Review: Gernot Mangold
Nach dem 2017 erschienenen „Hard Blues Shot“ gibt es jetzt das zweite Album der jungen Französin. „Burning Bright “ ist schwer in ein bestimmtes Genre zu kategorisieren, da sie mit ihrer Band mehrere Musikstile im neuen Material aufgreift. Was aber klar zu erkennen ist, dass sie ohne große Schnörkel in der Rockmusik der alten Hard Rock-Bands ihre stilistischen Mittel findet.
Im Songwriting findet sie dabei die Unterstützung ihres Gitarristen Mathieu Albiac, der spieltechnisch auch auf Konzerten in den letzten Jahren eben in der beschriebenen Sparte von Musikern zuzuordnen ist.
Wie schon auf der Tour erlebt, als Cox und Band weitaus härter zu Werke gingen, als vor etwa zwei Jahren, macht mit „Fire Fire“ ein stampfender Hard Rocksong den Auftakt, der bei Deep Purple-Fans, gemeint sind die aus den Anfangszeiten, mit Sicherheit für Entzücken sorgen wird. Ähnlich rockend geht es mit „Bad Luck Blues“ weiter.
Mit „Last Breakdown“ und „Looking Upside Down“ nehmen die Franzosen den Fuß vom Gaspedal und landen im Mainstream. Dass Laura Cox auch ein Herz für den Southern Rock hat (in Rheinberg spielte sie beispielsweise ja auch „Simple Man“), offeriert sie hier auch gesanglich im balladesken „Just Another Game“, wobei die Gitarren-Soloparts, z. T. slidend, nicht so ausufernd, sondern dezenter daherkommen, als bei manchen Southern-Vertretern.
„Here’s To War“ ist wieder ähnlich dem Stil der Rockladys in den 90er Jahren und mit „Freaking Out Loud“ lässt die Französin, wie es der Titel verspricht, wieder ordentlich krachen, was in „As I Am“ seine Fortsetzung findet.
Etwas ruhiger wird es mit den Südstaaten-umhauchten „River“, dem es vielleicht gut getan hätte, wenn sie und Albiac die Zügel von ihren Gitarren genommen hätten und, wie live in ihren Songs erlebt, ein Gitarrengewitter abgebrannt hätten.
Den Abschluss macht passend für das Album das balladeske „Letters To The Otherside“. Insgesamt ist Laura Cox mit Band ein ansprechendes Album gelungen, das sich gut durchhören lässt, aber innerhalb des Songmaterials sowohl klassische Härte aber auch Mainstream aufweist, wobei Mainstream nicht schlecht sei muss.
Wenn man im Nachgang das neue Album und das letzte Konzert, in dem Sie schon neues Material spielte, vergleicht, zeigt sich, dass Laura Cox mit ihren jetztigen Mitstreitern eher Livemusiker sind, wo dem Studiomaterial im Konzert noch etwas Würze beigegeben wird und der Mainstream aus den Songs geschossen wird.
Line Up:
Laura Cox – Vocals, Guitar, Lap Steel, Banjo
Mathieu Albiac – Guitar
Francois C. Delacoudre – Bass
Antonin Guerin – Drums
Earmusic (Edel) (2019)
Stil: Rock
Tracklist:
01. Fire Fire
02. Bad Luck Blues
03. Last Breakdown
04. Looking Upside Down
05. Just Another Game
06. Here’s To War
07. Freaking Out Loud
08. As I Am
09. River
10. Letters To The Otherside