Sweetkiss Momma, 24.03.2016, Kulturrampe, Krefeld, Konzertbericht

Die Southern Roots Rocker Sweetkiss Momma im Rahmen ihrer Europatournee zum zweiten Mal in Krefeld in der Kulturrampe! Das Quintett brachte ihre brandneue EP „What You’ve Got“ mit, leider aber nicht die bei uns auch hoch angesehenen und besprochenen Moss Brothers, die ja bei der Einspielung des Werkes tatkräftig mitgewirkt hatten. Bandleader Jeff Hamel (lead vocals, guitar, harp) hatte aber mit Paul Beadry (bass), Kevin ‚Kubby‘ White (drums), Skylar Mehal (lead guitar) und Keyboarder Ray Hayden, noch rechtzeitig zur Tour, adäquaten Ersatz gefunden.

So gerne, wie ich immer wieder in die Kulturrampe gehe, als Rezensent und Fotograf in einer Person, sind gerade bei ausverkaufter Hütte, die beengten Gegebenheiten und schwierig abzubildenden Lichtverhältnisse (dazu kommt dann noch immer auch noch schöner Dampf aus einer Rauchmaschine…), bei Bands, die man eher nur oberflächlich kennt, Stress pur. So richtig vom Konzert hat man da leider als Berichterstatter eher weniger was. Von Sweetkiss Momma besitze ich nur das Erstwerk, in die Soundfiles ihrer neuen EP hatte ich zur Vorbereitung zumindest mal reingeschnuppert.

Als sie um ca. 21:15 Uhr mit dem krachenden „Hot Mess“ aus diesem Werk loslegten, wurde auch schon klar die musikalische Richtung des Abends vorgegeben. Es wurde eher Seattle-mäßig abgerockt, als zu den Temperaturen im Raume passend, schwülen Südstaaten-Groove mit seinen musikalischen Facetten in den Fokus zu rücken. Lead-Gitarrist Skylar Mehal gab sich zwar mit einigen quirligen Soli ordentlich Mühe, aber das typische Südstaaten-Flair, wie es die Moss Brothers sicher eingeflochten hätten, wurde eher nur marginal verbreitet. Auch die typischen Twin-Einlagen waren eher rar gesät. Es ging doch recht konstant in die Vollen, Zeit zum Durchatmen gab es, soweit ich mich erinnere, kaum. Die Leute, hatten zur Freude der Band, aber viel Spaß am Gebotenen. Die Stimmung war von vorne bis hinten prächtig.

Aufgrund o. a. Gegebenheiten, hatten für mich persönlich natürlich Stücke wie „Ready To Go“, „Son Of The Mountain“ und „Rocket Ride“
den höchsten Wiedererkennungswert. Wenn mich nicht alles täuscht, wurde aber auch das neue Werk (besteht ja auch nur aus fünf Titeln) komplett ‚abgearbeitet‘, „Like You Mean It“ inklusiv einer Basseinlage von Beadry. Frontmann Hamel ist mit seinem Rauschebart, der kräftigen Statur, seinem barschen Stimmorgan und Art zu Performen, durchaus ein gewisses Charisma zu attestieren. Er steuerte sein frisch aufgestelltes Quintett bis zum, den Hauptteil abschließenden „Mercy Love“, sicher durch den Abend. Ach ja eine „Another Brick In The Wall“-Einlage gab es kurz zuvor auch noch, muss ich bei solchen Bands aber eigentlich nicht haben. Den Leuten gefiel es.

Die stürmischen Zugabeforderungen wurden dann aufgrund der guten Stimmung nochmal mit vollem Einsatz befriedigt. „Dirty Uncle Deezer“, ein instrumentales „La Grange“-Intermezzo (damit Hamel noch schnell an der Theke hinten ein Bierchen trinken konnte), das endlich mal ruhige „Same Old Stories“ und eine recht gelungene Version vom Stones-Klassiker „Gimme Shelter“ (mit schönem Slide Solo von Mehal) machten dann satte zwei Stunden mit Sweetkiss Momma-Musik ‚voll‘.
Fazit: Ein launiger Abend mit einer sympathischen Truppe, bei dem der Southern Rock, wie ich ihn liebe, aufgrund der kurzfristigen Personal-Rochaden, verständlicherweise etwas zu kurz kam. Trotzdem eine Band, die man bei Auftritten hier in unserem Land immer unterstützen sollte.

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