zu sprechen. Smokin‘ Joe at his best!

Deutschland-Live Termine:

26.04.22 Hannover
27.04.22 Saarbrücken
29.04.22 Frankfurt a.M.
01.05.22 Berlin
03.05.22 Düsseldorf

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In Zusammenarbeit mit der Mascot Label Group und Netinfect Promotion verlosen wir eine „Time Clocks“-CD.

Folgende Frage muss dazu richtig beantwortet werden:

In welcher Stadt wurde das Album „Time Clocks“ eingespielt?

a) New York
b) New Orleans
c) New Hampton

Bitte sende eine E-Mail mit der richtigen Lösung bis zum 29.10.2021 an dan@sounds-of-south.de.

Wir losen unter allen richtigen Einsendern eine(n) Gewinner/in aus, der/die dann umgehend benachrichtigt und mit der CD beliefert wird.

Das Gewinnspiel ist beendet.

Die richtige Antwort hieß ‚New York‘!

Über eine tolle CD von Joe Bonamassa darf sich

Andreas Brüseke aus Lünen

freuen, dem der Gewinn in den nächsten Tagen zugeht!

Sounds Of South wünscht viel Spaß damit!

Provogue Records/Mascot Label Group (2021)
Stil: Blues Rock & More

01. Pilgrimage
02. Notches
03. The Heart That Never Waits
04. Time Clocks
05. Questions And Answers
06. Mind’s Eye
07. Curtain Call
08. The Loyal Kind
09. Hanging On A Loser
10. Known Unknowns

Joe Bonamassa
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