The Dead Daisies – Radiance – CD-Review

Review: Gernot Mangold

Mit dem neuen Album „Radiance“ ist den Dead Daisies ich fetter Hard Rock-Kracher gelungen, der Elemente des „klassischen“ Hard Rocks mit Heavy Metal verschmelzen lässt. Glenn Hughes setzt mit seiner nach wie vor kräftigen und vielseitigen Stimme den Songs seinen Stempel auf und zeigt, dass er nach wie vor zu den besten Sängern des des Genres zählt.

Mit Drummer Brian Tichy sorgt er am Bass für einen druckvollen Rhythmus, den David Lowy als Rhythmusgitarrist mit fetten Riffs untermalt. Auf dieses krachende meist harte Fundament legt Lead Gitarrist Dough Aldrich einige starke Soli oder spielt sich mit Lowy twingitarrenmäßig die Bälle zu.

Aus einem Album, das durchweg überzeugt, fällt es schwer Songs hervorzuheben. Der düster performte Titelsong „Radiance“, mit einem zunächst langsamen, aber harten Grundrhythmus, der stimmlich noch von Hughes flankiert wird, offeriert, dass Power nicht nur Geschwindigkeit bedeutet. In anderen Songs wie „Shine On“ wird das Gaspedal dann, wie in den meisten Stücken, runtergetreten.

Abgerundet wird das Werk am Ende mit dem zunächst bluesigen „Roll On“  harmonisch und ruhig. Ein Lied, bei dem auf Konzerten die Feuerzeuge oder in heutigen Zeiten die Taschenlampenfunktion der Handys hochgehalten werden kann.

Mit diesem Longplayer beweisen die Dead Daisies, dass sie momentan zu den besten Hard Rock-Bands gehören, was nicht verwundert, wenn man sich die Vita der Musiker anschaut, und wer die Ohren mal durchgepustet haben will, dem sei angeraten, sich die neuen Stücke auf der nächsten Tour anzuhören. Unter dem Motto des letzten Songs, ‚Dead Daisies Roll On‘.

Band:
Glenn Hughes – Vocals & Bass
Dough Aldrich – Gitarre
David Lowy – Gitarre
Brian Tichy – Drums

SPV (2022)
Stil: Hard Rock

Tracks:
01. Face Your Fear
02. Hypnotize Yourself
03. Shine On
04. Radiance
05. Born To Fly
06. Kiss The Sun
07. Courageous
08. Cascade
09. Not Human
10. Roll On

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Oktober Promotion

Blaze Bayley & Absolva – 26.08.2022 – Kulturrampe, Krefeld – Konzertbericht

Die beiden Heavy Metal-Acts Absolva und Blaze Bayley sorgten dafür, dass die Krefelder Kulturrampe schon einige Tage zuvor, endlich mal wieder eine volle Hütte vermelden konnte.

Den Auftakt machten Absolva, die, wie in der Rampe an einem Samstag üblich, pünktlich um 21:00 Uhr loslegten. Im Mittelpunkt des Auftritts stand, wie es sich eigentlich auch gehört, das aktuell neu erschienene Album „Fire In The Sky“, wobei der Titeltrack direkt das Konzert eröffnete. Mit „Burn Inside“, „Addiction“ und „What Gods Know?“ wurden direkt neue Songs nachgelegt, mit denen das Quartett die Rampe, regelrecht in einen Hexenkessel verwandelte.

Mit harten Riffs in klassischer britischer Heavy Metal-Manier zeigten die Appleton Brüder Luke und Christopher, was in der Band steckt, dabei wechselten sie sich mit Soli ab, die knallhart, auch filigran und  keltisch angehaucht eingebracht wurden. Aber auch die Rhythmussektion um Drummer Martin McKnee und den Bassisten Karl Schramm offenbarte ihre Qualität, was insbesondere daran zu erkennen war, dass sie sich in ruhigeren Passagen zurückhielten und ihre Instrumente mit dem entsprechenden Gefühl bearbeiteten.

Nach den neuen Songs griffen die Jungs ganz weit in die Anfänge der mittlerweile zehnjährige Bandgeschichte zurück und brachten krachend „Never A Good Time To Die“, den Titelsong des 2015er Albums. Mit „Legion“ von „Side By Side“ wurde sehr melodiös etwas das Tempo aus der Show genommen, um danach direkt wieder für den Rest des Konzertes das Gaspedal durchzudrücken. Im Vordergrund stand meist Christopher Appleton mit starken Gesangparts, die er zuweilen mit rollenden Augen visuell unterstützte.

Beendet wurde das etwa 60-minütige Set mit dem furiosen „From Beyond The Light“, wo insbesondere die Appleton Brüder bei einem Fullspeed-Solo, die Saiten abwechselnd von oben und unten greifend und nebeneinander stehend, für einen Eyecatcher sorgten. Mit lautstarken Applaus und weiteren Zugabeforderungen verließen Absolva dann die Bühne, die sie aber nach einer etwa 30 minütigen Pause als Begleitband von Blaze Bayley wieder betreten sollten.

Nachdem Absolva wieder parat stand, dauerte es nicht lange, bis Blaze Bayley unter lauten Applaus auf die Bretter der Rampe stieg und sich ob des Empfangs dankbar vor dem Publikum verneigte, um nach dem etwas älteren Song „10 Seconds“ das krachende „Kill & Destroy“ vom vorletzten Album „Tenth Dimension“ nachzulegen. Schon hier entwickelte sich eine geradezu frenetische Stimmung, die auch von der Band regelrecht aufgesogen wurde.

Im Mittelpunkt standen insbesondere in der ersten Hälfte des Konzertes dann Songs der beiden letzten Werke „Tenth Dimension“ und „War Within Me“. An den Ansagen, insbesondere zu den Songs wie „War Within Me“ oder „Pull Yourself Up“ wurde klar, dass er in diesem sehr persönlichen Alben, auch seine eigene Vergangenheit mit diversen Höhen und Tiefen verarbeitet hat. Er schilderte Zeiten, in denen er von anderen sehr schlecht gemacht wurde, was für ihn sehr belastend war. Dabei konstatierte er, was solche Momente wie heute für ihn bedeuten würden die späteren Erinnerungen daran, ihm helfen, mentale Tiefs zu überbrücken.

Bei „18 Flights“ gab er dann seinen Mitstreitern die Möglichkeit sich in den Vordergrund zu spielen. Überhaupt war zu sehen, dass Absolva mehr als eine normale Begleitband für Bayley ist. So zog sich Bayley öfters etwas zurück und überließ insbesondere den Appleton-Brüdern das Terrain für das eine oder andere Solo.

Nach einigen folgenden Stücken, wie „Silicon Messiah“ oder „The Man Who Would Not Die“ beendeten Bayley & Co. mit „Blood & Believe“ zunächst das Konzert und legten nach Zugabeforderungen das fast epische „A Thousand Years“ nach, das Blaze den Besuchern widmete. So fand ein denkwürdiger Abend in der Kulturrampe einen emotionalen Abschluss und nach dem Konzert mischte sich die Band und Bayley für Smalltalk unter die Fans, die noch lange in der Kneipe und im Biergarten der Rampe blieben.

Line-up:
Blaze Bayley – lead vocals
Absolva:
Christopher Appleton – lead vocals, guitar
Luke Appleton – backing vocals, guitar
Karl Schramm – bass, backing vocals
Martin McKnee – drums

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Kulturrampe

Gus G. – 11.05.2018, Essen, Turock – Konzertbilder

Gus_Haupt

Pünktlich um 20:00 Uhr betrat das Trio um Gus G. als Support von Jesper Binzer den gut gefüllten Club, um den Zuschauern mit einem kurzweiligen Hard Rock-Auftritt die Wartezeit zu verkürzen. Der griechische Hard/Heavy Rock-Gitarrist, der über Jahre in der Band von Ozzy Osborne spielte, wurde dabei von Dennis Ward, bekannt als Mitglied von Pink Cream 69 am Bass und den Lead Vocals sowie Will Hunt, welcher schon für Bands wie Black Label Society oder Evanesence die Drums bearbeitete, unterstützt.

Den knapp 45 minütigen Gig nutzte die Band, um dem gut mitgehenden Publikum, Songs des aktuellen Albums „Fearless“ vorzustellen. Für mich war einer der Höhepunkte der Darbietung, eine aufs Nötigste reduzierte Hard Rock-Cover-Version des Dire Straits-Klassikers “Money For Nothing”.

Line-up:
Gus G. (lead vocals, electric guitar)
Dennis Ward (bass, vocals)
Will Hunt (drums)

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Turock Essen