Black Country Communion – BCCIV – CD-Review

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Review: Jörg Schneider

Hardrock Fans, Headbanger und Liebhaber des gepflegten 70’ger Jahre Bombastrocks aufgepasst: Black Country Communion is back! Seit ihrer Gründung in 2009 hatten die Hardrocker um Glenn Hughes (Deep Purple, Trapeze) bis zu ihrer Trennung in 2013 drei Alben veröffentlicht. Und nun 4 Jahre später sind Sie wieder auf Betreiben von Joe Bonamassa in Originalbesetzung ins Studio gegangen, um ihre neue Scheibe „BCCIV“ einzuspielen. Produziert wurde das Teil wieder von Kevin Shirley, der auch die drei Vorgängeralben der Band auf den Weg gebracht hatte und schon für Hits von Led Zeppelin, Iron Maiden, Aerosmith und Journey verantwortlich war.

Seit der Ankündigung in 2016 über eine geplante Reunion der Band warten die Fans gespannt auf ein neues Album der vier Hardrocker. Und jetzt im September 2017 ist es endlich soweit. Das, was die Mannen um Glenn Hughes (Blueser Joe Bonamassa; Jason Bonham, Sohn des legendären Led Zeppelin-Drummers John Bonham; Keyboarder Derek Sherinian) nun abliefern, ist purer Hardrock allerfeinster Qualität.

Das Album ist der lebende Beweis dafür, dass der 70’ger Classic-Rock noch lange nicht tot ist und auch im 21. Jahrhundert seine Daseinsberechtigung hat. Die Tracks auf dem Album sind daher gewohnt hart, teils auch melodiös oder einfach nur bombastisch. Hinzu kommt Glenn Hughes charakteristische Stimme, die mitunter an Stimmlage und Intonation von Robert Plant erinnert. So zu hören auf „Collide“ dessen Mittelteil bezeichnenderweise auch Anleihen von Led Zeps Song „Black Dog“ aufweist.

Andere Songs mit härterer Gangart sind „Sway‘“, ein waschechtes, bombastisches 70’ger Jahre Hardrockstück oder auch das etwas hektische, an den Titelsong „Black Country“ von BCC’s Debütalbum erinnernde „The Crow“ mit treibenden Riffs und einer wilden Synthezisereinlage im Mittelteil.

Einen schönen Kontrapunkt zu den härteren Stücken bildet „The Last Song For My Resting Place“, ein zu Beginn und Ende ruhiger Song mit dramatischem Mittelteil, zu dem Glenn Hughes von Wallace Hartley (dem bis zum bitteren Ende spielenden Geiger und Bandleader der Titanic-Kapelle) inspiriert wurde, mit Gesang und einem feinen von einer Geige begleiteten Mandolinenintro gespielt von Joe Bonamassa.

Auch das groovige „Over My Head“ kommt mit seinen kurzen choralen Einlagen recht melodiös daher und ist von allen Songs dieses Albums am ehesten radiotauglich.

Bereits seit Jahren engagiert sich Glenn Hughes in einem Projekt zum Schutz und zur Rettung von Delfinen. In dem Song „The Cove“ thematisiert er das sinnlose Abschlachten dieser großartigen Tiere durch japanische Fischer. Entsprechend bedächtig und düster ist dieses basslastige Stück.

„Wanderlust“ startet sehr harmonisch mit einem eingängigen Rhythmus und steigert sich dann im weiteren Verlauf mit Bonamassas flirrendem Gitarrenspiel und dem von Sherinian eindringlich gespielten Piano zu einem epischen Rocksong mit harten Riffs gegen Ende. Auch der Song „Love Remains“, ein Stück das Hughes seinen Eltern gewidmet hat, ist ähnlich angelegt, wenn auch mit härterem Einstieg und sanfterem Ende. Den Abschluss des Werks bildet dann das für BCC-Verhältnisse ruhige und während der Gesangspassagen zum Träumen anregende „When The Morning Comes“.

Insgesamt entspricht das Album stilistisch, wie nicht anders zu erwarten, den ersten drei Vorgängern von BCC. Dennoch ist es bei weitem kein Aufguss bewährter Riffs. Es ist stärker, reifer und kraftvoller, die musikalischen Feinheiten wollen aber entdeckt werden. Dafür gefällt es beim wiederholten Hören von mal zu mal besser. Für alle Fans von BCC und Liebhaber des gepflegten Bombast-Hardrocks ist die Scheibe sicherlich ein Must-Have. Und vielleicht finden sogar auch die Ohren des einen oder anderen ‚Normalhörers‘ Gefallen an dem Werk.

Line-Up:
Glenn Hughes – Vocals, Bass
Joe Bonamassa – Gitarre, Vocals
Jason Bonham – Drums
Derek Sherinian – Keyboards

Provogue – Mascot Label Group – (2017)
Stil: Hard Rock

01. Collide
02. Over My Head
03. The Last Song For My Resting Place
04. Sway
05. The Cove
06. The Crow
07. Wanderlust
08. Love Remains
09. Awake
10. When The Morning Comes

Walter Trout
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