Cam – The Otherside – CD-Review

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Satte fünf Jahre sind schon wieder vergangen, seit Cameron Ochs, alias Cam, mit ihrem zweiten Album und gleichzeitigem Major-Debüt „Untamed“ (enthielt den Smash-Hit „Burning House“), die Herzen der Kritiker im Sturm eroberte und die Weichen für die andere, erfolgreiche Seite ihrer Karriere in Nashville, gestellt hatte.

Nun liefert sie mit „The Otherside“ den lang ersehnten Nachfolger, mittlerweile unter dem RCA-Unterlabel Triple Tigers, nachdem ein, sich nicht als charttauglich erweisender Song namens  „Road To Happiness“, zum Zerwürfnis mit dem bis dato federführenden Arista-Label geführt hatte.

Produziert hat sie das Werk gemeinsam mit Tyler Johnson (Harry Styles, Sam Smith) und Grammy-Gewinner Jeff Bhasker (Kanye West, Bruno Mars).

Die Scheibe mit ihren elf Tracks bietet durchgehend angenehmes Hörvergnügen, die reduzierte Rhythmusgebung, meist mit einer halbakustisch klingenden Gitarre und percussionartigen Drum-Claps, bietet ihrer leicht näselnden, aber sehr variablen Stimme, einen perfekten Untergrund.

Das ganze klingt dann, als wenn sie sich mit Tracy Chapman, Shania Twain, Emmylou Harris und Stevie Nicks zu einer Art musikalischem Brainstorming versammelt hätte und deren Anstöße für die Umsetzung der neuen Tracks, hat einfließen lassen.

Meine persönlichen Favoriten sind das keltisch-folkige Titelstück „The Other Side“ (klingt fast wie alten Friedensmusiker Bots, geschrieben von Cam noch zusammen mit dem kürzlich verstorbenen Tim Bergling (Avicii), das lässige groovende „Changes“ mit wunderschönem Refrain und Pfeif-Intermezzo und der durch untypisches Kirchenglockengeläut ummantelte coole Barroom Blues „Happier For You“ (mit claptoneskem Slide, klasse Piano und jeder Menge emotionalem Flair).

Die 36-jährige Sängerin jongliert auf „The Otherside“ insgesamt stilsicher mit Country-, Pop-, Folk- und Singer-/Songwriter-Requisiten und bezaubert dazu mit ihrem tollem ausdrucksstarken Gesang.

Und wenn die lockenköpfige Blondine in der  finalen Pianoballade so schön eindringlich und inbrünstig, fast schon flehend am Ende „take it from a girl like me“ singt, hat ihr der Autor des Reviews schon längst aus der Hand gefressen…

Triple Tigers / RCA Records (2020)
Stil: New Country

01. Redwood Tree
02. The Otherside
03. Classic
04. Forgetting You
05. Like A Movie
06. Changes
07. Till There’s Nothing Left
08. What Goodbye Means
09. Diane
10. Happier For You
11. Girl Like Me

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