Der Sounds Of South-Rückblick 2023

Das Jahr 2023 stand eindeutig im Zeichen des New Country. Die Platzhirsche wie Morgan Wallen, Luke Combs, Chris Stapleton und Jason Aldean warteten allesamt mit neuen starken Werken auf, wobei Luke Combs bei uns in Deutschland auch noch eine ausverkaufte Barcleys Arena in Hamburg mit 11.000 Besuchern für sich verbuchen konnte.

Selbst die einstige ‚Queen Of Countrypop‘, Shania Twain, präsentierte sich mit einem neuen Album. Wir hatten das Vergnügen, Kip Moore erstmalig in unseren Sphären live begutachten zu dürfen. Dieser überzeugte in der Kölner Kantine mit einem engagierten Auftritt.

Im Southern Rock wehte, was Innovationen betrifft, ein eher laues Lüftchen. Blackwater Bayou und die Allen-Forrester Band als neue ‚Gesichter‘, Red Beard und die Steel Woods, die den schmerzhaften Verlust ihres Gitarristen Jason ‚Rowdy‘ Cope kompensiert zu haben scheinen, setzten hier Alben-technisch die Akzente.

Apropos Verlust: Mit Gary Rossington verstarb dieses Jahr auch das letzte richtige Lynyrd Skynyrd-Mitglied (abgesehen von Artimus Pyle) der Anfangstage. Wie man die Band allerdings kennt, wird, ungeachtet dieser Tatsache, trotzdem weitergemacht.

Immerhin erfreuten uns Blackberry Smoke (mit zwei neuen zusätzlichen Akteuren in ihren Reihen) mit einem sehr starken Gig im ausverkauften Carlswerk Victoria in der Domstadt und zementierten ihren Spitzenplatz im Genre. Ein neues Studiowerk ist für 2024 angesagt.

Weitere Konzerte von Acts wie den unermüdlichen Dauerbrennern Robert Jon & The Wreck, der Scott Weis Band, Copperhead County oder Stone Senate, bewiesen, dass sich Besuche von Southern-Bands immer lohnen. Lediglich bei Molly Hatchet fragt man sich, wann es denen mal gelingen sollte, einen kompetenten Soundabmischer zu finden.

Mit Wehmut erfüllt viele Besucher der Krefelder Kulturrampe und mich der Abschied vom langjährigen Inhaber Markus ‚Pille‘ Peerlings, der mit seiner sympathischen und humorvollen Persönlichkeit, seinem Einsatz und Gespür für gute Livemusik, eine riesengroße Lücke hinterlassen wird. Pille, herzlichen Dank nochmals für die vielen großartigen Jahre mit teilweise grandioser Live-Mucke! Du wirst uns fehlen!

Wie man schon beim Schwarzen Adler mit dem überwiegenden Rückzug von Ernst Barten in unserem heimischen Rheinberg gesehen hat, wo vom Blues Rock-Feuer von einst, nur noch ein Sparflämmchen über geblieben ist (immerhin konnte sich mit dem To Hoop ein zweiter starker Club etablieren), ist der Wegfall solcher ‚Institutionen‘ nur schwer zu verkraften. Zumindest wünscht man der neuen Rampen-Crew alles Gute für die Fortführung, die, so wie es aussieht, erstmal im Sinne Pilles weiterhin agieren wird.

Bedanken möchte ich mich, wie immer, bei unserem kleinen, aber feinen Team mit Gernot, Stephan, Jörg und Michael, das die anfallende Arbeit zuverlässig geschultert hat und unseren Lesern sicherlich zu dem einen oder anderen guten Musiktipp verholfen hat.

Hier aber nun, wie gewohnt, nochmal eine kleine Auswahl meiner ganz persönlichen Highlights des Jahres 2023:

CD des Jahres:

Chris Stapleton – Higher
Luke Combs – Gettin‘ Old
Jason Aldean – Highway Desperado

Überraschungs-CD des Jahres:

Bailey Zimmerman – Religiously

Newcomer-CD des Jahres:

Stone Water – Make Me Try

Interpret des Jahres:

Scott Weis Band

Die eher in Insiderkreisen bekannte Band samt ihres Fronters Scott Weis überraschte mit einem starken Album mit viel Southern Rock-Flair sowie einem beherzten, sympathischen und sehr launigen Live-Auftritt im Dortmunder Blue Notez Club.

Song des Jahres:

Highway Desperado – Jason Aldean

Diese Songs machten beim Reviewen ebenfalls Spaß:

What Am I Gonna Do – Chris Stapleton
Cut The Grass – The Steel Woods
Neon Cowgirl – Dan + Shay
Goodbye – Nalani Rothrock
Chevrolet – Dustin Lynch feat. Jelly Roll
See Me Now – Luke Combs
Eclipsed By Love – The Groove Krewe feat. Jonathon Long
Burning Daylight – Allen-Forrester Band
Warzone – Bailey Zimmerman
The Fall – Hannah Aldridge
American Dream – Blackwater Bayou
Die Trying -Red Beard
Scarecrow – Stone Water
Don’t Let The Darknesss – The Band Of Heathens
Devil Ain’t Done – Brent Cobb
Love Go By – Elle King
Stay – Scott Weis Band

April-Scherz:

Lucinda Williams – Lu’s Jukebox – You Defenitely Got Me – A Tribute To 38 Special

Enttäuschung des Jahres:

Molly Hatchet trotz hoffnungsvoller Vorzeichen mit einem erneut soundtechnisch miserablen Auftritt im Dortmunder Musiktheater Piano. Ingram & Co. haben einfach nichts dazugelernt.

Konzerte:

Konzert des Jahres:

Danny Bryant – 07.12.2023, Schwarzer Adler, Rheinberg

Scott Weis Band – 15.09.2023, Blue Notez Club, Dortmund

Mike And The Moonpies – 19.04.2023 – Kulturrampe, Krefeld

Bilder Gernot Mangold:


Bilder Michael Segets:

Bilder Jörg Schneider:

Bilder Peter Schepers:

Irgendwann 2017 kam die Idee auf, unser Logo mal als Schild herstellen zu lassen und eine Galerie von Künstlern/Leuten ins Leben zu rufen, die von unserer Arbeit angetan sind und sich, im Sinne einer Identifikation mit unserem Magazin, ablichten ließen. Hier ein Auszug von 2023 –  die ganze Galerie findet man unter diesem Link.

Bilder Sounds Of South VIP-Galerie 2023:

To be continued…

Wir wünschen unseren Lesern, allen Musikfreunden, Künstlern und Mediapartnern ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2024. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass gute kreative Musik auch weiterhin am Leben bleibt.

Sounds Of South is gonna do it again!

Euer

Daniel Daus