Tommy Castro & The Painkillers – 18.09.2022 – Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertnachlese

Nach etwa vier Jahren machte Tommy Castro mit seinen Painkillers mal wieder Halt im Lütgendortmunder Musiktheater Piano. Schade war, dass es wie bei einer großen Zahl von Konzerten in vielen Locations in den letzten Monaten, einen eher unbefriedigenden Zuschauerzuspruch gab.

Nichtsdestotrotz betrat Tommy mit seinen Mitstreitern mit einem Lächeln im Gesicht die Bühne des Pianos und legte einen furiosen Auftritt hin, bei dem es ihm gelang, schon vom ersten Song „Night Stomp“ die Besucher mitzunehmen, dass sich eine tolle Stimmung entwickelte, welche auch im Umkehrschluss auf die Band übersprang. Castro, stimmlich bestens aufgelegt, nahm zwischen den Songs immer wieder Kontakt zu den Besuchern auf und machte deutlich, was es für die Band bedeutete, endlich wieder in dieser schönen Location auftreten zu können.

Schön war auch, dass die Setlist im Vergleich zum letzten Konzert, obwohl es schon recht lange zurücklag, mit einigen anderen Songs aufwartete. Dabei mischte die Band einige gekonnt gecoverte Songs wie den Eingangssong „Night Stomp“ von Albert King, „Leaving Trunk“ von Sleepy John Estes, „It Serves You Right To Suffer“ von John Lee Hooker oder „Gimme Some Lovin`“ der Spencer Davis Group, unter die eigenen starken, meist bluesorientierten Songs, oft aber mit einem Einschlag von Rock`n`Roll.

Besonders wussten dabei „When A Bluesman Comes To Town“, „Blues Prisoner“, „Make It Back To Memphis“ und „The Devil You Know“ zu gefallen. Castro glänzte mit etlichen furiosen, aber auch gefühlvollen Soli und einigen gekonnten Slideeinlagen. Verlassen konnte er sich dabei auf seine Rhythmussektion um den fast fortwährend mit einem breiten Grinsen im Gesicht spielenden Drummer Bowen Brown und den quirligen Bassisten Randy McDonald, die eine fette Grundlage für die Songs legten. Keyboarder Mike Emerson versprühte nicht nur eine gewisse Milde auf manche Songs, sondern begeisterte die Fans auch mit der einen oder anderen Soloeinlage, zum Teil mit Honkytonk-Charakter.

Die Zugabe „Gimme Some Lovin’“ war geschickt gewählt und konnte als Beschreibung für das Miteinander dienen, was gerade in der heutigen Zeit so wichtig ist und zumindest für die Dauer des Konzertes bei allen Anwesenden zu spüren war.

Nach dem Konzert nahm sich die Band noch die Zeit für Smalltalk, das Signieren von Fanartikeln oder das eine oder andere Foto als Andenken. Wer mit dafür sorgen will, dass diese Form von Kultur weiterleben kann, sollte überlegen, die gemütliche Coach öfters mal zu verlassen und Konzerte insbesondere bei der kleinen und mittleren Clubszene zu besuchen. „Rock`n`Roll Will Never Die“, um eine Zeile eines Neil Young-Songs zu zitieren, kann es nur heißen, wenn auch die Rockfans dabei mitmachen.

Line-up:
Tommy Castro: guitar, vocals
Randy McDonald: Bass, vocals
Mike Emerson: Keyboards
Bowen Brown: Drums, vocals

Text und Bilder: Gernot Mangold

Tommy Castro & The Painkillers
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