Kristina Cornell – It’s A Girl Thing – CD-Review

Auch wenn der Name Kristina Cornell höchstens ganz eingefleischten New Country-Kennern ein Begriff sein dürfte, könnte sie dem ein oder anderen Fan schon mal, wenn sicher auch unbewusst, „vor Augen getreten sein“. Die junge, in einer ländlichen Umgebung von Pittsburgh, PA aufgewachsene, bildhübsche Blondine hat nämlich seit ihrem Umzug nach Nashville als Model und Schauspielerin in Werbe- und Videospots gearbeitet, und könnte von daher durch ihre Mitwirkung in Clips von u. a. Vince Gill, Travis Tritt oder Terri Clark schon mal aufgefallen sein.

Das Booklett beweist ebenfalls nachhaltig, dass Miss Cornell eine äußerst attraktive Erscheinung ist. Doch, um das eindeutig klarzustellen, auch auf musikalischem Sektor liefert sie mit ihrem Debut „It’s a girl thing“ eine absolute Glanzleistung ab! Das liegt zum einen an ihrer überaus angenehmen, kraftvollen Stimme, die den großen Damen der Zunft in nichts nachsteht, und zum anderen auch an ihrem Songwriting-Talent (sie hat sieben der zehn Tracks mitkomponiert). Was wir hören sind 10 erstklassige Country-/New Country-Songs, teils sehr knackig, teils ausgesprochen locker und flockig arrangeiert, dazu die ein oder andere gefühlsbetonte Ballade, die eine hervorragend ausgeloteten Balance zwischen überaus traditionellen, reinen Countryroots und modernen Nashville-Trademarks offerieren.

Man merkt deutlich, dass Kristina, wie so viele andere ihrer Kolleginnen auch, bereits seit frühester Jugend reichhaltige musikalische Erfahrung gesammelt hat. Des weiteren scheint die Zusammenarbeit mit Nashville-Veteran Dave Gibson (Produzent, Musiker, Songwriter) und auch ihr Deal beim kleinen, aber sehr erfolgreichen Label Lofton Creek Records (u.a. Heartland) von Besitzer Mike Borchetta, hervorragend zusammen zu passen. Mit dem fulminanten Opener und Titelsong „It’s A Girl Thing“, einem klasse abgehenden, würzigen und knackigen honky-tonkin‘ Countryrocker, scheint die Newcomerin ihre weibliche Konkurrenz in Music City förmlich überrollen zu wollen.

Bärenstarkes Zusammenspiel vom Gitarrenakrobaten Brent Mason und Slide-/Steel-Artisten Bruce Bouton, dazu klasse Piano-Geklimper von Mike Rojas und herrlich fettes Drumming vom starken Shannon Forrest! Ein toller Auftakt! Überhaupt tragen, neben Kristina, einmal mehr die vielen Musiker aus Nashville’s Premier-Garde (weitere Akteure sind u. a. Larry und Paul Franklin, B. James Lowry, Eric Darken, Russ Pahl, Gordon Mote, Michael Rhodes, Mike Brignardello) mit ihrem exzellenten Spiel in Kombination mit einer glasklaren Produktion zu dem großen Hörgenuß bei, den dieses klasse Debut zweifellos bietet.

Im weiteren Verlauf wechseln immer wieder recht dynamische Nummern mit lockeren entspannteren, frischen Midtempo-Tacks, wobei, wie bereits angedeutet, modernere Songs geschickt mit traditionell gestalteten Liedern kombiniert wurden, so dass eigentlich Countryfreunde jeden Couleurs voll und ganz auf ihre Kosten kommen dürften. Weitere Highlights sind beispielsweise das mit einem leicht poppigen Flair ausgestattete, melodische“Whenever It Rains“, das kraftvolle, riffige, southern-rockige, dennoch sehr country-fundamentierte „Real Man“ (klasse Gitarrenarbeit von Mason, herrlich frecher Gesang von Kristina, starke „Backs“ von Joanna Cotton), die traumhaft schöne, frische, von einem ganz dezenten, unterschwelligen Bluegrass-Flair bestimmte, reine Country-Ballade „Tumbleweed“ (tolle Mandolinenbegleitung von Andy Leftwich, klasse Pedal Steel von Paul Franklin), das lockere, flockige, ebenfalls so „country-reine“ „Ordinary Girl“ (frühes Kathy Mattea-Flair, feines Telecaster/Fiddle-Duell), wie auch der mit schönem E-Gitarren-/Dobro- und Banjospiel aufwartende, froh gelaunte und gut tanzbare, von einem tollen, Ländlichen „Farmduft“ durchzogene, knackige Country-Knaller „Growin’ Our Own“ oder das etwas an Garth Brooks’ „The Thunder Rolls“ erinnernde und recht emotional dargebotene „When The Dam Brakes“ (schönes Steel-Solo)!

Prima Scheibe mit durchgehend hoher Qualität! Mit Kristina Cornell präsentiert sich ein überaus vielversprechendes, großes neues Talent auf der Bühne Nashville’s, die dort problemlos „ihr Ding machen“ sollte! Das Zeug dazu hat sie allemal! Starke Konkurrenz für Kolleginnen wie Martina McBride, die frühen Trisha Yearwood und Kathy Mattea, Chely Wright, Terri Clark und Co.! Klasse, Kristina!

Lofton Creek Records (2007)
Stil:  New Country

01. It’s A Girl Thing
02. Whenever It Rains
03. Real Man
04. Little Red Balloon
05. Tumbleweed
06. Growing Your Own
07. Ordinary Girl
08. When The Dam Breaks
09. That’s The Way It Feels
10. Ain’t It Just Like Me

Bärchen Records

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