Sari Schorr & Band, 21.03.2019, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

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Sari Schorr ist eine Dame, die mittlerweile zweifelsohne zu einer unserer Dauergäste in Sounds Of South avanciert ist. Nach den beiden Alben-Reviews zu „A Force Of Nature“ und dem amtierenden Silberling „Never Say Never„, sah ich sie jetzt zum vierten Mal live. Gestern Abend gab es ihr drittes ‚Stelldichein‘ im Dortmunder Musiktheater Piano.

Was die Besucherzahlen angeht, zumindest unter meiner Präsenz, scheint die New Yorkerin, trotz konstant guter Leistungen, bei uns irgendwie immer noch nicht richtig angekommen zu sein. Ob der Grund ist, dass sie den Blues-Fans zu rockig und den Rock-Fans zu bluesig ist, oder es einfach nur am Wochentag lag, bleibt somit im großen Reich der Spekulationen angesiedelt.

Abgesehen von der mit 80 Minuten (inklusiv zweier Zugaben) etwas knapp bemessenen Spielzeit, ließ der Abend keine Wünsche offen. Gegenüber dem letzten Gig in Rheinberg gab es zwei personelle Veränderungen. Matt Beable zupfte den Bass und der angesehene, aus dem britischen Brighton stammende Keyboarder Stevie Watts, bediente stilsicher Piano und Orgel.

Allein der heftig rockende und stampfende Opener „The New Revolution“ war schon das Eintrittsgeld wert. Was der an diesem Abend überragende Gitarrist Ash Wilson hier schon auf seiner schnieke weißen Duesenberg-Gitarre an Riffs und Soli abließ, war regelrecht beeindruckend. Er scheint sich von Auftritt zu Auftritt weiterzuentwickeln. Für mich diesmal der heimliche Star.

Sari selbst überzeugte natürlich mit ihrer sympathischen Präsenz, ihrer gewohnt positiven Ausstrahlung und ihrem engagierten, vor Kraft nur so strotzenden Gesang. Nicht zuletzt wegen ihrer blendenden vokalen Performance beim Mott The Hoople-/Bad Company-Klassiker „Ready For Love“ darf sich sich meines Lobes, des angehenden weibliche Pendants zu Paul Rogers, erfreuen.

Das Album „Never Say Never“ stand natürlich, mit gleich acht Stücken, absolut im Mittelpunkt des Geschehens. Neben den beiden bereits genannten Liedern, gab es das Robert Johnson gewidmete „King Of Rock And Roll“ (ebenfalls mit Bad Co-Flair), „Thank You“ (mit furioser Wah-Wah-Einlage von Wilson), das Powerstück „Freedom“ (mit tollen Solier-Parts von Wilson und Watts), „Valentina“ (Ash kann es auch auf der Stratocaster) und die mir aufgrund der Melodik am besten gefallenden „Never Say Never“ (herrlicher Schwofer) sowie „Back To LA“ als abschließende Zugabe (wunderbar songdienliches und melodisches E-Gitarrenspiel).

Bei diesen beiden Tracks kam dann auch eine gewisse stimmliche Ähnlichkeit zu Melissa Etheridge, allerdings etwas mehr im Rock verwurzelt, zum Ausdruck. Nicht zu vergessen natürlich Schorrs eigenwillige Interpretation von „Black Betty“, die als erste Zugabe serviert wurde.

Insgesamt ein gelungenes kompaktes Konzert, bei dem eine charismatische Sängerin plus einer stark und spielfreudig agierenden Band, ein schlüssiges Gesamtkonzept abgaben. Sari Schorr bleibt – wie bei ihren Studioalben – auch live eine Bank!

Line-up:
Sari Schorr (lead vocals)
Matt Beable (bass, vocals)
Roy Martin (drums)
Ash Wilson (electric guitar, vocals)
Stevie Watts (keys)

Bilder: Gernot Mangold
Video „Ready For Love“: Adam Zegarmistrz Glagla
Bericht: Daniel Daus

Sari Schorr
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