Sounds Of South hat das siebte Jahr hinter sich. Das ‚verflixte siebte Jahr‘ heißt es ja im allgemeinen Sprachgebrauch so oft. Im Endergebnis ist es allerdings erstaunlich gut verlaufen, wir waren wie gewohnt zuverlässig und schnell am musikalischen Puls der Zeit, in Sachen Konzertakkreditierungen, auch bei größeren Namen, macht sich unsere gute und zeitnahe Berichterstattung immer mehr bezahlt.
Ich muss jedoch auch konstatieren, dass sich mit meiner neuen Stelle und einer damit verbundenen, extrem hohen Belastung, als auch das stramme Zugehen auf die Sechzig, erste Abnutzungs- und Ermüdungserscheinungen offenbaren. So ein Magazin auf diesem Niveau und dem ganzen ‚Drum und Dran‘ mal ebenso nebenbei nach der Arbeit (und den anderen Dingen, die auch noch so im Leben anstehen) zu schultern, fällt halt nicht mehr so leicht wie früher.
Einen solchen Alben-Meilenstein, wie ihn Morgan Wallen anfangs des Jahres 2021 abgeliefert hatte (selbst zum jetzigen Zeitpunkt bricht das Werk nach wie vor alle Rekorde), wo man sofort wusste, dass da nichts heranreichen würde, gab es dieses Jahr nicht. Dennoch kam wieder viel gute Musik heraus, in Sachen Southern Rock-Alben überragten die Whiskey Myers, ein Highlight war, dem sympathischen Sänger TJ Lyle der aufstrebenden Georgia Thunderbolts, von denen sicherlich noch einiges Gutes zu erwarten sein wird, in einem Interview gegenüber zu sitzen.
Was Konzerte betrifft, gab es viele interessante Termine, wie u. a. zum Beispiel Whitesnake, die Reunion der Black Crowes oder die Melodic Rock-Kultband FM (da habe ich mich besonders gefreut, Steve Overland, einen meiner absoluten Lieblingssänger, mal kennengelernt zu haben), aber absolut unter die Haut ging der aus gesundheitlichen Gründen wohl letzte große Auftritt hier in NRW von Peter Frampton. Was für ein grandioser Gig in allen Belangen des angeschlagenen Künstlers samt seiner begeisternden Band. Momente, die man wohl nie vergessen wird.
Mit Besorgnis muss auch weiterhin zur Kenntnis genommen werden, dass es besonders für die kleinen und mittleren Clubs, trotz aller Bemühungen, nach wie vor schwierig ist, auf einer finanziell gesunden Basis zu wirtschaften. Das Besucherniveau zu Vor-Pandemie-Zeiten ist nach wie vor längst nicht mehr zu realisieren, von daher unser eindringlicher Appell, weiterhin da möglichst alles zu besuchen, was geht. Jeder, der die tolle Atmosphäre dort mal hautnah erlebt hat, weiß, dass dies mit den großen unpersönlichen Gigs der heutigen Zeit unvergleichbar ist und einfach einen ganz anderen Mehrwert abwirft.
Bedanken möchte ich mich erneut bei unserem kleinen, aber feinen Team mit Gernot, Stephan, Jörg und Michael, das wie gewohnt, die anfallende Arbeit zuverlässig geschultert hat und unseren Lesern sicherlich zu dem einen oder anderen guten Musiktipp verholfen hat.
Hier aber nun, wie gewohnt, nochmal eine kleine Auswahl meiner ganz persönlichen Highlights des Jahres 2022:
CD des Jahres:
Whiskey Myers – Tornillo
Dana Fuchs – Borrowed Time
Wade Bowen – Somewhere Between The Secret And The Truth
Überraschungs-CD des Jahres:
Markey Blue Ric Latina Project – Jumpin‘ The Broom
Newcomer-CD des Jahres:
DVD des Jahres:
Black Stone Cherry – Live From The Royal Albert Hall… Y’All
Interpret des Jahres:
Der in Blueskreisen kontrovers diskutierte Amerikaner hat sich den Titel dank seiner Verdienste als umtriebiger Songwriter, Sänger, Musiker, Performer und mittlerweile auch als Förderer neuer und auch etablierter Talente redlich in unserem Magazin hart erarbeitet.
Song des Jahres:
Angel On My Shoulder – The Richie Scholl Band
Diese Songs machten beim Reviewen ebenfalls Spaß:
Straight Outta Jacksonville – Sam Morrison Band
Never After – Richard Marx
Call My Name – Dana Fuchs
Everything Has Your Memory – Wade Bowen
Strange – Miranda Lambert
Where The Wild Roses Grow – BlackHawk
Since You Left – Josh Hyde
Easy As Hello – Sunny Sweeney
Dear Georgia – Kane Brown
Watermelon Moonshine – Lainey Wilson
Desperation – Johnny Sansone
Crying Out Loud – Markey Blue Ric Latina Project
Slow It Down – Jamestown Revival
Why Can’t I – Kimberly Kelly
’62 Chevy – Keb‘ Mo‘
Colours Start To Run – Elles Bailey
Interview:
TJ Lyle (The Georgia Thunderbolts)
April-Scherz:
The Noble Five – The Blue Bird Sessions
Enttäuschung des Jahres:
Brett Young – der Nashville-Star mit einem beliebig austauschbaren Pop-Konzert ohne jede Spur von Country
Konzerte:
Konzert des Jahres:
Peter Frampton – 16.11.2022, Mitsubishi Electric HALLE, Düsseldorf
The Black Crowes – 08.10.2022, RuhrCongress, Bochum
FM – 10.05.2022, Resonanzwerk, Oberhausen
Bilder Gernot Mangold:
Bilder Michael Segets:
Bilder Klemens Kübber:
Irgendwann 2017 kam die Idee auf, unser Logo mal als Schild herstellen zu lassen und eine Galerie von Künstlern/Leuten ins Leben zu rufen, die von unserer Arbeit angetan sind und sich, im Sinne einer Identifikation mit unserem Magazin, ablichten ließen. Hier ein Auszug von 2022 – die ganze Galerie findet man unter diesem Link.
Bilder Sounds Of South VIP-Galerie 2022:
To be continued…
Wir wünschen unseren Lesern, allen Musikfreunden, Künstlern und Mediapartnern ein gesundes und gutes neues Jahr 2023. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass gute kreative Musik auch weiterhin am Leben bleibt.
Sounds Of South is gonna do it again!
Euer
Daniel Daus