Bruce Katz – Solo Ride – CD-Review

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Review: Stephan Skolarski

Nachdem er uns im vergangenen Jahr zusammen mit seiner Band bereits mit der bunten „Get Your Groove!“-LP begeistern konnte und hier in Sounds-of-South ausführlich besprochen wurde, veröffentlicht Bruce Katz nun sein erstes Solo-Piano-Album. Mit dem passenden Namen „Solo Ride“ betitelt, handelt es sich bei der neuen Scheibe um ein fulminantes Instrumental-Werk.

Mit Unterstützung seines erfahrenen Produzenten Ben Elliot bringt der legendäre Keyboarder und Session-Musiker ein außergewöhnliches Album auf den Markt, das eine breite Palette seines besonderen Könnens am Grand-Piano wiedergibt. 11 Eigenkompositionen und ein Cover von Tampa Red werden von Katz meisterlich performt und bieten dem Hörer vom klassischen Boogie-Woogie („Down At The Barrelhouse“) über Jazz-Arrangements („The Way To Your Heart“) bis hin zu Blues Variationen ein reichhaltiges Programm.

Für seine herausragenden, musikalischen Leistungen wurde Katz bisher 5-mal für den Blues Music Award nominiert und 2019 gewann er für sein Album „Journeys To The Heart Of The Blues“ einen Acoustic-Award. Er war zudem 14 Jahre lang Professor für Piano am Berklee College of Music in Boston und unterrichtete nicht nur den historischen Blues, Jazz und Funk, sondern auch verschiedene Stil-Arten der Soul-Musik.

Im Gleichklang mit großen Wegbereitern, wie Champion Jack Dupree, Otis Spann, Memphis Slim, Ray Charles oder Zeitgenossen, wie z.B. Randy Newman, basiert der Longplayer wesentlich auf Blues, New Orleans, R&B, Gospel, frühen Jazz und Rock-Einflüssen, die Katz in den Eigenkompositionen ausdrucksstark verarbeitet.

Auf das jazzige „Praise House“, in Dave Brubeck-Manier, folgt mit „Dream Of Yesterday“ ein ruhiges, melancholisches Stück, das sich als Soundtrack für eine gefühlsbetonte Filmszene perfekt eignen würde.

Die Improvisation „Midnight Plans“ vereint verschiedene Stil-Richtungen in einer komplexen Komposition. Der rasante Boogie-Woogie „Going Places“ vermittelt die gewohnte Spielweise, die man auch schon von seiner „Get Your Groove!“-LP kennt.

Der Honky-Tonk-Blues „Watermelon Thump“ verkörpert die typische Bar-Atmosphäre, die Billy Joel in seinem Klassiker „Piano Man“ erzählt. Auch der Final-Track „Redemption“ ist eine nachdenkliche, instrumentale Geschichte, die zum Abschluss der CD nochmals die spielerische Klasse von Bruce Katz zeigt.

„Solo Ride“ ist ein Nischen-Werk für absolute Liebhaber der instrumentalen Blues- und Jazz-Musik. Bruce Katz präsentiert seine Kunst am Grand-Piano mit leidenschaftlicher Vehemenz und beweist erneut seine beachtliche Virtuosität und enthusiastische Schaffenskraft.

American Showplace Music (2019)
Stil: Blues/Soul/Funk/Jazz

01. Down At The Barrelhouse
02. Crescent Crawl
03. It Hurts Me Too
04. Praise House
05. Red Sneakers
06. Dream Of Yesterday
07. Midnight Plans
08. Easy Living
09. Going Places
10. The Way To Your Heart
11. Watermelon Thump
12. Redemption

Bruce Katz Band
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