The Cadillac Three – Support: Broken Witt Rebels – 03.11.2017, Köln, Luxor – Konzertbericht

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Puh, wie schnell die Zeit vergeht! Ich seh Gernot und mich vorm geistigen Auge, quasi noch vor gut einem Jahr mit den drei Cadillac Three-Jungs in den Katakomben des Luxors sitzen und ein Interview führen, dem ja auf dem Fuße noch der Konzertbericht folgte. Aber das ist schon längst wieder Schnee von gestern.

In den knapp zwölf Monaten hat das Trio um ihren höchst kreativen Mastermind Jaren Johnston erneut eine CD „Legacy“ herausgebracht, die nun an gleicher Stelle im Rahmen ihrer „Long Hair Don’t Care“-Tour 2017 in Köln vorgestellt wurde, wobei wir natürlich auch nicht fehlen wollten.

Der üblich nervige Stau meist irgendwo zwischen Krefeld, Düsseldorf, Neuss und Köln blieb uns, wie so oft, nicht verwehrt und so trafen wir gerade noch rechtzeitig zu Beginn des Support-Acts, Broken Witt Rebels, ein. Die junge Band um ihren starken Sänger Danny Core (was für eine Röhre!) steht vor der Veröffentlichung ihrer Debüt-CD und rockte frischen Herzens, dass die Schwarte krachte. Ein gelungener Einstieg in den Abend. Bilder siehe separate Galerie.

Um 20:45 Uhr betraten dann Jaren Johnston, Neil Mason (im Thin Lizzy „Black Rose“-Shirt) und Eric Church-Fan Kelby Ray unter dem Jubel des nun vollzählig anwesenden und nach vorne zusammengerückten Luxor-Publikums, die nun recht übersichtlich strukturierte Bühne.

Im Vergleich zum letzten Mal war aus der Zuschauerperspektive, das Mason-Schlagzeug jetzt hinten links, der Lap Steel-Bereich von Kelby Ray hinten rechts und Johnston als unangefochtener Leader zentral nach vorne positioniert.

Jaren Johnston, der ja nicht umsonst einer der gefragtesten Songwriter in Music City ist (den Namen der Stadt hat er übrigens, vermutlich aus Dank der Begünstigung seines Schicksals, auf dem linken Unterarm eintätowiert), hat den Dreh raus, wie man Leute mit eingängigen Refrains für sich zu begeistern weiß.

Das durchaus natürlich vorhandene instrumentell filigrane Handwerk ist hier für das Gros der Besucher eher Nebensache, bei The Cadillac Three regiert vordergründig, ungezügelter lauter (Southern) Rockmusik-Spaß mit dezenten Country-Bezügen, der den Nerv der Zeit perfekt im Auge hat.

Ich habe satte 20 Stücke auf meinem Notizzettel vermerkt, auf Zugaben wurde vermutlich im Sinne einer straffen Organisation, verzichtet. Mit „Peace, Love & Dixie“, „Slide“ und „Soundtrack For A Six Pack“ gab es ein launiges Einstands-Trio, das sofort kollektive Begeisterung auslöste, die eigentlich bis zum finalen, mir neuen „Country Needs Metal“ (?) anhielt.

Auffällig für mich war, dass Jaren diesmal (im Vergleich zum Vorjahres-Gig) ein erhebliches Arsenal an unterschiedlichen E-Gitarren benutzte. Vom neuen Album „Legacy“ wurden mit „American Slang“, „Hank & Jesus“, dem schönen Schwofer „Take Me To The Bottom“ und „Tennessee“ erstaunlich wenig Stücke präsentiert. Hier hatte ich eigentlich eher die ‚Center‘-Tracks wie „Cadillacin'“, „Long Hair Don’t Care“ (wenn die Tour ja schon so benannt ist…) oder „Legacy“ vermutet.

So entpuppte sich der Gig mit den üblichen Tracks wie u. a. „Tennessee Mojo“, „Back It Up“, „Bury Me In My Boots“, „Graffitti“, „Running Red Lights“ dem rassigen „Whiskey Soaked Redemption“ (mit wüstem Sliden von Kelby gegen Ende), „I’m Southern“, „White Lightning“, „Days Of Gold“ bis zum interaktiven Stimmungsabschluss  „The South“ insgesamt – gefühlt – als leicht modifiziertes Update des letztjährigen Auftritts. Man darf gespannt sein, ob es in Zukunft, ähnlich wie bei Blackberry Smoke, auch bei The Cadillac Three zu einer Entwicklung hier in Richtung größere Locations reichen wird.

Line-up:
Jaren Johnston (lead vocals, guitars)
Neil Mason (drums, vocals)
Kelby Ray (lap steel, vocals)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

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