Toby Keith – 35 Mph Town – CD-Review

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„35 Mph Town“ heißt das neue Album des Country-Superstars – und es ist wieder ein klasse Teil geworden! Man kann zu Toby Keiths Musik und seiner darin enthaltenen Botschaften stehen, wie man will, fest steht aber, dass der Mann sich niemals zugunsten irgendwelcher zeitgenössischer Trends verbiegen lassen würde, wie es in Nashville bei vielen Interpreten zur Unsitte geworden ist. Und so zieht er mit seinem mittlerweile 18. Album „35 Mph Town“ auch konsequent wieder ’sein Ding‘ durch. Ehrlicher New Country, mit einigen trinkfreudigen, patriotischen und aus seiner Sicht lebensnahen Statements, produziert von ihm selbst zusammen mit Bobby Pinson (ein Song mit Mac McAnally), fein eingespielt von Nashvilles Top-Studiomusikern (u. a. Chad Cromwell, Ilya Toshinsky, Kenny Greenberg, Brent Mason, Eric Darken, Danny Rader, Steve Nathan, Russ Pahl).

Und so hat das Werk auch nur ganz knapp die Pole-Position der Billboard Album Charts verpasst, trotzdem mit Platz 2 wieder eine beachtliche Platzierung erreicht. Keith startet seine neue CD mit dem versöhnlich anmutenden „Drunk Americans“, ein patriotisches Lied aus der Feder von Brandy Clark, Bob DiPiero und Shane McAnally, die einzige Komposition, an der Toby nicht beteiligt war (der fast komplette Rest stammt von ihm und Bobby Pinson). Wenn betrunkene Menschen zusammen singen, ist es, auf die einfache Formel gebracht, egal, ob sie Malocher, Manager, Cowboys oder Rothaut, Prom Queen oder Stripperin, Demokraten oder Republikaner sind. Klasse dann der von einer satten Horn Section unterstützte Uptempo Country Rocker „Good Gets Here“. Das zu einem späteren Zeitpunkt folgende „10 Foot Pole“ schlägt mit ein bisschen polterndem Lynyrd Skynyrd-Flair in eine ähnliche Kerbe. Der Titelsong beschreibt (Tobys Gesang voller Pathos) die sich immer mehr zum Negativen verändernden Zeiten in Amerikas Kleinstädten, übrig geblieben sei meist nur noch das Tempolimit von 35 mph.

Ein wunderbarer relaxter Track ist „Rum Is The Reason“, das, von Steel Drums unterlegt (klasse gespielt von Robert Greenidge), dezentes Calypso Feeling vermittelt. Bizarr die Aussage, dass, wenn Stalin und Hitler, statt Wodka und Bier, Rum getrunken hätten, wäre der Menschheit ihre Schreckensherrschaft wohl erspart geblieben, denn Piraten haben ja aufgrund ihres Rum-Konsums auch nie die Welt regiert. Politikgeschehen aus der vereinfachten Sicht eines Toby Keith, trotzdem ein herrliches Stück! Mit „What She Left Behind“ folgt eine eingängige und sehr melodische Countryballade über das Verlassenwerden. Großartig auch das in ‚Crying In My Beer‘-Tradition gebrachte „Haggard, Hank & Her“. Zu tollen Akustik- und Bariton-E-Gitarrenklängen, hallender Orgel und weinender Steel, wird Whisky-besäuselt an der Theke über das verpatzte Leben sinniert. Klasse hier auch die dezenten Harmonies von der guten Mica Roberts.

Beim etwas wehmütig und melancholisch (wunderbare Akkordeon-Unterlegung) rüber kommenden „Sailboat For Sail“ geben sich Toby und Jimmy Buffett gegenseitig die Ehre. Der etwas augenzwinkernde und selbstironische ‚One Night Stand‘-Song „Every Time I Drink I Fell In Love“ drückt dann noch mal auf die Tube und beweist, dass sich Toby durchaus auch selbst auf die Schippe nehmen kann. Launiger, in Bakersfield-Manier gespielter Country Rock mit feinem Gitarren- /Banjo-Arrangement und kleinem Instrumental-Ausklang. Am Ende überrascht der 320 Millionen Dollar schwere Country-Entertainer mit einem echten Streicher-untermalten Schmachtfetzen: „Beautiful Stranger“. Das ist dann doch sehr gewöhnungsbedürftig für ein musikalisches Raubein, das sich eigentlich lieber über ‚Drinking Beer‘ und ‚Kicking Ass‘ auslässt. Trotzdem insgesamt eine schöne Herz-Schmerzballade.

Toby Keith lässt mit seinem aktuellen Werk „35 Mph Town“ wieder nichts anbrennen. Man bekommt, wo Toby Keith drauf steht, auch den authentischen Toby Keith geboten. Und wenn man sein typisch selbstgefälliges, zufriedenes Grinsen auf dem Backcover (alle Songtexte sind übrigens im beigefügten Booklet enthalten) sieht, weiß man, genauso wie er, dass die Toby Keith-(New)Country-Welt nach wie vor noch im Lot ist. Sehr gute Leistung! „Classic Toby at his best“!

Show Dog/Universal Music (2015)
Stil:  New Country

01. Drunk Americans
02. Good Gets Here
03. 35 Mph Town
04. Rum Is The Reason
05. What She Left Behind
06. 10 Foot Pole
07. Haggard, Hank & Her
08. Sailboat For Sale (feat. Jimmy Buffett)
09. Every Time I Drink I Fall In Love
10. Beautiful Stranger

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Bärchen Records

Old Dominion – Meat And Candy – CD-Review

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Starkes Debütalbum der Newcomer-Band Old Dominion, die mit „Break Up With Him“ sofort einen Hit in den Billboard-Country-Singlecharts landete. Auch wenn der Bandname vermutlich bei den meisten Leuten zunächst Achselzucken auslösen wird, werden einige der Bandmitglieder so Manchem beim Studieren von New Country-Alben zumindest unbewusst schon das eine oder andere Mal über den Weg gelaufen sein, denn deren Frontmann Matthew Ramsey, Multiinstrumentalist Trevor Rosen und Gitarrist Brad Tursi haben bereits erfolgreich Stücke für keine geringeren Interpreten wie u. a. The Band Perry („Chainsaw“, „Better Dig Two“), Dierks Bentley („Say You Do“), Chris Young („Neon“), Craig Morgan („Wake Up Lovin‘ You“), Tyler Farr („A Guy Walks Into A Bar“), Kenny Chesney, Keith Urban, Blake Shelton, Sam Hunt oder die Randy Rogers Band kreiert.

Zu den Dreien gesellen sich Whit Sellers am Schlagzeug und Geoff Sprung am Bass, als prominenter Gastspieler konnte sich Ilya Toshinsky noch an Banjo, Mandoline, Hi-String-, Resonator- und Akustikgitarre austoben. Beim Songwriting assistierten zum Teil Nashville-Größen wie Russ Copperman und Shane McAnally – letztgenannter hat ihr Major Erstlings-Werk „Meat And Candy“ dann auch mit einem schön klaren, transparenten Sound produziert.

Old Dominion haben sich dem klassischen, gut gemachten Mainstream Country verschrieben. Jedes Stück der insgesamt elf Tracks geht gut ins Ohr und weist erhebliches Hitpotential, sowohl in Richtung Country-, als auch der allgemeinen US-Billboard-Charts auf. Um die countrytypischen Feinheiten neben den durchaus prägnanten Gitarren aufzuspüren, muss man sehr aufmerksam zuhören. Die Songs haben ihr Fundament im Pop Rock, sind aber derartig schön und versiert eingespielt, dass man mit ihnen sofort „warm“ wird. Nicht zuletzt auch ein Verdienst von Matthew Ramseys angenehmer, leicht rauchiger Stimme (Richtung James Otto, Pat Green).

Der Opener „Snapback“ bietet sofort rhythmischen Stoff für die heutige Jung-Generation, begleitet von euphorischen „Who-oh-oh“-Gesängen. Klasse hier das kurze E-Gitarren-Slide-Solo. Wunderbar instrumentiert ist das relaxte „Half Empty“ (schöne Stratocaster- und E-Pianoklänge), bei dem Ramsey im Geiste neben einer Dame in der Bar philosophisch sinniert, ob das Glas halb voll oder leer ist. Die Powerballade „Wrong Turns“ enthält flapsige Synthie-Spielereien, aber auch tolle Heartland Twin-Gitarren. Herrlich das mega-cool groovende „Said Nobody“, das zum Genießen kühler Drinks in der Bodega am abendlichen Palmenstrand einlädt.

Ebenfalls gute Laune verbreitet auch das verspielte „Crazy Beautiful Sexy“ und macht seinem Titel alle Ehre. Wunderbar eingängig auch das Piano-lastige, an Phil Vassar erinnernde „Nowhere Fast“. Mit Handclaps rhythmisch unterlegt, nimmt einen vor allem der fröhliche Refrain von „Beer Can In A Truck Bed“ gefangen. Klasse auch die E-Gitarrenbegleittöne inklusive des Solos. Der bereits zu Anfang erwähnte Hit „Break Up With Him“ kombiniert hippen Sprechgesang in der Art eines Kip Moore mit melodischem Powerrefrain und starken E-Gitarren.

Von einer angenehmen Akustikgitarre wird „Song For Another Time“ eingeleitet und beendet, in dem so einige Hits vergangener Zeit wie „Browne-Eyed Girl“, „Paradise City“, „Candle In The Wind“ etc. gewürdigt werden. Toll hier das heulende E-Gitarren-Solo. Das melodische und stark gesungene „Til It’s Over“ sowie das atmosphärische „We Got It Right“ beenden ein harmonisches und sehr melodisches, instrumentell mit vielen Feinheiten erstklassig eingespieltes Gesamtwerk, das auf ganzer Linie überzeugt, sofern man die „Country-Fünf“ auch „mal gerade sein“ lassen kann.

Auch das kunterbunt gestalte Cover Artwork mit den schrill kombinierten Süß- und Fleischköstlichkeiten, präsentiert von einer hübschen Dame passt da ins Schema. Zu Old Dominions „Meat And Candy“ sollte bedenkenlos zugreifen, wer mit den letzten Sachen von Billy Currington, Tyler Farr, Sam Hunt, Kip Moore, Thomas Rhett & Co., aber auch einem Blake Shelton und Keith Urban sehr leben konnte. Insgesamt richtig gut gemachter, sehr kompetenter, dieser Tage hoch angesagter Nashville-Stoff , der ganz sicher eine Menge Hits abwerfen wird.

RCA Records (2015)
Stil: New Country

01. Snapback
02. Half Empty
03. Wrong Turns
04. Said Nobody
05. Crazy Beautiful Sexy
06. Nowhere Fast
07. Beer Can In A Truck Bed
08. Break Up With Him
09. Song For Another Time
10. Til It’s Over
11. We Got It Right

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Bärchen Records

Chris Janson – Buy Me A Boat – CD-Review

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Einer der vielversprechendsten und heißesten neuen, jungen Country-Acts in Nashville mit einem baumstarken Debüt! „Buy Me A Boat“ heißt das Werk von Chris Janson, das direkt mit Platz 4 in den Billboard Country Album-Charts eingestiegen ist, nachdem bereits zuvor der Titelsong (eine coole Midtemponummer, die ein wenig an Eric Churchs „I’m Gettin‘ Stoned“ erinnert) schon als Single erfolgreich aufgetrumpft war. Apropos Eric Church (hat im übrigen gerade mit Mr. Misunderstood“ ein überragendes, neues Werk am Start): Wem dieser, vor allen Dingen zu Beginn seiner Karriere viel Freude bereitet hat, der dürfte in Chris Janson, nicht nur wegen der stimmlichen Parallelen, eine genauso dankbare, wie auf einem hervorragenden Niveau angesiedelte Alternative finden.

Die zweite auserkorene Single „The Power Of Positive Drinkin'“ handelt von einem Mann, dessen Truck den Geist aufgegeben hat, dem die Frau weggelaufen ist und der sich somit den Frust von der Seele trinkt. Die Strophen verlaufen im Erzählgesang und werden mit einem kräftigen Refrain a la Jason Aldean kombiniert. Das Relaxlied „Under The Sun“ (klasse hier die fiepende Steelgitarre und das smooth gluckernde E-Piano) verbreitet die schlichte Botschaft, dass unter der Sonne Bier Bier und Rum Rum, also alles „easy“ bleibt. Sehr stark bei diesem Stück ist das entspannte, aber toll auf den Punkt gebrachte E-Gitarren-Solo.

Die von einer klaren Akustikgitarre und heulenden Steel getragene Ballade „Holdin‘ Her“ stammt aus der Feder von Chris und James Otto und bietet klassischen Country-Storyteller-Stoff mit pathosgeladenem Refrain. Eine typische Win-Win-Situation begleitet „Messin‘ With Jesus“. Superstar Tim McGraw durfte sich für seinen aktuellen Silberling „Damn Country Music“ mit dem Lied „How I’ll Always Be“ aus dem Songwriting-Portfolio von Janson bedienen und bedankt sich dafür mit einem klasse Duett („Messin’With Jesus“), das enormes Hitpotential aufweist und dem Newcomer natürlich auch Aufsehen erregenden Support gewährleistet. Ungefähr nach dem Motto: Wenn sich schon eine Größe namens Tim McGraw für ein Duett hergibt, muss dieser Bursche ganz sicher echt was ‚drauf‘ haben.

„Right In The Middle“, „Save A Little Sugar For Me“ und „Back In My Drinkin‘ Days“ bieten knackigen, launigen New Country, bei dem besonders die Southern Rock-trächtigen E-Gitarren zu überzeugen wissen. Letztgenanntes Stück, dazu garniert mit viel Steel, Honky Tonk-Piano und quäkender Mundharmonika erinnert wieder stark (vor allem im Refrain) an Eric Church zu Anfangstagen. 90er-Jahre Hitschreiber Ed Hill assistierte Chris bei der schönen Ballade „When You Come In“, die mit schmachtendem Piano, heulender Steel und emotionaler E-Gitarrenarbeit ordentlich aufs Gefühlsbarometer drückt. Das von exzellenter Steelguitar eingeleitete und mit starken Bariton E-Gitarren verzierte „Yeah It Is“ verbreitet dezentes „Lucille“-Flair und würde auch gut zu Blake Shelton passen.

Einen Southern-rockigen Abschluss gibt es mit dem kraftvollen „White Trash“. Eric Church, Trace Adkins, Jason Aldean oder auch Montgomery Gentry/Blackberry Smoke wären passende Anwärter für eine Adaption dieses Slide-trächtigen und atmosphärischen Krachers. Toller Stoff für die Southern Rock-Fraktion! Produziert haben gleichmäßig verteilt, Brent Anderson, Chris Dubois mit Chris Chris Janson und Tim McGraw-Spezi Byron Gallimore.

Fazit: Chris Janson versteht es auf seinem Major-Erstling „Buy Me A Boat“ überaus geschickt und mit enorm starkem Songmaterial (der Mann ist wirklich ein erstklassiger Songwriter), die Brücke zwischen traditionellem Country und jungem, modernem, rockigem New Country zu schlagen – so, wie das kaum einem anderen der „jungen Wilden“ Nashvilles gelingt. Das liegt auch an Jansons extrem starker Stimme, die der vieler ganz großer Traditionalisten in nichts nachsteht. Zweifellos einer der Nashville-Neulinge des Jahres 2015 mit dem größten Potential für die Zukunft. Klasse Album! Toller Karrierestart!

Warner Bros (2015)
Stil: New Country

01. Buy Me A Boat
02. Power Of Positive Drinkin‘
03. Under The Sun
04. Holdin‘ Her
05. Messin‘ With Jesus (feat. Tim McGraw)
06. Right In The Middle
07. Save A Little Sugar
08. Back In My Drinkin‘ Days
09. Where You Come In
10. Yeah It Is
11. White Trash

Chris Janson
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Bärchen Records

Tim McGraw – Damn Country Music – Deluxe Edition – CD-Review

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Deluxe Edition mit 3 Bonustracks! Das brandneue Werk des Country-Superstars, sein mittlerweile schon 14. Album seit 1993, „Damn Country Music“, lässt auch wieder keinen Zweifel aufkommen: Dieser Mann steht weiterhin wie ein Fels in der New Country-Brandung! Wie die Zeit vergeht. Der neue Silberling ist auch schon wieder seine dritte Veröffentlichung beim Label Big Machine Records, nachdem seine überaus erfolgreiche Ära bei Curb Records nach juristischem Dauerstreit irgendwann dann doch endlich ihr Ende gefunden hatte.

Die CD beginnt mit „Her Tonight“, einem schönen melodischen, durch simulierte Flötentöne mit etwas keltischem Flair bedachten Midtempotrack. Tochter Gracie zeigt mit starken Harmoniegesängen, dass auch der Nachwuchs im Hause McGraw, dem Talent der Eltern in nichts nachsteht. Auch das folgende „Losin‘ You“ durchzieht samt kräftigen Refrain, aufgrund schöner E-Gitarrenuntermalung, ein dezentes Heartland-Flair. Das starke „How I’ll Always Be“ trifft es mit dem Titel wie den Nagel auf den Kopf, der Song hätte auch auf den Alben zu Beginn seiner Karriere sicherlich seinen Platz gefunden. Überhaupt muss man vermerken, dass Tim McGraw weiterhin gerne auf Bewährtes zurückgreift.

Produziert hat mit ihm zusammen, sein Dauerbegleiter Byron Gallimore, und auch bei den Songwritern findet man mit den Warren Brothers (beim flotten „Love Runs“) oder Lori McKenna (bei der grandiosen, den Hauptpart abschließenden Singer/Songwriter-Ballade „Humble And Kind“), Musiker, auf deren Ideen er immer wieder gerne zurückgreift. Sämtliche anderen Lieder wurden natürlich vom Who-Is-Who der Nashville-Kompositeure (u.a. Josh Osborne, Tom Douglas, Hillary Lindsey, Ashley Gorley, Rodney Clawson, Brett James, John Nite, und und und…) sowie Parade-Musikern wie Shannon Forrest, Ilya Toshinsky, Danny Rader, Michael Landau, Troy Lancaster, Larry Franklin, Steve Nathan & Co. kreiert und instrumentell perfekt umgesetzt. Dabei verlässt sich der Sohn der Baseball-Legende Tug McGraw (Tim hat übrigens zu Ehren seines Vaters mittlerweile eine Stiftung gegründet, die sich mit der Behandlung von Gehirntumoren befasst) auch nach wie vor auf sein überaus gutes Gespür bei der Auswahl seiner Lieder.

Der Titelsong stammt aus der Feder von Gary Barlow, Josh Thompson und Jessi Alexander, eine wunderbar, recht traditionell im Erzählgesang gehaltene und mit viel Steel garnierte Countryballade. Klasse auch das ruhige “What You’re Lookin‘ For“, sehr hitverdächtig! Als erste Single wurde aber das positive Energie verströmende „Top Of The World“ auserkoren. Der Steel- und Piano-getränkte Schwofer „Don’t Make Me Feel At Home“ stammt aus 1993, dem Jahr, als diese einzigartige Karriere ihren Ursprung fand. Mit „Want You Back“ folgt eine emotionale Powerballade, wo Tim seinen berühmt ’näselnden‘ Gesang perfekt ausspielt. Klasse hier das surrende Landau-E-Solo.

Fantastisch seine Kollaboration mit Big & Rich auf dem cabrio-tauglichen „Califonia“. Hier heulen die southern-typischen Double Lead-Fills zum gute Laune versprühenden McGraw-Gesang, John Rich und Big Kenny geben sich im Bridge kurz die Ehre. Auch die drei Zusatzstücke der Deluxe-Ausgabe lohnen. Das herrlich mit Bläser-Unterstützung groovende „Everybody’s Lookin‘ verbindet mit gluckernden E-Piano und pfeifender Steel, Soul- und Countryelemte auf feinste Weise. Toller Track! Das kammermusikartige „Kiss A Girl“ lässt mit Piano, heulender Steel und Streicherklängen die Emotionen hochkochen. Das finale „Country And Western“ ist eine sympathische Hommage ans Genre mit seinen Steelgitarren sowie seinen singenden Waylons und Willies. Ein starkes Ende!

Auch wenn Tim McGraw sich dem einen oder anderen modernen Trend der heutigen Nashville-Zeit auf „Damn Country Music“ nicht nicht komplett verschließt, spürt man jeder Zeit, dass der Superstar, ’seinem‘ Country-Genre nach wie vor den Vorzug einräumt. Ein starkes Werk mit 14 exzellenten Tracks in allerbester Tim McGraw-Tradition!

Big Machine Records (2015)
Stil: New Country

01. Here Tonight (feat. Gracie McGraw)
02. Losin‘ You
03. How I’ll Always Be
04. Damn Country Music
05. Love Runs
06. What You’re Lookin‘ For
07. Top Of The World
08. Don’t Make Me Feel At Home
09. Want You Back
10. California (with Big & Rich)
11. Humble And Kind
12. Everybody’s Lookin‘
13. Kiss A Girl
14. Country And Western

Tim McGraw
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