Devon Allman – 20.09.2016, Musiktheater Piano, Dortmund – Konzertbericht

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Trotz ungünstiger Voraussetzungen (Arbeitswochentag, zeitgleiches Fußball-Bundesliga-Spiel des Dortmunders heiliger BVB AG bei VW Wolfsburg…), hatten an diesem Abend immerhin weit über 100 Zuschauer den Weg ins schöne Dortmunder Musiktheater Piano gefunden, um den Allman-Sprössling Devon (mittlerweile natürlich längst ein gestandener Mann) erstmals mit eigener Band zu begutachten.

Ihm kam vermutlich, neben seinen bisherigen guten Leistungen als Solo-Künstler, auch noch zu Gute, dass er bereits schon zuvor, seine Visitenkarte als Part der Allstar-Band Royal Southern Brotherhood in der beliebten Szene-Location, hinterlassen hatte.

Devon und seine Mitspieler Anthony Nanney, Steve Duerst sowie der technisch brillierende Zweitgitarrist Bobby Schneck jr. bewiesen nach pünktlichem Beginn um 20:00 Uhr mit dem fulminanten „Half The Truth“ sofort mal, wie herrlich live dargebotener Southern Rock rüber kommt, wenn so richtig kräftig in die Saiten einer Gibson Les Paul gegriffen wird (diese übrigens mit persönlicher geschriebener Widmung des Gitarrenbauers verziert). Für mich direkt einer der Höhepunkte des Gesamtsets.

Mit dem folgenden „Can’t Lose ‚Em All“ wurden erste musikalische Allman-Ur-Gene in nächster Generation weitergeleitet. Auch das später gespielte „Back To You“ (starke Gesangsleistung von Devon) ließ keinen Zweifel an seiner familiären Herkunft. „Mahalo“ entpuppte sich als eines von zwei megastark gespielten längeren Instrumentalstücken (dazu kam noch gegen Ende der grandiose Slow Blues „Midnight Lake Michigan“), bei denen alle Akteure ihr tadelloses Handwerk ausgiebig präsentieren konnten.

In Sachen Coverstücke wurde Claptons „Forever Man“ (vom „Behind The Sun“-Album) in ein schönes knackiges Southern Rock-Gewand gekleidet, Bob Marleys „No Woman, No Cry“ zur Interaktion mit dem gesangsfreudigen, wie immer angenehmen Piano-Publikum genutzt, das durch die legendäre Band von Daddy Gregg bekannt gewordene „One Way Out“ als Rausschmeißer erkoren.

Mit dem atmosphärischen „Left My Heart In Memphis“ wurde seine Royal Southern Brotherhood-Zeit gestriffen, das shufflig funkige „Could Get Dangerous“ lichtete die Honeytribe-Ära ab. „Say Your Prayers“ als erste Zugabe, war dann der einzige Track aus seinem gerade frisch auf den Markt gekommenen, neuen Longplayer „Ride Or Die“, der dann am Merchandising Stand rege Abnahme fand.

Fazit: Ein klasse Abend, der auch von den vielen kleineren Randnotizen lebte. Da war zum einen der sehr angenehme Band-Leader Devon Allman, der zwar klar demonstrierte, wer der Chef in seiner Truppe ist, den anderen Mitmusikern, aber immer auch wieder Gelegenheit gab, sich in den Vordergrund zu spielen.
Da war sein stetiges Bemühen, das Publikum immer wieder gesangstechnisch oder durch Klatschrhythmen einzubinden, sein ausgiebiger Spaziergang durch die Zuschauer bei „Midnight Lake Michigan“, seine sehr schön ausgewogene Bühnenpräsenz zum Wohle der recht vielen anwesenden Fotografen und die nette Geste, eine sehr junge begeisterte Zuschauerin (Kompliment von Sounds Of South übrigens an die Eltern für die gute musikalische Erziehung!) während eines Stückes an den Bühnenrand zu zitieren, um ihr ein Plektron zu schenken.

Am Ende gab er mit stoischer Ruhe noch Autogramme, bis dann auch der letzte Fan versorgt gewesen war. Insgesamt ein absolut runder Abend mit starkem Southern Rock Allmanscher Jung-Prägung, der wie im Nu verflog. Vielen Dank wie immer auch an Jenny von 3Dog Entertainment für die gewohnt unkomplizierte Akkreditierung.

Line-up:
Devon Allman (lead vocals, lead guitar)
Bobby Schneck jr. (guitars, vocals)
Steve Duerst (bass, vocals)
Anthony Nanney (drums)

Bilder: Gernot Mangold
Text: Daniel Daus

Devon Allman
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