Stone Water – Make Me Try – CD-Review + Gewinnspiel

Der renommierte Session- und Tourmusiker Robert Wendt hat bei ’seinem‘ neuen Bandprojekt Stone Water aus meiner Sicht alles richtig gemacht. Mit klarem Konzept, ohne persönliche Eitelkeiten (viele Bandleader tendieren ja oft dazu, was auch völlig legitim ist, dementsprechend im Vordergrund zu stehen) hat er ein Kollektiv um sich versammelt, das ohne Zweifel auch höheren internationalen Ansprüchen absolut gerecht werden kann.

Die Songs zum Debüt-Album „Make Me Try“ entstanden überwiegend in der Coronaphase und sprudelten laut eigener Aussage förmlich aus Robert heraus. Neben seiner Rhythmusfraktion mit seinen Kumpels Artjom Feldtser (bass, bgv) und Hanser Schüler (drums, percussion) gelang ihm mit der Hinzunahme des amerikanischen Sängers Bob Beerman (lead vocals, harp) der entscheidende Schachzug, eine Scheibe zu kreieren, bei der man nicht sofort meilenweit gegen den Wind erkennt, dass sie hier aus unseren Sphären stammt.

Wendt gelingt es überzeugend, englische Musik nach dezentem Vorbild der Stones mit gediegenem südstaatlichen Gitarrenflair zu überziehen (er erinnert in seinem Slidespiel oft an Duane Allman, klasse auch beim abschließenden „Melissa“-mäßigen „If You Get Lost“), Beermans rotzige Stimme, irgendwo zwischen Chris Robinson, Kid Rock und Bon Scott liegend, passt hervorragend hervorragend zum planvoll arrangierten Songmaterial. Auch seine punktuell quäkenden Harp-Einlagen laufen nie Gefahr, nervig zu werden. Gut gewählte weibliche Backing vocals von Miriam Thomas und Sylta Fee Wegmann, sowie die Keys-Variationen von Julian Bergerhoff und Hansi Kecker runden das von der Intensität her starke Gesamtwerk ergänzend ab.

Produziert wurde die CD von Hannes Haindl im Schalltona Studio in Hamburg, beim Abmischen assistierte Robert.  Gemastert hat dann Martin Meinschäfer in Arnsberg. 

Der stoneske Einfluss kommt gleich beim Opener „Stony Rock“ zum Tragen und wird gegen Ende mit dem starken „Sweet Charms“ und dem hervorragend gelungenen Stones-Cover „Sway“ nochmals deutlich untermauert.  Der Südstaaten Rock-Anteil, den ich aufgrund Roberts früheren Live-Gitarrenspiels stärker vermutet hätte, beläuft sich hier noch eher im Hintergrund, schimmert aber anhand von Dobro- und Slideeinlagen immer wieder durch.

Vieles geht hier mehr in Richtung rootsigem Rock, vor allem der Ohrwurm „Scarecow“ (mein Lieblingstrack) mit Mellencamp-Flair und das Little Feat-trächtige „Fee Too Well“ lassen das großartige Songwriting-Potential von Robert in seinem ganzen Glanz erscheinen. Auch der melancholisch-progressiv beginnende Titelsong „Make Me Try“ mit seinem psychedelischen Ende hinterlässt bleibenden Eindruck, ebenso wie der straighte Rocker „Second Floor“.

Wenn auch noch nicht auf diesem Album präsent, gibt es noch eine weitere bemerkenswerte Personalie zu vermelden. Mit Ben Forrester hat sich ein weiterer arrivierter Gitarrist dem Quartett angeschlossen, der auch auf der anstehenden Tour schon involviert sein wird. Von ihm erhoffe ich mir insgeheim natürlich eine noch deutlichere Schärfung des Südstaaten Rock-Profils! 

Dies zu überprüfen, sollte dann am 04. November leicht fallen, denn da wird das neue Quintett seine Live-Visitenkarte in unserer geliebten Kulturrampe in Krefeld erstmals abliefern. Es darf dabei gerne dieses  hervorragend gelungene Werk komplett durchgespielt werden.

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Wir verlosen wir ein Debüt-CD-Exemplar von Stone Water.

Folgende Frage muss dazu richtig beantwortet werden:

Für welchen anderen Act haben Wendt & Co. gewirkt, bevor sie Stone Water ins Leben gerufen haben?

a) Vanja Sky
b) Earth, Wind & Fire
c) KC & The Sunshine Band

Bitte sende eine E-Mail mit der richtigen Lösung bis zum 18.09.2023 an dan@sounds-of-south.de.

Wir losen unter allen richtigen Einsendern eine/n Gewinner/in aus, die/der dann umgehend benachrichtigt und mit der CD beliefert wird.

Gewinnerin ist Gabi Busch aus Tostedt

TIMEZONE Records (2023)
Stil: Rock

Tracks:
01. Stony Rock
02. Change
03. Scarecrow
04. Make Me Try
05. Awful Blues
06. Fare Thee Well
07. Second Floor
08. Backdoor Man
09. Sweet Charms
10. Sway
11. If You Get Lost

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