The Marcus King Band – Carolina Confessions – CD-Review

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Review: Stephan Skolarski

Die Marcus King Band legt ein Bekenntnis ab! Musikalisch, dass sie sich voller Hingabe dem Blues und Southern Rock verschrieben hat. Thematisch geht es um Schuld und Vergebung nach dem Ende einer Beziehung. Der 22-jährige Bandleader und Songschreiber Marcus King verarbeitet auf dem dritten Studioalbum den schwierigen Abschied aus seiner Heimat South Carolina.

Produziert wurde „Carolina Confessions“ an der Seite von Grammy Award-winner Dave Cobb (u.a. Chris Stapleton, Jason Isbell, Zac Brown Band, Whiskey Myers und Rival Sons), der sich vor allem im Americana- und Country-Bereich ausgezeichnet hat, im RCA Studio in Nashville, TN.

Sein Mentor, der legendäre Blues-Musiker und das Allman Brothers Band Mitglied Warren Haynes, ebnete King den Weg, indem er ihn 2015 auf seinem Label (Evil Teen Records) unter Vertrag nahm und das zweite Album mit produzierte. Die Einflüsse der Allman Brothers Band sind unverkennbar („8 a.m.“). Aber auch die Dereck Trucks Band oder Gov’t Mule finden sich als musikalische Vorbilder („Goodbye Carolina“, „Autumn Rains“) wieder.

King ist zwar der alleinige Songwriter, legt aber sehr viel Wert darauf, das Album als Bandprojekt zu verstehen: „There’s six of us, and we have our own arbitration process; he [Dave Cobb] was really understanding of the fact that this is a band.“ Wie auf den vorherigen Studioalben „Soul Insight“ (2015) und „The Marcus King Band“ (2016) orientiert man sich am Sound der Vorbilder und Unterstützer, scheut andererseits keine Experimente.

Da wäre zunächst das leicht funkige „Homesick“ zu nennen oder auch „Where I’m Headed“ mit saftiger Bläserbegleitung im Refrain. Die überwältigende und melancholische Southern Rock Ballade „Goodbye Carolina“ ist das beeindruckende Aushängeschild des Albums, was nicht nur am persönlichen Songwriting von King liegt, der hier über den Verlust eines engen Freundes singt. „How Long“ ist hingegen ungewöhnlich experimentell, mit einem schwungvollen Rhythm & Blues Sound versehen, der den aktuellen R&B „Überfliegern“ Nathaniel Rateliff & The Night Sweats in nichts nachsteht.

„Confessions“, der bluesigste Tune der Scheibe, nimmt wie andere Songs, nochmals Bezug auf das LP-Grundthema „Sünde und Verzeihung“ („Forgive me for I have sinned“). Das aktuelle Werk ist für King aber genauso ein Aufbruch zu neuen Ufern, gleichbedeutend mit dem Verlassen seiner Heimat. Dieser Weg ist für ihn verbunden mit Zweifeln und Ängsten, die er auf den Tracks immer wieder zum Ausdruck kommen lässt („Where I’m Headed“).

Abschließend mit dem souligen „Side Door“, dem von der Akustik-Gitarre geprägten „Remember“ und dem harten Stoner Rock Jam-Track „Welcome ʹRound Here“, mag man irgendwie kaum glauben, dass es sich bei „Carolina Confessions“ erst um den dritten gemeinsamen Longplayer handelt, so routiniert spielt die sechs Mann starke Band zusammen.

„Carolina Confessions“ ist ein hingebungsvolles Blues- und Southern Rock-Album und ein Bekenntnis zu den musikalischen Wurzeln. Mit diesem meisterlichen Longplayer wird der erfolgreiche Siegeszug der Marcus King Band fortgesetzt!

Fantasy Records (2018)
Stil: Blues Rock, Southern Rock, Soul

01. Confessions
02. Where I’m Headed
03. Homesick
04. 8 a.m.
05. How Long
06. Remember
07. Side Door
08. Autumn Rains
09. Welcome ’Round Here
10. Goodbye Carolina

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