Brothers Osborne – Pawn Shop – CD-Review

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Tolles, in Nashville mit viel Vorschuss-Lorbeeren bedachtes Debütalbum der Brothers Osborne. Der mit einer prächtigen Stimme gesegnete T. J. Osborne (variiert irgendwo zwischen Radney Foster und Trace Adkins – spielt auch akustische Gitarre) und der großartige Gitarrist und Multi-Instrumentalist John Osborne (neben der E-Gitarre u. a. auch Mandoline, Banjo, Pedal Steel, Mundharmonika), aka Brothers Osborne, legen mit „Pawn Shop“ ein bärenstarkes Major Label-Debut vor.  Brothers Osborne – Pawn Shop – CD-Review weiterlesen

Hunter Hayes – Storyline – CD-Review

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Nashvilles neues, mega-erfolgreiches „Wunderkind“ mit seinem zweiten Album! Was ist dieser Knabe doch für ein talentierter Sänger, Songwriter und vor allem für ein exzellenter Multi-Instrumentalist! Auf seinem neuen Werk „Storyline“ hat der aus Breaux Bridge, Louisiana stammende, gerade mal 22 Lenze zählende Hunter Hayes wieder sämtliche 14 Tracks komponiert (mit vielen namhaften Co-Writern wie Luke Laird, Barry Dean, Katrina Elam, Troy Verges, Gordie Sampson, Sam Ellis, etc.) und natürlich neben dem Lead-Gesang auch wieder eine stattliche Anzahl an Instrumenten (u.a. electric/acoustic guitar, resonator guitar, bouzouki, mandolin, ukulele, b3, piano, wurlitzer, percussion) bedient.

Mein Gott, was hat der Typ in seinen bisherigen kurzen Dasein schon alles erlebt: Im Alter von 4 Jahren bereits einen Auftritt mit Hank Williams Rr. in einer Fernseh-Show, mit 6 Neben-Darsteller in einem Film mit Schauspieler Robert Duvall, der Hunter auch seine erste Gitarre schenkte. Selbst eine Einladung bei Bill Clinton zu seinen damaligen, berühmten White House Lawn-Partys kann der Junge vorweisen. In der Folgezeit nahm er diverse Independent-Platten in Eigenregie auf, bis er schließlich 2008 nach Nashville zog. Von da an ging es Schlag auf Schlag.

Er ergatterte einen Songwriter-Vertrag und nicht von ungefähr waren es Rascal Flatts, die seinen Song „Play“ für ihre „Nothing Like This“-CD buchten. 2010 zeichnete Hayes dann seinen ersten Major-Plattenvertrag mit Atlantic Records. Das Debüt wurde direkt eine Nummer Eins und auch die Single „Wanted“ erklomm die Pole-Position. Man entschloss sich aufgrund des Erfolges, eine erweiterte Version des Werkes („Encore“) auf den Markt zu bringen, die sich dann nochmals sehr gut verkaufen ließ. Der Gewinn diverser Awards und Support-Auftritte bei Taylor Swift, Carrie Underwood und Rascal Flatts bei deren großen Touren, Grammy-Nominierungen, sowie Kennenlernen von musikalischen Größen wie Paul McCartney, Sting, Stevie Wonder (gemeinsamer Auftritt bei den ACM Awards) sowie Elton John (Cover seines „Goodbye Yellow Brick Road“ für ein Reissue) zählten zu weiteren Highlights.

Mittlerweile ist jetzt mit „Storyline“ der sehnlichst erwartete Nachfolger „im Kasten“. Produziert hat, wie auch den Vorgänger, nach dem Motto „Never change a winning team“, wieder Dan Huff (zusammen mit Hunter). Dessen Einfluss ist, gerade, was die vielen von Hunter gespielten E-Gitarren-Soli betrifft, ebenfalls omnipräsent. Mit der sanft und reduziert beginnenden Pianoballade „Invisible“, die sich dann im weiteren Verlauf mit Einsatz vieler Instrumente, inklusive Streicherunterstützung, voluminös steigert, hat Hunter auf Platz 4 in den Billboard-Country-Single-Charts eine erste Duftmarke gesetzt. Diesen Song hat er auch anstatt des geplanten „I Want Crazy“ bei den Grammy Awards performt.

Die CD beinhaltet, wie es für angesagten New Country der heutigen Zeit im Major-Bereich typisch ist, eine Mischung aus kräftigen, energiegeladenen Nummern und diversen Midtempo-/Powerballaden, wobei der Fokus auf den Gesang des Protagonisten gelegt wird, aber auch viele instrumentelle, Country-kompatible Feinheiten mit eingeflochten werden, die hier fast alle von Hayes mit den bereits o.a. Instrumenten erledigt werden.

Der flockige Opener „Wild Card“ (klasse E-Gitarren-Solo), das Heartland-trächtige Titelstück „Storyline“ (klasse Einsatz von Mandoline und Bouzouki), das überschwengliche „Tattoo“, „Flashlight“ (poppige Harmoniegesänge), sowie das mit einem dezenten Latino-Rhythmus unterlegte „Secret Love“ (E-Gitarre mit Santana-Note) stehen hier für die mehr abgehenden Tracks. „Still Fallin'“ (Bariton-Fills; Steel-Tupfer, gespielt von Paul Franklin), das erwähnte „Invisible“, das großartige „When Did You Stop Loving Me“ (endet in einem furiosen Southern E-Gitarren-Jamming, betitelt „…Like I Was Saying“), das mit leichtem R&B-Touch versehene „Nothing Like Starting Over“, und die beiden abschließenden Powerballaden „If It’s Just Me“ (tolles Wurlitzer-/B3-Spiel von Hayes) und das ebenfalls Piano-getränkte „Love too much“ (schöne Slidegitarreneinlage) stehen für den ruhigeren Part des durchgehend hochkarätig bestückten Silberlings.

Hunter Hayes ist mit „Storyline“ wieder ein sehr schönes Album voller großartiger Songs gelungen! Da werdeb eine Menge Hits abfallen. Der talentierte, immer noch sehr jungenhaft aussehende Künstler ist dabei, sich seinen Platz zwischen Acts wie Rascal Flatts und Keith Urban, im oberen Segment der Zunft fest zu etablieren. Wie bei Major-Werken üblich, gibt es ein dickes Booklet mit allen Infos, Song-Texten und Bildern von Hunter on top. Die rasende Erfolgsgeschichte des Hunter Hayes geht eindrucksvoll weiter!

Atlantic Records (2014)
Stil: New Country

01. Wild Card
02. Storyline
03. Still Fallin
04. Tattoo
05. Invisible
06. …Interlude
07. You Think You Know Somebody
08. Flashlight
09. When Did You Stop Loving Me
10. …Like I Was Saying (Jam)
11. Secret Love
12. Nothing Like Starting Over
13. If It’s Just Me
14. Love Too Much

Hunter Hayes
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