Sari Schorr & Band, 07.03.2023, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

Nach mehreren coronabedingten Verschiebungen kann Sari Schorr mit ihrer Band endlich die Freedom Tour in Deutschland im Dortmunder Musiktheater Piano starten. In dem knapp 100 minütigen Auftritt zeigt die New Yorkerin, dass sie mit Ihrer Präsenz und gesanglichen Qualitäten mit Sicherheit zu den Top Acts in der Blues Rock-Szene zu zählen ist. Dies hat sich scheinbar auch bei den geneigten Fans herumgesprochen. So ist es ihr gelungen mit über 200 Besuchern gelungen, die Zuschauerzahl im Vergleich zur Tour vor der Corona-Epidemie fast zu verdoppeln.

Die meisten Songs des Sets sind von den beiden letzten Studiowerken, ergänzt um einige bisher noch nicht auf einem Album veröffentlichte Stücke. Mit den vier Engländern hat Sari Schorr eine Band um sich versammelt, die sie selbst als richtige Band beschreibt und nicht nur als angemietete Musiker. Gitarrist Ash Wilson ist dabei der einzige, der sie schon seit Jahren begleitet und fast schon als musikalischer Partner zu sehen ist. Mit seinem Gitarrenspiel, auch in vielen Soli, setzt er den Songs auch eine Stempel auf, den Keyboarder Adrian Gautrey nochmals zum Teil psychedelisch verfeinert.

Mit dem umtriebigen Roger Inniss am Bass, dem man an seinem Dauergrinsen ansieht, mit welcher Freude er live spielt und Ash Wilsons Bruder Phil an den Drums, hat die Band, in der sich Sari als Bestandteil sieht, ein Rhythmusfraktion gefunden, die auf den Punkt, die Grundlage für den fetten bluesigen Sound legt.

Sari selbst zeigt sich stimmlich bestens aufgelegt und trifft mit ihrem emotionalen Auftritt genau den Nerv der Fans und es ist Ihr anzusehen, wie sie die tolle Stimmung im Musiktheater Piano regelrecht aufsaugt und diese Energie auf der Bühne wieder rauslässt.

Aus einer starken Setlist ragten für mich die fast mystische vorgetragene Version von „Black Betty“, das vom Keyboardspiel an Doors aber auch Gregg Allman erinnernde „Oklahoma“, das melancholische „Damn The Reason“ wo sie nur von Ash an der Gitarre begleitet wird und der letzte Song „Beautiful“, den Sie gestenreich den Besuchern widmete.

Gespannt darf man auf die im Herbst erscheinende neue Platte sein, die sie mit Sicherheit nächstes Jahr im Piano präsentieren wird.

Line-up:
Sari Schorr – vocals
Ash Wilson – guitars, backing vocals
Roger Inniss – bass
Adrian Gautrey – keyboards
Phil Wilson – drums

Text und Bilder: Gernot Mangold

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Sari Schorr & Band, 21.03.2019, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

Schorr_haupt

Sari Schorr ist eine Dame, die mittlerweile zweifelsohne zu einer unserer Dauergäste in Sounds Of South avanciert ist. Nach den beiden Alben-Reviews zu „A Force Of Nature“ und dem amtierenden Silberling „Never Say Never„, sah ich sie jetzt zum vierten Mal live. Gestern Abend gab es ihr drittes ‚Stelldichein‘ im Dortmunder Musiktheater Piano.

Was die Besucherzahlen angeht, zumindest unter meiner Präsenz, scheint die New Yorkerin, trotz konstant guter Leistungen, bei uns irgendwie immer noch nicht richtig angekommen zu sein. Ob der Grund ist, dass sie den Blues-Fans zu rockig und den Rock-Fans zu bluesig ist, oder es einfach nur am Wochentag lag, bleibt somit im großen Reich der Spekulationen angesiedelt.

Abgesehen von der mit 80 Minuten (inklusiv zweier Zugaben) etwas knapp bemessenen Spielzeit, ließ der Abend keine Wünsche offen. Gegenüber dem letzten Gig in Rheinberg gab es zwei personelle Veränderungen. Matt Beable zupfte den Bass und der angesehene, aus dem britischen Brighton stammende Keyboarder Stevie Watts, bediente stilsicher Piano und Orgel.

Allein der heftig rockende und stampfende Opener „The New Revolution“ war schon das Eintrittsgeld wert. Was der an diesem Abend überragende Gitarrist Ash Wilson hier schon auf seiner schnieke weißen Duesenberg-Gitarre an Riffs und Soli abließ, war regelrecht beeindruckend. Er scheint sich von Auftritt zu Auftritt weiterzuentwickeln. Für mich diesmal der heimliche Star.

Sari selbst überzeugte natürlich mit ihrer sympathischen Präsenz, ihrer gewohnt positiven Ausstrahlung und ihrem engagierten, vor Kraft nur so strotzenden Gesang. Nicht zuletzt wegen ihrer blendenden vokalen Performance beim Mott The Hoople-/Bad Company-Klassiker „Ready For Love“ darf sich sich meines Lobes, des angehenden weibliche Pendants zu Paul Rogers, erfreuen.

Das Album „Never Say Never“ stand natürlich, mit gleich acht Stücken, absolut im Mittelpunkt des Geschehens. Neben den beiden bereits genannten Liedern, gab es das Robert Johnson gewidmete „King Of Rock And Roll“ (ebenfalls mit Bad Co-Flair), „Thank You“ (mit furioser Wah-Wah-Einlage von Wilson), das Powerstück „Freedom“ (mit tollen Solier-Parts von Wilson und Watts), „Valentina“ (Ash kann es auch auf der Stratocaster) und die mir aufgrund der Melodik am besten gefallenden „Never Say Never“ (herrlicher Schwofer) sowie „Back To LA“ als abschließende Zugabe (wunderbar songdienliches und melodisches E-Gitarrenspiel).

Bei diesen beiden Tracks kam dann auch eine gewisse stimmliche Ähnlichkeit zu Melissa Etheridge, allerdings etwas mehr im Rock verwurzelt, zum Ausdruck. Nicht zu vergessen natürlich Schorrs eigenwillige Interpretation von „Black Betty“, die als erste Zugabe serviert wurde.

Insgesamt ein gelungenes kompaktes Konzert, bei dem eine charismatische Sängerin plus einer stark und spielfreudig agierenden Band, ein schlüssiges Gesamtkonzept abgaben. Sari Schorr bleibt – wie bei ihren Studioalben – auch live eine Bank!

Line-up:
Sari Schorr (lead vocals)
Matt Beable (bass, vocals)
Roy Martin (drums)
Ash Wilson (electric guitar, vocals)
Stevie Watts (keys)

Bilder: Gernot Mangold
Video „Ready For Love“: Adam Zegarmistrz Glagla
Bericht: Daniel Daus

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