Kirk Baxley – The Pain We Bring – CD-Review

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Bärenstarkes CD-Debüt von Kirk Baxley. Die Zeiten, wo im Red Dirt-Genre die neuen Scheiben und Bands wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, gehören leider mittlerweile der Vergangenheit an, auch wenn natürlich die Aushängeschilder des Genres durchaus weiter präsent sind.

Man freut sich aber um so mehr, wenn dann plötzlich unverhofft, richtig starke neue, recht unbekannte Interpreten auftauchen, wie es jetzt mit Kirk Baxley und seinem ersten Longplayer „The Pain We Bring“ der Fall ist. Der Musiker aus Belton, Texas,  mittlerweile zwischen dem Lonestar State und Nashville viel hin und her pendelnd, hat nach zwei Kurz-EPs, unter Regie der Novel Music Group und dem bekannten Smith Entertainment Vertrieb, zum ersten großen Wurf ausgeholt. Ein ganz starkes Werk.

Der Independant-Produzent Chad Mauldin hat ganze Arbeit geleistet und ein wunderbar transparent klingendes Werk, bestehend aus zwölf fein instrumentierten und sehr melodisch inszenierten Tracks geschaffen. Nicht zu vergessen der Protagonist Kirk Baxley, der mit einer sehr angenehmen und variablen Stimme gesegnet ist (Richtung Mike Eli, Wade Bowen, Don Henley), und ein Händchen für gutes Sonwriting besitzt (alle Stücke selbst komponiert, nur 2x mit Cameran Nelson als Co-Schreiber).

Der von einer flockigen E-Gitarre angetriebene, rhythmische Opener „Small Town“ erinnert sofort an Sachen von Bands wie der Eli Young Band oder No Justice, und macht sofort Lust auf mehr. Herrlich dann das atmosphärische countryeske Titelstück, das mit seiner wimmernden Steelgitarre (fast in allen Stücken präsent, Milo Deering ist in den Credits aufgeführt) und den dezenten Mandolinentupfern zu gefallen weiß.

Das wieder mit kratzig rockiger E-Gitarre (dazu tolles heulendes  Slide-Solo) und leiernder Steel ausgestattete „Bringing Her Back“ erinnert an Großtaten eines Wade Bowen. Als Single wurde aber zunächst die Nashville-taugliche New Country-Nummer „Moving On“ (typischer Powerrefrain, klasse E-Kurz-Solo) auserkoren.

Mit „If Only“ (mit herrlicher Mandoline), „Leaving“ (knarzende Dobro und Fiddle),  „A Better Man“ (Fiddle, Steel, herrlicher Countryschwofer) oder dem melancholischen Finale mit „This Love Will Last“ (schöne southern-mäßige E-Gitarren-Zwischenpassage) beweist Baxley auch sein Gespür für kitschfreie, aber durchaus berührende Balladen

Weitere Highlights sind Lieder wie das grassige „Do You Think Of Me (Constantly)“ oder das wunderbar, texas-typische Duett mit der grandios singenden Kylie Frey bei „Cold As A Stone“, wie man es von Kacey Musgraves und Josh Abbott im Gedächtnis hat. Auch das radio-taugliche „Afraid Of Her Tears“ (Richtung Eli Young Band, No Justice), hat Ohrwurmqualitäten.

So verwundert es nicht, dass Kollegen wie Aaron Watson („Kirk paints his own picture by pouring nothing but heart and soul into his songs“) und Bri Bagwell („I was blown away by the range of tunes and the depth of songwriting on this record, I can’t wait to witness the success of the release“) Kirk Baxley mit Lob nahezu überschütten.

Der Schmerz, den Kirk Baxley mit seinem Debüt „The Pain We Bring“ verbreitet, beschränkt sich wohl eher auf textliche Elemente in seinen z. T. Gänsehaut verbreitenden, als auch herzzerreißenden Balladen auf diesem Werk, ansonsten dominiert hier die große Freude, mit ihm einen saustarken, frisch klingenden und höchst kreativen Interpreten in der Red Dirt-Szene begrüßen zu dürfen. Eine exzellente Leistung, die schon jetzt Lust auf Mehr macht!

Novel Music Group (2017)
Stil: Red Dirt

01. Small Town
02. The Pain We Bring
03. Bringing Her Back
04. If Only
05. Nothing On
06. Do You Think Of Me (Constantly)
07. Cold As A Stone (feat. Kyle Frey)
08. Leaving
09. Afraid Of Her Tears
10. A Better Man
11. Don’t Stop Loving Me
12. This Love Will Last

Kirk Baxley
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Bärchen Records