So, jetzt bin ich mit den beiden Nimmo-Brüdern komplett durch! Nachdem ich sie zunächst zweimal in brüderlicher Zweisamkeit als The Nimmo Brothers einmal in den Niederlanden, einmal bei uns erlebt habe, hatte ich mir im letzten Jahr zunächst Alan Nimmo mit seinem King King-Gefüge in Köln gegönnt, diesmal war jetzt Stevie im Dortmunder Blue Notez an der Reihe.
Bei meinen bisherigen früheren Besuchen des Blue Notez (The Statesboro Revue und The Freeway Revival) war die Zuschauerzahl doch recht überschaubar gewesen, ehrlich gesagt, für so tolle junge kreative Bands enttäuschend. Auch bei Stevie hatte ich aufgrund des Termins innerhalb der Woche zunächst so meine Bedenken gehabt.
Aber die beiden aus Glasgow stammenden Schotten haben sich aufgrund ihrer häufigen Auftritte und auch dank Alans Rockpalast-Präsenz, mit ihrer sympathischen und belebenden Art, Musik zu performen, doch eine immer größer werdende Stammkundschaft erspielt. Der noch recht junge Dortmunder Club war jedenfalls ziemlich gut gefüllt.
Passender Weise hatte Stevie auch seine gerade frisch aus der Presse gekommene, neue CD „Sky Won’t Fall“ mit im Gepäck, aus der natürlich dann auch einiges live dargeboten wurde. Mit kurzer Verspätung betraten der Protagonist (lead vocals, guitars) und seine Mitstreiter Mat Beable (bass, vocals) und Craig Bacon (drums) die Bühne, entfernten dann sofort zum Auftakt dem Fleetwood Mac-Relikt „Rattlesnake Shake“ die Spinnenweben und präsentierten den Song in modern rausgeputztem Southern Rock-Gewand samt blitzsauberen Les Paul-Soli.
Es folgte das ebenfalls heftig Alarm machende brandaktuelle „Still Hungry“ und Stevie ließ ein erstes, richtig ausgedehntes Solo vom Stapel. Mit dem ebenfalls auf dem neuen Werk vertretenen „Change“ gab es den Wechsel zur Stratocaster, die Stevie im folgenden Verlauf dann auch nicht mehr ablegte. Das durch einen Motorradausflug mit Bruder Alan inspirierte „Running On Back To You“ (klasse die immer leiser werdende E-Gitarre am Ende, ein gern benutztes Trademark der Brüder) war der Vorbote für zwei richtig starke Coversongs.
Zum Einen „Gambler’s Roll“ (auch auf der neuen Platte vertreten), geschuldet sicherlich Stevies ABB-Vorliebe und zum Anderen einer meiner All Times Favorites „Good Day For The Blues“, bekannter Maßen aus der Feder von Storyvilles David Grissom. Hab ich noch nie, von einem Könner gespielt, live gehört. Toll vor allem das 2. E-Solo am Ende.
Stevie klagte mittlerweile über Schmerzen an den Saiten-geschundenen Fingern und beendete den ersten Set. Frisch gatapt ging’s mit dem atmosphärisch starken „Eye OF The Storm“ vom „The Wynds Of Life“-Album weiter. Weitere Höhepunkte des 2. Sets: Das herrliche „Rainy Night In Georgia“ mit Ohrwurmqualität, das Original hatte ich vor geraumer Zeit von Marc Broussard ebenfalls in Dortmund, nur in anderer Location, schonmal serviert bekommen, sowie das wunderbar relaxt groovende „Lovin‘ Might Do Us Good“.
Als einzige Zugabe servierten Nimmo, Beable und Bacon den viel gecoverten Don Nix-Klassiker „Goin‘ Down“, dafür aber in einer Ultra-Lang Version, in die eine launige Publikums-Mitsing-Passage und ein heftiges finales E-Solo integriert wurde. Der Dreier hatte alles gegeben, um die Anwesenden mit bestem Southern Blues Rock zu unterhalten, die dankten es mit tosendem Applaus.
Fazit: Ein starker Abend mit einem gut aufgelegten Stevie Nimmo-Trio. Wenn ich nun die Solo-Auftritte beider Brüder im Nachhinein vergleiche, gefällt mir die etwas souligere Stimme Alans marginal besser, während mir Stevies größere Affinität zum Country-/Southern Rock bei der Auswahl der Tracks mehr zusagt. In jedem Fall sind beide, in welcher Konstellation auch immer, im Studio wie auch live, weiter eine Bank! Danke an Rob Koning von King Bee Music für die unkomplizierte Akkreditierung.
Stevie Nimmo
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