Jason Aldean – My Kinda Party – CD-Review

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Unter dem Motto „My Kinda Party“ lädt der aus Macon, Georgia stammende Jason Aldean auf seinem vierten Studioalbum zu seiner ganz persönlichen Party ein. Und auf der mit fünfzehn Songs gespickten Scheibe lässt es der erfolgreiche New Country-Musiker dann auch ordentlich krachen. Grund zu feiern hatte Jason schon bei seinen früheren Alben, die allesamt äußerst erfolgreich waren.

Aber gerade der Vorgänger „Wide Open“, der Platz 2 in den Billboard Album-Charts belegte und gleich drei Nr. 1- („She’s Country“, „Big Green Tractor“, „The Truth“) und einen Nr. 2-Hit („Crazy Town“) generierte, war der absolute Meilenstein in seiner bisherigen Karriere, an den es jetzt anzuknüpfen galt. Gleich vorweg. Das ist bravourös gelungen! Dazu hat das seit den Anfangstagen bewährte Team „Broken Bow Records“ mit Michael Knox als Produzenten und Jason, sowie sein etatmäßiger Musikerstamm (Rich Redmond, Tully Kennedy, Kurt Allison aus seiner Live-Band sowie u.a. Adam Shoenfeld, Michael Johnson und Tony Harrell als ergänzende Instrumentalisten) wieder große Arbeit geleistet.

Diesmal wurde gerade bei der sehr gelungenen Songauswahl richtig „geklotzt“. Für die stattliche Anzahl der Tracks wurde wirklich alles an Rang und Namen bemüht, was sich in der Nashville-Songwriter-Szene bewährt hat (u.a. Neil Thrasher, Wendell Mobley, David Lee Murphy, Kim Tribble, Michael Dulaney, Brett James, Leslie Thatcher, Tony Martin, Jason Sellers, Bill Luther und mit Brantley Gilbert und Josh Thompson zwei seiner ebenfalls „jungen wilden“ Musiker-Kollegen). Gerade  Brantley Gilbert, der vor einiger Zeit ebenfalls ein tolles Album abgeliefert hat, zeigt sich für zwei der ganz auffälligen Stücke verantwortlich, sofern man dies bei einem solch durchgehend guten Werk ohne jeden Hänger überhaupt anführen kann.

Zum einen bei „Dirt Road Anthem“, einem Song, bei dem sich Hip Hop-mäßige Sprechpassagen in den Strophen mit einem sehr melodisch gesungenem Refrain abwechseln. Während Gilbert auf seiner CD das Lied in Gemeinschaft mit Co-Autor Colt Ford präsentierte, werden hier beide Parts von Jason alleine mit Bravour erledigt. Zum anderen der muskelstrotzende Titelsong, der, ähnlich wie sein „Kick It In The Sticks“ (aber etwas fröhlicher), mit einer Portion Redneck-Flair und grandiosen Southern Rock-kompatiblen E-Gitarren wieder schweres Geschütz auffährt. Genau das richtige, um eine feucht-fröhliche Party mit heißen Mädels auf Touren zu bringen. Ein Klassesong!

Auch wenn Jason kein Stück mitkomponiert hat, wird in vielen Liedern („Tattoos On This Town“, „Fly Over States“, „Country Boy’s World“) das Kleinstadt- bzw. Landleben thematisiert, ein Milieu aus dem Aldean entstammt (nach der Trennung seiner Eltern lebte er viele Jahre bei seinem Onkel auf einer kleinen Farm außerhalb von Macon), was dem Ganzen viel Authentizität verleiht (natürlich mit den Country-typischen Instrumenten wie Steelgitarre untermauert). Sicher ist auch das mit ein Grund für seine große Beliebtheit.

Richtig stark ist auch „Texas Was You“, bei dem Jason der dort beheimaten Red Dirt-Fraktion einen netten Gruß aus Nashville herüberschickt. Und sollte Hollywood noch für einen seiner nächsten Blockbuster einen „Schmachtfetzen“ als Titelsong benötigen, kann man sich bei „Don’t You Wanna Stay“, einem Duett von Jason mit Popsternchen Kelly Clarkson (tolle Gesangsperformance von ihr), in die Bewerbung einhören. Am Ende gibt es mit „Days Like These“ noch eine dicke Überraschung. So nach Art „New Country meets The Who“ (Tony Harrell mit dieser typischen, von John Bundrick gespielten Orgel) wird hier ein flockiger Song mit Retroflair, kräftigem Refrain und satten E-Gitarren (da würde Pete Towsnend blass werden) zelebriert. Ein ganz starker Abschluss.

Ohne zu übertreiben. Mit diesen 15 Songs von „My Kinda Party“ könnte man problemlos ein Jason Aldean-Live-Konzert bestücken, ohne dass jemand die Hits seiner Voralben großartig vermissen würde. Hier reiht sich wie auf einer Perlenkette ein tolles Stück an das nächste. Gratutlation von uns für diese Leistung an ihn und sein Team! „A really great kinda party“!

Broken Bow Records (2010)
Stil: New Country

01. Tattoos On This Town
02. Dirt Road Anthem
03. Church Pew or Bar Stool
04. Just Passing Through
05. Fly Over States
06. My Kinda Party
07. I Ain’t Ready To Quit
08. It Ain’t Easy
09. Country Boy’s World
10. The Heartache That Don’t Stop Hurting
11. Texas Was You
12. Don’t You Wanna Stay
13. See You When I See You
14. If She Could See Me Now
15. Days Like These

Jason Aldean
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Bärchen Records

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