T.G. Copperfield – Same – CD-Review

Copper_300

Der Regensburger Gitarrist Tilo George Copperfield, vielen Leuten bekannt durch seine Mitwirkung in Bands wie Hoaß und 3 Dayz Whiskey erfüllt sich den Traum eines wohl jeden Musikers und bringt, schlicht als „T. G. Copperfield“, nach sich selbst benannt, sein erstes Solo-Album auf den Markt.

Der umtriebige junge Mann hat dabei seine Hausaufgaben bestens gemacht. Er präsentiert ein abwechslungsreich gestaltetes Werk, auf dem er alle Songs komponiert, besungen und mit Gitarrenklängen bestückt hat. Umgeben hat er sich mit gestandenen Musikern aus der süddeutschen Szene, produziert hat Dr. Will.

Er bringt dazu, die für einen Solo-Interpreten gewisse gesunde Portion ‚Selbstverliebtheit‘ und Selbstbewusstsein mit, wie man es z. B. auch aus dem gut und ebenfalls hoch professionell gestalteten Cover Artwork erahnen kann. Dazu hat er seine Lektion bestens gelernt, die heutigen Medien, bzw. sozialen Netzwerke perfekt zu Werbung in eigener Sache zu nutzen. Man kann wirklich sagen: Der Bursche weiß, was er will und wie er vorankommen möchte.

Seine Kreationen schöpfen dabei ihre Kraft und Inspiration aus Stilrichtungen, die uns (mich) seit den Siebziger Jahren mehr oder weniger konstant begleiten. Schon der lässig hingroovende Opener „Rolling Stone“ offeriert eine gewisse Vorliebe Tilos für das Gitarrenspiel von John Fogerty (später auch noch mal bei „Motorcycle Bandit“ zu hören), demnach ist der Song auch in CCR-Gefilden angesiedelt.

Das kräftige „Going Down Fighting“ wird von einer herrlich wummerden Orgel bestimmt, gespielt von Ludwig Seuss, der mit diversen Tasteneinlagen auch im weiteren Verlauf, die Hauptakzente neben dem Protagonisten setzt. Das relaxte „El Paso“ stellt die erste Bezüge zu unserem Magazin her. Dezente Reminiszenzen an J.J. Cale (vor allem beim E-Piano) treten hier zu Tage.

Copperfield kann auch Country, wie der schöne Schunkler „Life In Hell“, geführt von Seuss‘ klimperndem HT-Piano-Spiel, beweist. Das wohl eingängigste und hitverdächtigste Lied ist das pettyeske „The Fire Went Out“. Tolle surrende E-Slide-Einlagen von Tilo (überhaupt mit toller Gitarrenarbeit in allen Belangen), gurgelnde Orgel und nette Harmoniegesänge von Isabel Pfeiler sorgen für eine hohe Radiotauglichkeitsquote.

Gegen Ende lässt es T.G. beim stampfenden „Spoonful Of Blues“ nochmal ordentlich krachen, bevor er mit dem ‚kopflosen Bill‘ das, von viel Abwechslungsreichtum gezeichnete Werk in Tex-Mex-Manier ausklingen lässt. Schön hier die zirpende Mandoline. Insgesamt somit eine gute Debütarbeit, lieber T.G.!

Timezone Records (2017)
Stil: Rock & More

01. Rolling Stone
02. Going Down Fighting
03. The Lowdown
04. 3.30 Blues
05. El Paso
06. Life in Hell
07. The Fire Went Out
08. Diabolo
09. Motorcycle Bandit
10. City Of Angels
11. Spooful Of Blues
12. Headless Bill

T.G. Copperfield bei Facebook
Timezone Records