Randy Houser – Fired Up – CD-Review

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Klasse, neues Album von Randy Houser. „Fired Up“ heißt sein Werk, das bisher vierte in seiner, seit 2008 anlaufenden Karriere, was im übertragenen Sinne ja sowas wie ‚hoch motiviert‘ bedeutet. Nach einer, für einen passionierten Songwriter wie Houser (schrieb ja unter anderem auch Trace Adkins‘ „Honky Tonk Badonkadonk“), schon fast unendlich lang erscheinenden Pause seit seiner letzten CD „How Country Feels“, von drei Jahren, merkt man ihm den hohen ‚Motivationsgrad‘ auch regelrecht an. Randy feuert nahezu eine Salve mit satten 17 neuen Songs ab, unter anderem auch seinen aktuellen Riesenhit „We Went“ (eingängiger, rhythmischer, sogar durchaus tanzbarer New Country), der in den Country Airplay-Charts auch sofort auf den ersten Platz geschossen ist.

Randy selbst war in fünf Tracks kompositorisch involviert und beweist auf „Chasing Down A Good Time“ (geschrieben zusammen mit Jeffrey Steele und Anthony Smith, markanter euphorischer Refrain, klasse Tempowechsel), „Senior Year“ (Akustikgitarrenuntermalung, Steel-Tupfer, Powerrefrain), „Lucky Me“ (tolle Melodie, Bariton-E-Gitarre, Steel-, Orgelfills, Slide-Solo, hitverdächtig), dem knackig rockenden „Before Midnight“ (Jason Aldean-Stil) und dem wahrhaften Lovesong „True“ (voller Emotionen, hinreißendes E-Solo), seine außergewöhnlichen Songwriter-Skills. Auch der Rest der Stücke wurde natürlich vom Who-Is-Who der Nashville-Schreiber kreiert (u. a. Dallas Davidson, Ben Hayslip, Rhett Akins, Craig Wiseman, Shane Minor, Brice Long, Michael Dulaney, Tony Martin, Ashley Gorley). Der 2. als Single vorgesehene „Song Number 7“ (hier demnach auch an siebter Stelle platziert, melodischer Midtempotrack, mitgeschrieben von Jungstar Chris Janson) dürfte aufgrund der markanten und leicht merkbaren/nachsingbaren Refrainzeile ebenfalls beste Aussichten auf Charterfolg haben.

Toll natürlich auch der Titelsong „Fired Up“ (Steel, Orgel, Southern E-Solo) mit seiner starken E-Hook und Housers zündendem Gesang (insgesamt auch sehr flexible und starke Leistung). Die wunderbare Southern Soul-Ballade „Little Bit Older“, mit dezentem „Knockin‘ On Heaven‘s Flair” bereitet unweigerlich Gänsehaut (inkl. fulminantem E-Solo). Highlight! Aus der Feder der Warren Brothers stammt der, mit ihrem eigenwilligen Humor, inszenierte Titel „Hot Beer And Cold Women“. Der in Nashville sich ‚in aller Munde‘ befindliche Chris Stapelton ist auf der Blockbuster-tauglichen Powerballade (Streicher, Piano, dramatisches E-Solo) sowohl kompositorisch als auch mit Background-Gesang involviert. Das zum Abschluss schön swampig, in Redneck-Manier groovende „Whiskeysippi River“ (erneut starkes E-Solo) hätte Trace Adkins auch wieder gut zu Gesicht gestanden und wird von Houser ebenso mit Bravour gemeistert. Ein tolles Ende eines bärenstarken Albums, das, gemessen an der hohen Anzahl der Lieder, eine ‚Hitdichte‘ aufweist, die ihresgleichen sucht.

Dabei gelingt Randy Houser und seinem Produzent Derek George ein fast perfekter Spagat zwischen kommerziellem Anspruch und musikalischem Ethos. Denn anders wie viele seiner Kollegen Bryan, Rhett & Co. in letzter Zeit, lässt Randy seine Country Roots weiterhin maßgeblich in seine Musik einfließen und nicht als reine Alibi-Funktion verkümmern. Das Werk erinnert in seiner Art ein wenig an Justin Moores starken Longplayer „Off The Beaten Path“. Der Mann aus Jackson, Mississippi (mittlerweile ja beim Broken Bow Unterlabel Stoney Creek Records beheimatet und sich wohl fühlend) hat sich somit längst zu Recht fest in der Elite Nashvilles etabliert, was „Fired Up“ sicher noch einmal deutlich untermauern wird. Starker Country-/New Country-Stoff, der in diesem Jahr in allen Belangen noch für viel Furore sorgen wird!

Stoney Creek Records (2016)
Stil: New Country

01. Back
02. We Went
03. Chasing Down A Good Time
04. Senior Year
05. Mine Tonight
06. Lucky Me
07. Song Number 7
08. Before Midnight
09. True
10. Yesterday’s Whiskey
11. Fired Up
12. Little Bit Older
13. Gotta Get You Home
14. Hot Beer And Cold Women
15. Same Ole Saturday Night
16. One Way (Bonus Track)
17. Whiskeysippi River

Randy Houser
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Bärchen Records

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