Marcus King Band – 05.03.2020, Kantine, Köln – Konzertbericht

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Grandioser Abend in der Kölner Kantine mit der Marcus King Band! Um die 800 Zuschauer ließen sich von der grassierenden Corona-Virus-Hysterie nicht abschrecken und wurden mit Jam-, Southern Rock-, Soul-, Blues-, R&B- und Country-Live-Musik aller erster Güte belohnt.

Als Support hatte zunächst der eigenwillige Singer/Songwriter Sammy Brue (zählt gerade mal 19 Lenze), vom Rolling Stone vor geraumer Zeit als ‚American Prodigy‘ bezeichnet, mit Stücken wie u. a. „Gravity“, „Die Before You Live“, „Crash Test Kid“ und dem punkigen „Teenage Mayhem“, seine Visitenkarte abgegeben. Er heimste mit seiner schwer einzuordnenden Spielart und seinem knapp 30-minütigen, mutigen, wie auch engagierten Auftritt, viel Applaus des Publikums ein.

Um 21:00 Uhr gab der einst von Warren Haynes entdeckte, auch gerade erstmal 23 Jahre alte Marcus King mit seinem Kollektiv, nach einem souligen Einspieler, mit Tracks wie „Turn It Up“, „Where I’m Headed“,“Opie/Dear Prudence“ und „How Long“, einen Einblick, wie Jam Rock mit unverbrauchtem jugendlichen Elan, modern und facettenreich interpretiert werden kann.

Nach soviel vehementer Spielfreude schon zu Beginn, war man fast schon erleichtert, als der junge Bursche aus South Carolina mit dem herrlichen „Sweet Mariona“ vom aktuellen Silberling „El Dorado„, die Country-Karte zückte und auch mit dem folgenden Schwofer „Wildflowers & Wine“ (mit Clapton-mäßigem E-Solo) und dem souligen „One Day She Is Here“, ebenfalls beide aus diesem Werk, ein wenig Zeit zum Durchatmen gewährte.

Atemberaubend danach dann wieder der Willie Dixon-Song „I Just Want To Make Love To You“ mit integriertem „Hochie Coochie Man“. „Love Song“, die dezent allmanesken „“What’s Right“ und „Self Hatred“ (beide mit kräftiger Bläserunterstützung und quirligen E-Soli), offerierten dann wieder die Jam-Qualitäten des begabten Sextetts.

Das von Melancholie geprägte „Break“ bot nochmals Gelegenheit zur Besinnung, was dann, durch „Always“ eingeleitet, folgte, war, eine einzige dampfende Jam Rock-Schlacht. Bei diesem Song hatten sowohl Keyboarder Dane Farnsworth mit einem Schlauch-Solo (Peter Frampton ließ grüßen), als auch Jack Ryan an den Drums (heftiges Schlaggewitter) ihre Chance, sich ins Rampenlicht zu bringen, was sie auch mit Bravour taten.

„Homesick“ danach stand im Zeichen der Bläserfraktion (plus King E-Solo). Das den Hauptteil abschließende, wieder grandios groovend und shuffelnd performte „Plant Your Corn“ wurde schließlich zur Vorstellung der Band genutzt, wobei alle Musiker sich wieder mit kleinen Kurz-Soli bemerkbar machten. Ein echtes ‚Finale furioso‘.

Marcus wirkt für sein junges Alter und allem, was vermutlich zur Zeit auf ihn einschlägt, schon extrem abgeklärt, ohne dass dabei aber eine gewisse Natürlichkeit und Galligkeit auf der Strecke bleibt.

Er wusste, dass er nach der abgesagten Tour im letzten Jahr hier ‚liefern‘ musste und so fiel der Zugabenteil mit meinem Lieblingstrack des Abends, „Goodbye Carolina“ (vom bisherigen Paradealbum „Carolina Confessions“ – herrlich relaxter Southern Rocker), dem progressiven Neil Young-Klassiker „Down By The River“ (schöne Geste: Sammy Brue wurde mit auf die Bühne geholt und sang die zweite Strophe) und dem zügellos rockenden und stampfenden „The Well“ (von „El Dorado“), sehr üppig aus, sodass zu guter Letzt nach tosendem Applaus, Zweieinviertelstunde Spielzeit zu Buche standen.

Am Ende war die komplette Besucherschaft der Kantine infiziert und zwar von der ansteckenden Performance und restlos begeisternden Musik von Marcus King und seinen großartigen Mitspielern!

Danke an Marcus Neu, nicht nur dafür, dass er für die Akkreditierung sorgte, sondern nach dem Gig auch noch das obligatorische VIP-Bild mit Marcus King ermöglichte.

Line-up:
Marcus King (lead vocals, guitars)
Dane Farnsworth (keyboards, vocals)
Stephen Campbell (bass)
Jack Ryan (drums)
Justin Johnson (trumpet, percussion)
Christopher Spies (saxophone, vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

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Kantine Köln

Ein Gedanke zu „Marcus King Band – 05.03.2020, Kantine, Köln – Konzertbericht“

  1. Hi Daniel,
    wir haben uns ja nach dem Konzert kurz gesprochen und ich ärgere mich jetzt noch das ich dich nicht gebeten habe meine LP signieren zu lassen … man das hab ich total verpeilt als Du „gerufen“ wurdest.
    Ok . was solls, aber hast Du Marcus gefragt warum Dean Mitchell nicht mehr dabei ist? Der neue Saxophonist heißt Chris ?
    Dean gab nur ein Statesmant ab, Zitat: „It’s a big decision, but I am leaving the Marcus King Band effective in a few weeks. I’ve put over 4 hard years of work into this band, so this is not easy. I love everyone in the band, and have shared countless insane memories that will always be with me. What’s made this all possible is you; our fans, friends, and family. I hope to see you all out there and share in the joy of great and inspirational music. Looking forward, I am open to new opportunities should they present themselves, and hope to see you on the road of happy destiny.“

    Viel Spass weiterhin und bis zum nächsten mal
    Peter

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