Keb‘ Mo‘ – Oklahoma – CD-Review

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Eines muss man dem Blues-/Blues Rock-Genre ja lassen. Es ist nach wie vor, was gute Veröffentlichungen angeht, eine musikalische Bank. Da ich trotzdem nicht der ausgewiesene Experte bin, muss ich zu meiner eigenen Schande mal wieder gestehen, dass ein bereits gestandener, mehrfach Grammy-dekorierter Musiker wie Keb‘ Mo’, bisher an mir vorübergegangen ist.

Schön, dass sich jetzt die Gelegenheit ergab, sein neustes Werk „Oklahoma“, mal unter die Lupe zu nehmen. Keb‘ Mo‘, oder bürgerlich Kevin Roosevelt Moore, ist schon seit den 1970er Jahren aktiv, u. a. spielte er für Papa John Creach und die Monk Higgins Band.

1980 floppte sein erstes Album, sodass er sich erst 1994 wieder unter dem jetzigen Namen an potentielle Käuferschichten seiner Kreationen wagte. Aber seit dieser Zeit läuft es. Mo‘ ist bei den Grammy-Awards Dauergast und konnte mit seinen Werken „Just Like You“, „Slow Down“, „Keep It Simple“ und „TajMo“ (zusammen mit Taj Mahal) den Titel für das beste zeitgenössische Bluesalbum einheimsen.

Auch „Oklahoma“, wo er sich beim gleichnamigen Titelsong mit den Besonderheiten des Wirbelsturm-geplagten Staates und seinen Menschen, in künstlerischer Form auseinandersetzt, dürfte gute Chancen besitzen, für diverse Auszeichnungen vorgesehen zu werden.

Mir gefällt vor allem die musikalische Bandbreite die Keb‘ in sein Songspektrum, das sich natürlich überwiegend auf einem Bluesfundament aufbaut, einfließen lässt, und auch countrytypischen Instrumenten wie Fiddle und Lap Steel („Oklahoma“), oder Mandoline („Don’t Throw It Away“) und Dobro (beim deltabluesigen „Ridin‘ On A Train), nicht den Zugang verwehrt.

Ganz stark ist direkt der coole swampige Opener „I Remember You“, der ein wenig an den guten Tony Joe White reminiszieren lässt, nicht zu vergessen, das  J.J. Cale-typische E-Solo, das sofort einen weiteren Bezug zum Albumtitel hervorruft.

Zu erwähnen sind neben Mo‘s charismatischem Gesang, auch die illustren Gäste wie Robert Randolph (Lap Steel auf „Oklahoma“), Taj Mahal (Harp bei „Don’t Throw It Away“ und „I Should’ve“), Rosanne Cash beim souligen „Put A Woman In Charge“ (Co-vocals), Christian-/Latin-Pop Star Jaci Velasquez (Co-vocals bei „This Is My Home“) und seine Ehefrau Robbie Brooks Moore, die am Ende vokal auf der Cello-unterlegten,  für heiratswillige Musikerpärchen, bestens geeigneten Hochzeitshyme, „Beautiful Music“, mitschmachtet.

Produziert hat den sehr schön klar und transparent klingenden Longplayer Colin Linden (Blacky And The Rodeos). Keb‘ Mo’s neuer Silberling „Oklahoma“ überzeugt auf allen Ebenen. Ob auch wieder Grammy-geschmückt oder nicht, gibt es für mich nur ein Kurz-Fazit: Just Beautiful Music!

Concord Records (Universal Music) (2019)
Stil: Blues & More

Tracks:
01. I Remember You
02. Oklahoma
03. Put A Woman In Charge
04. This Is My Home
05. Don’t Throw It Away
06. The Way I
07. Ridin‘ On A Train
08. I Should’ve
09. Cold Outside
10. Beautiful Music

Keb‘ Mo‘
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