SOUND OF NASHVILLE feat. Lindsay Ell – Support: Kyle Daniel and Shy Carter – 23.08.2022, Helios37, Köln – Konzertbericht

Es ist tatsächlich schon wieder fast drei Jahre her, als wir das letzte Mal eine SOUND OF NASHVILLE-Veranstaltung im Helios37 in Köln besucht haben. Damals war unter dem Support von Tebey und Temecula Road, Scotty McCreery Hauptact gewesen. Es war noch Vor-Corona-Zeit, bei uns gab es einen richtigen New Country-Ruck im Lande und die Location war rappelvoll.

Die Pandemie brachte dann das noch zarte Pflänzchen wieder zum Erliegen. Gerade die mittleren und kleineren Clubs haben sich trotz der Aufhebung der Beschränkungen immer noch nicht erholt und sind weit weg von dem Zuschauer-Niveau von einst.

Das konnte man auch an diesem Abend spüren, an dem Lindsay Ell als Headliner, mit Kyle Daniel und Shy Carter im Schlepptau, Nashville-Feeling in die Domstadt zurückbringen sollte. Knapp 150 Zuschauer sorgten bei schweißtreibenden Temperaturen doch für einige Lücken im Saale.

Vor Konzertbeginn hatten wir dann das Vergnügen, im weitläufigen Backstagebereich, ein Interview mit der netten Kanadierin zu machen, das dann demnächst etwas später auch hier nachzulesen sein wird.

Den Auftakt bestritt dann der aus Kentucky stammende, mittlerweile in Nashville ansässige Kyle Daniel, den eingefleischte Southern Rock-Fans vielleicht noch als Lead Sänger der Band The Last Straw kennen werden. Den Anwesenden wird er anhand einiger getragener T-Shirts mit seinem Abbild aber vermutlich vom C2C-Festival 2020 geläufig gewesen sein.

Kyle spielte die Akustikgitarre und glänzte mit seinem vorzüglichen angerauten Gesang. Partner mit auf der Bühne war David Henriksson an der E-Gitarre, der mit seinen Slide-Künsten zu gefallen wusste.

Das Duo bot dann Songs wie u. a. „Soul On Fire“, Following The Rain“, „Everybody’s Talkin‘“ oder „Deep in The Woods“ (schön swampig) und präsentierte sich als der countryeskeste Act an diesem Abend. Eine starke Vorstellung der beiden, die nur noch von einer Rhythmussektion aus Bass und Schlagzeug mit im Hintergrund hätte getoppt werden können!

Um 20:45 Uhr betrat dann die eigentliche Überraschung des Abends zusammen mit dem Akustikgitarristen Adam Smith die Bühne. Als ich den bis dato für mich unbekannten, mit Basecap und dicker Goldkette geschmückten Shy Carter sah (dazu hatte er noch lässig ein Handtuch über der Schulter hängen), befürchtete ich zunächst nichts Gutes (irgend so etwas Hip Hop-mäßiges…), wurde aber schon nach wenigen Minuten eines Besseren belehrt.

Denn der zog mit seiner positiven Ausstrahlung und seinen melodischen Songs sofort das gesamte Publikum, das er auch immer wieder zum Singen animierte, mit in seinen Bann. Man merkte sofort, warum er oft als gern gesehener Songwriter für bekannte Interpreten wie u. a. Meghan Trainor, Jason Derulo, Charlie Puth, Faith Hill, Tim McGraw, Keith Urban, Kane Brown oder Billy Currington fungierte.

Das Publikum gab sich jedenfalls bei Tracks wie u. a. „Good Love“ (mit schönem Reggae-Touch), „Heaven“ (etatmäßig performed durch Kane Brown), „You Need To Know“, „Stuck Like Glue“, „God Whispered Your Name“ (Keith Urban) und dem stimmungsvollen „One Call Away“ (Charlie Puth) am Ende, sehr textsicher und nahm die Interaktions-Einladungen immer wieder gerne an.

Ein guter Typ, dieser Shy Carter!

Zu mittlerweile tropischen Temperaturen musste dann die sympathische Kanadierin Lindsay Ell als Alleinunterhalterin, die mittlerweile ziemlich schwitzenden und sich immer wieder Luft zu wedelnden Leute, bei Stimmung halten. Wir hatten sie ja schon zwei mal zuvor im kleineren Blue Shell begutachten können. Sie hatte wenigstens zwei Ventilatoren auf der Bühne und hielt diese dann auch zwischendurch ganz gentlelady-like mal in ihre Audienz.

Lindsay startete mit ihrer aktuellen Single „Right On Time“ in der Akustikvariante. Auch beim folgenden „Go To“ musste die Akustische für ihr filigranes Gitarrenspiel hinhalten. Für „Castle schulterte sie dann erstmalig die E-Gitarre. Vor ihrem Song „Consider This“ reflektierte sie noch mal kurz die Zeit, als sie von Randy Bachman von Bachman Turner Overdrive in Kanada entdeckt wurde.

Über u. a. „Good“, einen neuen Track („I Met You“?), „Gravity“, „The Other Side“, „Hits Me“, „Make You“ kam es bei bald schon kriminellen Luftfeuchtigkeitsverhältnissen im Helios mit „Criminal“ zum Abschluss, wobei Lindsay dann mit „I Don’t Love You“ von ihrem noch aktuellen Album „Heart Theory„, eine Zugabe auf der Akustikgitarre nachlegte. Eine gewohnt gute und engagierte Vorstellung von ihr, wobei ich mir insgeheim doch gewünscht habe, sie mal mit einer Band im Rücken zu erleben.

Trotzdem war es auf jeden Fall wieder schön, den ‚Sound of Nashville‘ nach so langer Pause hautnah miterlebt zu haben. Insgesamt ein kurzweiliger Event mit drei guten Künstlern!

Line-up Lindsay Ell:
Lindsay Ell (lead vocals, electric guitar, acoustic guitar, percussion)

Line-up Kyle Daniel:
Kyle Daniel (lead vocals, acoustic guitar)
David Henriksson (electric guitar, harmony vocals)

Line-up Shy Carter:
Shy Carter (lead vocals)
Adam Smith (acoustic guitar)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

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SOUND OF NASHVILLE
Semmel Concerts Entertainment GmbH
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Helios37 Köln

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