The Broadcast – 31.08.2018, Krefeld, Kulturrampe – Konzertbericht

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Nach nicht ganz zwei Jahren kehrten The Broadcast aus der Teenage Head Music-Familie wieder in unsere geliebte Kulturrampe zurück. Obwohl die Band um ihre Masterminds Caitlin Krisko und Aaron Austin keinen ‚frischen‘ Tonträger mit am Start hatte, gab es jedoch einiges an interessanten Neuigkeiten im Rahmen dieses Gigs zu vermerken.

Zunächst durfte sich Rampen-Chef über ein so gut wie volles Haus freuen, was sich aber nach ordentlichem Vorverkauf und der starken Leistung beim letzten Mal, vermutlich auch schon abgezeichnet hatte.

Um 21:15 betrat das neu formierte Quintett die trapez-förmig verlaufende Bühne der Rampe zu ihrem letzten Deutschland-Auftritt der noch laufenden Europa-Tournee. Im Vergleich zum Konzert davor gab es mit William Seymour (bass, vocals), Michael W. Davis (drums) und Mike Runyon (keys) gleich drei Umbesetzungen zu vermelden, wobei besonders Letztgenannter mit seinen diversen Keyboard-Ingredienzien einen starken Anteil am viel progressiveren und jammigeren, aber auch in Teilen immer wieder dezent southern-rockig ausgerichteten Stil der Band beitrug.

Klar natürlich, dass das mich ein wenig an eine junge Wynonna erinnernde, charismatische Energiebündel Caitlin Krisko mit ihrer famosen Röhre und der spielfreudige Gitarrist Aaron Austin, hier immer noch eindeutig den Ton angeben, aber auch der herrlich trocken agierende, sympathische Drummer Michael W. Davis und sein agiler Rhythmus-Kollege William Seymour sorgten für viel frischen, angenehmen Wind im Bandgefüge.

Das in zwei Sets angelegte Konzert verflog im ersten Part mit Tracks wie „Eyes Of A Woman“, ihrem Paradelied „Battle Cry“, dem Instrumental „Tires“ und einer saustarken Allman Brothers-Adaption, „Try It One More Time“, wie im Fluge. Zur Überbrückung einer gerissenen Seite an Aaron Austins Stratocaster wurde mit „Today I Sing The Blues“ die kürzlich verstorbene ‚Queen of Soul‘, Aretha Franklin, gewürdigt.

Im zweiten Teil legte das immens dynamische Quintett nochmals an Intensität und Ausstaffierung ihrer Stücke wie u. a.  „Fighting The Feeling“, „Half Asleep“, „Loving You“, Led Blood“ bis zum finalen „Whipping Post“ zu. Apropos Allmans. Nach zwei Besuchen des Devon Allman Projects mit den damit verbundenen Jam-Schlachten kurz zuvor und starker beruflicher Belastung in Kombination mit recht wenig Schlaf, ging mir persönlich, der präferenzmäßig eigentlich eher auf 3-5 minütige Songs gepolt ist, ein wenig die Puste aus.

Nichtsdestotrotz, die versammelte Audienz, inklusive des wieder fleißig knipsenden SoS-Kollegen Gernot Mangold, äußerte ihre Begeisterung zurecht in frenetischen Zugabebekundungen, die mit dem knackigen, Black Crowes-umwehten Rocker „Don’t Waste It“ und der fulminanten Coverversion von „With A Little Help From My Friends“ erfüllt wurden.

Wie in der Rampe üblich, gab es anschließend im Bluebird Cafe der Location noch die fälligen Smalltalks, Verkäufe und Autogramme am Merchandising-Stand. The Broadcast ziehen jetzt weiter in Richtung Belgien, Spanien (schwerpunktmäßig) und Frankreich. Die Leute in Europa können sich glücklich schätzen, eine Band mit soviel anstehendem Potential, noch auf dieser recht persönlichen Ebene begleiten zu dürfen. Alles Gute liebe Broadcasts für den Rest der Tour und alles, was noch folgen wird…!

Line-up:
Caitlin Krisko (lead vocals, percussion)
Aaron Austin (guitar, vocals)
William Seymour (bass, vocals)
Michael W. Davis (drums)
Mike Runyon (keys)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

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The Broadcast – 04.11.2016, Krefeld, Kulturrampe – Konzertbericht

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Es wird ein arbeitsintensiver Monat für Sounds Of South, dieser November, vor allem, was wir uns in Sachen Konzerte vorgenommen haben. Den Anfang machte die US-Band The Broadcast aus dem Teenage Head Music-Portfolio. Fotograf Gernot hat, was sein Arbeitsgebiet angeht, nochmal kräftig aufgerüstet und war mit einer ganzen Armada an Objektiven angereist (u. a. jetzt mit Fish-Eye), schraubte und knipste, was seine Kamera betraf, fast wie im Rausch.

Ort des Geschehens war erneut unsere geliebte Krefelder Kulturrampe, die zu diesem Event auch wieder sehr gut besucht war. KR-Chef Pille Peerlings stellte sich 21:15 Uhr vors Mikro und gab die Bühne für das, aus Caitlin Krisko,
Aaron Austin, E’Lon Jordan-Dunlap, Jaze Uries und Tyler Housholder  bestehende Quintett frei.

Der Fünfer um die energiegeladene Fronterin Caitlin Krisko, die in ihrer temperamentvollen Art und auch, was Stimme und ihr Äußeres betrifft, fast als eine Tochter von Wynonna Judd, durchgehen könnte (natürlich nur rein metaphorisch gesehen), ließ es mit „Rock Steady“, zünftig und rhythmisch losrocken.

Das Stück diente auch schon fast als Blaupause für den weiteren Verlauf des Abends und stellte bereits die Trademarks der Band bestens heraus: Charismatischer Gesang der Lead Sängerin (dabei immerwild gestikulierend), dazu variables und filigranes Agieren von Gitarrist Austin (mit vielen Wah-Wah-Einlagen auf seiner Fender-Telecaster). Drummer Jaze Uries und Bassist E’Lon Jordan-Dunlap (immer knochig pumpend auf seinem Fünf-Saiter) haben ja schon, ihrer dunklen Hautfarbe-bedingt, von Natur her ein immenses Rhythmus-Gefühl in ihren Körpern. Stark intensiviert noch durch die Ergänzungen des mit allerlei Klanginstrumenten hantierenden Perkussionisten Tyler Housholder.

Auf dem, aus zwei Sets bestehenden Programm, stand im Anschluss natürlich maßgeblich ihr neues Werk „From The Horizon“, das im ersten Teil mit Songs wie „Every Step“ (schöne Stimmungs- u. Tempowechsel), „Eyes Of A Woman“ (progressives E-Gitarren Solo),  dem melodischen Schwofer „Electric Light“, „Sign It Off“ (Akustkgitarren-Slide-Solo)  und „From The Horizon“ (in reduziertem Ambiente – nur Aaron an der Akustikgitarre und Caitlin singend) vertreten war und auch in der zweiten Hälfte eine starke Rolle spielte.

Beide Halbzeiten wurden jeweils auch von einem Instrumental-Stück durchzogen, wo die Instrumentalisten ihr Solier-Können ausgiebig unter Beweis stellen konnten und ihrer Protagonistin eine vokale Verschnaufspause gönnten.

Part 2 startete mit einer satt groovenden Cover-Version des JJ Cale-Klassikers „After Midnight“. Auch hier gab dann der neue Silberling mit dem stonesken „Steamroller“, „Double Down“(Caitlin explizit für Fotograf Gernot posierend), dem hervorragenden Battle Cry“ (starker Gesang),  dem emotional gestrickten, New York, gewidmeten „Sirens“ und dem furiosen Abschluss-Kracher „Bring It On Home“ den Ton an. Zwischendurch performten die Amerikaner noch das funkige „Loving You“ von ihrem Erstling „Dodge The Arrow“.

Als Zugabe war das, durch Joe Cocker zur Berühmtheit gelangte Beatles-Stück „With A Little Help From My Friends“ mit weiblichem Gesang, mal eine interessante Variante (Caitlin stand Joe im berühmten ‚Schrei-Teil‘ in Nichts nach). Den Rausschmeißer machte zur weiteren Freude des 70er-affinen Kollegen Gernot „Rock And Roll“ von Led Zeppelin.

Fazit: The Broadcast sorgten mit einem sympathischen, sowie ordentlich durch Mark und Bein gehenden Rockmusik-Streifzug für ein begeisternd mitgehendes, mitsingendes und zum Teil tanzendes Krefelder Publikum, das am Ende, wie immer, noch in der gemütlichen Lounge, genug Zeit für Merchandise-Aktivitäten, Autogramme und Smalltalk mit den Beteiligten Musikern verbringen konnte. Wie sooft in der Rampe – ein absolut lohnenswerter Abend!

Line-up:
Caitlin Krisko (lead vocals, percussion)
Aaron Austin (guitar, vocals)
E’Lon Jordan-Dunlap (bass)
Jaze Uries (drums)
Tyler Housholder (percussion)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

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