Samantha Fish – 12.11.2017, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

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Schöner Sonntag-Abend mit Samantha Fish und ihrem starken Begleit-Ensemble! Die nicht mal 30 Jahre alte Blues Rock-Musikerin hat sich in diesem Jahr mit gleich zwei, recht unterschiedlich gestalteten CD-Veröffentlichungen „Chills & Fever“ und der in den nächsten Tagen auf den Markt kommenden „Belle Of The West“ schon ein Fleißkärtchen verdient. Jetzt auch noch dazu Live-Auftritte – vorbildlich!

Apropos ‚Belle‘: Die Protagonistin gab allein mit ihrem Marilyn Monroe-artigen Frisur- und Schmink-Styling, den hochhackigen, blass-pink-farbigen Pumps (passend zur Lederjacke in gleichem Farbton überm weißen Bauchfrei-Minitop) und der wunderbar eng anliegenden Jeans, schon rein optisch, einen Blickfang. Man hatte den Eindruck, dass Kollegen Schneider, wie auch den anderen anwesenden Fotografen, der Klick auf den Auslöser demnach recht leicht von der Hand ging.

Sounds Of South, das Magazin, das sich aber eigentlich immer ausnahmslos auf die Musik konzentriert, wurde auch in dieser Hinsicht mit einer starken Vorstellung mehr als zufrieden gestellt. Sympatisches Auftreten, tolle abwechslungsreiche, teilweise richtig brodelnde, powernde Songs, spielerische Klasse aller Beteiligten, sorgten für eine Benotung recht weit oben auf der Skala der diesjährigen Konzerte.

Obwohl Samantha natürlich die tonangebende Person auf der Bühne war (mit vielen starken E-Gitarrensoli, aber auch einfühlsamen Akustikgitarrenspiel), machte auch das Team um sie herum (alle sehr schick in dunklen Anzügen), richtig Laune. Die Bläser Levron und Blotzky plusterten meist synchron, wie man es wohl nur im Raume Louisiana lernt, ließen ab und zu auch Einzel-Soli los, der schlaksige Drummer Kenny Tudrick polterte ungemein agil.

Bassist Chris Alexander ließ seien Tieftöner unaufgeregt pumpen und grooven und hatte beim wunderbaren „Go Home“ im Zugabenteil einen schönen Harmoniegesangspart. Wuschelkopf Phil Breen verrichtete unaufgeregt seine immer auf den Punkt gebrachten Piano- und Orgel Einsätze.

Die Band stieg pünktlich um 20:00 Uhr mit  „He Did It“ in den Set ein. Die erste Hälfte des Gigs stand dann ganz im Zeichen von „Chills & Fever“.  Der Titelsong,  „You Can’t Go“, „You’ll Never Change“, „Little Baby“, „Either Way I Lose“ und das jammig psychedelisch gebrachte „Somebody’s Always Trying“ (Pink Floyd-Touch, Samantha mit ausgedehntem E-Gitarrensolo auf den Knien) waren ausnahmslos Stücke aus diesem Werk.

Erst mit dem Griff zur Akustikgitarre und einer Solo-Performance bei „Need You More“ wurde die brandneue CD „Belle Of The West“ gestriffen, es blieb der aber einzige Song. Für den Charley Patton-Track „Jim Lee Blues“ kehrte die Band dann wieder zurück. Ein herrlicher Countryblues. Schön swampig stampfte „Highway’s Holding Me Now“, gefolgt vom geslideten „Blame it On The Moon –  eine mir besonders zusagende Phase des Gigs.

Mit dem heiß brodelnden „It’s Your Voodoo Working“, dem wunderbaren Schwofer „Nearer To You“ und  dem erneut Slide-trächtigen „Crow Jane“ (Samantha effekthascherisch auf Gitarre mit Zigarrenkisten-Korpus) gab es wieder reichlich „Chills & Fever“-Stoff zum Abschluss des Hauptteils. Das begeisterte Publikum ließ das Sextett natürlich nicht ohne Zugaben in den sonntäglichen Feierabend. Das oben erwähnte, traumhafte „Go Home“ erzeugte richtig Gänsehaut, mit „Right Now, Right Now“ (Zuschauereinbindung beim Gesang) wurde nochmals richtig furios und launig abgerockt.

Fazit: Ein Fish namens Samantha und ihre brillante Band sorgen im vollen Dortmunder Musiktheater Piano für einen herrlichen musikalischen Wochenausklang. Tolles Konzert, großes Kompliment!

Line-up:
Samantha Fish (lead vocals, electric and acoustic guitar)
Phil Breen (keys)
Chris Alexander (bass, vocals)
Kenny Tudrick (drums)
Travis Blotzky (saxophone)
Marc Levron (trumpet)

Bilder: Jörg Schneider
Text: Daniel Daus

Samantha Fish
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