Marc Ford & The Neptune Blues Club – 18.05.2017, Krefeld, Kulturrampe – Konzertbericht

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Ein Hauch von ‚Stardom‘ gestern in der Kulturrampe! Der ehemalige Gitarrist der berühmten Black Crowes, Marc Ford, hatte sich mit seinem Projekt The Neptune Blues Club in dem beliebten Krefelder Club unter der Federführung von Teenage Head Music erstmalig vorgestellt.

Kulturrampen-Chef Markus ‚Pille‘ Peerlings hatte mal wieder das Pech, mit einem grippalen Infekt passen zu müssen. So war es einem anderen Kulturrampen-Original, Mario Scholten, vorbehalten, Ford und seine Mitstreiter Mike Malone sowie die aus dem englischen Bristol engagierte Rhythmus-Sektion, bestehend aus Tom Gilkes und Chris Jones, anzusagen.

Auf Songs aus der ‚Krähen-Ära‘ wurde von Marc komplett verzichtet (vermutlich auch aus rechtlichen Gründen), im Fokus standen ausschließlich Tracks aus dem Fundus seiner eigenen Alben, besonders natürlich dem aktuellen Longplayer „The Vulture“.

Nach etwas holprigen Beginn mit sporadischen Unstimmigkeiten über die Setlist, kleineren technischen Malheuren (z. B. das über dem Keyboard angebrachte Mikro flutschte bei Malone mal plötzlich nach unten weg, später riss der Gitarrengurt an einem von Fords Arbeitsgeräten während des Spielens) nahm der der erste Set mit dem von Malone gesungenen „Ghetto Is Everywhere“ richtig Fahrt auf. Stark die schöne Ballade „All We Need To Do Is Love“ mit sanft gurgelnder Orgel und atmophärischem E-Gitarren-Solo von Ford. Das launige „Arkansas Gas Card“ und das bluesig, dezent gospelige „Deep Water“ verabschiedeten in die Pause.

Im zweiten Set legte das Quartett nochmals eine Schüppe drauf und auch die Stimmung wurde von Stück zu Stück immer besser. Nach dem Beginn mit „Old Lady Sunrise“, dem Stampfer „I’m Free“, dem bluesigen „Don‘t Get Me Killed“ (Malone mit zwei aneinandergehaltenen Mikros beim Gesang und toller Harp), dem rhythmisch, mit HT-Piano und grandioser Slide-Vorstellung von Ford abgehenden „Shame On Me“, dem herrlich swampigen „I Pay For My Mistakes“ ging es bei „Shalimar Dreams“ zum ersten Mal in den Improvisations-Modus, der seinen Höhepunkt im grandiosen „Devil In The Details“ mit angehängtem furiosen jammigen „Greazy Chicken“, mit Soli aller Beteiligten, fand, bei dem vor allem dann natürlich Ford sein extravagantes Können zur Schau stellte.

Die frenetisch eingeforderte Zugabe der völlig begeisterten Audienz wurde dann mit dem Titelstück des aktuellen Werkes „The Vulture“ zu bereits später Stunde belohnt. Knapp 60 Zuschauer (für eine Premiere in der Rampe während der Woche durchaus ok) konnten sich einen guten Eindruck verschaffen, warum der leicht kauzig wirkende Marc Ford schon eine Hausnummer in der Riege der renommierten Gitarristenszene darstellt.

Insgesamt ein Abend mit dezent Southern umwobenen Blues Rock, der auch ohne BC-Songs als durchaus gelungen und wertvoll bezeichnet werden darf. Marc Ford & The Neptune Blues Club sollte man als Konzertbesucher unserer Tage in jeden Fall auf der Habenseite verbucht wissen.

Line-up:
Marc Ford (lead vocals, electric guitar, slide guitar, vocals)
Mike Malone (lead vocals, harp, keys, vocals)
Chris Jones (bass)
Tom Gilkes (drums)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Marc Ford
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