Bywater Call – 29.06.2025, to hoop, Rheinberg – Konzertbericht

Eine weitere Band aus der Teenage Head Music-Familie neben Robert Jon & The Wreck, die emsig daran arbeitet, ihren Bekanntheitsgrad kontinuierlich zu steigern, ist Bywater Call.

Während sich erstgenannte Kalifornier mehr auf den geradlinigen straighten Southern Rock a la Lynyrd Skynyrd, Allman Brothers & Co. konzentrieren, gehen die Kanadier um  Sängerin Meghan Parnell und Gitarrist Dave Barnes eher den bläser-unterstützten, soulig-jammigen Weg der Marke Marcus King Band oder der Tedeschi Trucks Band.

Wenn mich nicht alles täuscht, war es für das Septett der erste Auftritt in unserem heimischen Rheinberg, und das hiesige to hoop war für eine Premiere und das an einem warmen Sonntagabend, durchaus ansprechend gefüllt.

Im ersten Set mit Songs u. a. wie „For All We Know“, „Way To Go“, „As If“, „Clutter“ und dem einzigen Cover-Stück „The Weight“, war Parnells Stimme etwas ‚dünn‘ ausgesteuert (zumindest in der vorderen Reihe, in der ich mich befand). So war hier auch die countryeske zurückgenommene Ballade „Clutter“ der Höhepunkt, wo Keyboarder John Kervin von den Tasten zum Banjo wechselte.

Nach der Getränkepause nahm der Gig mit einem deutlich transparenteren Sound richtig Fahrt auf. Toll gespielte Fassungen von Tracks wie „Arizona“, „Don’t Do It“, „Josephine“, „Left Behind“, „Holler“, des schönen Titelstücks des 2022-Albums „Remain“ und „Everybody Knows“ mit vielen surrendenn Slide-Soli von Barnes und ordentlich Bläser-Power ließen richtig Stimmung aufkommen.

So war es auch kein Wunder, dass am Ende mit dem lautstark geforderten „Sweet Maria“ dann auch noch die fällige Zugabe zum Tragen kam, wo es sich sogar noch zu einer kurzen Mitsing-Interaktion hochschaukelte.

Insgesamt ein schöner Bywater Call-Gig zum Wochenausklang. Wenn die Truppe weiterhin so fleißig Präsenz zeigt und vielleicht der Wiedererkennungswert der Tracks etwas gesteigert werden kann, gar mal ein kleiner Hit geschrieben werden sollte, steht dem jungen Ensemble durchaus eine gute musikalische Zukunft bevor.

Line-up:
Meghan Parnell (lead vocals, percussion)
Dave Barnes (guitar, bgv)
John Kervin (keys, banjo, bgv)
Mike Meusel (bass, bgv)
Bruce McCarthy (drums)
Stephen Dyte (trumpet, percussion, bgv)
Julian Nalli (saxophone, percussion)

Text: Daniel Daus
Bilder: Gernot Mangold

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To Hoop

Robert Jon & The Wreck – 24.06.2025 – Kulturrampe, Krefeld – Konzertbericht

Robert Jon lässt es sich nicht nehmen, der Kulturrampe für ein Überraschungskonzert einen Besuch abzustatten. Der Termin für den Gig wurde erst zwei Tage zuvor bekannt gegeben, dennoch hat sich für einen Dienstagabend eine ansehnliche Zahl an Fans eingefunden.

Pünktlich um 20:30 Uhr betritt die Band die Bühne und legt bei tropischen Temperaturen los wie die Feuerwehr. Neben altbekannten Songs streuen sie auch einige neue, bisher noch nicht auf einem Album veröffentlichte Tracks ein, die durch knallharte Riffs von Henry James den Club zum Kochen bringen. Warren Murrel am Bass und Andrew Espantman sorgen für einen krachenden Rhythmus, sodass von Beginn an der so genannte Funke überspringt und auf die Bühne zurückgeschleudert wird, Die Band spielt sich danach fast förmlich in einen Rausch.

Jake Abernathie sorgt an den Keyboards nicht nur für einen vollen Sound, er glänzt auch durch einige zum Teil rasante Soloparts, die ihren Höhepunkt haben, als er sich in einem minutenlangen Jam bei „Cold Night“ mit Henry James duelliert, was bei den Fans für Szenenapplaus sorgt.

Robert Jon selbst genießt den Auftritt der Band sichtlich und schaut vom Bühnenrand oft zu, wie sich seine Mannen austoben, denen er viele Freiräume gibt, sich in den Vordergrund zu spielen. Dabei zeigt er eine beeindruckende Bühnenpräsenz und Interaktion mit den Fans. Stimmlich bestens aufgelegt steuert er dazu auch einige Gitarrensoli bei und sorgt vor „Cold Night“ für einen Gänsehaut Moment.

Er zählt einige Tourshirts der Fans auf, die von sechs verschiedenen Touren sind und berichtet von den Anfängen der Band in Europa, wo auch die Kulturrampe mit ihrer besonderen Atmosphäre eine wichtige Rolle spielt. Er beschreibt sie als einen Ort, an dem sie sich immer sehr willkommen gefühlt haben und dass es jetzt für sie etwas Besonderes ist, den Fans, die sie hier über Jahre begleitet haben, in dieser intimen Location etwas zurück zu geben.

Dass Clubs wie die Kulturrampe für Robert Jon & The Wreck mittlerweile viel zu klein sind, ist den Fans bewusst und so genießen diese diesen besonderen Moment, der sich hoffentlich noch oft wiederholt. Das sich die Band nach dem Konzert unter die Fans gesellt zeigt auf eindrucksvolle Weise die besondere Beziehung, die sich trotz der wachsenden Popularität nicht verändert hat.

Zu guter Letzt muss auch noch einmal die Arbeit des Tontechnikers und  Lichtmischers hervorgehoben werden, der es geschafft hat, einen differenzierten Sound mit entsprechender visueller Unterstützung in die Rampe zu zaubern.

Line-up:
Robert Jon Burrison – lead vocals, guitar
Henry James – lead guitar, vocals
Warren Murrel – bass
Andrew Espantman – drums, vocals
Jake Abernathie – keyboards

Text & Bilder: Gernot Mangold

Robert Jon And The Wreck
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Kulturrampe, Krefeld

The Band Of Heathens – Live At Rockpalast 2009 – CD-/DVD-Review

Die 2005 gegründete aus Austin, Texas, stammende Combo The Band Of Heathens, vordergründig angeführt von Ed Jurdi, Gory Quist und Colin Brooks traten quasi mit ihrem 2008 erschienenen Debütalbum in mein Leben. 2009 sah ich sie zum ersten Male live im Weseler Karo. Es folgten fortan bis zum heutigen Tage recht viele Besuche u. a. in Venlo, Dortmund, Köln, etc.) und CD-Besprechungen.

Das hier als CR/DVD veröffentlichte Live-Werk fand im Rahmen des Rockpalasts noch im gleichen Jahr in der Bonner Harmonie statt und promotete das kurz zuvor auf den Markt gekommene Zweitwerk „One Foot In The Either„, das hier demnach auch den Schwerpunkt bei der Songauswahl darstellte.

Die durch Colin Chipman (The Resentments) und Seth Whitney ergänzte Band zeigte sich damals in ihrer absoluten Blüte, was dieser tolle Konzertmitschnitt auch nochmals nachhaltig vor Ohren und Augen führt.

Das besonders Gelungene ist aus meiner Sicht, dass die Setlist (natürlich auch mit diversen Tracks des Debüts bestückt), eine nahezu perfekte Aufteilung beinhaltete, sodass jeder der drei markanten Fronter (mit jeweiligem Platzhirsch-Potential), seine Talente in gerechter Weise präsentieren konnte.

Selten habe ich eine Band erlebt, wo die unterschiedlichen Gesangscharaktere so stimmig ineinander griffen, insbesondere natürlich bei den perfekten Harmoniegesängen. Brooks brillierte stimmlich als auch am Dobro sowie der Lap Steel, Quist mit seinem juvenilen Draufgängertum und tollem E-Gitarrenspiel, Jurdi als der Große Allrounder und eher ruhende Pol.

Wunderbar die Ohrwürmer „Say“ und „40 Days“ (als Abschluss),  das rockige, dezent stoneske und immer noch mein Lieblingsstück der Band, „“Heart On My Sleeve“ und  die Sachen wie u. a. „Hey Rider“ und das ebenfalls sehr melodische „Don’t Call On Me“, wo Chipman und Whitney die drei Jungs in furiose Instrumentalabschlüsse, voller entfachter Dynamik trieben.

Insgesamt ein höchst unterhaltsamer Gig, mit einem Top-Niveau, das bis zum heutigen Tag nach dem Ausscheiden von Colin Brooks (Quist und Jurdi führen die Truppe ja mit anderen Co-Musikern bis zum heutigen Tage weiter), wohl nicht mehr erreicht wurde.

Als Bonus gibt es noch den ‚Hit‘ „Jackson Station“ quasi unplugged performt durch die drei Burschen in einem Hinterraum der Harmonie. Wenn man bedenkt, dass schon wieder 16 Jahre seither vergangen sind, ist diese CD-/DVD-Kombination schon fast als ein tolles Zeitdokument zu betrachten. Absolut empfehlenswert!

MIG (2025)
Stil: Americana / Roots / Country Rock

Tracklist (CD+DVD):
01. What’s This World
02. Shine A Light
03. Nine Steps Down
04. Right Here With Me
05. Somebody Tell The Truth
06. Judas ‚Scariat Blues
07. Say
08. Hey Rider
09. Golden Calf
10. L.A. County Blues
11. Heart On My Sleeve
12. Don’t Call On Me
13. Unsleeping Eye
14. 40 Days

The Band Of Heathens
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MIG

Vandoliers – Life Behind Bars – CD-Review

Review: Michael Segets

Im April vor zwei Jahren konnte ich die Vandoliers in der Krefelder Kulturrampe erleben. Seitdem hat sich in der Bandbesetzung des Sextetts eigentlich nichts geändert – oder eben doch. Wenn man in binären Geschlechtskategorien denkt, wurde die Frontfrau Jenni Rose damals noch als Mann wahrgenommen. Noch im gleichen Jahr outete sie sich als Transfrau: Ein mutiger Schritt in den Vereinigten Staaten von Amerika, die sich zwar die Freiheit auf die Fahne schreiben, sich dann aber doch mit der Toleranz von Diversität schwer tun. Ein mutiger Schritt im Country-Bereich, dessen Fans oftmals nicht zu einer progressiven Klientel gehören.

Anstoß für Jenni Rose, sich als Transfrau zu outen, gab die Verabschiedung eines Gesetzes in Texas im Mai 2023, das Drag-Shows zum Schutz der Jugend verbietet. Die Vandoliers setzten am gleichen Tag ein politisches Zeichen und traten in Frauenkleidern auf. Dies fühlte sich für Rose richtig an und so zog sie letztlich die Konsequenz, ihre Transsexualität öffentlich zu machen. Das Verhältnis von Musik und Politik bietet genug Stoff, um einige Artikel zu füllen – wie nicht zuletzt der Disput zwischen Bruce Springsteen und Donald Trump belegt. Für Rose war der Widerstand gegen staatliche Diskriminierung ein Akt persönlicher Befreiung.

Das Gefühl, bisher ein Leben hinter Gittern geführt zu haben, teilte Rose mit einigen Bandmitgliedern – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. So entstanden der Titeltrack und die thematische Ausrichtung des neuen Albums. Die Suche nach Authentizität sowie die Schwierigkeiten, diese zu gewinnen, durchziehen die Texte. Insgesamt konnte die Band auf einen Pool von vierzig neuen Songs zurückgreifen. Zusammen mit Ted Hutt, der u. a. Alben von Dropkick Murphys, The Gaslight Anthem, Lucero, Old Crow Medicine Show produzierte, wurden zehn Titel für „Life Behind Bars“ ausgewählt.

Die Vandoliers zeigen dort eine ähnliche Bandbreite wie auf dem vorangegangenen, selbstbetitelten Album aus dem Jahr 2022. Es finden sich ein Country-Schwofer („You Can’t Party With The Light On”) mit Twang und Slide, eine Tex-Mex-Nummer („Valencia”) und eine sehr stimmungsvolle Country-Ballade („Your Picture”) auf der Scheibe. Einen Indie-Einschlag erhält „Thoughts And Prayers”, indem mit dem gängigen Country-Rhythmus im Verlauf des Tracks gebrochen wird. Etwas Punk scheint bei dem losgaloppierenden „Jim’s Barn” durch.

Sehr stark ist der Einstieg der CD mit den gradlinigen Country-Rockern „Dead Canary“ und „Life Behind Bars“. Ebenso überzeugt „Bible Belt“, das in Richtung Roots-Rock geht. Cory Graves untermalt den Song mit seinen Keys. Auf anderen Tracks setzt er mit seiner Trompete Akzente, die ein charakteristisches Soundelement der Vandoliers darstellt. Das Werk lässt die Band mit dem lockeren „Evergreen“ und dem getragenen „Dead In A Ditch“ ausklingen. Mit den beiden Folkstücken endet ein Album, das auch in musikalischer Hinsicht Beachtung und Respekt verdient.

Break Maiden Records – Thirty Tigers/Membran (2025)
Stil: Alternative Country/Roots Rock

Tracks:
01. Dead Canary
02. Life Behind Bars
03. Your Picture
04. Bible Belt
05. Thoughts And Prayers
06. You Can’t Party With The Light On
07. Valencia
08. Jim’s Barn
09. Evergreen
10. Dead In A Ditch

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Thirty Tigers
Oktober Promotion

Ipach Maibaum – Finding Places – CD-Review

Frank Ipach und ich kennen uns jetzt schon fast seit knapp 25 Jahren. Es begann mit dem Besuch eines Craving Hands-Konzert in Duisburg, danach folgte eine gemeinsame Zeit als Redakteure eines Online-Rockmusikmagazins (relativ zu Beginn des Internet-Zeitalters).

Nach Auflösung des Mags trennten sich zwar die Wege, der lose Kontakt als Schreibkollegen, sei es durch Treffen bei Konzerten oder über die heute üblichen digitalen Kanäle blieb bis zum heutigen Tage bestehen.

So war es dann auch nicht verwunderlich, dass Frank mich um die Beurteilung seiner neuen CD „Finding Places“ gebeten hat, die er in Kooperation mit dem Multiinstrumentalisten Rolf Maibaum realisiert hat.

Rolf Maibaum kenne ich bis dato zwar nicht, aber allein der Blick auf sein Bild sagt einem schon, dass er vermutlich ähnlich wie sein hier vertretener Kompagnon geerdet ist. Involviert auf dem Werk als Mitmusiker sind u. a. natürlich auch Franks langjährige Weggefährten von den Craving Hands.

Die textliche Inspiration holte sich Fronter Ipach zum Teil in Silvia Rüthers Rock’n’Roll Romanze „Rock This Way“ (briefgestoeber.de), ergänzt um Thematiken wie Obdachlosigkeit (‚Somewhere‘), Verlustängste (‚Falling Through‘) und Politikverdrossenheit (‚Leaving The Country‘) sowie Großvaterfreuden (Grandpa’s Advice‘), deren Verarbeitung ihm selbst auf der Seele brannte.

Auf der musikalischen Seite reicht das Einflussspektrum von den Siebziger- bis in die Neunziger Jahre, die ich auch als Hochphase der musikalischen Sozialisation von Leuten unserer Generation bezeichnen würde.

So startet der Silberling mit dem, durch ein Akustikgitarrenintro vorangestellten fluffigen Opener „Falling Through“, im Verlauf ein schöner Westcoast-Rocker mit markantem Country-/Southern-Einschlag im gelungenen E-Solo-Gitarrenpart, in dem Maibaum bereits seine spielerischen Qualitäten offenbart. Könnte von der Machart her fast aus dem Repertoire von Nashville Country Acts der 90er wie Brooks & Dunn, Little Texas, Restless Heart & Co. stammen, aber auch von Rock-Acts wie Del Amitri oder Journey, für mich das Highlight des Werks!

Auch das folgende „Cedar Lake“ macht richtig Spaß. Der Song hätte durchaus auf Pocos „Rose Of Cimarron“ eine gute Figur abgegeben. Lediglich die inkludierten Synthie-Strings hätte ich weggelassen. „Grandpa’s Advice“ mit leichtem Steely Dan-Touch und Southern-E-Parts oder auch der grassige Titelsong „Finding Places“ (mit Banjo, Mandoline und Fiddle) wissen in der ersten Hälfte zu gefallen.

Im zweiten Part kann der Longplayer das überwiegend hohe Niveau nicht mehr ganz halten, auch wenn die Intention einer anspruchsvollen instrumentellen Gestaltung der Tracks weiterhin stets spürbar bleibt. Teilweise manchmal mir fast zu ambitioniert (z. B. im Programming besonders bei den mehr poppigeren Tracks).

„All The Ending Roads“ mit ein wenig Del Amitri-Flair und „Ghost Of The Highway“ wieder mit dezentem Southern-Touch in den Gitarren stehen dabei auf der Haben-Seite. Das zurückgenommene „Sally Reed“ (nur Gesang und Resonator-Gitarren-Klänge) hätte ich vielleicht eher als Abschluss des Albums gewählt.

Am Ende bleibt eine unterhaltsame Ipach Maibaum-CD von zwei gereiften Musikern, die sich für ein Projekt zusammengefunden haben und frei von Zwängen ihre musikalischen Passionen samt eigener Ideen (voller melodischer Stücke mit einprägsamen Refrains, markanten Hooks und verspielten Soli) verwirklicht haben. Auch alle anderen involvierten Leute bis hin zur Covergestaltung leisten dazu ebenfalls ihren geschmackvollen Beitrag.

Eigenproduktion (2025)
Stil: Pop, Rock, Country

Tracks:
01. Falling Through
02. Cedar Lake
03. Grandpa’s Advice
04. Somewhere
05. Finding Places
06. Safe And Sound
07. All The Ending Roads
08. Sally Reed
09. Ghost Of The Highway
10. Used To Bad News
11. Fool’s Heaven
12. Leaving The Country

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Pavlov’s Dog – 25.05.2025 – Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertnachlese

Pavlov’s Dog haben auch über 50 Jahre nach der Bandgründung nichts an ihrem Flair verloren. In etwa zwei Stunden zeigt sich die Band um Mastermind David Surkamp spielfreudig, als seien sie in einen Jungbrunnen gefallen.

Dass Surkamps Stimme sich mit dem Alter leicht verändert hat, ist absolut normal und tut der Qualität keinen Abbruch. Das Debütalbum „Pampered Menial“ wird anlässlich des 50-jährigen Jubiläums komplett gespielt und bildet mit dem Folgewerk „At The Sound Of The Bell“ das Gerüst der Setlist.

Mit dem rockigen „Another Blood Moon“ wird zudem ein bisher nicht auf einem Album veröffentlichter Song gespielt, der als Appetizer für das im Herbst erscheinende neue Album gesehen werden kann. Mit Abbie Steiling an der Geige und Phil Ring hat Surkamp zwei Musiker in der Frontline, die den Liedern mit abwechslungsreichen Soli ihren Stempel aufdrücken.

Ring begeistert mit filigran gespielten Soli, die oft im Kontrast zu Surkamps eher rauem Gitarrenspiel steht. Aber auch die zweite Reihe hat einen nicht unerheblichen Anteil an einem starken Konzert, was die Fans begeistert. Rick Steiling am Bass und Drummer Steve Bunck sorgen nicht nur für den Rhythmus, sie zeigen auch in Soloparts ihre spielerische Qualität. Den fetten Sound rundet Keyboarder Mark Maher ab, der den Tracks eine psychedelische Note gibt, aber auch virtuose Soli einfließen lässt.

Die Setlist ist geschickt gewählt, dass gewissermaßen ein Spannungsbogen aufgebaut wird, der in einem Finale Furioso endet. Mit „Valkerie“ beendet die Band den Hauptteil, wo die Fans minutenlang den Refrain „Bring Back The Good Old Days“ mitsingen.

Auf dem Konzert hat Surkamp mit seiner Band sprichwörtlich die guten alten Tage der Band zurückgeholt und mit „Song Dance“ und Julia werden noch zwei Zugaben draufgelegt, wo danach nichts mehr kommen kann. Was sich die Band nicht nehmen lässt, dass sie sich geschlossen für Smalltalk, Erinnerungsfotos und das Signieren von Alben nur wenige Minuten nach dem Konzert in den Merchandisingbereich begibt.

Gespannt darf man auf die Tour im Herbst sein, wo zu erwarten ist, dass das neue Album promotet wird.

Text & Bilder: Gernot Mangold

Line-up:
David Surkamp – vocals, guitars
Abbie Steiling – violin, bgv
Mark Maher – keyboards
Rick Steiling – bass
Steve Bunck – drums
Phil Ring – guitars

Pavlov’s Dog
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Musiktheater Piano
3dog-Entertainment

The Kerry Kearney Band– Same – CD-Review

Review: Michael Segets

Wer die Erinnerung an Warren Zevon und seine Musik wachhält, sammelt bei mir schon mal einen Pluspunkt. Dies tut The Kerry Kearney Band, indem sie „Rub Me Raw“ von dessen letzter CD „The Wind“ (2003) covert. Kerry Kearney und seine Band interpretieren noch zwei weitere Songs, die von Bob Dylan und Otis Rush stammen. Von Dylan spielt die Band „Meet Me In The Morning“, das sich im Original auf „Blood On The Tracks“ (1975) findet. Noch älter ist „All Your Love” (1958). Mit dem Klassiker des Chicago-Blues steigt The Kerry Kearney Band in den Longplayer ein. Die Tracks auf dem selbstbetitelten Album hören sich im positiven Sinne wie alte Bekannte an, auch wenn sie gerade erst der Feder von Kearney entsprungen sind.

Kearney hat den Blues. Er bewegt sich souverän mit und zwischen den Größen des Genres. Er ging mit Dickey Betts und The Allman Brothers Band auf Tour, spielte mit BB King, Robert Cray und der Urbesetzung der Blues Brothers. Bei seinen zahlreichen Veröffentlichungen setzt er oftmals auf eine Mischung von Covern und Eigenkompositionen. Dieses Vorgehen führt Kearney bei seinem aktuellen Werk fort. Sieben Eigenkompositionen – darunter zwei Instrumentals („Bobbique Romp“, „West Of The Ashley“) – komplettieren den Longplayer neben den bereits erwähnten Coversongs.

Die von Kearney selbst verfassten Titel sind auf den Punkt gebracht. Mit Ausnahme von „Harder To Breathe“ überschreitet kein Track die drei Minuten, was für Bluesstücke ja eher selten ist. Mir kommt das entgegen, da ich kein Fan von langen Instrumentalpassagen bin. Natürlich zeigt Kearney an der einen oder anderen Stelle, was er an der Gitarre kann. So fügt er in die eingängige Nummer „Voodoo Ways“ ein kratzig- quietschendes Solo ein, welches dem Song nochmal einen besonderen Reiz mitgibt.

Die Eigenkompositionen bewegen sich meist im mittleren Tempobereich. Der knackige Jive „Walk Right Out The Door“ weicht nach oben hin ab, „Harder To Breathe“ in die andere Richtung. Der Slow-Blues wird von Camryn Quinlan gesungen, die auch dem bluesrockigeren Abschluss des Albums „Santa’s Got A Brand New Bag“ ihre Stimme leiht. Der Wechsel der Lead Vocals ist ein Aspekt, der dafür sorgt, dass der Longplayer abwechslungsreich wirkt. Eine Verbindung erhalten die Stücke dadurch, dass sie Genrekonventionen nicht brechen, sondern variieren. Ein Reinhören in das neue Werk der Kerry Kearney Band lohnt sich nicht nur für Bluesfans, sondern für alle Freunde handgemachter Musik.

Das Album produzierten Kearney, der Keyboarder der Band Jack Licitra sowie Bill Herman. Herman gab dem Sound im Paradiddle Studio auf Long Island den letzten Schliff. Paradiddle Records veröffentlichte dieses Jahr bereits das ebenfalls empfehlenswerte „American Equator“ von Pete Mancini. Für den Herbst steht ein Projekt zu Warren Zevon auf dem Programm, bei dem u. a. Willie Nile mit von der Partie ist.

Paradiddle Records (2025)
Stil: Blues

Tracks:
01. All Your Love
02. Harder To Breathe
03. Walk Right Out The Door
04. Rub Me Raw
05. Voodoo Ways
06. Bobbique Romp
07. Meet Me In The Morning
08. West Of The Ashley
09. Off To The Jubilee
10. Santa’s Got A Brand New Bag

Kerry Kearney
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Paradiddle Records

Laura Cox – Support: Alastair Greene – 23.05.2025 – Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertnachlese

An einem Freitag eröffnet Alastair Greene (über Jahre Gitarrist bei Alan Parsons) im gut gefüllten Musiktheater Piano den Abend für Laura Cox. Dabei sorgt er in knapp 50 Minuten schon für beste Stimmung mit seinen southern-getränkten, zum Teil mit Boogie gewürzten Blues-Songs.

Die meisten Stücke unterlegt er mit stark gespielten Soli, wo er sich auf die fette Rhythmusarbeit von Drummer Chris Trafton und Bassist Justin Nicolai Sedillo verlassen kann. Was fehlt, ist ein Song mit einem Wiedererkennungswert, der einen aus den Socken haut. Das ist Jammern auf hohem Niveau, insgesamt sind es gelungene kurzweilige 50 Minuten als Support, in denen Greene zeigt, dass er den Blues in der Stimme und im Blut hat.

Line-up Alastair Green Band:
Alastair Green – guitar, vocals
Chris Trafton – Drums
Justin Nicolai Sedillo – bass

Die kurze Pause nutzen die Fans sich an den Tresen im Piano mit Getränken einzudecken und gegen 21:00 Uhr betritt die Band von Laura Cox die Bühne, spielt ein kurzes Intro, zu dem Cox dann dazu stößt und passend rockig mit „Freaking Out Loud“ die Show beginnt.

Auf der Setliste hat sie neben bekannten Stücken aus den bisherigen drei Studioalben auch ein paar Überraschungen. Gelungen ist die Trackgauswahl, die für einen nicht abfallenden Spannungsbogen sorgt. Stark ist, wie sie in „Grosse Bouche“ den Smith-Song „Big Mouth Strikes Again“ hart mit punkigen Elementen covert. Überhaupt ist der Auftritt im Vergleich zu den Vorjahren härter, stimmlich fast rebellisch wirkend.

Da geht auch direkt ein Lob an die Mischer, denen es gelingt, den Sound so abzumischen, dass Cox Stimme, die kräftiger wirkt als im letzten Jahr, nicht untergeht. In der Mitte des Sets wird dann doch einmal Fahrt aus der Sache genommen.

Akustisch spielt sie zunächst solo im Americana-Stil „Fire Fire“ um noch „Personal Jesus“ nachzulegen, zu dem dann nach und nach die Band einsteigt und Leo Cotten an den Keyboards das Depeche Mode-Feeling reinbringt. Danach nimmt die Show wieder Fahrt auf, Antonin Guerin an den Drums und Bassist Adrian Kah legen einen stampfenden, krachenden Rhythmus vor, in den Laura das eine oder andere Gitarrensolo schießt.

Dabei zeigt sie sich sehr flexibel und bildet vom Hard Rock, über Southern- bis hin zum Blues stilistisch Einiges ab und zeigt sich auch als Meisterin des Slidens. Bei „One Big Mess“ bringt sie das ohnehin bestens mitgehende Publikum zum Mitsingen und beendet mit „Hard Blues Shot“ einen rockigen Abend. in den sie auch schon ein paar Songs des kommenden Albums eingebaut hat.

Line-up Laura Cox Band:
Laura Cox – vocals, guitars
Leo Cotten – keyboards
Adrian Kah – bass
Antonin Guerin – drums

Text & Bilder: Gernot Mangold

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Alastair Greene
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Musiktheater Piano
3dog-Entertainment

James McMurtry – The Black Dogs And The Wandering Boy – CD-Review

Review: Michael Segets

Ende der 1980er wurde ich auf das Debüt von James McMurtry aufmerksam, das der von mir verehrte John Mellencamp produzierte. Die beiden folgenden Alben von McMurtry finden sich ebenfalls in meinem Regal. Um die Jahrtausendwende tut sich dann eine Lücke in meiner Sammlung seiner Werke auf. Erst seit „Just Us Kids“ (2008) verfolge ich seine Veröffentlichungen wieder. Mit seinem überragenden „The Horses And The Hounds” (2021) reifte der Entschluss, McMurtrys Diskographie zu vervollständigen. Bevor ich diesen Vorsatz umgesetzt habe, liegt ein neuer Longplayer des Texaners vor.

Die hohen Erwartungen, die das vorangegangene Werk schürten, erfüllt „The Black Dogs And The Wandering Boy“, auch wenn es nicht ganz an es heranreicht. McMurtry verfolgt weiterhin seine typische Mischung zwischen Americana und Roots Rock, die er mit der Unterstützung zahlreicher Gastmusiker*innen, darunter Sarah Jarosz, Bonnie Whitmore, Charlie Sexton und Bukka Allen, umsetzt. Don Dixon produzierte vor dreißig Jahren bereits „Where‘d You Hide The Body“ und übernahm die Aufgabe nun auch bei dem aktuellen Album.

Zwei Cover rahmen den Longplayer. „Laredo (Small Dark Something)“ von Jon Dee Graham (The Resentments) steht am Anfang, „Broken Freedom Song” von Kris Kristofferson am Ende. Dazwischen finden sich acht Eigenkompositionen von McMurtry. Unter diesen packen mich „South Texas Lawman“, „Pinocchio In Vegas“ sowie „Sons Of The Second Sons“ am meisten. Beim letztgenannten Track äußert McMurtry eine bissige Kritik am ideologischen Zustand der Vereinigten Staaten. Auch in anderen Texten greift er soziale und politische Verhältnisse mit scharfem Blick auf. So ist „Annie“ eine Reflexion des Anschlags auf das World Trade Center und des Umgangs mit ihm.

Neben den gesellschaftlichen Beobachtungen dient McMurtrys Familiengeschichte als Inspirationsquelle. Er greift Episoden und Gegebenheiten auf, die er bei seinem Storytelling in einen neuen Kontext setzt. James wuchs in einem kreativen Umfeld auf. Sein Vater Larry war Schriftsteller und Ken Kesey, der die Vorlage für „Einer flog über das Kuckucksnest“ verfasste, war ein Freund der Familie. Eine wieder aufgetauchte Bleistiftskizze von Kesey, die wohl den jungen James zeigt, wurde für das Cover verarbeitet. Der ungewöhnliche und etwas sperrige Titel des Albums geht auf eine wiederkehrende Halluzinationen von Larry McMurtry zurück, der vor seinem Tod an Demenz erkrankt war. In dem gleichnamigen Song liefert Tim Holt ein prägnantes Gitarrensolo.

McMurtry zitiert im Titeltrack eine Zeile von Weird Al Yankovic und greift für „South Texas Lawman“ auf ein Gedicht von T. D. Hobart zurück. Neben den literarischen Verweisen verarbeitet er auch aktuellere persönliche Erlebnisse. Jason Isbell , engagierte McMurtry als Support für eine Tour. Dieser Umstand wird auf „Sailing Away“ aufgegriffen und Isbell in den Lyrics ausdrücklich genannt.

James McMurtry hält mit seinem charakteristischen Folkrock den hohen Standard, den er mit „The Horses And The Hounds“ erreicht hat. Auch wenn der Vorgänger eine Nuance die Nase vorn hat, qualifiziert sich das von persönlichen Familiengeschichten geprägte „The Black Dogs And The Wandering Boy” mit seinen gesellschaftspolitischen Facetten für die Bestenliste des Jahres.

New West Records – Redeye/Bertus (2025)
Stil: Americana/Roots Rock

Tracks:
01. Laredo (Small Dark Something)
02. South Texas Lawman
03. The Color Of Night
04. Pinocchio In Vegas
05. Annie
06. The Black Dog And The Wandering Boy
07. Back To Coeur D’Alene
08. Sons Of The Second Sons
09. Sailing Away
10. Broken Freedom Song

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Dyer Davis – Kiss The Ring – CD-Review

Liebe Southern Rock-Gemeinde und auch darüber hinaus, aufgepasst: Mit dem aus Daytona Beach, Florida, stammenden Langbartträger Dyer Davis (Marke Billy Gibbons) ist was ganz Starkes im Kommen.

Der bringt jetzt mit „Kiss The Ring“ sein zweites Album in Eigenproduktion heraus, nachdem bereits sein Debüt „Dog Bites Back“ (#6 in den Billboard Blues Charts) von der internationalen Blues-Presse in höchsten Tönen gelobt wurde. Wenn man den Nachfolger gehört hat, weiß man auch warum!

Bei Dyer Davis spürt man neben seinem sofort offensichtlichen Talent, dass er ein bis Bartspitzen (oben auf dem Kopf gibt es ja keine) motivierter Musiker ist, der ein klares Ziel vor Augen hat: Sich mit starken Leistungen in der Rockmusikszene weiter zu profilieren.

Der erste Song des neuen Werks, „I Ain’t Lyin'“ geht direkt mit einem Höllentempo los. Ein punkiger Uptemporhythmus mit dezenter Southern-Note, The Black Crowes auf Speed , so könnte man es umschreiben.

Apropos Black Crowes, die sind neben Bad Company, ähnlich wie bei den Georgia Thunderbolts oder Dirty Honey, immer wieder garniert mit schönen Southern-Flair, wie zum Beispiel beim zweiten Track „Pass It Over“ und dem herrlichen „Baby“ gegen Ende, ein markanter Bezugspunkt auf dem Silberling.

Davis hat, das erkennt man schnell, auch ein tolles Trio an Mitmusikern um sich versammelt, das hier ebenso ehrgeizig wie der Protagonist zur Sache geht. Drummer und Perkussionist Davis Weatherspoon und Bassist Will Weiner geben in jedem Tempi die Pace, die Dyer und sein konkenialer Partner an den Keys, Warren Beck, brauchen, um hier ihre kräftigen Akzente zu setzen.

Gerade letztgenannter Warren Beck ist für mich fast schon der heimliche Star des Werkes, dem es immer wieder gelingt, mit unterschiedlichen Tastenvariationen (Piano, Organ, E-Piano), treffgenau Davis‘ E-Gitarrenspielereien noch mehr Prägnanz zu verschaffen.

Das atmosphärische „Kiss My Ring“ ist zurecht der Titelsong geworden, beeindruckend besonders hier das surrende Gitarrensolo. Mit „Around The Bend“ wird es erstmals etwas ruhiger, ein Schelm, wer hier nicht an „Midnight Ridder“ als Inspiration denkt.

„Damned“ ist dann wieder ein tolles Beispiel dafür, wie man sich auch im Studio gesangstechnisch ‚emotional ‚reinhängen kann. Einfach mitreißend. „Brackish Water‘ ist ein dreckiger straighter Rocker Marke Bad Company. teilweise meint man Paul Rodgers leibhaftig am Mikro zu hören.

Das wunderbar Piano- und Steel–untermalte „Have Mercy“ hätte ein Jackson Browne nicht schöner kreieren können. Nach dem bereits oben geschilderten „Baby“ lässt das Quartett die Scheibe mit dem beatlesken „Enough Is Enough“ ausklingen. Genug hat man dann keineswegs von dieser tollen Musik.

Dyer Davis setzt mit dieser Scheibe, das steht jetzt schon fest, eines der Ausrufezeichen des Jahres 2025. Beeinflusst von unterschiedlichen (zum Teil britischen) Rockgrößen der Siebziger Jahre, setzt er den Tracks mit vielen guten eigenen Ideen, einen individuellen, unwiderstehlichen als auch zeitgemäßen Stempel auf. 

Ich würde jetzt nicht unbedingt für Dyer Davis sterben wollen, aber ich würde auf jeden Fall meine Hand dafür ins Feuer legen, dass er mit „Kiss My Ring“ jeden Rockfan, egal welcher Couleur, begeistern wird. Der Reviewer DD und der Musiker DD finden hier jedenfalls perfekt zusammen!

Eigenproduktion (2025)
Stil: Alternative Southern Rock

Tracks:
01. I Ain’t Lyin‘
02. Pass It Over
03. Kiss The Ring
04. Around The Bend
05. Damned
06. Brackish Water
07. Have Mercy
08. Laying On The Floor
09. Baby
10. Enough Is Enough

Dyer Davis
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