The WildRoots – WildRoots Sessions Volume 2 – CD-Review

Review: Michael Segets

Der zweite Streich von The WildRoots ist wieder ein Großprojekt geworden. Fast dreißig Musiker waren den aktuellen Sessions beteiligt. Den Kern der WildRoots bilden Stephen und Patricia Ann Dees sowie Victor Wainwright. Die fünfzehn Songs stammen allesamt von Stephen Dees, die er zum Teil zusammen mit einem anderen WildRoots oder mit Bryan Bassett geschrieben hat. Er hat das Album auch produziert und arrangiert, wobei ihm seine Frau Paricia Ann zur Seite stand.

Das Ehepaar singt „Put Your Hand In The Fire“ zusammen. Ansonsten überlässt das Mastermind der WildRoots das Mikro gerne anderen Sängern und Sängerinnen. Die beiden anderen WildRoots haben mehr Gesangsanteile, Patricia Ann Dees beispielsweise bei „Sweet Louise“ und Victor Wainwright bei „I Feel Fine“. Sehr gelungen ist der Opener „I.O.U.“ auf dem sie im Duett auftreten.

Die wechselnden Lead Vocals sind ein Markenzeichen der Band. The WildRoots bieten Blues und Bluesrock der alten Schule, oftmals mit Mundharmonika und gelegentlich mit Saxophon präsentiert. Gerade bei den langsameren, bluesigen Nummern wie „The Threads Of Time“ oder „Pile Of Blues“ übernehmen Gastsänger – hier Mark Hodgson und Robert Thomas – das Mikro. Stimmlich am auffälligsten ist Anthony Thompsons Beitrag auf „Lazy Little Daisy“. Die WildRoots zählen auf bewährte Kollegen, die bereits bei den „Sessions Volume 1“ mit von der Partie waren.

Unter den Titeln stechen diejenigen hervor, die einen Gospel-Einfluss nicht verleugnen können. „Long Way To Go“, „Good Word“ oder „Ready When The Day Is Done“ gehören zu meinen Favoriten des Longplayers. Einen schönen Retro-Charme entwickelt „That Man Of Mine“, das Patricia Ann Dees gemeinsam mit Beth McKee und Reba Russell singt. Victor Wainwright steuert hier die dominierende Begleitung durch das Klavier bei. Dass er flinkt auf den Tasten unterwegs ist, beweist er auf dem instrumentellen „WildRoot Boogie“. Seine Orgel treibt auch das von Billy Livesay gesungene „Working On My Car Blues“ an. Ebenfalls ein hohes Tempo geht „The Bad Seed“ mit Dyer Davis.

Die fünfzehn Tracks auf „WildRoots Sessions Volume 2“ fügen sich auf einem Longplayer zusammen, auf dem Blues und Bluesrock in traditioneller, aber abwechslungsreicher Weise vertreten ist. Durch die wechselnden Lead Vocals und die Vielzahl der Gastsängerinnen und Sänger wirkt die Scheibe eher als Compilation, statt als geschlossen konzipiertes Bandalbum. Die CD kann allerdings so durchlaufen, da kaum ein Stück abfällt. Höhepunkte stellen für mich die Titel dar, die am Gospel angelehnt sind.

WildRoots Records (2022)
Stil: Blues, Bluesrock

Tracks:
01. I.O.U.
02. Lazy Little Daisy
03. Long Way To Go
04. The Bad Seed
05. I Feel Fine
06. That Man Of Mine
07. The Threads Of Time
08. Sweet Louise
09. Working For My Car Blues
10. WildRoot Boogie
11. Put Your Hand In The Fire
12. Pile Of Blues
13. Good Word
14. I Say Amen
15. Ready When The Day Is Done

The WildRoots
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