Charlie And The Regrets – Rivers In The Streets – CD-Review

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Besonders freut es mich immer, wenn ich feststelle, dass unsere Arbeit auch in den Staaten ihre Anerkennung findet. So versorgt mich seit unserem Erstkontakt die RPR Media Agentur aus Nashville immer wieder regelmäßig mit toller Insidermusik, die vermutlich, im Rahmen der vielen Veröffentlichungen, an mir vorüber gegangen wäre.

Ein weiteres schönes Beispiel ist hier die Band Charlie And The Regrets aus Houston, Texas, wie es auch schon das Cover ihrer neuen CD „Rivers In The Streets“ mit der übergroßen Gürtelschnalle samt Namenszug der Stadt suggeriert. Namensgeber ist ein gewisser Charlie Harrison (Lead vocals, guitars), der zusammen mit Willy T. Golden (Steel guitars, vocals) in Sachen Songwriting und musikalischer Richtung, den Ton angibt.

Für ihr neun Stücke umfassendes, neues Werk haben sich die beiden mit einem kleinen, aber feinen Kreis an Musikern (Mark Ridell, John Shelton, Mike Stinson, Derek Hames, Kam Franklin, Lance Smith und Isias Gil) umgeben, wobei Derek Hames (Hammond organ, wurlitzer, percussion) und John Shelton (guitars), sich in Sachen Produktion und Mix, auch um die soundtechnische Verarbeitung gekümmert haben.

Slide- und Bariton-E-Gitarren sind eigentlich in jedem Stück der Truppe ein Muss und somit so etwas wie ein, sich herauskristallisierendes Markenzeichen der Texaner. Als musikalisches Terrain haben sich Charlie und seine reumütigen Kumpanen alternativen Country Rock ausgesucht.

Hier wird spürbar, ohne jeglichen kommerziellen Hintergedanken, aus lauter Freude am Spielen, musiziert. Lebensnahe Texte, oft mit einem selbstironischen Augenzwinkern („Last Time I Was Here“, „What Can I Do“) und exzellente instrumentelle Arbeit, mit vielen kleinen Feinheiten, stehen dabei absolut im Vordergrund. Songs für und aus dem Leben der amerikanischen Mittelschicht, bzw. Arbeiterklasse, durchaus auch auf unsere Verhältnisse übertragbar.

Die beiden Opener „Proud Man“ und „The Gavel“ sind direkt so zwei melodisch dahin schunkelnde, tanzbare Tracks, bei denen man so vorm geistigen Auge, die Amis auf einer sommerlichen Wiese (oder ggfs. alternativ auch in einer Dancehall) vor einer Konzertbühne, mit Bier und ihren Sandwitchs, gemütlich lauschend, sitzen sieht. Klasse hier die filigranen E-Slide- und Bariton-E-Gitarren-Wechsel im Solo-Part.

Ihre rockige und etwas zünftigere Seite zeigen die Protagonisten bei Stücken, wie dem poltrigen „Baytown“, „What Can I Do“ (Uptempo-Country Rock mit Bakersfield-Touch)  oder dem swampigen Southern Rock-Stampfer „Time Moves Slow“ (klasse Harmonies von Kam Franklin), wo manchmal ein gewisser Dan Baird durchschimmert.

Recht melancholisch geht es beim Schwofer „New Night“ und den beiden, ganz sparsam, im ‚Veranda‘-Stil‘ kreierten und performten „Houston Rain“, als auch dem finalen „No Good News“ zu. Letztgenannte Lieder sind nur mit Gesang, klarer Akustikgitarre und knarzigem Dobro-Slide bestückt.

Charlie And The Regrets sind ein weiteres Bespiel für die immense und schier unerschöpfliche Zahl an talentierten und guten Musiker im Lonestar State. Den einzigen Vorwurf, den man hier erheben kann, ist, dass die CD  mit nur neun Nummern etwas dünn besät ist, man hätte da gerne noch zwei drei weitere Sachen mehr gehört.

Anspruchsvoller Stoff, laut Beipackzettel, für Leute mit Vorlieben in Richtung Jerry Jeff Walker, Todd Snider, Hayes Carll , aus unserer Sicht auch durchaus geeignet für Menschen mit Faible für Bands wie Cooder Graw, Big House, John D. Hale, Mike And The MoonpiesMarshall Tucker Band, Georgia Satellites, Vince Gill oder den zuletzt besprochenen Saints Eleven.

Eigenproduktion(2016)
Stil: Country (Rock)

01. Proud Man
02. The Gavel
03. Baytown
04. Last Time I Was Here
05. Houston Rain
06. What Can I Do
07. New Night
08. Time Moves Slow
09. No Good News

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RPR Media

The New Offenders – Gewinnspiel!

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Das Gewinnspiel ist beendet. Die die schwierig zu beantwortende Lösung lautete ‚Houston‘.

Über eine starke CD darf sich

Peter Trägner aus Gera

freuen, der das Werk in den nächsten Tagen zugeschickt bekommt!

Sounds Of South wünscht viel Spaß damit!

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Es gibt eine CD der Texaner zu gewinnen!

Wir hatten neulich über das großartige Debüt der New Offenders „Stones To Throw“ im Sounds Of South berichtet.
Da die Jungs so nett waren, uns direkt zwei CDs zu schicken, wollen wir die Gelegenheit nutzen, um einem Glückspilz, die Musik der Band mal näher zu bringen.

Folgende Frage muss richtig beantwortet werden:

Aus welchem Ort stammen The New Offenders?

a) Husten
b) Houston
c) Hustedt

Bitte sende eine E-Mail mit der richtigen Lösung bis zum 10.06.2016 an dan@sounds-of-south.de.

Wir losen unter allen richtigen Einsendern eine/n Gewinner/in aus, der/die dann umgehend benachrichtigt und mit der CD beliefert wird.

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The New Offenders – Stones To Throw – CD-Review

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Wenn mich jemand fragen würde, woher ich denn die Motivation nähme, allein ein non-profitables Musikmagazin, neben all den sonstigen Verpflichtungen wie Beruf, Familie inkl. Hund, RWE, die man so noch an der Backe hat, zu stemmen, dann lautet die schlichte Antwort: Es sind solch junge talentierte Bands wie The New Offenders!

Es macht einfach Spaß, mit solch hoch-kreativen, unbekümmert aufspielenden Burschen in Kontakt zu treten, sich musikalisch mit ihnen zu beschäftigen, seinen Senf dazu abgeben zu dürfen und damit an einem vermutlich hochinteressanten Entwicklungsprozess im Anfangsstadium beteiligt zu werden.

The New Offenders kommen aus der Gegend um Houston, Texas und haben sich dem Staate konform, bluesträchtigem Southern Rock verschrieben. Das Quartett besteht aus Hunter McKithan – (lead vocals, rhythm guitar), Jason Nelson (vocals, bass), Dustin Edwards (drums) und T. Ray Porche (vocals, lead guitar). Mit „Stones To Throw“ stellen sie jetzt ihr Debütwerk vor, und, um es vorwegzunehmen, es ist ein Kracher!

Die halbe Miete einer Band ist ja meistens schon ein vernünftiger Sänger. Und The New Offenders sind mit Hunter McKithan, einem großartigen, Charisma versprühenden Fronter gesegnet. Der Bursche singt genauso herrlich wild, wie ihm die Haare aus Haupt und Gesicht sprießen. Seine Stimme erinnert mich an eine Mischung aus Mike Zito und Frankie Ballard. Nebenbei gesagt, auch ein unkomplizierter, netter und kommunikativer Geselle!

Das Album „Stones To Throw“ beinhaltet alles, was das Herz eines Southern Rockers begehrt. Sehr abwechslungsreich und kurzweilig gestaltete Genre-Kost, gepaart mit ein wenig Texas-typischem Blues Rock (Marke ZZ Top, Arc Angels), bei dem klasse gespielte E-Gitarren und McKithans raues Organ natürlich die Hauptakzente setzen.

Die Rhythmusfraktion Nelson/Edwards bildet ein knackiges Fundament für die vielen Southern-konformen Gitarrenspielereien (Porche hat hier alles drauf), sei es in herkömmlicher, Slide-, Fill- oder Solo-Variante. Dazu gesellen sich, je nach Stimmung der Lieder, ein paar (E-) Pianoklimpereien, hallende Orgel, ein wenig Akustikgitarre („The Beginning“) und ein kurzes Mundharmonika-Intermezzo („Stones To Throw“).

Nicht zu vergessen die wunderbaren Harmoniegesänge von der in Nashville lebenden Singer/Songwriterin Haley Cole, die auf Stücken wie dem countryesken „Just To Burn“ (herrlich flockiger Ohrwurm), „Lifelong“ (mit quirligem E-Solo vom insgesamt stark aufspielenden Porch) und gerade auf dem akustisch-rootsigen „The Beginning“ (schönes Veranda-Feeling) eine kongeniale Partnerin Richtung Sheryl Crow zu McKithan abgibt.

Die Songs wissen vom flotten Opener „Into The Fade“ bis zum abschließenden Antikriegsreißer „Flag City“ durchgehend zu überzeugen, es gibt keinen Füller, geschweige denn, einen schwachen Track. Erwähnenswert noch der herrliche Texas-Shuffle „Denver Mint“ (mit Gibbons-trächtiger E-Gitarre), das herrlich dahingerotzte „Let It Getcha“ (HT-Piano-Tupfer), das atmosphärische „Landfall“ (mit zwei starken E-Gitarrenpassagen) oder der knarzig bluesig dahingerockte Titeltrack (Mike Zito-Flair, heulendes E-Solo).

Produziert hat die Band das Ganze zusammen mit Omar Vallejo in einem sehr transparenten und knackigen Sound. The New Offenders gehen mit ihrem großartigen Debüt „Stones To Throw“ direkt zum Angriff auf die etablierten Southern Bands über. Ganz sicher ein Highlight des Jahres. Stoff für Freunde solch junger wilder Acts wie den Dirty Guv’nahs, Whiskey Myers, Holman Autry Band, Robert Jon & The Wreck & Co. Für diesen Noch-Geheimtipp gibt es eine absolute Kaufempfehlung. Jetzt liegt der Stein bei dir!

Eigenproduktion (2016)
Stil: Southern Rock

01. Into The Fade
02. Free From The Mold
03. Devil’s Hand
04. Just To Burn
05. Denver Mint
06. Lifelong
07. Pot Of Gold
08. Don’t Let It Getcha
09. Landfall
10. Stones To Throw
11. The Beginning
12. Flag City

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Bärchen Rcords