Steve Azar & The Kings Men – Down At The Liquor Store – CD-Review

Azar_Kings_300

Das letzte musikalische Lebenszeichen von Steve Azar war der, von ihm, für die alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2015 in Vail, komponierte Song „Fly“, den er dann auch bei der Eröffnungsfeier zusammen mit Andreas Gabalier  performte.

Nach knapp sechs-jähriger Abstinenz, was Alben betrifft (sein letztes war das tolle „Delta Soul, Vol. 1“), hat die Wartezeit nun ein Ende. Der in Greenville, Mississippi, geborene und aufgewachsene Tausendsassa (Filmusikschreiber, Festivalveranstalter, Labelinhaber, Sportler, Koch, engagierter Spendensammler für karitative Zwecke, was ihm zu Ehren in den Staaten Mississippi und South Dakota, seitens höchster politischer Kreise, mit einem Steve Azar-Tag gewürdigt wurde) präsentiert mit „Down At The Liquor Store“  sein nun mehr 6. Studio-Werk.

Dafür hat er sich mit einer neuen Begleitband The Kings Men umgeben, die mit Leuten wie u. a.  Ray Neal, Regi Richards, Walter King, Jason Young, Herman Jackson, und David Briggs, Musiker beherbergt, die schon für Legenden wie B.B. King und Elvis Presley tätig gewesen sind.

Steve Azar, dessen Tour mit Bob Seger 2007 vom Polistar Magazine zur Nr. 1-Tour in Amerika gekürt wurde und dessen ‚The Mighty Mississippi Music Festival‘ in der dritten Ausgabe von ‚1,000 Places in the United States and Canada to See Before You Die‘ gewürdigt wird, hat sich schon seit langem von seinem durchaus auch erfolgreichen Nashville-Major-Label-Intermezzo Anfang des Jahrtausends (mit der tollen Scheibe „Waitin‘ On Joe“) gelöst und hat sich seitdem eher einer entspannt groovenden, wahnsinnig starken Mischung aus Blues, (Southern) Soul, Roots und Country verschrieben, die auf diesem Lonplayer wieder nahezu meisterhaft repräsentiert wird.

Diese Scheibe „Down At The Liquor Store“ lädt geradezu ein, sich in einem Sprituosen-Geschäft mit ein paar Flaschen Wein einzudecken und diesen 13 unaufgeregten, relaxten, so wunderbar instrumentierten  und wohlig besungenen Liedern wie u. a. dem melodisch southern bluesigen Opener „Rena Lara“, ‚Mörder‘-Balladen wie „Tender And Tough“, „Over It All“ sowie „These Crossroads“ (mit grandiosem Sax-Solo), dem funkig groovenden „Wake Me From The Dead“ (Doobie Brothers-Flair) oder dem autobiografischen „Greenville“ in gemütlichem Ambiente beizuwohnen.

Tolle Gitarren (das bluesige E-Spiel von Ray Neal in Anlehung an die großen Kings, aber auch eines Toy Caldwells), das Memphis-trächtige Gepluster der Bläser-Fraktion und die Tasten-Einlagen von Keyboard-Institution David Briggs jagen einem förmlich einen Schauer nach dem anderen den Rücken runter und bilden einen fantastischen Counterpart zu Steves Wohlfühlgesang.

Fazit: Steve Azar ist nach sechs Jahren mit dem überragenden  „Down At The Liquor Store“ auf der musikalischen Bühne in eigener Sache zurück. Seine überwiegend selbst geschriebenen (z. T. mit ein paar wenigen Co-Writern wie Ryan Mitchell Burgess, James House und Johnny Douglas) Kompositionen bieten eine perfekt harmonierende Symbiose aus Blues, Soul, Country und Roots-Einflüssen. Das Werk kommt in einem geschmackvoll gestalteten DigiPak mit Steckbooklet, das alle Texte und Backgroundinfos zum Album beinhaltet. Ein absolutes ‚Must Have‘ in 2017!

Ride Records (2017)
Stil: Blues, Soul, Country & More

01. Rena Lara
02. Start to Wanderin‘ My Way
03. Tender And Tough
04. Wake Me From The Dead
05. Down At The Liquor Store
06. She Just Rolls With Me
07. I Don’t Mind (Most of the Time)
08. Chance I’ll Take
09. Over It All
10. Road Isn’t There Anymore
11. These Crossroads
12. Ode to Sonny Boy
13. Greenville

Steve Azar
Steve Azar bei Facebook
Bärchen Records

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert