Jessica Andrews – Now – CD-Review

Eine der Entdeckungen des Jahres 2003 für mich persönlich ist sicherlich Jessica Andrews, denn die Gute hat mit „Now“ schon ihr bereits drittes Album veröffentlicht, und das gerade mal mit 19 Jahren. Äußerlich einer natürlichen Ausgabe von Ex-Spice-Girl Victoria Beckham ein wenig ähnelnd, bringt das in Huntington, Tennessee, geborene Mädel eine Gesangsleistung der Spitzenklasse. Eine satte, moderne und energiegeladene Produktion, durch Byron Gallimore, der für Jessica auch den erlesenen Kreis der Studiomusiker seines Steckenpferdes Tim McGraw mit ins Boot nahm.

Beste Unterhaltung mit viel Abwechslung und Überraschungen, wobei der kommerzielle Bereich weder nervig noch zu künstlich daherkommt.
Ich denke, so ungefähr könnte ein Album klingen, wenn Stevie Nicks eine New Country-Platte machen würde. „They Are Roses“ beispielsweise klingt ihr zum verwechseln ähnlich und zeigt, welch reife Stimme die junge Jessica bereits jetzt vorzuweisen hat.

Tolle Songs unter vielen (15 + Hidden Track): „When Gentry Plays Guitar“ müsste eigentlich heißen, „When Michael Landau and Brent Mason Play Guitar“. Gerade das akustische Spiel vom letztgenannten ist absolute Weltklasse. Oder „Cowboy Guarantee“. Eine entspannte Ballade mit Lagerfeuerflair, die runter geht, wie ein eisgekühltes Königs-Pils.

Das Honkytonkstück „Good Time“ in bester Bonnie Raitt-Manier, traditionell gehalten, aber unglaublich knackig und schwungvoll arrangiert. Übrigens einer der beiden Songs, bei denen die Künstlerin auch am Songwriting beteiligt war. Wie auch beim Opener „There’s More To Me Than You“, das zum einen als fetziger Anheizer für den Rest des Albums fungiert, zum anderen als Hidden Track, bei dem Miss Andrews einzig zur Pianobegleitung des überragend aufgelegten Steve Nathan balladesk und besinnlich den Abschluss dieses genialen Gesamtwerks findet. Ein toller Song mit zwei völlig unterschiedlichen Gesichtern, stark gemacht. Endlich mal ein Hidden Track, der mir Spaß macht.

Unterm Strich: Wer mal Lust auf knackigen und gut gemachten New Country-Pop auf höchstem Niveau (Richtung Alecia Elliott, SHeDAISY, aber besser) von einer variablen jungen Sängerin hat, sollte hier schnell zugreifen.

DreamWorks Nashville (2003)
Stil: New Country

01. There’s More To Me Than You
02. When Gentry Plays Guitar
03. I Wish For You
04. To Love You Once
05. Bring It To You
06. Never Be Forgotten
07. They Are Roses
08. Sunshine And Love
09. You’re The Man (That Brings The Woman Out Of Me)
10. Cowboy Guarantee
11. Now
12. Second Sunday
13. Windows On A Train
14. God Don’t Give Up On Us
15. Good Time (Hidden Track)

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Bärchen Records

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