Old Dominion – Same – CD-Review

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Drittes, nach sich selbst benanntes Album der beliebten Nashville-Band, das in unseren Landen nur auf digitalem Weg erhältlich sein wird. Ihr Major-Label scheute demnach auch keine Kosten und Mühen, uns mit Streaming-Dateien zu bemustern…

Man kann da nur ‚schade‘ sagen, denn das Quintett um Matthew Ramsey (lead vocals), Trevor Rosen (guitar, keyboards), Whit Sellers (drums), Geoff Sprung (bass guitar) und Brad Tursi (guitar), hat ihren starken Konzerten (wir berichteten aus Köln) neulich bei uns, sicherlich eine Menge Fans dazugewonnen.

Nach zwei megaerfolgreichen Vorgängern (Platz 3 und 1 in den Billboard Countrycharts), war die Erwartungshaltung natürlich groß und oft ist das dritte Album ja meist das schwierigste. Die fünf Burschen wären allerdings keine guten Songwriter, wenn sie nicht mit diesem Druck umgehen könnten.

Nach dem Motto ‚Never change a winning team‘ ist wieder Shane McAnally dabei, der sowohl beim Songwriting assistierte und auch bei der Produktion involviert war. Bei der ersten vorausgekoppelten Single „Make You Sweet“ und zugleich Eröffnungstrack bewies das Team bereits gutes Gespür, sie avancierte zum 7. Nr. 1-Titel des Kollektivs.

Was mir persönlich sehr gefällt ist, das man den poppigen Charakter der beiden Erstlinge etwas zugunsten der Countrynote (vornehmlich der Akustik- und E-Gitarren) zurückgefahren hat, ohne natürlich, die melodiösen Strukturen aus dem Auge zu verlieren.

Klasse direkt das rootsige „Smooth Sailing“, das auch bei einem Will Hoge durchaus ins Repertoire passen würde. Das mit Josh Osborne verfasste, mit einer doppeldeutigen Metapher versehene „One Man Band“ (laut Band ihr erster richtiger Love-Song), wurde als nächste Single ins Rennen geschickt und konnte ebenfalls die Top-10 Ränge erklimmen.

„Never Be Sorry“, groovig und tanzbar, verlässt dann erstmals die Countrypfade und hat wirklich eher was in Dance Clubs zu suchen. Mit „My Heart Is A Bar“ und dem southern-souligen Ohrwurm „Midnight Mess Around“ findet man den Weg in die Spur zurück, letztgenanntes Stück, wie schon bei Ihrem Konzert in der Domstadt, ist auch hier für mich der überragende Song des Longplayers.

Eagles-Stoff der Marke „Tequila Sunrise“ bietet das tolle eingängige „Hear You Now“, während „I’ll Roll“ fast schon in Outlaw-Manier rüberkommt (Respekt!). Patriotismus kommt in den Staaten ja gewöhnlich immer hervorragend an, deshalb ist die Idee des launigen „American Style“ sicher vielversprechend.

Das Ende mit „Paint The Grass Green“ und der emotional besungenen Piano-/Cello-Ballade „Some People Do“ (neuste Single, ich hätte mich für „American Style“ entschieden) liegt dann unspektakulär im grünen Bereich.

Fazit: Old Dominion erledigen erneut einen bärenstarken Job, wobei die countryeskere Note (andere Interpreten neigen in diesen Konstellationen ja gerne dazu, sich mehr in Pop-Gefilden anzubiedern) besonders zu Gefallen weiß. Starker Gesang wie gewohnt von Matthew Ramsey, tolle Gitarren, wunderbare Melodien, die Nashville Boys haben den Songwriting-Bogen raus. Für mich ihr bisher stärkstes Album!

RCA Records Nashville/Sony Music(2019)
Stil: New Country

01. Make It Sweet
02. Smooth Sailing
03. One Man Band
04. Never Be Sorry
05. My Heart Is A Bar
06. Midnight Mess Around
07. Do It With
08. Hear You Now
09. I’ll Roll
10. American Style
11. Paint The Grass Green
12. Some People Do

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